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Allgemeines
Lothrinien ist ein freies Königreich an der Westküste von Anteria. Im Westen bildet der Antlantik mit der Grünen Bucht die Grenze, im Nordwesten der Fluss Wyf. Nur eine mittelmäßige Küstenstraße führt in das hinter diesem liegende Godentum Nordahejmr. Die Schattenkuppen trennen Lothrinien im Norden von den Goblingebieten und im Osten vom Heiligen Kaiserreich. Die einzige Verbindung zu Letzterem besteht in einer einfachen Gebirgssstraße über den Geierpass. Im Süden markiert schließlich der Fluss Kelri die Grenze zum Königreich Lúnasadh.
Das Heilige Kaiserreich, dessen Provinz Lothrinien gewesen ist, hat die Unabhängigkeit des Landes freilich nie anerkannt. Sämtliche militärische, diplomatische und intrigantische Rückgewinnungsversuche sind bislang jedoch gescheitert. Das wehrhafte Volk vermag das strategisch günstig liegende Land effizient zu verteidigen. Die anderen wichtigen Nationen Antamars behandeln Lothrinien wie einen souveränen Staat. Und auch die heimliche Unterstützung der verdeckt illoyalen Grafen von Obien hat nichts gefruchtet. Verstärkte Anstrengungen hält das Reich zum Glück nicht für notwendig, weil Lothrinien arm und deswegen unbedeutend ist.
Ob sich die Unabhängigkeit für Lothrinien gelohnt hat, ist denn auch höchst umstritten. Sicherlich, man muss sich nichts mehr von einem fernen Kaiser sagen lassen. Allerdings sind die Nachteile nicht zu bestreiten.
Wirtschaftlich hat das Land regelrecht ums Überleben zu kämpfen. Zum einen sind die Provinzen des Reiches als wichtige Handelspartner weggefallen. Dann wird viel Geld für die Verteidigung ausgegeben. Zwar ist das stehende Heer relativ klein, der Festungsbau verschlingt gleichwohl Unsummen (wobei der Begriff "Festung" von der befestigten Blockhütte in Eichenstein über die typische märkische Trutzburg bis hin zur 50.000 Einwohner zählenden Hauptstadt Mahburg reicht). Und nicht zuletzt fühlen sich die selbsterklärten Könige von Lothrinien verpflichtet, den Status ihres Reiches mit prunkvoller (= übertriebener), ziviler Bautätigkeit zu dokumentieren (mit dem Geld, das die Bronzestatue Lothrin VII. des Großen in der Residenz gekostet hat, hätte beispielsweise Getreide für ein Jahr für die Bürger gekauft werden können).
Kulturell, gesellschaftlich und technologisch ist Lothrinien, abgeschnitten von den Entwicklungen im Reich, praktisch auf den Gegebenheiten zum Zeitpunkt der Unabhängigkeitserklärung stehengeblieben. Anderenorts sieht man das junge Königreich daher mit einem lächelnden Auge als anachronistisch an. Die hinterwäldlerische Mentalität der Lothrinier ist nicht geeignet, dieser Einschätzung zu widersprechen.
Landschaft und Klima
Lothrinien ist ca. 35.000.000 km² groß und insbesondere in Eichenstein sehr waldreich. Es herrscht überwiegend gemäßigtes Klima vor. Im Norden und Osten hat Lothrinien Anteil an den Schattenkuppen, wo typisches Hochgebirgsklima anzutreffen ist.
In Obien gibt es viele, teilweise von Sumpf umgebene Seen. Die größten davon sind (von Nordwest nach Südost):
Fünf bedeutende Flüsse finden sich in Lothrinien. Es sind dies (von Nord nach Süd):
Lothrinien besitzt eine lange Küstenlinie. Im Norden ist sie als Übergang aus den nordahejmrer Fjorden sehr steil, in der Grünen Bucht dann flach mit langen Sandstränden. Südlich davon wird die Küste wieder etwas steiler und besitzt viele Klippen.
Flora und Fauna
Den überwiegenden Teil von Lothrinien kann man als Wildnis bezeichnen. In den dichten Wäldern finden sich die verschiedensten Baumarten. Prägend ist allerdings der fast nur hier wachsende Kernholzbaum. Im weniger waldreichen Gebiet dominieren Wiesen die Landschaft. Getreideanbauflächen und allgemein kultiviertes Land ist eher gering anzutreffen, hauptsächlich nur in der Nähe der größeren Städte.
Auch in der Tierwelt überwiegen "wilde" Arten. Am weitesten verbreitet ist der hier sehr geachtete Wolf. Daneben leben in den Wäldern aber auch zahlreichen Bären, Luchse und Wildschweine, sowie vor allem Hirsche. An domestizierten Tieren finden sich in Lothrinien hauptsächlich Rinder und Schweine. Allerdings ist die Viehzucht nicht sonderlich ausgeprägt. Vor der Küste tummeln sich große Kabeljauschwärme. Den Luftraum beherrschen Raubvögel wie Adler und Falke.
Bevölkerung
Rassen
In Lothrinien leben fast ausschließlich Menschen, genauer gesagt Mittelländer. Es sind dies ca. 500.000. Im Süden siedeln dazu noch ein paar Elfensippen, und im Norden fallen immer wieder kleinere Goblingruppen ein. In einigen Bergminen findet man auch ein paar Zwerge.
Städte
Die Bevölkerungsverteilung sieht wie folgt aus:
Geschichte
Chronologie
Ab 400 nZ: Das Gebiet des heutigen Königreichs wird vom Heiligen Kaiserreich aus besiedelt. Die Pioniere treffen dabei nur auf wenige Menschen, deren Herkunft unbekannt geblieben ist.
433 nZ: Gründung des heutigen Mahburgs
512 nZ: Das bisher unorganisierte Territorium wird als kaiserliche "Westmark" formell in den Reichsverbund aufgenommen.
585 nZ: Eroberung der heutigen Grafschaft Neu Porzia
696 nZ: Wegen seiner hervorragenden Verdienste wird Lothrin von Hohenwolfen mit der Westmark belehnt. Gleichzeitig wird sie zum Herzogtum erhoben. Den ehemaligen Markgrafen verbleibt lediglich ihr Hausbesitz Obien.
760 nZ: Lothrin IV. ertrinkt bei einem Bad im Darsee
842 nZ: Eine schwere Seuche bricht aus und kostet in den folgenden fünf Jahren fast der Hälfte der Bevölkerung das Leben.
850 nZ: Weil man sich nach der Seuche vom Reich im Stich gelassen fühlte, erklärt sich das Land unter Lothrin VII. dem Großen für unabhängig. Die kaiserliche Strafexpedition wird nach erbitterten Kämpfen, in denen der letzte Herzog der Westmark fällt, besiegt. Sein Nachfolger krönt sich zum König des nach dem beliebten Herrschervornamen umgetauften neuen Staates.
913 nZ: Der Graf von Obien lässt Lothrin IX. bei dessen Besuch in Seeveldt verhaften und inhaftiert ihn auf Burg Obquell. Einer Gruppe Helden gelingt es jedoch rasch, den König zu befreien. Sie findet zudem heraus, dass das Heilige Kaiserreich hinter der Verschwörung steckt.
914 nZ: Der Fluss Ob im Südosten von Obien trocknet wie durch ein Wunder aus. Eine Mahnung der Götter an den neuen Grafen?
950 nZ: Große 100-Jahr-Feier der Unabhängigkeit. Das Volk vergisst dabei fast die Armut seines Landes.
962 nZ: Der "Zug der 1.000 Goblins" stellt den bislang größten Einfall der kleinen Monster dar. Sie werden erst vor den Toren von Obfurt von der Königsgarde gestoppt.
Herrscher
Haus Obien (Markgrafen)
512 - 541: Jagnir I.
541 - 580: Jagnir II.
580 - 600: Bäron I.
600 - 644: Jagnir III.
644 - 690: Bäron II.
690 - 696: Jagnir IV.
Haus Hohenwolfen (Herzöge bzw. ab 850 nZ Könige)
696 - 710: Lothrin I.
710 - 738: Lothrin II.
738 - 759: Lothrin III.
759 - 760: Lothrin IV.
760 - 799: Lothrin V.
799 - 835: Lothrin VI.
835 - 850: Lothrin VII. der Große
850 - 911: Lothrin VIII.
911 - 944: Lothrin IX.
944 - 988: Lothrin X.
988 - heute: Lothrin XI.
Herrschaft und Politik
Oberhaupt
Derzeitiges Staatsoberhaupt von Lothrinien ist Seine Allerdurchlauchtigste Majestät Lothrin XI.
Staatsform
Lothrinien ist eine ständische Monarchie mit einem König an der Spitze, der vom Haus Hohenwolfen gestellt wird. In diesem gilt ausschließlich die männliche Erbfolge.
Das Land ist zur besseren Verwaltung in folgende sechs Provinzen untergliedert (in Reihenfolge ihres "Ranges"):
- Erzgrafschaft Hohenwolfen (ca. 150.000 Einwohner)
- Grafschaft Obien (ca. 200.000 Einwohner)
- Grafschaft Eichenstein (ca. 25.000 Einwohner)
- Grafschaft Neu Porzia (ca. 60.000 Einwohner)
- Mark Felswacht (ca. 15.000 Einwohner)
- Stadtmark Mahburg (ca. 50.000 Einwohner)
Hohenwolfen stellt den königlichen Hausbesitz dar und wird traditionell von einem männlichen Verwandten des Monarchen regiert. Die drei übrigen Grafen herrschen in ihren Ländern aufgrund "angestammter Rechte". Sie werden also nicht vom König belehnt. Dies gilt nur für den Markgrafen der Mark Felswacht und für den Vogt der Stadtmark Mahburg. Unterhalb der Provinzen ist das Lehnswesen jedoch voll ausgeprägt.
Militär
Lothrinien kann als unabhängiger Staat nur überleben, wenn es sich auf die Defensive beschränkt. Wegen der knappen Kassen existiert nur ein relativ kleines stehendes Heer, das in etwa so groß ist wie eine Reichslegion. Aufgrund von Lehns- und Bürgerpflichten kann man im Kriegsfall jedoch mit 20.000 bis 25.000 Kämpfern rechnen. Die meisten davon sind Langbogenschützen, und sie verstehen es hervorragend, mit dieser selbst für schwer gepanzerte Ritter tödlichen Waffe umzugehen.
Truppen
Die Königsgarde besteht aus 1.000 Mann in zwei Regimentern zu je zehn Kompanien. Zwei davon gelten als Leichte Kavallerie, da ihre Reiter lediglich mit Säbeln bewaffnet sind. Vier Kompanien bestehen aus Langbogenschützen. Und die letzten vier Kompanien zählen zur Leichten Infanterie. Ihre Soldaten sind mit Langschwertern und Schilden bewaffnet.
Das erste Regiment befindet sich immer dort, wo sich der König gerade aufhält. Dies ist freilich meistens in der Residenz. Das zweite Regiment ist für den Einsatz an der Front vorgesehen. Regulärer Stationierungsort ist jeweils jedoch Mahburg.
Zum Schutz der Gebirgsgrenze, insbesondere zum Heiligen Kaiserreich, gibt es die Gebirgsjäger. Sie sind während des Unabhängigkeitskrieges aus echten Jägern und Waldläufern formiert worden. Die heutige Truppenstärke beträgt 3.500 Mann in sieben Regimentern. Die zu Recht als Elite angesehenen Soldaten sind mit dem Lola, dem lothrinischen Langbogen bewaffnet. Er ist etwas kürzer und leichter als ein gewöhnlicher Langbogen aber mindestens genauso leistungsfähig. Man sagt, nur ein Elfenbogen sei besser. Zusätzlich zur üblichen Langbogentaktik (Massenwirkung) setzen die Gebirgsjäger den Lola auch sehr häufig zum gezielten Schuss ein. Als Seitenwaffe tragen sie zudem ein, Leontopodium genanntes, mit einem blütenförmigen Knauf versehenes, besonderes Kurzschwert, mit dem sie ebenfalls ausgezeichnet umzugehen wissen.
Vier Regimenter sind auf Burg Felswacht stationiert, je eines auf Burg Eisengewitter sowie Burg Reichstrutz. Das siebente Regiment ist immer "im Einsatz", oftmals im Norden zur Goblinbekämpfung.
In den allermeisten Städten besteht die Pflicht für die Bürger sich in Milizen zusammenzuschließen. Diese werden oft "Schützenvereine" genannt, und man trifft sich gerne zu Übungen mit dem Langbogen oder zu verschiedensten Festlichkeiten. Im Kriegsfall bilden diese Männer und Frauen das Rückgrat der Armee. Ihre genaue Zahl ist freilich ein großer Unsicherheitsfaktor. Man rechnet mit 10.000 bis 15.000 tauglichen Kämpfern.
Die schwere Kavallerie wird von den etwa 1.000 Rittern des Landes gebildet. Sie kämpfen in seit Jahrhunderten bewährter Weise zu Pferde mit Lanzen und notfalls abgesessen mit Anderthalbhändern. Ihre im Kriegsfall ebenfalls ins Feld ziehenden Vasallen, je Ritter durchschnittlich vier Mann, stellen die schwere Infanterie. Ihre Bewaffnung reicht gleichwohl, je nach Reichtum ihres Herren, von Piken über Heugabeln bis hin zu goblinischen Holzspeeren.
Von einer Marine kann man eigentlich nicht sprechen. Es gibt zur Küstenverteidigung zwölf umgebaute Büsen, auf welche man zwei Leichte Ballisten montiert hat. Eine Flotille zu sechs Booten ist in Lothrinshaven stationiert, die andere in Ranmata. Vor kurzem ist außerdem eine Karacke (?), die "Stolz von Lothrinien", angeschafft worden, die viel zu teuer war und als Einzelstück strategisch unsinnig anmutet. Gleichzeitig wurde eine mit Entermessern ausgerüstete "Marineinfanterie" in Kompaniestärke aufgebaut, deren erster Zug auf der "Stolz von Lothrinien" stationiert ist, während der zweite Zug den militärischen Teil des Hafens von Lothrinshaven bewacht. Insgesamt zählen knapp 400 Mann zur lothrinischen Seemacht.
Weiterhin gibt es eine so genannte technische Kompanie in einer Stärke von etwa 100 Mann, die hauptsächlich aus erfahrenen Baumeistern besteht. Sie sind für Instandhaltung und Ausbau der diversen Festungen zuständig. Und da an diesen immer etwas zu tun ist, ist die Einheit ständig unterwegs.
Ebenfalls zum Militär werden die irregulären Jägergruppen gezählt. Sie sind hauptsächlich in der Grafschaft Eichenstein zu finden und bestehen aus menschlichen Jägern, einigen Elfen sowie den Schülern und sich im Lande befindenden Absolventen der Waldheimer Kriegerakademie. Die je nach Zählweise vielleicht 50 bis 200 Mann sollen, wenn ein Krieg verloren wurde, einen Partisanenkampf gegen die Besatzer anführen.
Strategie
Strategie ist ein System von Aushilfen, hat einmal ein berühmer General gesagt. Unter dieser Prämisse ist lediglich die Anfangsphase eine Krieges "planbar". Der lothrinische Geheime Kriegsrat hat mehrere Szenarien zu bedenken.
Fall R: Am wahrscheinlichsten wird ein weiterer Krieg gegen das Heilige Kaiserreich angesehen. Der einzige für eine Armee gangbare Weg ist der Geierpass. Diesen sollen die Gebirgsjäger, gedeckt durch den märkischen Festungsgürtel, halten, bis weitere Truppen mobilisiert und zugeführt worden sind. Einzelne Kompanien sollen nach Möglichkeit zudem gleich von Anfang an den Krieg auf das Gebiet des Feindes führen und dort seinen Nachschub stören.
Fall M: Relativ wahrscheinlich erscheint ein größerer Einfall von "Monstern" aus dem Norden, also von Goblins oder gar Orks. Man geht davon aus, dass sie hauptsächlich plündern wollen. An den gut befestigten Städten, insbesondere an Seeveldt dürften sie sich indes die Zähne ausbeißen. Zumindest sollte genügend Zeit bleiben, um am Bele eine unüberwindbare Verteidigungslinie aufzubauen.
Fall S: Wenig wahrscheinlich dürfte eine Invasion von See aus sein. Da völlig unklar ist, wo und von wem eine Landung durchgeführt werden könnte, beruht dieses Szenario größtenteils auf Improvisation. Auf jeden Fall soll der Feind möglichst rasch wieder ins Wasser zurückgeworfen werden, und die lothrinische "Flotte" soll die Landungsoperation schon im Vorfeld stören.
Fall L: Als unwahrscheinlich wird ein Krieg gegen das Königreich Lúnasadh angesehen. Sollte es dennoch dazu kommen, wäre dies wohl frühzeitig absehbar. In diesem Fall soll ein rascher Präventivschlag die Kriegsdauer kurz halten. Kampfgebiet soll nach Möglichkeit das Nachbarland bleiben. Da man großen Respekt vor den Druiden im lúnasadher Heer hat, sollen diese gleich zu Beginn von Bogenschützen ausgeschaltet werden.
Fall X: Praktisch undenkbar ist das Zusammentreffen mehrerer oder aller vorstehend beschriebener "Fälle". Falls dies doch eintreffen sollte, weil der Rest von Antamar sich das Motto "Lothriniam esse delendam" auf die Fahnen geschrieben hat, will man die Verteidigung auf die innere Linie um Mahburg konzentrieren. Im restlichen Land sollen dann unverzüglich Partisanen gegen den Feind antreten.
Wirtschaft
Lothrinien ist ein sehr armes Land. Ohne Getreideimporte würde es eine Hungersnot geben, da die eigentlich einträgliche Jagd auf Wild, insbesondere auf Hirsche, und die sogar Überschüsse erzielende Meeresfischerei den Nahrungsmittelbedarf des ganzes Volkes nicht zu decken vermag. Hauptexportgut ist, neben dem schmackhaften Kabeljau, der von einigen Hundert Büsen gefangen wird, Holz, speziell dasjenige vom Kernholzbaum.
Der Bergbau, der vor allem in den Schattenkuppen betrieben wird, deckt den Eigenbedarf des Landes an Eisen und Silber. Er wäre allerdings ausbaufähig, wenn man einigen Zwergenexperten glauben möchte.
Der Außenhandel wird hauptsächlich über ausländische Gesellschaften abgewickelt. So kommt es, dass indirekt auch das Heilige Kaiserreich Handelspartner von Lothrinien ist, was beide Seiten jedoch geflissentlich ignorieren. Weil diese Symbiose gut genug funktioniert, befinden sich nur wenige Koggen im Besitz lothrinischer Händler.
Kultur und Küche
Kultur
Die Kultur von Lothrinien lässt sich mit einem Wort bescheiben: Hinterwäldlerisch! Ansonsten ist sie der im Kaiserreich sehr ähnlich. Allzu lange ist man halt noch nicht voneinander getrennt.
Gerichtsbarkeit
Recht und Gesetz in Lothrinien ähneln stark dem System im Heiligen Kaiserreich.
Religion
Auch der Götterglaube in Lothrinien ist prinzipiell wie im Reich, allerdings inzwischen mit einem Schwerpunkt auf Lheas, der als Gott der Natur/des Waldes/der Jagd (auch auf angreifende menschliche Feinde) verehrt wird.
Küche
In Lothrinien herrschen wegen der Armut des Landes eher schlichte Essgewohnheiten vor. Gejagdtes Wild ist beliebt, daneben Meeresfische sowie Rind- und Schweinefleisch. Milchprodukte sind selten und daher teuer. Da Getreide ebenfalls Mangelware ist, werden daraus hauptsächlich Teigwaren hergestellt. Bier ist begehrt, aber ein Luxusartikel.
Sagen und Legenden
Wolfsmenschen
Einer Legende nach lebte vor der großen Katastrophe ein kleiner Stamm von Jägern und Sammlern in Lothrinien. Dieser Stamm wurde von einer wilden Barbarenhorde aus dem Osten eines Tages überfallen und massakriert. Als einziger Überlebender schaffte es ein kleiner Junge, in die Berge zu flüchten. Schwer verletzt schleppte er sich vorwärts, bis er zusammenbrach. Da fand ihn eine große Wölfin und nahm ihn zu sich. Sie pflegte den Jungen, und er wuchs auf wie ihr eigenes Kind. Die Wölfin hatte mehrere Kinder, und der Junge ordnete sich in das Rudel ein. Je älter und stärker er wurde desto höher stieg er in der Hierarchie des Clans. Es kam wie es kommen musste. Eines Tages kämpfte er mit dem Anführer des Rudels und bezwang ihn. Nun war er ihr Anführer. Doch er war unglücklich, denn er liebt seine schöne Schwester, und sie liebte ihn. Die anderen im Clan sahen das und wurden immer wütender. Bevor sie sich gegen ihn auflehnten, floh er mit seiner Geliebten in einen tiefen Wald. Die anderen Wölfe verfolgten sie, doch letztendlich konnten sie entkommen. So lebten die beiden Verliebten glücklich bis an ihr Lebensende. Ihre Nachkommen, die Wolfsmenschen, sollen die Vorfahren des ("Ur-")Lothrinier sein.
Wölfe an die Front
Im Unabhängigkeitskrieg hat es mehr als eine heikle Situation für die Lothrinier gegeben. Besonders schlimm war indes die Schlacht von Grönhausen, die allgemein als Entscheidungsschlacht angesehen wird. Die Freiheitskämpfer vermochten gerade so noch die Verteidigungslinien zu halten, als Späher den Anmarsch frischer kaiserlicher Truppen aus Südosten meldeten. Eilig schickte man einen weiteren Erkundungstrupp aus, der die genaue Stärke des Gegners ermitteln sollte. Im Wald bei Wolfstedten passierte es dann. Man rannte einem ganzen Regiment schwerer Infanterie förmlich in die Arme. Schon wollte der Anführer der Lothrinier die Waffen strecken, als ein ohrenbetäubendes Geheule einsetzte. Kurz darauf fiel ein Kaiserlicher nach dem anderen. Die Lothrinier suchten Deckung, weil sie sich das Ganze nicht erklären konnten. Nur wenige wagten es aufzublicken. Sie sahen: Ein riesiges Rudel Wölfe! Bald war alles wieder ruhig. Der Feind war vernichtet, die Wölfe verschwunden. Und auch in der Schlacht blieben die Lothrinier die Sieger.
Lothrins Leben
Lothrin I. war ein berühmter Abenteurer, der aufgrund seiner Taten geadelt wurde. Sein Leben ist nach wie vor ein großes Thema im Volk, das die Fakten jedoch im Laufe der Zeit ziemlich übertrieben hat. Die spannendsten Geschichten sind im Buch "Lothrins Leben" zu finden.
Eine Elbenstadt
Auf dem Grund des Darsees soll eine versunkene Stadt zu finden sein, in der unglaubliche Schätze vermutet werden. Angeblich ist sie noch von den Elben erbaut worden. Schon viele mehr tolle als kühne Forscher haben nach ihr gesucht. Vergeblich! Die meisten von ihnen haben ihre frevelhafte Begierde mit dem Leben bezahlen müssen. Prominentestes Opfer soll Lothrin IV. gewesen sein, der nach nicht einmal einem Jahr Regierungszeit in den tiefen Fluten des Sees umgekommen ist.