Coyocapan
Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Die Hauptstadt Xetokas ist mit 21.000 Einwohnern nicht nur die zweitgrößte Stadt, sondern kann als älteste Stadt des Reiches auf eine lange Geschichte zurückblicken. Wo sich heute der prunkvolle Platz der Sonne befindet, hat alles seinen Anfang genommen: Der kleine, kriegerische Stamm der Xetoka, der hier siedelte, hat durch gewaltsame Unterwerfungen sein Reich auf die heutige Größe ausgeweitet. Dabei ist die Stadt all die Jahre Verwaltungszentrum und Mittelpunkt des Reiches geblieben. So wundert es nicht, dass man vor Ort alles mögliche in Erfahrung bringen kann und immer wieder Xetoka aus dem ganzen Reich hierher pilgern.
Besucher der Stadt haben in der Regel ein Ziel: Den Platz der Sonne, wo in einer unterirdischen Tempelanlage die verstorbenen Staatsoberhäupter des Reiches ihre letzte Ruhe finden. Dieser Platz, auf dem häufig Paraden oder Auftritte von großen Künstlern stattfinden, liegt auf einem Hügel und ist durch die wichtigste Straße der Stadt direkt mit dem Hafen verbunden, wo die meisten der Pilger ankommen. Am Platz befindet sich auch der Markt der Stadt, auf dem es eine Fülle der unterschiedlichsten Waren zu erwerben gibt.
Dank der zentralen Lage der Stadt ist sie Teil der Handelsrouten durch das Reich und viele Händler verkaufen einen Teil ihrer Waren hier, bevor sie weiterreisen. Hinzu kommen die regelmäßigen Lieferungen von Lebensmitteln - hauptsächlich aus der kleinen Stadt Ximalkuan, die notwendig sind, weil ein großer Teil der Bewohner in Coyocapan in der Verwaltung arbeitet und die wenigen Bauern und Fischer nicht genügend Nahrung für alle Einwohner produzieren können. So versorgt die Nachbarstadt, die gerne vom Volk als "der kleine Bruder" bezeichnet wird, die Hauptstadt regelmäßig mit Früchten und Gemüse aus eigenem Anbau. Angeliefert werden die Nahrungsmittel primär über den Lago Tichan. Aber nicht nur deswegen ist der Hafen der Stadt von immenser Bedeutung. Täglich werden hier unzählige Handelsgeschäfte abgewickelt und solange die Sonne am Himmel steht, kann man die ankommenden und abfahrenden Schiffe und Boote beobachten.
Coyocapan ist ein Meisterwerk der Baukunst und jeder Mittelländer, der die Stadt je zu Gesicht bekam, wurde von ihr in den Bann gezogen. Dazu kommt, dass die Verwaltung der Stadt zusieht, dass das Stadtbild nicht "verschandelt" wird. So ist es ein regelmäßiges Kommen und Gehen: Händler und Gaukler kommen in die Stadt, um hier Geld zu verdienen, während gleichzeitig rigoros Obdachlose und Bettler aus dem Stadtbild entfernt werden. Das Armenviertel ist verhältnismäßig klein, wohingegen der Prunk, der überall sonst zur Schau gestellt wird, umso prachtvoller ist. Insbesondere nahe des Platzes der Sonne überbieten sich die Villen der Adligen gegenseitig mit Prunk und Protz. Verschwiegen werden sollte dabei nicht, dass diese aufwendigen, majestätischen Paläste und Tempel mit Hilfe von Sklavenarbeit gebaut wurden. Es ist in Xetoka zwar verboten, Sklaven schwer zu verletzen oder zu misshandeln, aber man kann ihnen problemlos gefährliche und extrem anstrengende Arbeiten auferlegen, so dass man davon ausgehen kann, dass nicht nur viel Geld und Schweiß geflossen ist, um die Stadt so prachtvoll werden zu lassen ...
Herkunft des Namens
unbekannt
Sonstiges
- Wappen: Das Wappen ist rund. Es zeigt eine schwarze Krone mit weißen Akzenten auf rotem Grund
Politik
- Da Coyocapan die Hauptstadt des Reiches ist, wird hier die Politik für ganz Xetoka gemacht.
Geschichte
- ca. 517 nZ: Der mächtige Zutocema I. ist Stammeshäuptling der Xetoka, die Coyocapan gründen. Sie machen den Ort zu ihrer Hauptstadt und beginnen von hier aus, die anderen Stämme rund um den Lago Tichan zu unterwerfen (und im Anschluss daran ihr Reich auf die heutige Größe auszuweiten).
- Während der Expansion: Von hier werden die Fäden gezogen und die Angriffe auf die anderen Stämme geplant. Da die Stadt selber nie von außen bedroht wird, kann man sie von Anfang an prunkvoll konzipieren, so dass sie zum Juwel des Reiches wird. Das Schöne wird dabei stets freundlich aufgenommen und das Unschöne gnadenlos ausgemerzt.
Einwohner
ca. 21.000 - davon 98% Makuewa
Die meisten arbeiten in der Verwaltung oder anderen Dienstleistungsbereichen.
Berühmte Personen
- Zutocema I.: Der Mächtige; Er begann mit der Unterwerfung der Nachbarstämme, dem Beginn des Reiches Xetoka
- Cayapac VII.: Momentanes Staatsoberhaupt Xetokas, residiert im Königstempel im Süden der Stadt.
Stadtbild
Berühmte Bauwerke
- Platz der Sonne: Der zentrale Platz der Stadt. Eröffnet wurde er mit einem gewaltigen Blutopfer, bei dem hunderte Menschen zu Tode kamen. Er ist komplett gepflastert und in seiner Mitte steht ein gut bewachter Tempel, dessen größter Teil unterirdisch ist. In dieser architektonischen Meisterleistung werden die verstorbenen Regierungsoberhäupter - wie in einem Mausoleum - beigesetzt. Der Platz wird gleichzeitig für den Markt genutzt. Insgesamt ist der Platz der Sonne das pulsierende Herz der Hauptstadt. Wenn etwas in Coyocapan passiert, erfährt man es hier am schnellsten.
- Azucahal-Palast: Der Königstempel, der von einer Mauer umgeben ist. Hier residiert der Sun'cahal (Sohn der Erde), dessen Titel erblich ist und der seine Stellung bis zu seinem Tod inne hat.
- Azucoatl-Tempel: Tempel mit 360 Stufen; hier residiert der Sun'coatl (Sohn der Götter), der ranghöchste Priester, der alle 5 Jahre unter den Priestern bestimmt wird.
- Amateca-Gebäude: Ein großes, prunkvolles Gebäude direkt am Platz der Sonne; hier residiert der Quentoka (weiser Mann), der alle 7 Jahre vom Volk gewählt wird.
Besonderheiten
- Markt
- Lagerhaus
- Hafen
- Gosse
- Mietstall
- Wundheiler: In einer stillen Seitengasse von Coyocapan hängt über einem kleinen Laden ein verwittertes altes Schild, das einen Alchimistenmörser, eine Schlange und ein Bündel Kräuter zeigt. Offenbar hat hier ein Heiler seine Praxis.
Banken
Vor Ort gibt es keine Bankfilialen.
Gasthäuser
- Königsspeis: Das Gasthaus Königsspeis liegt direkt am Platz der Sonne zwischen all den prunkvollen und wichtigen Gebäuden. Der Name mag ein wenig in die Irre führen, hat doch bisher kein König hier gespeist, jedoch ist das Ambiente, die Bedienung aber vor allem das Essen durchaus eines Königs würdig! Für die hier kredenzten Speisen nimmt man gerne die hohen Preise in Kauf und kann sich dafür sicher sein, dass man unter seines gleichen ist: Das Gasthaus Königsspeis wird fast ausschließlich von den Reichen und Adeligen der Stadt besucht.
- Hafennase: In gemütlichem Ambiente gibt es in der Hafennase wunderbare Speisen, die an Frische kaum zu übertreffen sind. Zu den Spezialitäten des Hauses zählen etliche ausländische Gerichte aus Zutaten, mit denen die Xetoka in ihrer eigenen Küche oft nichts anzufangen wissen. Alles wird nach Art der "Weißhäute" zubereitet, was nicht jedem im Coyocapan gefällt: Während die einen das Gasthaus für seine Weltoffenheit schätzen, fürchten die anderen, dass sich genau durch so etwas die Hellhäutigen, die den Xetoka nur Schlechtes bringen, in ihrem Land etablieren. So kam es in der Vergangenheit häufiger zu Anschlägen auf das Lokal. Seit Neuestem jedoch bewachen zwei finster dreinblickende Gesellen das Haus, die Obacht geben, dass niemand dem Geschäft Schaden zufügen kann.
Händler
- Mictlancatls Meisterwerke (Waffenschmiede): Diese prunkvolle Waffenschmiede ist direkt am Platz der Sonne zu finden. Hier ist einiges los, als du den Laden betrittst: Zwei Burschen schnitzen Axtstiele, ein paar Krieger fachsimpeln miteinander und Mictlancatl, der Schmied und Geschäftsführer, ist mit Kundschaft beschäftigt. Daher kannst du dir seine Waffen zunächst ungestört anschauen. Dabei entdeckst du einige interessante Stücke, unter anderem auch welche, die du nur aus anderen Ländern kennst und wohl importiert wurden. Du hast dich noch nicht ganz satt gesehen am glänzenden Anblick mancher Klingen, da kommt Mictlancatl schon auf dich zu und erzählt dir so einiges über seine Waffen, bevor ihr zum geschäftlichen Teil kommt.
- Hafenmahlzeit (Lebensmittel): Um weniger Konkurrenz zu haben, hat Quenal seinen Laden direkt am Hafen eröffnet. Obwohl das Angebot übersichtlich und überteuert ist, finden sich genügend hungrige Käufer für seine Lebensmittel, denn viele sind einfach zu faul, um den Berg hinauf zum zentralen Markt zu gehen. Den meisten Kunden reicht sowieso ein kleiner Imbiss.
- Xetoka-Schriften (Buchhandel): In diesem edlen Laden siehst du ausschließlich Personen, die sehr gebildet und wichtig erscheinen. Wer von diesen kostbar Gekleideten dich nicht komplett ignoriert, schaut hochnäsig auf dich herab, so dass du dich ein wenig unwohl fühlst. Trotzdem hast du nicht vor, den Laden so schnell wieder zu verlassen, denn was du hier siehst, fasziniert dich doch sehr: An den freien Wänden des Steinhauses hängen zur Abwechslung mal keine Wandbehänge, sondern sie sind mit Tugenden und moralischen Geschichtchen in Xeanhatl-Runen kunstvoll beschrieben. Ein für xetokanische Verhältnisse bleich wirkender Mann - anscheinend der Ladenbesitzer - räuspert sich kurz neben dir, um deine Aufmerksamkeit zu erlangen. "Womit kann ich Ihnen behilflich sein?", fragt er dich mit einem Unterton, der andeutet, dass er nicht glaubt, dass du dir hier etwas leisten könntest.
- Coyocapans Schätze (Luxusartikel): Auf der Hauptstraße zwischen dem Hafen und dem Platz der Sonne steht dieses gut gesicherte Steingebäude. Der verwendete Stein hat einen warmen, mangofarbenen Ton. Du trittst ein und bleibst erst einmal stehen, um dich umzusehen. Du kannst viele Felle, Edelsteine, Schmuck und teure Möbelstücke, die kunstvoll geschnitzt wurden, erblicken. Auch viel Unsinn, den man als Abenteurer nicht braucht, steht hier zum Verkauf. Als dein Blick auf den kleinen Verkäufer fällt, eilt er sofort zu dir und löchert dich förmlich mit Fragen, was du suchst oder benötigst und weicht dir nicht mehr von der Seite.
- Güter für den Reisenden (Ausrüstungshandel): Der Inhaber Tlatlilon betreibt diesen Laden erst seit kurzem mit seinem Weib Ometemaya. Damit hätten sie sich einen Traum erfüllt, beteuern sie mehrmals. Der Laden scheint gut zu laufen, denn etliche Kunden lassen ihr Geld hier im Austausch für erstklassige Waren. Viele interessante und nützliche Dinge für den Reisenden kann man in dem Laden finden, der im Gegensatz zu den ihn umgebenden Häusern aus Holz gebaut ist und so aus der Masse heraussticht.
- Markt der Sonne (Markt): Der örtliche Markt wird direkt im Stadtzentrum, auf dem Platz der Sonne, abgehalten. Daher kommt auch der Name Markt der Sonne. Täglich beginnen schon früh morgens die Lastenschlepper die unterschiedlichsten Waren hier im Zentrum der Stadt zusammenzutragen. Dabei werden die meisten Waren vom Hafen über die Hauptstraße den Berg hinauf zum Markt getragen, denn dort legen nicht nur die Fischerboote sondern auch Handelskanus aus anderen Städten Xetokas an. Wenn es dann langsam losgeht und der Markt sich füllt, beginnen die Marktweiber wie wild die Waren zu sortieren, die Marktschreier die Konkurrenz an Lautstärke zu übertreffen und die Kunden nach den günstigsten Angeboten zu forschen. Hier wird einem nicht so schnell langweilig, Neulinge brauchen nicht selten einen halben Tag, bis sie alle Ecken erforscht haben.
- Xochitls Kleidung (Schneider): Die Schneiderei, recht ungünstig in einer kleineren Gasse gelegen, macht von Außen nicht sonderlich viel her. Bei deinem Eintreten wirst du direkt von einem älterem Herr begrüßt, der wohl der Meister dieses Betriebes ist. In einem freundlichen Ton umgarnt er dich und macht dir unter anderem Komplimente zu deiner Figur. Die ganze Situation beginnt dir schon peinlich zu werden, da kommt sein Weib mit einem ziemlich neu aussehenden Mantel aus dem Hinterzimmer und sagt mit einem Grinsen: "Verkaufst du Kleidung oder schöne Worte, Xochitl?"
- Mics Körperschutz (Rüstungsmacher): Dieser Laden wirkt eher ärmlich. Zwar ist er in der Stadtmitte gelegen, doch erblickst du bei deinem Eintreten weder Kundschaft noch das geschäftige Treiben, das du aus den anderen Läden kennst. Lediglich der Ladenbesitzer Mictlateotl sitzt mit einer luftig gestrickten Mütze im Gesicht und den Händen über dem Bauch schlafend in der Arbeitsecke des Ladens, die wohl die Werkstatt ersetzen soll. Du räusperst dich, woraufhin Mictlateotl aufschreckt und sich vielfach bei dir entschuldigt. Mit einem Lächeln zeigt er dir seine Rüstungen und erwähnt nebenbei, dass man ihn nur Mic nennt.
Kampfschulen und Lehranstalten
- Hauptkraft (Kampfschule): Diese Kampfschule lehrt mit dem Säbelkampf ein in diesem Land eher ungewöhnliches Waffentalent, weil es nur wenig Metalle in Xetoka gibt. Trotz der Tatsache, dass Säbel selten und damit teuer sind, ist diese Waffengattung populär genug, um den Umgang damit an einer Schule in der Hauptstadt zu unterrichten. Ein paar muskulöse, junge Männer wirbeln mit Trainingssäbeln herum und machen dabei einen sehr geschickten Eindruck. Ebenso wird hier der traditionelle Speerkampf gelehrt. Deswegen hängen der Eingangstür gegenüber ein paar meisterlich angefertigte Speere.
- Cucquis Wucht (Lehrmeister): "Cucqui ist mein Name", spricht dich ein stämmiger, braun gebrannter Xetoka an, als du das Gebäude betrittst. Anscheinend wartet er hier am Rande der Stadt auf seine Kundschaft. Du antwortest höflich und nennst ebenfalls deinen Namen. Freudig fängt der sympathische Xetoka an, über seinen Unterricht und seine Qualitäten als ehemalige königliche Wache zu brabbeln.
- Xoxochitl (Lehrmeister): Der alte Meister Xoxochitl ist selber nicht mehr als Schneider tätig. Er lebt bei der Familie seines Sohnes und unterrichtet nebenbei ein paar Wissbegierige. Damit kann er seinen Sohn wenigstens etwas entlasten, denn zu richtiger Schneiderarbeit ist er in seinem hohen Alter nicht mehr fähig. Zu seiner Blütezeit jedoch war er ein Meister der Kreativität: Seine Gewänder waren kostbar verarbeitet und meistens für den Adel Coyocapans bestimmt. Sein Wissen hat er nicht verloren, lediglich seine Arbeitskraft. So vermag er heute noch viele junge Schneider zu unterrichten.
- Priesterliche Schule (Schule): Die Priesterliche Schule ist relativ klein. Eine Einführung in die Lehren über die Götter und deren Geschichte kann man hier zwar erhalten, aber für weitergehende Studien sollte man besser nach Xintucoco reisen, wo seit jeher die Priester der Xetoka ausgebildet werden. Hier in der Hauptstadt werden vor allem die Söhne und Töchter der reichen adligen Familien in der Kunst der Schrift unterrichtet. Die jungen Sprösslinge bringen gutes Geld mit und schlagen nicht selten die aussichtsreiche Karriere als Hohepriester ein. Aber auch Fremden im fortgeschrittenem Alter wird gegen einen Obolus neben religiösen Praktiken auch die Sprache und Schrift der Xetoka gelehrt.
Umgebung
- Landschaft: Küste des Lago Tichan
- Vegetation: Felder und Plantagen rund um die Stadt, dahinter Dschungel
- Tierwelt: Diverse Süßwasserfische im See; typische Tiere wie man sie auch in anderen, größeren Städten finden kann (Hühner, aber auch Ratten oder Schaben, etc.); im Dschungel die üblichen Plagegeister
Wegweiser
Landweg
- Toapac (Xetoka), 115 Meilen (Dschungelpfad, Dschungel)
- Ximalkuan (Xetoka), 140 Meilen (Weg, Dschungel)
- Zeocunjara (Xetoka), 233 Meilen (Weg, Dschungel)