Religion in Westendar

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Allgemeines

Im Grunde genommen ist die Religion von Westendar ein Ableger der Staatsreligion von Auretianien und weist erhebliche Ähnlichkeiten zur Kirche des Heiligen Kaiserreiches auf. Es werden die selben 10 Götter wie in Auretanien verehrt, allerdings mit einigen Abweichungen in Ansehen, Ritus und Darstellung. Hinzu kommt die Verehrung zahlreicher, oft nur lokal bekannter Heiliger, die generell als zugänglicher und hilfsbereiter gelten als die fernen, übermächtigen Götter.

ATHOS und RHEA

Die beiden mit Abstand wichtigsten Götter sind ATHOS und RHEA. Dabei ist die Anbetung von ATHOS überwiegend Männersache und sein Klerus ausschließlich männlich besetzt, RHEA hingegen wird überwiegend von Frauen angebetet und ihr Klerus von Frauen gebildet. Der Doppelkult von ATHOS&RHEA hat zusammen mehr Tempel, Grundbesitz, Kleriker und Einfluss als alle anderen Kulte zusammengenommen. Die anderen Götter hingegen werden, wie zuvor die Stammes- und Ortsgeister der Beros, eher als zweitrangig betrachtet.

ATHOS wird als "Stierbezwinger" verehrt, nicht nur als Gott des Kampfes und der Tapferkeit, der Ritterlichkeit und Ehre, sondern als Inbegriff und Quelle der Manneskraft, sowohl bei Mensch als auch Tier. Des weiteren gilt er auch als Feuergott und Blitzschleuderer (Blitze gelten als "Feuerspeere des ATHOS"). Allerdings werden auch Wut, Zorn, Rachsucht und Unbeherrschtheit gerne dem Wirken ATHOS zugeschrieben.

RHEA hingegen ist die Göttin der Fruchtbarkeit, Geburt, Familie und sogar der gesamten Natur. Sie wird oft als Waldgöttin dargestellt, umgeben von wilden Tieren wie Hirschen und Tauben, aber auch als Ackergöttin und Hüterin der Fruchtbäume. Ihre Abbilder werden stets mit Getreideähren und anderen Feldfrüchten sowie möglichst frischem Grün geschmückt. Als "Mutter allen Lebens" gilt RHEA als überaus gnädig, liebend und vorurteilsfrei - bis zu einem Maße, dass ihr eigentlich nur Mord und vergleichbare Verbrechen als Sünde gelten.

Die Darstellung dieser beiden Gottheiten als Paar führt oft zu Unstimmigkeiten mit den Hohepriestern des Kaiserreiches, die IATAN als Gatten der RHEA sehen. Sie beruht vermutlich auf der Übernahme des archaischen Naturdualismus der Beros in die alte Imperiale Staatskirche. Diese Unstimmigkeit, einige andere Abweichungen im Götterkult sowie die mitunter ausufernde Liste von westendarischen Heiligen haben in der Vergangenheit schon mehrfach zu ernsten Konflikten mit dem Kaiserreich bis an den Rand eines Religionskrieges geführt. In Auretanien wird die westandarische Religion hingegen eher leicht abfällig als "bäurisch kontinental" belächelt.

Weitere Gottheiten

Die weiteren 8 Götter:

  • IATAN als göttlicher Gesetzgeber und Richter. In Westendar wird er allerdings eher als greiser Berater gesehen und nicht als kraftvoller Herrscher, wie in Auretanien oder dem Kaiserreich. Eine Besonderheit ist seine Rolle als Schiedsrichter bei Kämpfen wie auch Wettkämpfen aller Art - womit er zum Gott des Sports wird.
  • LICIA als Göttin der Weisheit und Magie. Die selbstbewussten Frauen Westendars sehen sie als besonnene aber kühle Schwester RHEAS. Sie gilt auch als Göttin der Selbstbeherrschung und Ruhe. Sie gilt als Schutzherrin der Elfen, trägt oft einen Bogen bei sich (mit dem sie auch "Geistespfeile" verschießt, um Ideen zu bringen) und wird gelegentlich von Jägern angerufen.
  • AIAGOS als Gott des Wassers, des Wetters und der Meere. Des weiteren wird er als Wind- und Regenbringer verehrt und, ungewöhnlicherweise, als Gott der Baumeister - denn in Westendar wird ihre Kunst vor allem beim Bau von Bewässerungen für die sonst dürren Felder geschätzt.
  • LHAJA als Göttin der Heilkunst und Gastfreundlichkeit. Des weiteren, abweichend vom Auretanischen Ursprung, ist sie auch die Herrin der Fiestas und des Weines. Somit eine deutlich fröhlichere und Westendarischere Göttin. Als Göttin der Kochkunst schließlich gilt sie als Schutzherrin der Halblinge.
  • PARES als Gott der Arbeit und Kunstfertigkeit. Insbesondere Bauern, Bergarbeiter und Handwerker bitten ihn um Hilfe. Da diese Gruppen vorwiegend dem harten Boden Erträge abringen oder Bodenschätze weiterverarbeiten, ist er auch ein Erdgott, und da er für ATHOS Waffen und Rüstungen fertigt der Helfer bei der Verteidigung von Heim und Eigentum (ATHOS bevorzugt die Offensive).
  • APHROSIA als Göttin der Liebe und Schönheit. Des weiteren gehören auch Musik, Poesie und der gehobene gesellschaftliche Umgang zu ihrem Metier - sowie, nicht zu vergessen, die fleischliche Vereinigung. Interessanterweise wird sie oft als "Gefährtin" der LHAJA dargestellt, während sie nie einem Mann oder männlichen Gott treu bleibt.
  • NERGAS als Gott des Todes und der Träume. Während er im Kaiserreich eher gefürchtet und gemieden wird, schätzt man ihn in Westendar durchaus als "letzten Freund" und Hüter der geliebten Ahnen, die von ihm ins Jenseits geleitet werden. Des weiteren ist er der eiskalte Gott des (seltenen) tiefen Winters und der (fernen) hohen, vereisten Berggipfel.

Sowie, wenn auch eigentlich außerhalb des Pantheons:

  • KRÄHENMANN als zwielichtiger Gott der Lügen, Täuschung und Verbrecher - aber auch der Rebellion, Freiheit und Modernisierung. Zwar wird er nicht offiziell verehrt, aber er hat viele versteckte Schreine und wird gerne angerufen, um einen Handel, Ehebruch sowie jegliche Auflehnung gegen Regeln oder Mächtigere zu unterstützen. Eine seiner Nebenfunktionen ist die als Gott der wilden Jünglinge und der wandernden Gesellen.

Die Heiligen

Während die Götter mit großer Ehrfurcht behandelt werden, sieht man die Heiligen eher als "entfernte Verwandte" oder "Vorfahren", an die man sich leichter auch wegen einer Kleinigkeit wenden kann. Nahezu jeder Tempel im Land hat eine Anzahl von kleinen Nebenschreinen, die irgendwelchen Heiligen gewidmet sind, und die Gläubigen beten wenn möglich immer zu einem "Spezialisten", wofür sie auch weite Reisen in Kauf nehmen. Solche Schreine gibt es auch an vielen Wegkreuzungen sowie in den meisten größeren Häusern. Eigentlich alle Westendarer tragen immer Amulette ihrer bevorzugten Heiligen bei sich, jedoch nie um den Hals (da hängen die Götteramulette) sondern am Gürtel oder um das Handgelenk gewickelt. Diese Amulette werden auch gerne als Opfer an die entsprechenden Schreine gehängt, mitunter so viele, dass das eigentliche Heiligenbild nicht mehr zu erkennen ist.Sowohl Städte und Regionen als auch Adelsfamilien, Gilden, Zünfte und andere Korporationen haben in der Regel einen eigenen Schutzheiligen, um dessen besondere Verehrung sich eine Bruder- oder Schwesternschaft aus Laien kümmert. Für die Heiligen werden zumeist jährliche Umzüge veranstaltet, bei denen unter großem Gepränge die Statuen und Reliquien der Heiligen durch einen möglichst großen Teil der Gemeinde getragen werden. Um die Zahl der Feiertage nicht noch mehr ausufern zu lassen wurden etliche Heiligentage bei einem großen Konzil zusammengefasst - mit dem Ergebnis, dass die Bruder- und Schwesterschaften sowie die unterschiedlichen Gemeinden sich regelrechte "Heiligenwettkämpfe" liefern, bei denen sie sich in Sachen Größe, Pracht, Inbrunst, Laufstrecke, Lautstärke oder - besonders unfallträchtig - Geschwindigkeit der Umzüge zu überbieten versuchen.

Der Klerus von Westendar

Generell wird der Klerus in die nicht geweihten Laien (Messdiener, Tempeldiener, Tempelwachen, Tempelschüler, Heiligendiener, Laienprediger...), die lediglich teilweise dem Gottesdienst verschriebenen Weltgeweihten (Novizen, Priester, Ordensritter, Mönche und Nonnen) sowie die völlig der Welt entsagenden Hochgeweihten (Hohepriester, Äbte und Äbtissinnen, Mystiker und Eremiten) gegliedert. Laien mögen durch ihre Frömmigkeit zwar ein besseres Ansehen bei den Göttern genießen als einfache Sterbliche, erhalten aber keine besonderen Wunderkräfte - dafür erleiden sie im wesentlichen aber keine Einschränkungen, die über die allgemeinen göttlichen Gebote hinaus gehen. Weltgeweihte widmen nicht nur deutlich mehr Zeit dem Gebet und dem Studium der heiligen Schriften, sie müssen auch besondere, harte Einschränkungen und Auflagen ertragen (Ehelosigkeit, relative Armut) - dafür erhalten sie gewisse Kräfte göttlichen Ursprunges, die sie gezielt mittels geeigneter Rituale (Liturgien) auslösen können, insbesondere können sie einen zeitlich befristeten Segen ihrer Götter auf Wesen, Gegenstände und Materialien wirken. Die Hochgeweihten schließlich haben sich und ihr Leben so sehr den Göttern geweiht, dass sie einen Teil ihrer Seele dauerhaft mit der göttlichen Sphäre verbunden haben. Sie wirken stets etwas seltsam und teilweise abwesend, haben Sinneseindrücke aus anderen Welten und können stets die Gegenwart göttlicher wie dämonischer Wesenheiten spüren. An weltlichen Dingen sind sie zumeist einfach nicht mehr interessiert. Dafür verfügen sie über direkte, mitunter sehr beeindruckende göttliche Kräfte und können Wesen, Gegenstände und Orte direkt ihrem Gott weihen.

Sakralbauten

Religiöse Gebräuche

Aberglauben und Ketzerei