Dunkelzwerge
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Allgemein
Die Dunkelzwerge sind die Schatzwächter des Südkontinentes Eriath.
Ihre Spezialisierung ist die Bewachung ihrer Schätze und Minen - sie sind ansonsten keine herausragenden Krieger, keine Erfinder und keine Gelehrten. Natürlich gibt es all das bei ihnen, doch im Gegensatz zu den anderen Zwergenkulturen haben sie nicht eines dieser Gebiete zur Perfektion gebracht. Dafür sind sie die Hüter von Dingen, die Außenstehende bestenfalls als Legende kennen - oder von denen noch nie ein Nicht-Zwerg gehört hat.
Sie haben kein eigenständiges Reich gegründet, sondern leben in Siedlungen rund um ihre (schwer bewachten) Minen, Höhlen und Stollen. Die entsprechende Region im Al-Kebira-Gebirge ist als Land der Dunkelzwerge bekannt.
Der Name
Die Dunkelzwerge haben zwar eine dunkle Hautfarbe, und Außenstehende finden den Namen daher passend. Tatsächlich rührt dieser aber von einem Gestein namens "Dunkelglimm" (zwergisch: Dûrglax) her, das im Al-Kebira-Gebirge vorkommt. Weil es wertvoll ist, haben sich die Dunkelzwerge (Dûrglaxim) nach diesem "Schatz" benannt.
Körperbau und Aussehen
Dunkelzwerge werden im Schnitt zwischen 1,20 und 1,45 Schritt groß und haben einen massiven, muskulösen Körperbau. Ab einem gewissen Alter setzt jedoch oft ein rundlicherer Bauch an. Auf eine besondere Haar- und Barttracht legen auch die Dunkelzwerge großen Wert. Ihr besonderes Merkmal ist eine dunklere Haut als bei anderen Zwergen, die von sonnengebräunt über kupferfarben bis hin zu dunklem Braun reichen kann.
Geschichte und Entwicklung
Die Dunkelzwerge sind die Nachkommen der geflohenen Dûnkses (vgl. Geschichte der Zwerge). Nach einer schlimmen und einmaligen Überfahrt zum Südkontinent und einer langen Wanderung (3128.-3142. Wendung) bis zum Al-Kebira-Gebirge mussten diese ganz von vorne anfangen. So teilten sie sich in kleine Gruppen auf und begannen das Gebirge zu besiedeln und nach und nach mit Stollen und Minen zu durchziehen. Lediglich die größte Gruppe, um den neuen Prakasch Sadosch machte sich zu einer Expedition in die tiefsten Tiefen des Gebirges auf - dort gründeten sie um die 3170. Wendung den Tempel der Tiefe - in dessen Nähe sich im Laufe der Zeit unzählige Höhlen, Hallen, Tunnel und Häuser bildeten: Die große Siedlung Dûras war entstanden. Lange Zeit lebten die wenigen Zwerge isoliert vor sich hin, vermehrten sich allerdings stetig und vergaßen mit der Zeit ihre Ursprünge auf dem Nordkontinent. Gleichsam bildete sich in den ersten paar tausend Wendungen ein Matriarchat aus, und das Wissen um die Vergangenheit ist nach und nach ebenso verschwunden wie alles, was an die Dûnkses erinnert - Schmuckstücke und Verhalten der Dunkelzwerge inbegriffen.
Erste bedeutende Anführerin in der neuen Heimat war Arinor, welche die Kultur und Religion der Dunkelzwerge derart geprägt hat, dass sie heute als deren Stammesmutter angesehen wird (vgl. Religion der Zwerge).
Kontakte zu den anderen Zwergenvölkern entstanden erst in jüngerer Zeit, vor einigen tausend Wendungen, auch wenn man schon lange nach Vergessen der gemeinsamen Geschichte weitere Schwestern und Brüder vermutete.
Der Schöpfungsmythos der Dunkelzwerge
Im Gegensatz zu den anderen Zwergenstämmen wird bei den Dunkelzwergen ein anderer Schöpfungsmythos von Generation zu Generation weitergegeben. Demnach schufen der Vater und die Mutter - Xolgorasch und Umor - aus dem Gestein der Gebirge die Zwerge zu ihren Ebenbildern. Dort wandelten sie und schufen ihre Reiche. Doch Umor merkte, dass die Zwerge des Südens - als Erste geschaffen, aus dem dunklen Gestein des Kebira - keine Aufgabe hatten, der sie sich widmen konnten. Daher entschied sie sich, ihre jüngste Tochter Arinor zu den Dunkelzwergen zu senden, um diesen ihre Aufgabe zu erklären. Und so sprach sie zu Arinor: "Du und die Deinen, sollen bewachen und beschützen die Schätze der Berge, zum Wohle der Nachfolgenden auf Ewig." Und diese Aufgabe verinnerlichten die Dunkelzwerge und handeln noch heute danach.
Entstehung des Matriarchats
Die Dûnkses sind mit dem Schatz der Zwergenheit zum Südkontinent geflohen, angeführt vom achten selbsternannten Prakasch Sadosch, Sohn des Adosch. Dieser war ein Sohn des siebenten Prakaschs Adosch, Sohn des Hitosch und behauptete während der Flucht, dass dieser Titel erblich sei, also wurde der Titel praktisch mitgenommen. Die Dûnkses verfolgten noch eine kurze Zeit lang ihre Ideologie (siehe Geschichte der Zwerge, Stichwort "Schwester Umors"). Auf dem Südkontinent angekommen zogen sie sich ins Gebirge zurück, und eine harte Aufbauarbeit begann. Selbige sorgte dafür, dass ihre Ideologie und die vergangenen Ereignisse in den Hintergrund traten. Etwa zur gleichen Zeit wurde die Grundlage für den Tempel der Tiefe entdeckt.
Da die ehemaligen Dûnkses nur sehr wenige waren, gewann die Auszeichnung, eine Schwester Umors zu sein, einen gewaltigen Bedeutungszuwachs. Die Zwerginnen wurden sehr wichtig, ihr Wort bekam Gewicht. Ein paar Generationen später hatte Prakasch Sodosch, Sohn des Batosch keinen mänlichen Erben, sondern nur Töchter. Daraufhin wurden dann immer die Ehemänner zum neuen Prakasch ernannt, zumindest so lange, bis die willensstarke Arinor, die Tochter des Agaloschs, sich weigerte, jemanden zu heiraten, und sich selbst auf den Thron setzte. Unter ihr begann eine neue kulturelle Blüte. Sie heiratete, ohne den Titel an ihren Ehemann abzugeben und vermachte den Thron ihrer Tochter und ihren Enkelinnen. Diese etablierten ein Matriarchat, und man öffnete sich auch irgendwann nach außen, wo das Volk unter dem Namen Dunkelzwerge bekannt wurde.
Das Geheimnis der Dunkelzwerge
Nur wenige kundige Caerun werden sich schon über die doch recht große Zahl an Dunkelzwergen gewundert haben - berichten die alten Legenden der Zwerge doch nur von einigen Tausend Zwergen, die sich nach Eriath aufmachten ... So müssten sich diese in gerade einmal 35 Zwergengenerationen um den Faktor 500 vermehrt haben. Da dies jedoch höchst unwahrscheinlich ist, muss es also noch einen weiteren Ursprungspunkt der heutigen Dunkelzwerge geben ...
Die Schätze
Arinor hat es zur Aufgabe der Dunkelzwerge gemacht, die von den Dûnkses gestohlenen Schätze der Zwergenheit zu bewachen. Die Herkunft dieser Schätze, und was genau sie enthalten, ist für die jetztigen Dunkelzwerge genauso unbekannt, wie die Vergangenheit vor Arinor. Weil die Bewachung von ihrer "Stammesmutter" herrührt, haben sie aber einen enormen Wert für Dunkelzwerge.
Indes sind diese eigentlichen Schätze und ihre Verstecke lediglich den obersten Dunkelzwerginnen bekannt. Die Inhalte könnten freilich die gesamten Gefilde der Zwergenheit sprengen, würden sie publik gemacht werden. Irgendwann wird es so weit sein, und die Schätze werden der gesamten Zwergenheit bekannt gemacht...
Die normale Bevölkerung sieht als Schätze vor allem Minen an, in denen die seltensten und wichtigsten Erze abgebaut werden; es zählen aber auch wertvolle Schätze und prächtige Handwerksarbeiten (vor allem, aber nicht ausschliesslich Waffen und Rüstungen). Insofern ist der Auftrag von Arinor inzwischen ausgeweitet worden und hat die gesamte Kultur geprägt.
Gesellschaft
Die Gesellschaft der Dunkelzwerge ist matriarchalisch geprägt, was auf die Verehrung von Umor, der Frau Xolgaroschs, und der als Stammesmutter angesehenen Arinor, ihrer vermeintlichen Tochter, zurückgeht. Während die Frauen die Familie leiten, für Wissenschaft und Fortschritt und als Priesterinnen der Stammesmutter Arinor das Volk der Dunkelzwerge anführen, ist es die Aufgabe der Männer, die Minen zu betreiben und die Schätze der Welt zu bewachen - was sie auch sehr gründlich machen. Die Führung der Gesellschaft obliegt einer weiblichen Priesterschaft. Die amtierende Prakascha gilt auch als oberste Priesterin der Arinor, ist doch ihre Blutlinie auf ebendiese zurückzuführen.
Ganz unten in der Hierarchie der Dunkelzwerge stehen, neben den Fremden anderer Rassen, die "Bartlosen" (kolg'matom = ohne Namen). Bei diesen handelt es sich um männliche Zwerge, die aufgrund eines Verbrechens an Haupt- und Barthaar kahl geschoren wurden und nur niederste Aufgaben verrichten dürfen. Diese werden einer Herrin aus dem Stand der tsuk'norim oder der um'olgorim unterstellt, die diese wie Leibeigene behandeln darf. Zudem wird gemunkelt, dass es auch eine Vielzahl gefangener wilder Zwerge unter den "Bartlosen" gibt.
Bei den Dunkelzwergen lässt sich insgesamt ein striktes und starr ausgeprägtes Ständesystem erkennen (wobei die ersten beiden Stände nur weiblichen Zwergen offenstehen und die untersten beiden Stände nur männliche Artgenossen umfassen):
- 1. Stand - tsuk'norim: Priesterschaft der Arinor (nur weiblich)
- 2. Stand - um'olgorim: Kämpferinnen und weibliche Gelehrte
- 3. Stand - tsak'morim: Schatzwächter, Prospektoren und Handwerkerinnen
- 4. Stand - asch'morim: Handwerker, Landwirte, Bergarbeiter, Tagelöhner
- 5. Stand - kolg'matom: Bartlose (nur männlich)
Namensgebung
Die Fixierung der Dunkelzwerge auf das Weibliche spiegelt sich auch in der Namensgabe der Zwerge. So benennen sich männliche Zwerge nicht mit ihrem Vaternamen, sondern mit dem Namen ihrer Mutter. Ein männlicher Dunkelzwerg kann so z.B. Thoram, Sohn der Jogrimma heißen.
Wesen
Das Weibliche wird nicht nur mehr respektiert als in den anderen Zwergenkulturen, es wird als wichtiger als das Männliche angesehen. Dunkelzwerge haben einen ausgepägten Bewacherinstinkt und reagieren bei Gefahr aggressiv.