Nergas
Inhaltsverzeichnis
Mythologie
Alles muss ein Ende haben - und dafür ist Nergas zuständig. Der eiskalte Gott des Todes wacht auch über die Träume und hütet die Schlafenden. Das ist die Gnade, die er den Menschen gewehrt - den Frieden des Schlafes.
Für ihn steht das Symbol der Waage, die auf einem Stundenglas ruht. Wenn die Zeit abgelaufen ist, wiegt Nergas das Herz des Verstorbenen und entscheidet, ob er die Seele mit in seine Hallen nimmt, oder ob die Seele wegen des sündenbeladenen, schweren Herzens auf ewig durch die Zwischenwelt irren muss. Seine Farbe ist das Schwarz der Trauer.
Nergas gebietet seinen Anhängern untote und unheilige Wesen wie Zombies, Werwesen, Vamire, Wiedergänger und Magier, die Nekyomantie betreiben, auf Gedeih und Verderb zu bekämpfen, da sie seiner Ordnung zuwiderlaufen. Dem Richterspruch Nergas darf keine Seele versuchen, sich zu entziehen.
Vertreter
Die Vertreter Nergas teilen sich auf in die Laien, die Nergariten, die den weltlichen Arm darstellen und die Nergaspriester, die den spirituellen Weg gehen. Die beiden letzteren gehören der Nergaskirche an und der Wechsel zwischen den beiden Gruppen ist möglich. Für viele beginnt die Laufbahn zum Priester als Nergarit.
Theoretisch ist es möglich, zwischen den beiden Laufbahnen zu wechseln. Praktisch ist es während der ersten Stufe der Ausbildung, in der man den Titel "Nergas Diener" trägt problemlos möglich. Je weiter man in seiner jeweiligen Ausbildung allerdings fortschreitet, umso schwerer wird ein Wechsel sein, inbesondere von der Priesterschaft zu den Nergariten.
Laien
Zu den Laien zählen gemeinhin alle, die ausser ein nergasgefälliges Leben zu führen, sich dazu entscheiden dem Tempel dienlich zu sein. Das reicht von einfachen Handreichungen der Gebäudepflege des Tempels bis zur Pflege der Nergasäcker. Üblicherweise steht einem Laien bei seinen Verrichtungen ein Priester oder Nergarit zu Seite, um die Einhaltung der notwendigen Rituale zu überwachen.
Nergariten
Nergariten betrachten sich als den Arm Nergas.
Die meisten Nergariten streben am Ende ihres aktiven Dienstes die Priesterweihe an, aber es gibt auch den Weg eine Zeit des Lebens Nergas zu dienen und dann in die Welt ausserhalb des Tempels zurückzukehren.
Nergariten begreifen sich als Ordensritter und verteidigen die Tempel und Priester. Ihre eigentliche Aufgabe allerdings ist der Kampf gegen alle untoten Wesen und ihre Beschwörer.
Der Weg des Nergariten geht über 3 Stufen:
1: Eintritt in den Tempel - Nergas Diener:
Der Nergarit legt ein Gelübte ab, dass er ein nergasgefälliges Leben führen will. Dann bekommt er die Nergasrobe verleihen, die ihn von den weltlichen Mitgliedern des Klosters unterscheidet und zeigt, dass er zu Nergas Dienern gehört. Während der ersten Stufe wird der Nergatit an den Waffen ausgebildet und ist Rekrut. Nach erfolgreicher Beendigung der Ausbildung bekommt er den Rang eines Soldaten.
2: Nach Abschluss der Waffenausbildung - Nergas Arm:
Am Ende dieser Stufe wird dem Nergariten nach einer Prüfung der geweihte Rabenschnabel verliehen und er erhält den Rang eines Feldwebels. Damit gehört er zu den Rittern Nergas. Im weiteren Verlauf der Ausbildung stehen neben der Perfektionierung der Kampfkunst das Erlernen der Liturgien aus dem Buch der Toten. Es handelt sich um Anrufungen Nergas, um im Kampf gegen Untote seinen Beistand zu erbitten.
3: Stufe nach Abschluss der theologischen Grundausbildung - Nergas Faust:
Am Ende der dritten Stufe ist der Nergarit die Faust an Nergas Arm. Er beherrscht sowohl die Waffen in Perfektion als auch die Liturgien in ausreichendem Maß, um im Kampf gegen die Untoten erfolgreich sein zu können. Hieran kann sich die Ausbildung zum Priester anschliessen, oder der Nergarit bleibt, um als Leutnant weiter bei den Nergariten zu dienen. Am Ende der dritten Stufe wird dem Leutnant ein geweihter Zweihänder verliehen.
Durch besondere Befähigung kann ein weiterer Aufstieg in der Offizierslaufbahn zum Hauptmann erfolgen.
Struktur der Nergariten
Die Sanduhr hat eine sehr grosse Bedeutung im Ritus des Nergas, Die Nergariten übernahmen das Symbol und organisierten eine Einteilung in Form einer zweidimensonalen Sanduhr. Jede der vier Ecken der Sanduhr steht für einen Nergariten und der stark verjüngte Mittelpunkt, steht für den Weibel. Er führt das Kommando über die vier Nergariten und ist ihr Verbindungsglied.
1 Sanduhr = 4 Nergariten + Weibel
1 Waage sind 4 Sanduhren = 16 Nergariten + 4 Weibel + 1 Leutnant
1 Tempelgarde = 4 Waagen = 64 Nergariten + 16 Weibel + 4 Leutnants + 1 Hauptmann
Nergaspriester
Analog zu den Nergariten erfolgt auch die Ausbildung der Priester in drei Stufen:
1: Eintritt in den Tempel - Nergas Diener:
Der Nergaspriester bekommt die schwarze Robe und gelobt ein nergasgefälliges Leben. Während der Ausbildung lernt er die notwendigen Gebete und Verrichtungen für ein nergasgefälliges Begräbnis. Zum Beispiel die Liturgien aus dem Totenbuch, die verhindern, dass der Tote zum Wiedergänger wird und die Nergas bitten seine Seele in seine Hallen aufzunehmen.
2: Weihe und Geheimriten - Nergas Adept:
Hier gelobt der Nergaspriester das Zölibat und widmet sein Leben Nergas. Er bekommt die Priesterweihe und den geweihten Kampfstab verliehen. Während dieser Stufe lernt der nun geweihte Priester die geheimen Riten der Priesterschaft und bekommt erste Einblicke in die Magie der Nergaspriester. Ab hier wäre ein Austritt aus dem Tempel nicht mehr möglich, ohne Nergas Zorn auf sich zu zu ziehen.
Als Adept steht er den Hauptleuten der Nergariten vor und ist berechtigt sie auf Missionen gegen Untote zu senden.
3: Stufe - Nergas Herz:
Der Priester kennt nun die Geheimnisse der Nergaskultes und ist mit den Liturgien und den magischen Handlungen bestens vertraut. Von nun an ist er befähigt einen Tempel als Abt zu leiten. Als Zeichen seiner Würde erhält er eine geweihte Doppelklinge.
Würde sich ein Adept vom Tempel lossagen, würde er von den Nergariten verfolgt und getötet. Seine abtrünnige Seele wäre auf ewig in die Zwischenwelt verdammt.
Allerdings müsste ein anderer Adept die Nergariten unterstützen, der wirksam verhindern kann, dass die Magie des Abtrünnigen die Nergariten vernichtet.
Aus der Mitte der "Herzen Nergas" wird der Hohepriester ernannt, der in theologischen Fragen die Deutungshoheit inne hat.
Rituale
Beerdigung:
Für eine nergasgefällige Beerdigung ist ein Nergaspriester oder wenigstens ein Nergarit erforderlich. Nur wenn die Anzahl der Toten oder der Ort des Begäbnisses es nicht zulässt, kann ein Laie diese Zeremonie durchführen. In jedem Fall soll der Leichnahm binnen sieben Tagen beerdigt worden sein.
Idealerweise wird der Verstorbene im Nergatempel für drei Tage aufgebahrt, bevor er begesetzt werden kann. Während dieser drei Tage werden Gebete gesprochen, die Nergas bitten die Seele in seine Hallen aufzunehmen. Während der Beisetzung werden folgende Worte gesprochen:
"Siehe auf uns Deine getreulichen Diener oh Nergas.
Wir übergeben heute den Leib des/der NAME der Erde. Seine Seele vertrauen wir Deinem Urteil an. Wir bitten für NAME um Dein mildes Urteil. Nimm sie/ihn auf in Deine Hallen wo wir uns dank Deiner Gnade einst wieder finden werden. Nimm die Trauer von uns, die wir nun ohne NAME zurückbleiben müssen und erfülle uns mit der Gnade der Gewissheit, dass NAME in Deinen Hallen auf uns warten wird.
Bewahre NAME vor dem Widergang. Vernichte jene, die ihre/seine Ruhe stören, auf das NAME ihre/seine Ruhe finde. Verbrenne die verderbten Seelen der Nekromanten."
Nach diesem Gebet wird das Grab oder die Gruft verschlossen und wenn möglich für drei Tage von Nergariten bewacht. Obwohl dieser Dienst nichts kosten soll, gehört es zu den guten Sitten dem Nergastempel im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten für die Totenwache eine großzügige Spende zu überlassen.
Exorzismen
Die Heilung von Besessenen, die sich in der Hand von Dämonen befinden ist Sache der Priester. Dabei liegt ihr Hauptaugenmerk auf Rettung der Seele. Daher kann nicht in jedem Fall davon ausgegangen werden, dass der Besessene die Prozedur unbeschadet übersteht oder gar überlebt. Wenn es sich um einen sehr mächtigen Dämon handelt, ist das Überleben des Besessenen eher unwahrscheinlich. Da während des Exorzismus niemand ausser dem Priester und dem Besessenen selbst anwesend sein darf, um ein überspringen des Dämons zu verhindern, ist über den genauen Ablauf des Exorzimus nichts bekannt. Die Formeln und Rituale, die aus dem Buch der Toten von Nergas selbst gegeben wurden, werden von den Nergaspriestern streng gehütet und geheimgehalten, auch um Mißbrauch zu verhindern. In den Händen von Unkundigen wäre dieses Wissen wie ein Schwert, dass man auf sich selbst richtet.
Im Kampf gegen Untote, Werwesen und andere unheilige Kreaturen steht dem Nergariten neben seinen weltlichen Waffen auch eine mächtige Beschwörung aus dem Buch der Toten zur Verfügung, der Vers 174. Der theologisch, okkultistisch und magietheoretisch ausgebildete Nergarit versichert sich durch das Aufsagen des Verses der Unterstützung Nergas im Kampf. Dieser Vers ist daher denen bekannt, die einen Nergariten im Kampf begleiten konnten.
Buch der Toten, Vers 174:
"Denen die mir folgen meine Faust zu sein, denen will ich der Arm sein, der sie führt. Nennet Euch in meinem Namen Nergariten und traget meine schwarze Robe und die in meinem Namen geweihten Waffen. Wann immer ihr in meinem Namen streitet und meiner Hilfe bedürft, sprecht diese Worte:
Dot Dot Dot ies netotnu ned. Hci nib Effaw enied. Hcim hci ebeg Dnah enied ni. Hcim hci egüf Nelliw nenied ni. Nenies redo neniem. Dot ned run se tbig nun nned. Fua gidäng Elees eniem mmin redo, ieb rim ehets. Nrettemhcsrez uz Nesew egiliehnu seseid mu, trhüf - Tsuaf enied - hcim red Mra red ies. Fpmak mi ieb rim ehets. Sagren ho, na hcim heis."
Feiertage
Nacht der Seelenruhe
Am 30-sten des Ahnenmonats wird die Nacht der Seelenruhe für die unglücklichen Seelen gefeiert, die dem Fluch eines nekromantischen Rituals, der sogenannten Nekyomantie, verfallen sind, egal ob durch einen Magier mit seinen verfluchten Zaubern, durch einen gotteslästerlichen Priester oder durch unglückliche Umstände. An diesem Tag werden am Abend drei Feuer angezündet, zwei für die zwei Schalen der Seelenwaage, das dritte und größte Feuer für das Stundenglas. Die Feuer werden von einem Nergas Diener unter Einhaltung festgelegten Rituale angezündet und die Feuer müssen bis zum nächsten Morgengrauen brennen. Erst dann, am Ersten Tag des Feuermonats, dürfen sie von einem Nergas Adepten unter strengsten Einhaltung bestimmter Rituale gelöscht werden.
Auch wenn es nicht notwendig ist, ist es trotzdem üblich, um Mitternacht einen symbolischen Untoten in das Stundenglas-Feuer zu werfen, in Anlehnung an die weit verbreitete Sitte alle besiegten Untoten zu verbrennen, damit die Seele frei wird. Falls zufälligerweise sogar ein Leichnam eines Untoten vorhanden ist, wird dieser benutzt und nicht die aus Zweigen und Blättern gebaute Ersatzpuppe. In dem Falle sind die drei Feuer viel größer und die Feuer werden unter Aufsicht und Gebeten einer Nergariten-Sanduhr (4 Nergariten und Weibel) angezündet und am Brennen gehalten. Wenn die Nacht der Seelenruhe zu Ende ist und Ersatzpuppen verbrannt wurden, werden die Feuer von den Nergas-Adepten gelöscht. Nur wenn der Leichnam eines Untoten verbrannt wurde, wird den Nergas Dienern die hohe Ehre zuteil, das sie den Nergas-Adepten helfen dürfen die Feuer zu löschen.
Artefakte und Heiligtümer
Dem Glauben nach ist das "Buch der Toten" von Nergas selbst geschrieben und an seine Priester weiter gereicht worden. Sein Inhalt ist im Wesentlichen der Priesterschaft vorbehalten, bis auf einige Liturgien und magische Sprüche, die auch den Nergariten bekannt sind.
Einzig der Anfang des "Buch der Toten", die Mahnung Nergas an die Menschen ist allen bekannt, da Beerdigungen und Messen mit der Lesung dieses Kapitels begonnen werden. Dabei spricht der Priester oder notfalls auch ein Nergarit die folgenden Worte:
"Höret Nergas Worte, die er uns überliefert hat im Buch der Toten, auf das jeder wisse und niemand dem Dunkel anheim fallen muss, ohne eigenes Verschulden. Neigt eure Häupter in Demut und vernehmt Nergas Gebot:
Ich, den ihr Nergas nennen sollt, wache über Euren Schlaf. Ich sende Euch meine Gebote in euren Träumen und rate Euch meinen Weisungen zu folgen. Denn wisset, eure Tage sind gezählt. Euer Ende ist gewiss und unausweichlich. Keine Seele wird mir entkommen, denn ich bin der, den ihr Nergas nennen sollt. Ich bin der, der Euer Herz wiegen wird, am Ende eurer Tage.
Achtet mein Gebot und lasst eure Herzen leicht sein. Denn wenn meine Waage eure Herzen für zu schwer befindet, wird eure sündige Seele in der Zwischenwelt irren ewiglich. Kein Schrei nach Erbarmen erreicht von dort mein Ohr und keine Träne der Verzweiflung wird mein Gewand netzen.
Nur die, die nach meinem Gebote leben und die Gebote der anderen Götter achten werden einziehen in meine Hallen und dort mit den Seelen ihrer Ahnen leben, in Frieden und ewiger Ruhe. Frei aller Mühsal und Pein.
So höret mein Gebot und wiederholt es, wann immer ihr meiner gedenkt.
Auf dass ihr es niemals vergesset:
Ehret die Ruhe der Toten. Wer sie störet oder schändet, der wird meinem Zorn nicht entkommen.
Haltet Euch fern von meinem Wein, den ich denen vorbehalte, die mir folgen. Wer dieses Gebot bricht, den wird mein Zorn mit voller Härte treffen und ihr sollt ihn mir senden, unverzüglich.
Ihr aber, die ihr mir folgen wollt, höret. Ich verlange nach euch. Seid meine Faust und zerschmettert die Untoten, die Frevler und ihre Herren.
Ihr aber, die ihr mir folgen wollt, höret. Ich verlange nach euch. Seid mein Herz und zerstört die Magie derer, die die Toten zu erwecken suchen.
Das ist mein Gebot an Euch, das ihr befolgen sollt."
Verbreitung
Die größte weltliche Macht hat die Nergas Kirche in Kaiserreich des Südsterns, wahrscheinlich dank der dort ansässigen Halbelfen. in Nuovo Imperio Aurecciani und Königreich Westendar ist Nergas Kirche einfach nur eine neben den anderen sieben Staatsgöttern unter den zwei wichtigsten Göttern Iatan und Athos. In Heiligen Kaiserreich ist Nergas nur ein Gott, der nicht im Rat der Götter sitzt.