Xetoka
Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Das Reich Xetoka wird hauptsächlich von den Makuewa bewohnt. Im Gegensatz zu den meisten Dschungelvölkern hat sich in Xetoka eine Hochkultur entwickelt. Sie roden Waldflächen, betreiben Ackerbau, bauen große Städte und Straßen durch den Dschungel und treiben regen Handel mit anderen Völkern Anatamars. Die Einwohner Xetokas heißen ebenfalls Xetoka.
Landschaft, Klima und Bevölkerung
Das Reich Xetoka liegt in den Regenwäldern des südlichen Kontinents und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 750,000 Quadratmeilen entlang des Flusses Irinaku von den Bergen bis an die Küste. Es umfasst die drei großen Seen Lago Manay, Lago Quatzal und Lago Tichan. Der größte Teil des Reiches besteht aus dichtem Regenwald, entlang der Küste gibt es auch einige größere Wiesenflächen, generell ist Xetoka jedoch stark bewachsen. Einmal im Jahr gibt es für zwei Monate eine Regenzeit. Während dieser steigt der Irinaku stark an und verbreitert sein Flussbett im südlichen Abschnitt auf stellenweise bis zu 100 Kilometer. Aus diesem Grund existieren in diesem Gebiet kaum große Städte.
In Xetoka leben zur Zeit etwa 2 Millionen Menschen. Das Reich wird jedoch längst nicht mehr nur von Einheimischen bevölkert. In den größeren Städten entlang des Flusses besteht die Bevölkerung auch aus Abajaiden, Echsen, Tekkaio und Mittelländern. Andere Kulturen Antamars finden sich gelegentlich, aber weniger häufig als zuvor genannte.
Geschichte
Gründung Xetokas
Die Geschichte der Xetoka geht auf Zutocema I. im Jahre 527 nZ zurück. Damals lebten viele einzelne Stämme im Gebiet um den Irinaku, die untereinander unabhängig waren, jedoch bereits eine gemeinsame Sprache sprachen: eine frühe Form des heutigen Xeanhatl. Zutocema I. war Stammeshäuptling eines der größten Stämme am Lago Tichan. Überzeugt davon, dass sein Stamm der stärkste und beste war, begann er andere Stämme anzugreifen und zu unterwerfen. Innerhalb von drei Jahren eroberte Zutocema I. das komplette Gebiet um den Lago Tichan. Sein Volk nannte er Xetoka, was in Xeanhatl soviel heißt wie "Das eine Volk".
Zutocema I. starb kurz darauf im Jahr 531 nZ an einem schweren Fieber und seine Nachfolge wurde von seinem Sohn, Zutocema II., angetreten. Dieser baute zunächst seine Kontrolle über das beherrschte Gebiet weiter aus und ließ neue Krieger ausbilden. Letztendlich strebte er jedoch eine weitere Vergrößerung des Reiches an und unterwarf zwischen 536 nZ und 542 nZ vom Lago Tichan aus etwa 300 Meilen flussabwärts die Stämme rund um den Irinaku.
Die südlichsten Stämme, die um das Delta des Irinaku lebten flohen vor den Xetoka.
Gründung Manyagas
Die nördlichen Stämme sahen sich aufgrund des Eroberungswahnes von Zutocema II. bedroht und gründeten 541 nZ ein eigenes Reich mit dem Namen Manyaga. Manyaga erstreckte sich vom heutigen Teochicapan bis an das Nordufer des Lago Quatzal. Es erwies sich als starker Gegenpol zu Xetoka und bewirkte die erwünschte Abschreckung. Zutocema II. wagte es nicht Manyaga anzugreifen. Als 546 nZ sein Sohn Zutocema III. an die Macht kam, beschloss dieser jedoch Manyaga zu unterwerfen. Er führte im Winter 547 nZ eine Schlacht gegen Manyaga und eroberte Teochicapan. Zutocema III. wurde jedoch kurz darauf von Verrätern in den eigenen Reihen ermordet und Manicuz I. nahm seinen Platz ein. Manyaga nutze dies aus, um das Heer, das sich auf dem Weg zum Lago Quatzal befand, führerlos anzutreffen und fast vollständig zu vernichten. Manicuz I. schloss daraufhin einen Friedensvertrag mit Manyaga, den sogenannten Frieden von Teochicapan.
Manyaga vergrößerte indes seinen Einflussbereich, indem es das Gebiet um den Lago Manay in Besitz nahm. Am Ostufer des Lago Manay wurde eine neue Stadt aus Stein errichtet, die sich zur größten Stadt Manyagas entwickelte und 613 nZ zur Hauptstadt wurde.
Frieden von Teochicapan
In den Folgejahren entwickelte sich Xetoka unter der Herrschaft von Manicuz I. bis Manicuz VI. weiter. Es wurde eine einheitliche Schrift eingeführt, neue landwirtschaftliche Methoden wurden entwickelt und große Städte aus Stein gebaut. Im Dschungel wurden Straßen geschlagen und größere Boote gebaut, um einen besseren Transport auf dem Irinaku und dem Lago Tichan zu ermöglichen. Die Bevölkerung wuchs rapide an und verdoppelte sich von 550 nZ bis 650 nZ. Das spärlich besiedelte Gebiet am Delta des Irinaku wurde friedlich an das Reich angeschlossen und 647 nZ wurde an der Küste Xochikuan gegründet, die heute größte und reichste Stadt Xetokas.
Der Fall Manyagas
Das schnelle Wachstum in Xetoka hinterließ auch Eindruck in Manyaga. Die Bevölkerung war unzufrieden, da es Manyaga schlechter ging als Xetoka - viele Einwohner wurden von Krankheiten befallen und aufgrund der schlecht entwickelten Landwirtschaft kam es vermehrt zu Hungersnöten. Es entstanden Unruhen, die schließlich 676 nZ zur Revolution führten. Die Bevölkerung erhob sich gegen ihren Herrscher Mahinquintochli und wollte das Reich an Xetoka anschließen. Mahinquintochli ließ sein Heer aufmarschieren und schlug die Aufstände in der Hauptstadt gewaltsam nieder. Als Yaqqitlanoch I., der gerade erst den Thron von Xetoka übernommen hatte, davon erfuhr, stellte er kurzerhand eine Armee zusammen und marschierte direkt zur Hauptstadt von Manyaga und belagerte sie. Über mehrere Wochen ließ er das Heer von Manyaga, das in der Stadt gefangen war, aushungern. Die Jaqatlipriester erschufen mächtige Schutzzauber, um die Feinde am verlassen der Stadt zu hindern. Nach elf Wochen Belagerung ließ er schließlich seine Armee einmarschieren und vernichtete das Heer von Mahinquintochli. Nachdem er die Stadt erobert hatte, ließ Yaqqitlanoch I. alle Leichen seiner eigenen Krieger bergen und beerdigen und brannte den Rest der Stadt kurzerhand nieder. Er erklärte die Ruinen für verfluchte und verbot jedem sich ihr mehr als 1 Meile zu nähern. Heute sind die Ruinen vom Dschungel überwuchert.
Das Volk von Manyaga schloss sich auf eigenen Wunsch Xetoka an. Xetoka beherrschte damit das komplette Gebiet um den Irinaku bis an die Berge im Norden, die von den Zhz'trach bevölkert werden. Es hatte alle seine Feinde vernichtet und seine heutige Ausdehnung erreicht.
Neuzeit
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Gesellschaft und Politik
Herrscher
Xetoka wird von einem Triumvirat regiert, das aus folgenden Personen besteht.
- Der Sun'cahal (Sohn der Erde), dessen Titel erblich ist und der seine Stellung bis zu seinem Tod inne hat.
- Der Sun'coatl (Sohn der Götter), der ranghöchste Priester, der alle 5 Jahre unter den Priestern bestimmt wird.
- Der Quentoka (weiser Mann), der alle 7 Jahre vom Volk gewählt wird.
Sie regieren von der Hauptstadt Coyocapan aus, die nach Xochikuan die zweitgrößte Stadt Xetokas ist. Dort befindet sich der Azucahal-Palast, in dem der Sun'cahal residiert, sowie der Tempel Azucoatl mit seinen 360 Stufen, in dem der Sun'coatl seinen Sitz hat. Der Quentoka residiert im Amateca-Gebäude, das sich direkt am Marktplatz von Coyocapan befindet.
Zur Wahl zum Quentoka sind nur Männer zugelassen, die älter als 31 Jahre sind und die in Xetoka geboren wurden. Wählen dürfen all diejenigen, die in Xetoka geboren sind und mindestens 15 Jahre alt sind. Die Wahl findet auf dem Marktplatz von Coyocapan statt. Für jeden Kandidaten wird eine Urne aufgestellt und alle Wähler erhalten eine Wahlmünze, die sie dann in eine der Urnen werfen. Der Kandidat mit den meisten Stimmen gewinnt und ist auf sieben Jahre gewählt.
Der aktuelle Sun'cahal ist Cayapac VII.
Sklaverei
In Xetoka ist die Sklaverei offiziell erlaubt. Jeder Mensch hat das Recht Sklaven zu halten oder sich selbst in die Sklaverei zu verkaufen, z.B. wenn er Schulden hat. Als Sklave untersteht er den Befehlen seines Herrn und erhält für seine Arbeit normalerweise keinen Lohn. Alle Sklaven bekommen das Sklavensymbol, das Zeichen des Besitzers, sowie den Kaufpreis auf den Arm tätowiert. Üblicherweise ist man nur für einen festgelegten Zeitraum versklavt. Das Datum, wann die Versklavung endet wird dann ebenso auf den Arm tätowiert. Ein Sklave kann sich jederzeit freikaufen oder von jemand anderem freigekauft werden. Der Preis dafür ist Verhandlungssache, darf jedoch den ursprünglichen Kaufpreis nicht überschreiten.
Sklaven haben in der Gesellschaft keine eingeschränkten Rechte. Solange ihr Halter es nicht verbietet dürfen sie alles tun, was sie normalerweise auch dürften. Unter Umständen benötigen sie in manchen Fällen jedoch eine schriftliche Genehmigung ihres Halters. Vor allem beim Betreten und Verlassen von Städten werden sie oft von den Wachen angehalten, um zu verhindern, dass ein Sklave einfach verschwindet.
Wirtschaft
Auf den großen gerodeten Waldflächen bauen die Xetoka verschiedenste Lebensmittel an: Goldkolben, Zuckerrohr, Bohnen, Xitomatl, Südfrüchte, Kartoffeln, Xetoka-Melone, Tabak, Pfeffer und andere Gewürze. In den Ausläufern der Gebirge nutzen sie zusätzlich das Wasser der zahlreichen Gebirgsbäche, um Reis anzubauen. Die produzierten Waren werden über den Irinaku zur Hafenstadt Xochikuan transportiert, die von der Einwohnerzahl her die größte Stadt Xetokas ist. Dort legen auch zahlreiche Schiffe aus anderen Regionen Antamars an und es wird reger Handel betrieben. Die Schiffe der Xetoka besitzen einen flachen Rumpf und haben wenig Tiefgang, damit sie in den teils sehr flachen Gewässern des Irinaku nicht auflaufen. Sie eignen sich jedoch nicht für Fahrten auf dem Ozean.
Ein weiteres wichtiges Exportprodukt der Xetoka sind Tierhäute. Sie jagen Leoparden und Tiger, sowie Krokodile und verarbeiten und verkaufen ihre Felle, bzw. Häute. Jaguare und Flugechsen sind heilige Tiere und dürfen nicht gejagt werden.
In den Ausläufern der Berge betreiben die Xetoka einige Minen mit denen sie ihren Bedarf an Eisen, Gold und anderen Metallen decken. Zudem existiert eine ergiebige Diamantmine.
Architektur
Die Xetoka-Architektur orientiert sich stark an aztekischer Architektur. Die großen Städte werden aus Stein gebaut, den sie in großen Steinbrüchen in den Bergen abbauen. In diesen Städten findet man die typischen Stufenpyramiden, die als Opfertempel dienen. Kleinere Dörfer bestehen aus langen Holzhütten, die mit Stroh und Blättern gedeckt sind.
Die großen Städte haben gepflasterte Straßen und besitzen in der Regel auch Kanalsysteme, die sie mit Wasser versorgen, sowie eine Kanalisation.
Magie und Religion
Die einzigen Xetoka mit magischer Begabung sind die Priester. Sie beten die zwei Großgötter und zahlreiche Tiergötter an. Zu den Großgöttern gehören Jaqatli, der in Form eines Jaguars dargestellt wird, und Xintuecli, der in Form einer Flugechse dargestellt wird. Die dazugehörigen weltlichen Tiere, der Jaguar und die Flugechse gelten als heilige Tiere und dürfen nicht gejagt und getötet werden. Fremde, die dies trotzdem Versuchen können, wenn sie gefasst werden durchaus den Göttern deren Tiere sie zu jagen versuchten geopfert werden.
Den Göttern werden regelmäßig Blutopfer gebracht. Für gewöhnlich werden dafür Tiere geopfert, jedoch gibt es zweimal im Jahr ein großes Menschenopfer in der Hauptstadt Coyocapan. Von den Göttern erhalten die Priester als Dank für ihre Opfer magische Kraft, die sie nutzen, um verschiedenste Zauber zu wirken. So können sie sich beispielsweise Tiere kontrollieren, Pflanzenwachstum beeinflussen oder sich sogar für kurze Zeitspannen in eines der Göttertiere verwandeln.
Die Priester nutzen vor allem ihre Kontrolle über die Flugechsen, um Nachrichten schnell zwischen den Städten zu verschicken oder schicken sie als fliegende Kundschafter aus. In den großen Städten existieren Türme, in denen magisch gezähmte Flugechsen nisten, um schnell als Boten eingesetzt werden zu können - ähnlich wie Brieftauben.
Die mächtigsten Priester finden sich alle 5 Jahre in der Hauptstadt zusammen, um den Sun'coatl zu bestimmen.
Kultur und Küche
Da es in den Gebieten nahe des Äquators sehr warm ist, tragen die Xetoka, wie die meisten Dschungelbewohner, in der Regel nur einen kurzen Lendenschurz oder eine kurze Hose. Die nackten Oberkörper bemalen sie mit allerlei bunten Farben oder Mustern. Besonders bekannt sind die Jaguarkrieger, die sich ein Jaguarmuster auf die Haut tätowieren lassen. Als Schmuck tragen die Xetoka gerne Armreife und Halsketten aus Edelmetallen, aber normalerweise keine Ringe an den Fingern. Besonders reiche Xetoka tragen zudem einen Kopfschmuck aus bunten Vogelfedern.
Die Küche der Xetoka ist nichts für schwache Mägen. Die Gerichte sind meist äußerst scharf gewürzt.
Sprache und Schrift
In Xetoka wird die Sprache der Xetoka - genannt Xeanhatl - gesprochen. Die Sprache geht zurück auf die ursprünglichen Stämme, die am Irinaku siedelten und hat sich über die Jahre nur wenig verändert. Es sind im Wesentlichen nur viele neue Begriffe dazugekommen. <Allgemeinsprache des Südkontinents> ist in Xetoka ebenfalls sehr verbreitet, besonders in den großen Städten, in denen nicht nur Einheimische sondern auch Reisende aus aller Herren Länder anzutreffen sind. Dort versteht und spricht es ein Großteil der Bevölkerung. In den kleineren Dörfern ist oft nur Xeanhatl verbreitet.
Die Schrift der Xetoka besteht aus etwa 600 Zeichen, die sich unterscheiden lassen in Bild- und Silbenzeichen. Ein Bildzeichen beschreibt einen Gegenstand oder eine Sache, während die Silbenzeichen dazu verwendet werden, um die Bildzeichen so zu modifizieren, so dass alle gesprochenen Wörter des Xeanhatl auch als Schriftwörter darstellbar sind. Somit ist man in der Lage alles gesprochene ohne Abstriche niederzuschreiben. Zu den früher sehr komplizierten Bildzeichen existieren inzwischen vereinfachte, abstraktere Versionen, damit eine höhere Schreibgeschwindigkeit erreicht werden kann. Damit gibt es insgesamt etwa 1000 unterschiedliche Zeichen.