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Noch immer versuchte das Sumpfmonster die Zwergin zu packen, doch nun lief sie einige Schritt weit von ihm fort, so dass das Wesen danach trachtete ihr hinterherzurennen, sich jedoch in dem Seil verfing und der Länge nach zu Boden fiel. Mit einem schnellen Satz, stand die Zwergin mit gezücktem Dolch über ihm, doch nun begann das Wesen jämmerlich zu weinen. Kurz zögerte die Heldin, dann steckte sie ihren Dolch zurück in die Scheide und entfesselte das Wesen. Dankbar ob ihrer Gnade, blickte es die Zwergin noch einmal an, als es aufstand – danach verschwand es in den Tiefen des Sumpfes und ward niemals wieder gesehen. Ariada hingegen machte sich auf zu neuen Abenteuern.
===Der Stein am Emyn Neweig===
Viele Wendungen lang trieben unsere Ahnen Stollen um Stollen, Treppe um Treppe und Halle um Halle in den Emyn Neweig, um dort Platz für die Bücher und Schriften und all das gesammelte Wissen der Zwergenheit zu schaffen.
Auf dem Gipfel des Berges entstanden durch die Hände geschickter Steinmetze und einzigartiger Baumeister die hohen Türme der heiligen priesterlichen Universität sowie der gewaltige Kuppelbau zu Ehren Magmarox, den sie Kristalltempel tauften. Weithin sichtbar leuchtete so der größte Wissenshort der Zwergenheit über das Land.
Doch einem Steinmetz schien dies noch nicht genug: So fertigte er auf dem Gipfel eine Plattform, auf welcher er das Antlitz des Magmorax aus dem Stein meißeln wollte. Lange Wendungen suchte er nach dem geeigneten Material und wurde endlich auf ein wunderschönes Sandgestein auf der Insel Murgyp aufmerksam, von welcher er einen gigantischen Brocken nach Hochquell schaffen ließ.
Am Fuße des Emyn Neweig bearbeitete er sodann das Gestein – drei lange Wendungen – bis das bärtige Antlitz des Zwergenahns Gestalt annahm. Da dies von fast kugelförmiger Art war, verstieg sich der Steinmetz darauf, dem Ahnen die Ehre zu erweisen, indem er ihn eigenhändig – und zwar vor sich her rollend– auf den Gipfel befördern wollte.
So ließ er den Weg um den Gipfel bis zu dessen Spitze, in den nächsten zwölf Wendungen dergestalt ausbauen, dass keinerlei Hindernis mehr diesen versperrte, und man den Kopf des Ahnen nur kräftig anrollen musste, um diesen bis nach oben zu befördern.
Endlich brach der Tag heran, an dem sich der Steinmetz sich zu seiner großen Tat aufmachte – und wirklich: Es gelang ihm den Magmaroxkopf in Bewegung zu versetzen und auch die ersten leicht ansteigenden Schritte zu bewältigen. Immer höher schraubte er sich mit seiner Last den Berg hinauf. Schweiß rann ihm in Bächen aus dem Bart, so kräfteraubend war dies Unterfangen. Keuchend schleppte sich der Zwerg voran, beförderte den Stein Schritt um Schritt weiter den Berg hinauf. Mehrere Folkhôr zogen über ihm seine Kreise, riefen ihm etwas zu … Kurz blickte er zu ihnen herauf, dann zurück zu seinem Stein, der nun schwerer als je zuvor wog. Das Antlitz des Zwergenahn schien ihn geradezu anzulachen oder gar zu verhöhnen, als ihn seine Kraft verließ und er die Steinkugel nicht mehr zu halten vermochte. Knirschend wälzte sie auf ihn zu, riss ihn zu Boden und trug ihn – immer schneller werdend - mit sich bis zum Fuße des Berges.
Hier liegt noch heute der riesige Felsklotz, dessen Aussehen an den Zwergenahn Magmarox erinnert, und unter ihm begraben, so sagt man, der Zwergensteinmetz, der an seinen eigenen viel zu großen Ambitionen gescheitert ist.
So spricht man auch heute noch bei Jemandem, der sich viel zu unrealistische Ziele setzt davon, dass dieser „wohl den Magmarox den Emyn Neweig herauftragen“ möchte.
=== Der erste Folkhôr ===