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→Santo Tiberio (Afueras)
=== Santo Tiberio (Afueras) ===
Der Stadttteil ''Afueras'' ist eigentlich nur eine Ansammlung verschiedener Vorstädte, Adelshöfe und DörfernDörfer, die vor gut 200 Jahren nach ''Santo Tiberio'' eingemeindet worden sind, nachdem sich die Hauptstadt immer weiter ausgedehnt hatte. Viele dieser "Dörfer" bewahren nach wie vor ihre jahrhundertealten Traditionen. Das äußert sich insbesondere darin, dass man, wenn man in die Innenstadt möchte, nach "Santo Tiberio" geht, als ob man selbst dort gar nicht wohne.<br />
Die Einwohner ''Afueras'' gehören mehrheitlich den ärmeren Schichten an, auch wenn obwohl es durchaus auch wohlhabende und reiche Gegenden gibt. Während die lukrativen und edlen Gewerbe in der Ciudad Real zu finden sind, wurden vor allem jene Gewerbe nach Afueras verbannt, die viel Platz brauchen (Seiler, Gärtner, Viehhaltung), Lärm machen (Schmiede), Gestank verbreiten (Gerber, Färber) oder eine große Feuergefahr bergen (Töpfereien, Ziegeleien). Etliche Einwohner Afueras müssen aber täglich in die Ciudad Real oder den dazu gehörigen Hafen gehen, um dort ihr Brot zu verdienen.<br />
Während ein großer Teil Afueras´ seit der Eingemeindung zu Santo Tiberio gehört und somit auch der Stadtwache und den königlichen Gerichten untersteht, hat sich jeder der mächtigen Fürsten des Landes hier eine eigene '''Fürstliche Domäne''' gesichert, die nur seiner Macht und Rechtsprechung untersteht. Hier haben sie befestigte Landgüter errichtet, in denen sie stets einige Truppen an Fußvolk und vor allem leichter Reiterei, den Equidores, bereit halten. Sollte der lange befürchtete und immer deutlicher schwelende Bürgerkrieg endlich ausbrechen, können sie sich schnell aus ihren ungleich prachtvolleren und wohnlicheren, aber fast unbefestigten Stadtpalais hierher auf "ihre Ländereien" zurückziehen.<br />
Einer der schauerlichsten Orte der Stadt ist ganz sicher die '''Boca del equilibrio''', die Richtstätte der Stadt. Anders als in den meisten Städten, die ihre Galgen auf einem Hügel errichten, werden hier die Verbrecher mittels Strang, Rad, Richtschwert oder Scheiterhaufen in einem steilen kleinen Tal gerichtet, dessen Hänge gleich als Tribünen für die Volksmassen bei den Hinrichtungsspektakeln dienen. Neben den mit verwesenden Leichen bestückten Tötungshilfsmitteln gibt es hier aber auch den offiziellen Abladeplatz für verendete Tiere, Knochen, Schlachtabfälle und anderen pestilentischen Müll, die von den Schindern über eine hölzerne Rampe mitten in das Tal gekarrt und dort hinunter geschüttet werden. Da es in der Grube angeblich des Nachts umgeht und auch gewissenlose Leichenteilsammler hier nach Beute suchen, wurde ein hoher und spitzer Zaun aus Eisenteilen um das Tal errichtet. Eine kleine Kapelle am Eingangstor dient den Delinquenten zum letzten Gebet und den an der Exekution beteiligten Henkersknechten der Abbitte.<br />
=== Herkunft des Namens ===