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Zweiseen

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Allgemeines
Doch überall in Zweiseen finden sich Hinweise darauf, dass es nicht immer so gewesen sein muss. Zerfallene Mauern, uralte Steintürme und überwucherte Ruinen ragen aus dem Moor oder verstecken sich unter dichtem Nebel und Moos. Sie erzählen von einer Zeit, in der das Ewigmoor deutlich kleiner war und die Grafschaft ein bewohnbares, fruchtbareres Land gewesen sein könnte. Manche Sagen berichten von einem großen Reich, das einst hier blühte, bevor es vom Wasser und der Dunkelheit verschlungen wurde. Andere munkeln von Flüchen oder längst vergessenen Katastrophen, die das Land in seinen jetzigen Zustand verwandelt haben.
Trotz der Isolation birgt die Grafschaft einen verborgenen Reichtum – die „brennende Erde“. Der Torf des EwigmorsEwigmoors, ein begehrtes Gut, wird mühsam abgebaut und getrocknet, um als Heizmaterial oder für alchimistische Zwecke verwendet zu werden. In den wenigen Dörfern, die auf den seltenen Erhebungen im Ewigmoor um ein kärgliches Auskommen kämpfen, wird der getrocknete Torf auch zum Bau von kleinen Torfhäusern verwendet. Diese "Grassodenhäuser" oder "Torfplaggenhäuser" sind zwar leidlich isoliert, aber fast immer feucht. Der beste Torf wird als Handelsware mit Booten zu den Ufern der zwei Tamurseen gebracht, wo er weiter verschifft wird. Ein Geschäft, das ebenso lukrativ wie gefährlich ist, denn der Nebel birgt nicht nur Geschichten über Irrlichter, sondern auch über Plünderer und Geister, die angeblich mit den Elementen des Moores verbunden sind.
Und so steht Zweiseen, zerrissen zwischen seinen Mühen und seinem verborgenen Potenzial, wie ein Mahnmal gegen die bis heute weitgehend ausbleibende Unterstützung des Reiches. Eine Grafschaft, die trotz der scheinbar ewigen Melancholie ihrer Nebel und der Spuren eines einst besseren Zeitalters nicht bereit ist, unterzugehen – so unwahrscheinlich das auch scheinen mag. Ganz besonders ist der Fortbestand der Grafschaft Zweiseen ihren Bewohnern zu verdanken: Ein hart arbeitender, fast stoischer Menschenschlag, der Hunger und Armut nicht als besondere Prüfung sondern vielmehr normalen Bestandteil seines Lebens betrachtet.
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