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Die Orkstrond-Saga (Band 1)

1 Byte hinzugefügt, 15 Januar
Kleine Korrekturen & zwei Monde
| verbreitung=sehr häufig
| sprache=Nordahejmrunen
| erschwernis=010
| standort=Nordahejm (Halla der Goden)
| autor=Burghwy
| zeichenzahl=3577
| besonderheiten=
| status=UmbauBereit für AOQML
}}
LAND!!! Schrie einer der Männer vorne am Bug, und tatsächlich wurde eine lange Küstenlinie sichtbar. Einige Stunden später knirschten die Rümpfe der Schiffe auf den feinsandigen Strand einer Bucht. Doch wo waren sie gelandet?
Die Bucht, die sie gefunden hatten, mochte ideal für eine Siedlung sein. Mächtiger Wald schien sich weit bis in das Hinterland zu erstrecken. Bäume, die man hervorragend für die Reparaturen gebrauchen konnte. Die folgende, sternenklare Nacht brachte Gewissheit über den Ort ihrer Landung. Sie mussten einen der Zipfel des Festlandes erreicht haben, das man später Orkstronde nannte. Nach einer, für [[Nordahejmr]] recht kurzen Feier, wurde an den Schiffen gearbeitet. Ein paar Späher wurden ausgesandt, die auch jagen sollten. Man kam gut mit den Reparaturen voran und es stellte sich heraus, dass es Wild in Hülle und Fülle gab. Ebenso schien die Natur zu dieser Zeit Beeren, essbare Pflanzen und Wurzeln in vielen Variationen bereitzuhalten.
An einem kalten, doch klaren Morgen standen Jole Olsson und die anderen [[Jarsmanr]] zusammen und beratschlagten. Man entschloss sich dazu, eine kleine Walfängersiedlung hier zu gründen. Dies war ein idealer Ort , um Schiffe, die in ähnliche Stürme geraten waren, wieder seetüchtig machen zu können, ebenso wie sie hervorragendes Holz für den Bau neuer Drakare liefern konnte. Dann entschloss man sich, den Rückweg nach Fuglarsholmr anzutreten.
Ein Jahr verging und Joles Siedlung lebte auf und vergrößerte sich schnell zu einem regen Anlaufpunkt für viele Walfänger. Die Gelehrten trugen das Jahr 265nZ in ihre Chroniken ein, als eine größere Flotte von Walfängern und Abenteurern zu der neuen Siedlung aufbrach. Sie nannten sie Stromskippen, weil der Sturm die ersten Schiffe hierher getragen hatte. Obwohl diese Siedlung viel von Walfängern und manchen Händlern angelaufen wurde, so bestand doch ansonsten recht wenig Verbindung zu dem restlichen [[Godentum]]. So entwickelte sich schnell eine eigene Kultur, deren Bevölkerung sich Orkstrondr nannte. Eine harte und raue Volksgruppe bildete sich, die ständig gegen die gnadenlose Natur ankämpfte. Baumlang waren sie, Frauen wie Männer, muskulös und trinkfest.
Eine Trupp der Spejulfr war nach Björnsblod aufgebrochen und musste feststellen, dass die Orks bereits begonnen hatten das Vorland anzugreifen und zu plündern. Den Spejulfrn gelang es noch einen kleinen Trupp der Orks niederzumachen und sogar einige Gefangene zu befreien, die wohl sonst ein schrecklicheres Schicksal als der Tod erwartet hätte. Zusammen mit diesen Überlebenden erreichten sie auch das Osttor.
Die Überraschung der Verteidiger war nicht gering, als sie ihre ehemaligen Landsleute plötzlich vor den Toren sahen und diese sogar einige der Ihren sicher zur Stadt gebracht hatten, war man sich doch seid seit der Besiedelung mißtrauisch misstrauisch aus dem Weg gegangen. Umso größer war die Freude als man erfuhr, dass sie helfen wollten , gegen die Orks zu kämpfen. So öffnete man die Tore und norlandsches Blut ward wieder vereint.
Einen Tag später kamen zwei der Spejulfr mit weiteren, schlechten Nachrichten zurück. Die Orks hatten sich zu einer regelrechten Armee vereint und waren keinen halben Tag (mehr) von der Siedlung entfernt. So war es gen Untergang der Sonnenscheibe, als die ersten Kriegstrommeln ihr tiefes Donnern über die Palisaden von Björnsblod erklingen ließen.
Der Angriff folgte ohne weitere Vorwarnung. Mit blutbemalten Gesichtern und Körpern, prallten die Orks wie eine Wand auf die Verteidigungslinien der Orkstrondr. Sie trafen auf Gegner, die ihr Heim und ihre Familien verteidigten und deren Kampfkraft Ihresgleichen ihresgleichen suchte. Schreie, das Klingen von Stahl auf Stahl und Blut durchwehten die kalte Luft um die Kämpfenden. Tod und Verderben brachten die mutigen Orkstronder unter die Angreifer, doch auch sie mussten einen grausamen Preis in diesem ersten Kampf zahlen.
Obwohl die Orkstronder im Verhältnis 1 zu 10 unterlegen waren, prallte der erste Angriff ab.
 
Doch die an vielen Stellen durchbrochenen Palisaden ließen nur einen Schluss zu. Keiner würde den nächsten Angriff überleben. Alreik Olarsson, der Jarsmanr von Björnsblod ließ die Hörner zum Rückzug erschallen. Ein bitterer Tag brach an. Die Alten und Kinder und alles, was man in der Eile an Tieren erwischen konnte, sowie die wichtigsten Habseligkeiten wurden auf die Drakare geschleppt. Der nächste Ansturm folgte und ein brutaler Rückzugskampf entbrannte. Die Namen derer, welche die Schiffen vom Land stießen, und dabei im folgenden, aussichtslosen Kampf unter den gnadenlosen Äxten der Orks ihr Leben ließen, würden niemals vergessen werden und noch heute werden ihre Namen in die Spanten neu gebauter Orkstronder Drakare eingraviert.
Man rüstete sofort auf und schickte Nachricht weiter nach Stromskippen, und auch dort schlug das Geschehen wie ein Pfeil des Todes ein.
Der Kampf um Solsklippr erfolgte im Sommer des gleichen Jahres und war von einer Grausamkeit, die Ihresgleichen ihresgleichen suchte. Eine noch größere Armee der Orks brandete wie Wellen gegen die Verteidiger, die sich letzten Endes auch hier auf die See retten mussten. Nach dieser Niederlage schickte man das schnellste Langschiff, die Karlhöfði, um Hilfe nach [[Fuglarsholm]], um dort über die verzweifelten Kämpfe zu berichten. Sie sollte dort nie ankommen und dennoch Hilfe bringen.
Die Sonnenscheibe zog sieben Mal ihre Bahn, als die Orks vor den Palisaden und niederen Mauern von Stromskippen standen. Zum Entsetzen der Orkstronder brachten die Angreifer Katapulte in Stellung. Die Nacht brach herein. Alreik Olarssons Faust prallte auf den Tisch. "Wir müssen die Katapulte zerstören!", dröhnte seine tiefe Stimme. Swen Soerensson musste ihm Recht geben und nickte. Doch wie sollten sie an die Katapulte kommen, überlegte der Jarsmanr von Stromskippen.
Ein junger Krieger betrat das Langhaus und schritt direkt auf den Tisch, an dem Alreik und die anderen standen, zu. Alreiks Hand schlug freundschaftlich auf die Schulter Gerands.
Zu Swen gewandt, berichtete er kurz von den Taten dieses mutigen Burschen, den er zu den besten Spejulfr zählte. "Sprich, was du uns zu berichten hast, Gerand." Der berichtete mit unglaublicher Genauigkeit von den Lagern der Orks. Staunend zogen die Anwesenden die Augenbrauen nach oben. Wie er es wohl geschafft hatte, solche Einzelheiten auskundschaften zu können? Diese Gedanken gingen allen durch den Sinn. Doch lauschten sie weiter. "Sie lagern knapp hinter den Katapulten, in mehrere Lager und Gruppen geteilt. An den Katapulten sind im Moment nur die Bedienmanschaften und jeweils eine Wache. Vier Katapulte sind es an der Zahl. Meine Leute und ich halten es für möglich, sie in einem Schlag zu vernichten. Sind die Arme und schweren Seiten der Katapulte zerstört, wird es viel Zeit kosten, sie wieder zu reparieren!" Stille folgte.
"Wenn ihr dabei entdeckt werdet, werdet ihr es nicht mehr zurückschaffen", warf Swen ein, und blickte direkt in die Augen des jungen Kundschafters. Der harte und entschlossene Blick ließ ihn mit dem Kopf nicken. Auch Alreik kniff die Lippen zusammen und atmete schwer durch.
"Ich kann es euch nicht befehlen, doch wir werden euch mit allem, was wir an Pfeilen haben, decken, wenn ihr zurückkommt." Swens Hand legte sich schwer auf die Schulter Gerands. "Möge [[Ismära]]s Blick auf dich gerichtet sein."
Gerand verließ das Zelt und traf sich mit den anderen Kundschaftern. Eine mächtige Wolke verdunkelte die Scheibe des Mondesbeide Monde, als zwölf der besten Spejulfr, die dieses Land je gesehen hatte, jeweils in Dreiergruppen geteilt, in Richtung der Katapulte kroch.
Das Vorgehen war simpel. Die Bedienmanschaft bestand jeweils aus zwei Orks, zu denen sich nun noch jeweils eine Orkwache gesellte. Drei Wurfmesser mussten reichen, dann sollten die Äxte wenig Mühe mit den Katapulten haben. Das Zeichen war der Schrei der Olgarin-Nachteule.
Immer näher kam Gerand dem Katapult. Er fühlte das Blut durch die Adern pochen und sah die drei Orks direkt neben dem Wurfgerät sitzen. Kurz hielt er inne und zog zwei Wurfmesser aus dem Gurt. "Lieber zwei, man weiß ja nie", dachte er sich und blickte nach rechts und links zu seinen Begleitern. Man verstand sich nahezu blind. Die Ereignisse und Taten, die sie zusammen nun schon durchgestanden hatten, hatte sie nahezu zu einer Einheit verschmelzen lassen. Er formte die Lippen und gab das Signal. Zwölf Wurfmesser zogen eine schattenhafte Spur durch die Nachtluft. Zehn trafen, ein Schrei gellte durch die Nacht und ließ eine fast schmerzhafte Stille folgen.  
Orks erhoben sich und blickten in Richtung des Schreies. Die folgenden, harten Axthiebe rissen dann die restlichen Orks auf die Beine. Ein Tumult folgte, denn noch war den Orks nicht klar, woher der Feind kam. Doch schnell wurden Gerand und die Seinen entdeckt, und die Jagd begann. Zu spät für die Katapulte. Die wenige Zeit hatte gereicht, um alle gründlich zu zerstören. Gerand warf sein zweites Wurfmesser einem Ork entgegen, der gerade seinen Bogen spannen wollte. Sein Versuch endete mit dem Tod. Zwölf Spejulfr rannten um ihr Leben. Wie Schatten hetzten sie über die Ebene, dem rettenden Wall entgegen. Dicht gefolgt von den ersten Orks und Pfeilen. Gerand rannte und duckte sich dabei, so tief er konnte. Pfeile von beiden Seiten schienen so nahe an ihm ihre Spuren zu ziehen, dass er meinte, sie würden durch seine Haare fegen.
Der Kampf kam auf nahezu magische Weise zum Stillstand. Blutüberströmt und grimmig blickend standen sich Orks und Orkstronder, keine fünf Schritte voneinander getrennt, gegenüber und zogen sich dann beide zurück. Die Folge war eine Kampfpause, in der die Gegner ihre Toten und Verwundeten bargen. Erst die Verteidiger, die dieses im Rückzug taten, dann die Gegner. Auch Gerand und seine Helden wurden gefunden, man würde ihnen ein Ehrenbegräbnis zuteilwerden lassen, dass einem Jarsmanr würdig war. Zurück in den Hallen wurde abgestimmt, dass die Stadt nicht zu halten sei. Die Schiffe wurden bemannt und mit allem, was man mitnehmen konnte, beladen. Dann gaben die Orkstrondr die Stadt auf.
Es war nahezu Stille auf allen Drakaren, die zur vorgelagerten Insel, die sie Blodvigi nannten, fuhren. Monoton schlugen die Riemen in die Wellen. Hinter ihnen fielen die Orks in die Stadt ein. Tage später brannten immer noch die Feuer. Die Orkstronder waren inzwischen auf der kleinen, vorgelagerten Insel gelandet und konnten nur knirschend den weit entfernten Feuern zuschauen. Niedergeschlagen, doch niemals geschlagen. Man schickte die Schiffe mit den Alten und Kindern in Richtung Fuglarsholm los. Dort sollten sie berichten, was hier geschah, und erneut um Beistand ersuchen. Doch was war aus dem ersten, ausgesandten Schiff der Karlhöfði geworden?
Gehen wir zurück in das Jahr 319nZ. Das [[Bündnis der Nordahejmr mit den Dûn-Zwergen]] war geschlossen, die Folge war ein Aufbrechen des alten Hasses der Orks gegen die Zwerge, sowie der neuen Feinde, die sich Nordahejmr nannten. [[Asleif Obdeggr]] hatte, mit Erlaubnis der Zwerge, nahe der Stelle, an der später Wangalen neu gegründet wurde, eine inzwischen größere Siedlung aufgebaut. Ein Sturm hatte die Karlhöfði, das Schiff, das von den Orkstrondern als erstes losgeschickt worden war, vom Kurs abgebracht und weit in das Axthiebmeer getrieben. Direkt auf diese Siedlung zu. Mochten die Götter dabei eine Rolle gespielt haben oder nicht.
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