Medizin in Antamar

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Durch die sehr unterschiedlichen Wissensstände der antamarischen Völker, ist auch die medizinische Betreuung sehr abhängig von dem Ort, an dem man sich befindet. Hier nun eine kleine Übersicht über den medizinischen Kenntnisstand der einzelnen Gebiete.


Nuovo Imperio Aurecciani

In fast allen Belangen rühmen sich die auretianischen Heiler und Medici ihren Kollegen in anderen Teilen der Welt überlegen und damit haben sie weitesgehend auch Recht. Kein Volk hat so genaue Vorstellungen vom Innenleben eines Organismus, wie die Wissenschaftler im Imperio. Vor allem die Einführung von Sektionen war Grundlage für den umfassenden aktuellen Wissensstand. Alfredo di Medici und Francesca Bocconcello gelten als zwei Vorreiter im Bereich der Anatomie. Sie veröffentlichten in der Zeit um das Jahr 1427 AZ eine Reihe von anatomischen Büchern, Zeichnungen und gaben sogar Modelle in Auftrag, die zum Teil noch heute an der medizinischen Fakultät San Aureccianis genutzt werden.

Schon weitaus früher gelang jedoch dem Medicus Herodius Cratus (ca. 487-555 AZ) ein entscheidender Durchbruch bei der Erkennung und Bekämpfung einer Vielzahl von Krankheiten und bei der Behandlung von Verletzungen. Sein Wissen ist noch heute in der Staatsbibliothek zu finden. In seinen Büchern beschreibt er umfassend unterschiedlichste Operationsmethoden am offenen Gehirn, im Bauchbereich, ja, selbst am Auge, wofür er eigens spezielle Geräte konstruierte.

Später waren es seine Schüler, die seine Arbeiten fortsetzten und neben den Körperkreisläufen auch noch die Funktion des Gastrointestinaltraktes erforschten und detailliert beschrieben, sodass die Medici im Großbereich des Kaiserreichs heute mit Abstand die beste wissenschaftliche Ausbildung in Antamar erhalten und die komplexen Zusammenhänge im Körper des Menschen besser als andere verstehen und zu behandeln wissen.

In der Dunklen Epoche ging viel von diesem Wissen verloren, konnte jedoch später teilweise geborgen werden und brachte der medizinischen Forschung neue Höhepunkte.

Auf dem Inselreich Chorphys jedoch werden die meisten Krankheiten nachwievor mit magischen Mitteln behandelt.

Anteria

In den meisten anderen Staatenbünden oder Reichen des Nordkontinents, wie etwa im Heiligen Kaiserreich, der Adelsrepublik Grauland oder dem Vellhafener Städtebund findet man von offizieller Seite an den Universitäten sowohl die neue, auretianisch dominierte Medizin und die deutlich ältere, eher traditionelle Humoralpathologie (Viersäftelehre), die an vielen Universitäten nachwievor immer noch gelehrt wird. Hierbei werden als Lebensträger im Körper weiße Galle, schwarze Galle, Blut und Schleim angenommen, die über Blut und Nerven im Körper verbreitet werden.

Die vier Säfte entstammen der Analogie zu den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde und jedem dieser Säfte/Elemente wird ein Organ zugewiesen. Gesund ist der Mensch nur, wenn die Säfte ausgewogen sind. Diesen Zustand nennt man Eukrasie. Krankheiten widerum entstehen bei einer Störung des Gleichgewichts, welche man Dyskrasie nennt.

Säfte können zuviel vorhanden sein oder verderben. Eine Dyskrasie kann durch Zufuhr des Gegenelements behandelt werden: so löscht Wasser Feuer aus und Erde stoppt Wind also Luft.

Dieses Viererschema lässt sich zusätzlich noch auf Temperamentenlehre, die vier Jahreszeiten und weitere Modelle übertragen. Erdacht wurde es von Antonius Boboreus, einem Medicus aus dem Herzogtum Galfar.

Neben diesen offiziellen Varianten, finden sich noch einige eher schamanistische Vorstellungen von Krankheiten, sowie theologisch geprägte Überzeugungen und Behandlungsmethoden innerhalb der Bevölkerung, die vor allem von der Iatan-Kirche instrumentalisiert werden. Wer Unrecht begeht, so die Vorstellung, wird zur Strafe von Iatan mit einer Krankheit bedacht.

Umgekehrt beten viele Menschen zu Rhea oder Lhaja um Gesundung/Heilung. Die Priester der Lhaja sind auch diejenigen, die den Spruch "gegen jedes Gebrechen schenkte uns Lhaja eine Pflanze oder ein Getier, wir müssen nur weise genug sein, das Richtige auszuwählen und die richtige Dosis zu geben" geprägt hatten. Man findet diesen Spruch auch an manchen Schreinen geritzt oder an einigen während eines Gottesdienstes benutzenden Schalen graviert. Wenn man verletzt oder von Krankheiten geplagt ist, ist ein Lhaja Tempel immer eine gute Adresse, falls man sich keinen guten Medicus leisten kann. Die Priester sind vielleicht keine Leibärzte, aber sie haben genug Hintergrundwissen, um eine gute Hilfe bei der Genesung geben zu können und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich einige Heilkräuter in der Tempelküche finden werden. Die Schwangeren gehen bei Problemen trotzdem lieber in einen Rhea-Tempel als zu Lhaja, weil eine Schwangerschaft auf keinen Fall als eine Krankheit gilt, sondern als beginnendes Leben, selbst dann, wenn einige Komplikationen während der Schwangerschaft von einem Medicus eindeutig als Krankheit diagnostiziert worden wären.

Abseits von theologischen, schamanistischen oder wissenschaftlichen Vorstellungen, gibt es natürlich immer noch die Halunken und Quacksalber, die bereit sind den Leuten so ziemlich alles zu erzählen, um ihnen die letzten Silber für ein Fläschchen Schlangenöl oder Fledermausflügelextrakt aus der Tasche zu ziehen.

Inoda

Die Medizin hat in Inoda eine lange Tradition. Wie jedes andere Thema auch, das bei den Inoda eine Rolle spielt, so ist auch die Medizin sehr stark durch die Überzeugung geprägt, dass alles und jeder von der universellen Energie, die sie Kami nennen, durchdrungen wird. So werden Krankheiten und Befindlichkeitsstörungen oftmals als Störungen im Energiefluss begriffen, die sich dadurch therapieren lassen, dass die Blockade gelöst werden muss. Wenn Kami wieder frei strömen kann, dann ist auch die Krankheit geheilt. Die Bemühungen zur Heilung verfolgen daher drei parallele Ansätze.

  • Zum einen gibt es Pflanzen, die sich als wirksam erwiesen haben und die geeignet sind bei bestimmten Sympthomen postiv auf die Genesung zu wirken. So hilft zum Bespiel die bittere Rinde eines bestimmten Baumes sehr gut bei Energieblockaden, die den Patienten ins Fieber bringen.
  • Darüber hinaus gilt es aber auch immer als erforderlich, den Erkrankten bei seinen Selbstheilungskräften zu unterstützen und auf das Ziel der Genesung zu fokussieren. Dabei ist die Meditation ein unerlässliches Hilfsmittel. Hierbei sollte sich der Patient besonders auf den Energiestrom konzentrieren und durch Atemübungen die Lösung der Blockaden unterstützen.
  • Der dritte Ansatz umfasst das Umfeld des Patienten. Liegen Lebenumstände vor, die zu der Enegieblockade beigetragen haben? So kann ein Haus zu nahe am Wasser, ein zänkisches Weib oder ein trunksüchtiger Gatte als Wurzel allen Übels ursächlich sein. Derartige negative Beeinflussung des freien Flusses von Kami gilt es unter allen Umständen zu vermeiden.

Eine Hochburg der Heilkunst ist das Kloster von Mitunokashte. Nicht nur, dass in dem milden Bergklima viele heilkräftige Kräuter gedeihen und die Mönche sich seit Menschengedenken auch als Heiler betätigen. Besonders die heissen Quellen am Fusse des Mitunoka haben einen heilsamen Effekt vor allem bei rheumatischen Krankheitsbildern oder Hautkrankheiten wie trockenes Schuppen. Aber auch eine Kräftigung des gesamten Organismus ist häufig zu beobachten, da die tiefe Entspannung beim Bad in den Quellen das ihrige dazu beiträgt, um Energieblockaden zu lösen.

Die Behandlung von Verletzungen ist ein weiterer Aspekt der Medizin, die in Inoda gepflegt wird.
Wer einmal ein Kaanata bei der Arbeit gesehen hat, der kann sich unschwer vorstellen, dass es während der dunklen Zeit der Bürgerkriege in Inoda genug Gelegenheiten ergeben haben, sich auch über Beschaffenheit und Lage selbst der innersten Organe Einblick zu verschaffen.

So ist die Anatomie in Inoda eine fortgeschrittene Wissenschaft, ohne im Widerspruch zum ganzheitlichen Konzept der Heilkunst verstanden zu werden. Denn auch eine Verletzung beeinflusst den Energiestrom negativ, bis zur vollständigen Heilung. Seit neuerer Zeit gibt es Anatomiekurse auch an der Universität in Myakô, an der die Errungenschaften der Inoda mit den Erkenntnissen der Auretianier kombiniert und wechselseitig ergänzt werden.
Das wiederum ist ein Umstand, der bei einigen der traditionellen Heilkundigen des Klosters nicht völlig ohne Skepsis beobachtet wird.

Für den Shogun dagegen gilt die anatomische Fakultät als ein Vorzeigemodel der fruchtbaren auretianisch-inodanischen Freundschaft.

Eriath

Auf dem Südkontinent gibt es die verschiedensten Vorstellungen von der Medizin. Weit vorraus sind den meisten anderen Völkern die Einwohner Emreias. Die ersten Zeugnisse verfeinerter antiker Medizin stammen von dort. Sehr früh in der Geschichte Antamars waren die Emreianer bereits in der Lage erste chirurgische Messer aus Kupfer herzustellen, die zu kleineren Operationen wie Beschneidungen verwendet werden konnten. In einigen Texten aus jener Zeit ist außerdem die Verwendung von feinen Kupfernadeln zum Nähen von Wunden und die Desinfizierung mit Honig beschrieben. Da Heiler zumeist Priester sind hat sich früh eine Tradierung auch in Schriften ergeben. Gebete und medizinische Eingriffe sind eigentümlich miteinander verknüpft. Erklärungsmodell für die Medizin ist die Lehre von Seelenströmen im Körper. Werden diese Ströme beschädigt, blockiert oder unterbrochen kommt es zur Krankheit. Ziel der Medizin ist es die Seelenströme wieder zum richtigem Fließen zu bewegen. Dem äußerem Eingriff auf dem Körper muss immer ein transzendentaler für die Seele erfolgen. Bleiben sie voneinander getrennt, kann die Behandlung nicht erfolgreich sein.

Aber auch in der Anatomie waren die frühen Emreianer recht weit. So wussten sie über die Wichtigkeit und Bedeutung des Herzens Bescheid, wenn auch nicht über die Kreisläufe. Folglich war für sie das Herz der Sitz der Seele und der Intelligenz.

Eine besondere wissenschaftliche Kontroverse hat sich zwischen Emreia und El Ahil etabliert. Obwohl die Emreiansiche Medizin sehr stark in der Tradition verhaftet bleibt, geben ihr die Erfolge recht. Wohlhabende Kranke und auch Ärzte kommen nach Emreia um von der enormen Masse gesammelten Wissens zu profitieren. In El Ahil sieht man dies kritisch. Der medizinische Weg Emreias wird als Scharlatanerie und Aberglaube betrachtet. Elahim hat dem Menschen einen kritischen Verstand für die Medizin gegeben und dieser soll auch gebraucht werden. Krankheiten haben nur eine körperliche Ursache und können nach Ursache und Wirkung behandelt werden. Der Emir hat jüngst mehrere Mediziner nach Auretanien entsendet, damit sie dort neues medizinisches Wissen lernen. Die Anhänger beider medizinischen Ansätze überziehen sich seit Generationen mit polemischen Streitschriften über Ursachen, Wirkungen und Behandlungsmethoden.

Heute findet man unter den Abajaiden eine recht einheitliche Medizin, die sich größtenteils intrakontinental entwickelt hat und im Zeitalter der Besetzung durch das Imperium Magnum Auretiani ihren letzten Feinschliff bekam, gesamtantamarisch jedoch eher auf der Höhe der Festlandsmedizin des Nordkontinentes anzusiedeln ist. So gründet auch sie sich etwa auf die Viersäftelehre. Wobei man nicht außer acht lassen darf, dass die Gläubigen der Überzeugung sind, dass sich der Körper ohne gleichzeitige Heilung des Geistes nicht vollständig heilen lässt; die Gefahr eines erneuten Ausbruches der Krankheit würde bleiben. Die Anhänger von Hayahi unterstützen die Heilung sogar mit Weissagung, damit sie die Einheit des Körpers und des Geistes vollständig herstellen können.

Besonderheiten sind jedoch die genauere Kategorisierung vieler Krankheiten und ein umfassendes Wissen über die Wirksamkeit vieler Kräuter. Die abajaidische Medizin verfügt über ein großes pharmazeutisches Wissen. Man stellt Medikamente aus Kräutern, Mineralien und Tieren her. Beliebt sind auch Rauschmittel zur Betäubung der Patienten bei Operationen oder Zahnbehandlungen. Hierbei kommt eine ganze Reihe von Opiaten zum Einsatz - besonders beliebt: Schwarzer Abajaide. Auch verpflichten sich Medici und Heiler der Abajaiden einem strengen Regelwerk, bekannt als Peokratischer Eid.

Bei den Makuewa gehen Kranke meist zu einer/m SchamanIn oder einer/m Kräuterkundigen, um sich eine traditionelle Behandlung mit Kräutern, Tänzen und Gebeten angedeihen zu lassen. Die Wirksamkeit vieler der verwendeten Kräuter wurde jedoch bereits von manchem Forscher aus zivilisierteren Gefilden nachgewiesen.

Bei den Tawana sind es vorallem die Sonnenmänner, die sich um Krankheiten und damit verbundene Vorschriften für die Stämme kümmern. Krankheiten schickt die Große Schwester und nur Wana kann sie folglich wieder verschwinden lassen. Manche glauben, dass die Krankheiten, die Große Schwester verteilt, an die Sterblichkeit erinnern sollen, sie werden auch manchmal "das kleine Sterben" genannt, gerade dann, wenn man das Bett hüten muss.

Bei den Einwohnern von Xetoka haben die Blutopfer früherer Zeiten für ein etwas umfangreicheres Wissen in Bezug auf Anatomie gesorgt. Dennoch versuchen auch hier die Priester eher mit Magie, Ritualen und Kräutern zu behandeln, denn mit wissenschaftlich fundierten Mitteln.

Im Kaiserreich Südstern hingegen vermischen sich meist all diese verschiedenen Zweige und werden zusätzlich noch durch elfische Heilmethoden ergänzt. So findet man dort sowohl Medici, die nach einer etwas veralteten auretianischen Medizin behandeln, genauso wie Buschmänner, Kräuterhexen, Schamanen und Wunderheiler.

Orkreich

So rückständig das Orkreich auch ist und so weit es von dem Wissen der Universitäten anderer Reiche entfernt sein mag, haben es die Schamanen der Orks in der Naturheilkunde doch zu etwas gebracht. Es gibt nahezu kein Kraut, keinen Stein und kein tierisches Gift, Produkt, Körperteil, oder Exkrement über dessen Verwendung und Wirkung sie im Rahmen der einfachen Handhabung nicht Bescheid wüssten. Zweifelsohne ist dies auch auf skrupellose Versuche mit Sklaven zurück zu führen, deren Leben im Orkland nicht viel Wert hat, aber der Erfolg scheint dieser Praxis Recht zu geben. Ein Mediziner, der ins Orkreich reist, um die Geheimnisse der Naturheilkunde zu erlernen, sollte daher stets bedenken, dass er selbst zum Studienobjekt werden könnte. Darüber hinaus ist es nicht einfach, den komplizierten Singsang des Hochorkischen zu erlernen, einem Dialekt des Orkischen, der von den Schamanen für die rituellen Gebete benutzt wird, in welchen die Rezepte verschlüsselt sind.

Wer dem Wissen der Schamanen nicht traut, oder vor den Zutaten der Medizin zurück schreckt, der hat jedoch auch die Gelegenheit sich durch die versklavten Heilkundigen anderer Rassen behandeln zu lassen. Besonders in Khum-zam-Loth, der größten und fortschrittlichsten Siedlung der Orks, in der die Sklaven relativ viele Freiheiten genießen, bietet auch ein auretianischer Arzt namens Iotus Gallicus seine Dienste an.

Eine Besonderheit stellt die Nekromantie im Orkreich dar. Gerüchten zufolge sollen einige wenige Schamanen es mit ihrer Hilfe geschafft haben, sogar Tote wieder zum Leben zu erwecken. Inwiefern hier Anatomie und das Wissen um die Funktionen der Körpersäfte eine Rolle spielen ist jedoch unklar. Dass dies jedoch im Rahmen schwarzer Magie geschieht, dürfte jedem vernünftig denkendem Wissenschaftler klar sein.

[weitere Reiche folgen in Absprache mit den Kanzlern]

abgelegene Orte

Jenseits der Hauptstädte, in denen es eine richtige medizinische Versorgung gibt, herrscht auf dem Lande noch rudimentäre Heilkunde und in abgelegen Orten ist man im Wesentlichen auf die Heilkunde eines Schamanen oder Dorfhexe angewiesen. Diese bedienen sich meist Heilkräutern (Heilkräuter in Antamar: [1] und [2]).

Krankheiten

Link zur Arbeitssammmlung der Krankheiten und deren Heilung

Links als Anregung für weitere Ideen

Bücher