Eodatia
Inhaltsverzeichnis
- 1 Allgemeines
- 2 Stadtwappen
- 3 Stadt
- 3.1 Stadtgründung (historische Entwicklung)
- 3.1.1 Kontroverse Diskussionen
- 3.1.2 Die häufigst diskutierte Theorie
- 3.1.3 Struktur der Nomadensippen
- 3.1.4 Wachsender Gebietsmangel unter den Nomaden
- 3.1.5 Nomadenkriege
- 3.1.6 Gründe für die Schwäche der menschlichen Gattung auf Anteria
- 3.1.7 Erste Annäherung der Nomaden
- 3.1.8 Zerbrechlicher Zwangsfrieden
- 3.1.9 Verhältnis zwischen Bauern und Nomaden
- 3.1.10 Eskalation zwischen Bauern und Nomaden
- 3.1.11 Friedensbedingungen und -diktat
- 3.1.12 Ende des Nomadentums
- 3.1.13 Erstarken der Kriegskunst
- 3.1.14 Heute
- 3.1.15 Gelehrtenmeinung (allgemeine Diskussion)
- 3.2 Stadtentwicklung (räumliche und soziale Entwicklung)
- 3.3 geographische Lage
- 3.4 Stadtstruktur
- 3.1 Stadtgründung (historische Entwicklung)
- 4 Repräsentativbauten
Allgemeines
Eodatia ist eine gewaltige Metropole am Mündungsgebiet des Rifan. Sie ist die Hauptstadt des heiligen Kaiserreichs und mit ungefähr 900.000 Einwohnern gleichzeitig die größte Stadt im Reich. Die Stadt erstreckt sich über die 7 Hauptmündungsarme des Flussdeltas, welche über gewaltige Steinbrücken miteinander verbunden sind. Die größte unter ihnen, die über den Hauptarm des Deltas führt ist unter ihrer eigenen Last zusammengebrochen. An ihrem Wiederaufbau wird akribisch gearbeitet. Es geht das Gerücht um, dass verschiedenartige geschmiedete Eisenstreben in die neue Brücke eingebaut werden sollen, um sie leichter und stabiler zu bauen, so stabil und so breit, dass eine Gefolgschaft von mindestens 10 Mann bequem nebeneinander laufen können. Desweiteren existiert zwischen den größeren Armen ein Fährverkehr.
Stadtwappen
formale Beschreibung
In Silber ein schwarzer Doppelkopfadler mittig mit einem Herzschild belegt der auf Blau mit goldenem Bord fünf pyramidisch angeordnete Brücken zeigt welche durch ein nach unten gewandtes senkrechtes Schwert mittig geteilt werden.
Interpretation
Der schwarze Doppelkopfadler trägt an jedem seiner Flügel 12 Federschwingen. Auf seiner Brust ist ein rot-gold umrandetes Schild aufgesetzt. Die Schildfläche ist blau gefärbt als Verweis auf den Himmel. Auf dieser blauen Fläche sind fünf unterschiedlich lange Steinbrücken gezeichnet, die wie eine Pyramide übereinander angeordnet sind. Als Vordergrund dient ein Holzschwert aus der prä-Kaiser Zeit welches die Brücken verteidigt. Die Klinge besteht zwar schon aus geschmiedetem Stahl, die Parierstange jedoch noch aus dem Holz des Pirma-Baums, eines der härtesten und schwersten Hölzer Antamars. Das Heft ist bronze-geschmiedet, damals als Symbol der Schmiedekunst und des Reichtums gerne verwendet. Der Knauf, der den Griff und die Klinge zusammenhält, besteht schon in dieser Ausführung aus Schmiedestahl.
Entstehung
- Das Schwert bildet den ältesten Teil dieses Wappen und zeigte in seiner ursprünglichen Form schräg von unten nach rechts oben auf einem himmelblauen Hintergrund. Es galt damit nicht nur das Deltagebiet des Rifans gegen die Angreifer aus dem Umland zu schützen sondern auch gegen die fast alljährlichen Naturgewalten gegen Hochwasser, welches sich in dieses Deltagebiet erstreckt.
- Noch in der vorkaiserlichen Zeit, ca. im Jahr 230 vor der Zeitenwende, ist das Bildnis eines Doppelwolfskopf in das Wappenbild aufgenommen worden. In der Kaiserzeit ist dieses Bildnis durch einen Doppelkopfadler unter dem Kaiser Arnhelmd III im Jahre 303 nZ ersetzt worden.
- Der jüngste Teil des Wappens bilden die fünf steinernen Brücken, die, übereinander angeordnet, auch an den heiligen Kaisertempel erinnern. Ehemals waren es fünf Holzbrücken, die das Wappenschild einst zierten und auch den drittgrößten Deltaarm überspannten. Wann diese Holzbrücken in das Stadtwappen übernommen wurde, ist bis heute noch nicht ganz genau geklärt, da es ziemlich exakt in der Übergangsperiode des Kaisers Lucianus III zum Kaiser Osafur im 2. Hause Eodatiens im Jahre 499 eingeführt wurde und nicht mit absoluter Sicherheit einem der beiden Kaiser zugeordnet werden kann. Mit Sicherheit kann der Ersatz der stilisierten Holzbrücke durch eine Steinbrücke im Jahre 876 nZ unter dem Kaiser Lucianus VII zugesprochen werden, da unter ihm die vorläufig letzte und wichtigste Brücke vollendet wurde.
Symbolik und Geschichte
Doppelkopfadler
In der Dynastie der Kaiserzeit ist der Doppelkopfwolf im Jahre 303 nZ durch Kaiser Arnhelmd III durch einen Doppelkopfadler ersetzt worden. Dieser Adler an und für sich steht für die Stärke, Weitsicht und Überlegenheit des Kaisers über dem Volke. Es ist jedoch nicht bekannt, warum es sich hierbei um einen ‚Doppelkopf’ handelt. Entweder, weil dieser den Doppelkopf eines Wolfes ersetzte. Dies führt jedoch gleich wiederum zur Frage, wie es zu seinem Doppelkopf gekommen ist. Einer Legende nach könnte dieser Doppelkopf für die beiden Kontinentteile Anteria und Eriath stehen. Dem zufolge wären es Siedler aus dem nördlichen Küstenstreifen des südlichen Kontinent (Eriath), die sich mit den Nomaden des Nordens an dieser Stelle ihre erste gemeinsame sesshafte Siedlung lange, lange vor der Zeitenwende, aufgebaut haben (Der Doppelwolfskopf erscheint zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahre 230 vor der neuen Zeitrechnung). Jedoch ist diese Theorie in Eodatia heftig umstritten, da die Abajaiden, die zu diesem Zeitpunkt existierten, keine organisierte Schiffahrt betrieben, um interkontinentalfahrten dieser Größenordung zu meistern. Zu stürmisch und zu unberechenbar war und ist die See und zu unerfahren war dieses Fischervolk. Daß so viele Abajaiden auf dem Nordkontinent existierten, um eine Stadt mit den Einheimischen an den Ufern des Rifans zu gründen, wird unter den Gelehrten auch als unfahrscheinlich bewertet.
Eine weitere Theorie ist das nur wenige Monate dauernde ‚Doppelkaisertum’ welches das Ende des Ersten Haus Eodatia einläutete. Demnach war der Bruders des Kaisers Arnhelmd III, Lisbarth, ein extrem exzentrischer, gerissener Feldherr und mächtiger Oberbefehlshaber der Kaiserlichen Legionen. Im Jahre 302 gelang es ihm schon die erste wegweisende Schlacht dieser östlich gelegenden Provinz, die erst im Jahre 333 offiziell dem heiligen Kaiserreichs angeschlossen wurde (heutiges Königreich Grünbergen). Diese langfristige Sicherung der Ostgrenze dieses Heiligen Kaiserreichs führte zur Stärkung der inneren Sicherung des aufblühenden Reiches. Lisarths Einfluß, der mit ihm verbundene Machtzuwachs gegenüber seines Bruders und Kaiser Arnhelmd III, wuchs unermeßlich groß, dass der Kaiser seinem Bruder eine Teilautomonie und „kaiserartige Regentschaftsbefugnisse“ zugestehen mußte, um einen Bürgerkrieg abzuwenden, welches sich in einem Doppelkopfadler des Stadtwappens versinnbildlich sein sollte. Wenige Monate später endete dieses „Doppelkaisertum“ im Hause Eodatias, welches die Existenz des ersten Hauses für die kommenden Jahre beendete.
Unumstrittener sind jedoch die Herkunft des Schwertes und der ‚fünf Brücken’:
Fünf Brücken
Die 'fünf Brücken' fanden recht spät Einzug in dieses Wappenbild und bilden somit das jüngste Element. Eingepflegt wurde diese Ikone erst im Jahre 881 durch Kaiser Lucianus VII. Unter ihm erfolgten der Bau und die Vollendung der fünften Brücke, die sich über den drittgrößten Deltaarm erstreckt und ersetzte somit auch die letzte Holzbrücke über die Hauptarme des Rifans, was zugleich auch das Ende der Holzbrückenperiode auf den Hauptverkehrswegen Eodatias besiegelte. Da die Fundamente der zu leichen Holzbrücken fast jährlich vom Rifan unterspült wurden und diese dadurch zum Einsturz gebracht oder höchst baufällig wurden, sind naturgemäß diese Holzbrücken nicht in das Wappensymbol aufgenommen, um einer Belustigung der angrenzenden Städter zuvorzukommen, dass morbide Symbole in Eodatia schon zur Stadtikonen avancieren können.
Die pyramidale Form, die sich aus der Anordnug der 'fünf Brücken' ergeben hat, hat sich nicht rein zufällig ergeben. Diese Dreieckspyramide ist aus ein Symbol der Stabilität dieser Kaiserstadt, die sich häufig aus den Angriffen des Südens vom Meer kommend und den Nordmannen trotzen muß , um ihre stets gut gefüllten Kornkammern zu verteidigen. Dieses Symbol ähndelt auch sehr dem 5-stöckigen Kaisertempel auf dem Heiligen Hügel. Ob die Zahl 'Fünf' auch für die 5 Häuser Eodatias stehen, wird in den Lehrhallen der Stadt noch eifrig diskutiert.
senkrecht stehendes Schwert
Dass älteste Symbol im Wappen, so sind sich alle Heraldiker eins, steht für die Eintracht des ersten Kaiserhauses Eodatias. Ein Schwert ist der Kampf und die Verteidigung des heiligen Kaiserreiches durch einen Geist geführt mit einer Kraft und einem Ziel: Der Stärkung und Erhalt des Kaiserreiches. Dieser Erhalt kann nur durch die Verteidigung des fruchtbaren Flußdeltas realisiert werden, welches den sieben Göttern wohlgsonnen ist. Früher zeigte dieses Schwert nach rechts oben, welches den Aufbau und Expansion des Reiches symbolisierte. Die Drehung dieses sonst unveränderten Schwertes nach unten in Richtung des Flußbodens symbolisiert die manifestierte Stärke und bildet zugleich einen Schutzschirm vor den 'Fünf Brücken' als entschlossene Verteidigung dieser Stadt vor Überfällen und Naturkatastrophen. Es wird noch diskutiert, ob die Rotation dieses Schwertes mit der Einführung der 'Fünf Brücken' in das Stadtwappen unter Kaiser Lucianus VII im Jahre 881 einherging oder schon früher beim Bau der Holzbrücken umgedreht wurde.
Farbsymbolik
- Die schwarze Farbe des Adlers ist das kaiserliche Machtsymbol. Es steht für eine vehemente Macht gegen das Dunkle und Unbekannte, welches die Kaiserstadt aus der gefährlichen Leere bedroht
- Die rote Umrandung des Wappens reäpresentiert das Blut der Einwohner, die die Stadtmauer gegen das Böse errichtet hat und auch verteidigt, um ihre erhaltenen gottgefälligen Gaben (goldener Rahmen) zu schützen.
- das Blau symbolisiert die Kraft und Einheit von Himmel und Wasser (Rifan und Meer). Wasser, was vom Himmel kommt, so die Einsicht der Bürger, welches sich mit dem Boden vereinigt, bringt Leben hervor. Wasser sammelt sich in den Flüssen und fließt zum Meer, vor das es aus wieder Kraft sammelt, um in den Himmel empor zu gelangen, um neues Leben zu spenden.
- Die weißen Kalksteinbrücken werden in den braunen Farben des Bodens auf dem Wappen festgehalten. "Stein ist der Natur genommen und Ehre wird ihr zuteil." So lautet auch die eingemeißelte Dankesinnschrift der 'fünften Brücke'.
Stadt
Stadtgründung (historische Entwicklung)
Kontroverse Diskussionen
In der mystischen Erzählung wird von einem Helden „Deodatus“ erzählt, der gegen den Riesen „Krodod“, gesiegt hat. Dieser Held, so die allgemeine Lehrmeinung, ist der Namensgeber der Hauptstadt des heutigen heiligen Kaiserreiches Eodatias. Leider ist dies unter den Stammesgelehrten der einzige unbestreitbare Punkt in der Historie Eodatias. Je nach Lehranstalt der Stadt werden andere Theorien vertreten, die in der Stadt, auf Foren, Plätzen oder öffentlichen Versammlungen immer für lebhafte Diskussionen – nicht selten – mit „schlagkräftigen Argumenten“ vertreten werden. An dieser Stelle wird die gängigste Version der Stadtgründung dargelegt, welche in Eodatia noch am häufigsten und vielleicht auch am intensivsten diskutiert wird. Der aktuelle Stand der Dinge, die aus den fortwährenden Diskussionen etablieren, wird in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht.
Die häufigst diskutierte Theorie
Nach der Ansicht der modernsten Lehranstalt Eodatias „[Name]“, hat sich, wie hier geschildert, die Gründung Eodatias folgend vollzogen:
Unbestreitbar war es der Namensgeber der Hauptstadt des heiligen Kaiserreis, der diesem Orte zu grenzenlosem Ruhm über alle Zeit und Ländern verholfen hat. Dieser jemand trägt den Namens Deodatus. Als erster Sohn zweier rivalisierender Nomadenstämme geboren. Man schätzt den Zeitpunkt seiner Geburt um ca. -2300 n. Z. (bzw. -1200AZ).
Struktur der Nomadensippen
Zu dieser Zeit bestanden die Nomadenvölker vorwiegend aus Hirtenfamilien, die durch eine kleine Truppe Kampferprobter geschützt worden sind. Diese so genannten Kampferprobten bestanden entweder durch die Söhne oder Knechte der im Lande verteilten Bauernhöfe, die ihren Bezug zur Landwirtschaft verloren haben und somit durch die Lande vagabundierten und schließlich von den Nomaden zum großen Teil aufgenommen wurden, da sie von ihnen Dach und Brot bekamen. Durch ihre Landarbeit recht kräftige Männer waren den Nomaden stets willkommen, da sie sowohl für Schutz der Familiensippe dienten und selber von ihnen nicht mehr als potentielle Gefahr darstellten. Diese Wehrmänner organisierten entweder Waffen oder stellten sie selber her, wodurch ihr Einfluss und Ansehen innerhalb dieser Sippe schnell wachsen konnte. In der Regel umfasste eine solche Sippe ca. 15 bis 25 Mitglieder zuzüglich mit einer wechselnden Anzahl von Wehrmännern.
Wachsender Gebietsmangel unter den Nomaden
Die allmählich eskalierende Rivalität unter den Nomaden entstand dadurch, dass zur Zeit ihrer Sesshaftwerdung, nur ein immer kleiner werdender Teil des besiedelbaren Landes am südlichen Kontinentalrand des nördlichen Kontinents Anteria zu Verfügung stand. Motor dieses Südzuges war zum einen das Klima. Es war zu dem damaligen Zeitpunkt viel kälter als heute, was wahrscheinlich durch einen extrem aktiven Zyklus des Vulkans, der zur Zeitenwende (n. Z. = 0) explodiert ist und damit eine neue Ära der Geschichte Antmantars ausgelöst hat. Zum anderen unterlagen großen Orkgrupperungen im Norden Anteria auch den klimatischen Umständen und bildeten einen wahrscheinlich einen Nichtangriffspakt oder gar eine Art Bündnis mit den Goblins, um sich gegenseitigen Angriffen zu schützen. In den Südlichen Gefilden nomadisierenden Völkern könnte diese Gruppierung als eine einzigartige ungewöhnliche Einheit angesehen worden sein. Um dieser abstrakten Bedrohung ein gemeinsam verständliches Bild zu geben, sahen sie diese riesige Orkgruppierung als einen unbezwingbaren „Riesen“ an. Tatsächlich, so wieder die einhellige Meinung, hatten auch die Goblins unter den extrem kalten Wetterbedingungen stark zu kämpfen, so dass sie einen Vorstoß gen Süden unternahmen. Innerhalb einer Orkgeneration könnten sie sich zu einem verteidigungsfähigen Bund formiert haben. Ein gemeinsamer Vorstoß dieser mächtig gewordenen Gruppierung in den wärmeren und nahrungsreicheren Süden dieses Kontinentalteiles war unerlässlich. Dieses Bündnis ermöglicht ihnen nicht nur die Eroberung der südlichen Gefilde von Anteria sondern auch ihrer Verteidigung.
Im Großen und Ganzen lassen sich jedoch ihre Eroberungszüge fast gänzlich auf mehr oder weniger gut organisierte Überfälle marodierender Ork- und Goblinbanden auf die ersten sesshaften menschlichen Bauern der Pionierzeit reduzieren.
Nomadenkriege
Diese immensen Gebietsverluste im Mittleren Kontinentalbereich führten zu einer extremen Konzentration rivalisierender Nomadenstämme im Süden, so dass faktisch alle Stammesgruppen in den südlichen Bereich Anteria gedrängt wurden. Kriegshandlungen waren in dieser Phase der Vertreibung unausweichlich, um die Hierachien der zusammentreffenden Stämme auszuloten. Jedoch gab es eine große Ausnahme im fruchtbaren Deltabereich des Rifans, die später sogar zur Gründung einer gemeinsamen Stadt führten: Eodatia.
Gründe für die Schwäche der menschlichen Gattung auf Anteria
Die traditionelle Feindseligkeit unter den Nomaden, deren Triebkraft die Entdeckung und Beherrschung neuer Weidegründe ihrer Schaf- und Rinderherden sind, führten zu einer massiven Schwächung der menschlichen Gattung gegenüber den mächtigen Ork- und Goblingruppen. Rivalitäten untereinander regelten die Gebietsansprüche der Nomaden. Da diese durch die fortschreitende Ausdehnung der Orkgebiete immer rarer wurden, wurden auch die Kämpfe immer heftiger und unerbittlicher. Gegenseitige Plünderungen der Herdentiere, Übergriffe auf ihre Äcker zur Erschließung neuer Weideflächen waren nicht die Seltenheit. Der lachende Dritte waren diejenigen, die sich damals schon organisieren konnten: In diesem Falle die Orks.
Für Deodatus war es keineswegs einfach und selbstverständlich, eine sofortige Vertrauensbasis zwischen Nomaden und Bauern zu schaffen obwohl beide menschlicher Natur entstammen. Die Natur dieser Bauern war Argwohn gegenüber jedem Fremden – einschließlich den Nomaden, die in der Rege beim ersten Kontakt als Eindringlinge angesehen wurden. Kriegerische Nomaden unter ihnen übervorteilten die Bauern in ihren Geshäften mit ihnen oder stahlen einfach in einem unbeobachteten Augenblick Sachgüter bis hin zum Viehraub. Dieser Umgang mit den Bauern nahm z.T. derartig groteske Züge an und führte dadurch zu einem wachsenden Misstrauen zwischen den Landarbeitern und den Nomaden. Mancherorts war es so stark ausgeprägt, dass die menschlichee Gattung deutlich zu Leiden hatte. Denn marodierende Orkbanden aus dem Norden nutzen die Gelegenheit in den betroffenen Landstrichen, genau die geschädigten Höfe anzugreifen und somit gänzlich auszuschalten. Andere Nomaden, die diese Gegend zufällig bereisten fanden keine Höfe mehr vor, mit denen sie Güter zur Nahrungsergänzung tauschen konnten. Untereinander waren die Bauern keineswegs feindselig gestimmt – im Gegenteil – sie sorgten füreinander, wenn es dem Nachbar schlecht ging. Jedoch war es die geringe Dichte der ansässigen Bauern, die es verhinderte, dass sich diese Gruppe zu einer organisierten Gesellschaft ausprägte.
Erste Annäherung der Nomaden
Zwei der größten rivalisierenden Nomadenstämme, deren Stammesfürsten heute nicht mehr mit absoluter Sicherheit bestimmbar sind, trafen sich an den Ufern des Rifans. Der Treffpunkt scheint am ersten Mündungsarm des Rifans, der sich zum Delta ausbreitet, zu sein. Heute steht als Erinnerung ein obeliskartig gestaltetes Wegekreuz, der die Straße nach Eodatia mit der Haupthandelsroute, die die Ost-West-Achse bildet, verbindet. Dieses Treffen führte, angetrieben von der permanenten Bedrohung aus dem Norden, zu einer Zwangskooperation zweier der stärksten konkurrierenden Nomadenstämme, die in der Menschheitsgeschichte Antmantars einzigartig ist, und so zum Keim der größten Kultur im nördlichen Kontinentteil wurde.
Beide Nomadenstämme konnten sich keine kriegerischen Handlungen mehr leisten, eingedenk dessen, dass eine Schwächung des einen Volkes zu einer Schwächung der gesamten menschlichen Rasse gegenüber den Ork- und Goblinstämmen (dem „Riesen“) zu Folge gehabt hatte. Die Idee eines gleichberechtigten Zwangsfriedens musste unverzüglich her, um die Gattung Mensch vor den Orks und Goblins noch behaupten zu können! Eines Tages trafen sich die Stammeshäuptlinge und gebaren den Grundgedanken, dass die kräftigste Tochter des einen Stammesfürsten mit dem kräftigsten Sohn des anderen Stammesfürsten vermählt werden soll. Welche Tochter und welcher Sohn der Stammesfürsten der/die Auserwählte(-er) sein soll, entschied ein gemeinsames Kräftemessen unter den Söhnen und Töchtern der beiden Stammesfürsten. Die kräftigste Tochter des einen Fürsten bekam dann den kräftigsten Sohn des anderen Fürsten zum Manne, so dass aus diesem Verbund der kräftigste Krieger emporkam – so ihre Überzeugung.
Zerbrechlicher Zwangsfrieden
Es gab noch eine wichtige Bedingung, die für die jetzige Stadt Eodatia von großer Bedeutung war:
Die Punkte zur sofortigen Aufkündigung dieses geschlossenen Zwangsfriedens! Von beiden Seiten konnte der Zwangsfrieden nur dann aufgekündigt werden, wenn die Ehe aus jeglichen Gründen zerbrach, oder wenn die Nachkommen einen Elternmord begannen. Nur dann, und erst dann sollte es den Stämmen bewusst werden, dass sie nicht zueinander gehören können. Die Geschichte zeigte uns jedoch zu unserem Glücke, dass es nie zu einem Mord oder Trennung dieser gemeinsamen Familie gekommen ist. Der erste Sohn könnte dieser besagte Deodatus gewesen sein. Die Stelle seiner Geburt wird mitten im Mündungsdelta vermutet – wahrscheinlich sogar an dem Ort an dem der heutige Kaisertempel errichtet wurde.
Dieser Deodatus war eine wichtige Persönlichkeit wenn nicht gar eine Ikone für die Freiheit aller Menschen. Er war der Repräsentant eines wegweisenden Experimentes. Er musste als lebender Beweis dafür stehen, dass aus verfeindeten Volksgruppen durch Eintracht ein gemeinsames erstarktes Individuum hervorgehen kann, welches mit einem gemeinsamen Feind, dem „Riesen“ ebenbürtig war.
Verhältnis zwischen Bauern und Nomaden
Zum damaligen Zeitpunkt gingen die Nomaden mit den schon sesshaften Bauern kein besonders ausgeprägtes Bündnis ein. Lediglich lose Schutzpakte zwischen Nomaden und Bauern wurden gezogen; die Nomaden schützten die Bauern vor feindlichen Überfällen dafür tauschten die Bauern mit ihnen Vieh oder gaben Nahrungsgüter für die Erzeugnisse der Nomaden mit auf ihren Weg. Die Nomaden bildeten mit den Bauern keine hierarchische Struktur mit wohldefinierten Aufgabenbereichen, die für eine funktionierende Gesellschaftsordnung, wie sie uns heute in Antmantar bekannt ist, geführt hätten. In ihren Augen waren sie eher sesshafte Händler. Im Gegensatz zu den Orks, die, so geht man heutzutage davon aus, schon zu einer Vereinigung ihrer Stämme zu einer einzigen hirarischen Struktur mit Duldung oder Zuhilfenahme der Goblins aufgebaut hatten.
Eskalation zwischen Bauern und Nomaden
Die Eskalation zwischen den menschlichen Gruppen war im fruchtbaren Rifandeltas am allergrößten. Die geplünderten Bauern organisierten sich erstmals gegen die Nomadenstämme. Ihre gegenseitige Entfernung untereinander war aufgrund des extrem fruchtbaren Gebietes auch recht klein, so dass der nächste Nachbar innerhalb einer knappen Stunde zu Fuß erreichbar war. Sie versuchten längerfristige Pakte unter sich zu bilden oder versuchten, die Nomadenstämme gegenseitig aufzuhetzen in der Hoffnung sie vernichtend zu schlagen. Bald wurde der Ruf nach einer Forderung eines gesicherten Friedens laut. Es war die Parole geboren, nicht sich selbst als Feind zu sehen sondern den Kampf des gemeinsamen Feindes, dem „Riesen“ zu beginnen.
Es kam die Zeit in die Fehden nichts mehr entscheiden konnten – ein Zeitalter des Umdenkens begann. Den Fehden wichen nun die Verhandlungen zur Friedensschaffung und den Vorraussetzungen, die zu einer Sicherung des einmal gewonnenen Friedens führten. „Kampf gegen den Riesen“ hieß es in einer der ersten Parolen, die heute noch als „Diktatus Principus“ in der ältesten Lehranstalt [Name] aufbewahrt wird.
Friedensbedingungen und -diktat
Aus diesen Verhandlungen ging die Idee der „kräftigen Zwangsehe“ (siehe „Zerbrechlicher Zwangsfrieden“) hervor. Sie sollte das Potential repräsentieren, dass unterschiedliche Gruppen mit einem gemeinsames Ziel das Unmögliche schaffen können, was ein einzelner nicht zu schaffen gedenken oder gar zu träumen vermag.
Dieses Ehepaar, bestehend aus der gesündesten Tochter und dem kräftigsten Sohn der verschiedenen Stammesfürsten, soll den Krieger gebären, der es gegen den Riesen Krodod aufnehmen könne und somit den endgültigen Frieden unter den Menschen schaffen solle. Die Bindungsstärke der Ehe soll ein Zeichen für die Bindungsstärke zwischen den Nomadenvölkern sein. Die Eintracht der Ehe soll ein immerwährendes Zeichen für das Vertrauen der Stämme untereinander sein. Sollte die Ehe scheitern, oder es zu einem Vater-/Muttermord kommen, so ist auch der Friede und Eintracht zwischen den Völkern für immer als nichtig anzusehen.
Die Lage Eodatias scheint am Schauplatz des letzten Krieges zwischen den schon ansässigen Bauern und dort gerade befindlichen Nomadenvölkern zu liegen. Es ist nicht mehr gänzlich gesichert, ob Lage des heiligen Kaisertempels als Ort der Familienhochzeit oder der Geburtsort Deodatus anzusehen ist.
Den Eltern Deodatus war ihre Schlüsselrolle überaus bewusst, so dass all ihre Kinder – nach Deodatus waren noch weitere elf Nachkömmlinge zur Welt gebracht - mit starkem Gehorsam erzogen wurden. Die Bauern in ihrer Umgebung sorgten stets für das Wohlbefinden dieser Familie. Diese interdisziplinäre Geschellschaftsform war, so nimmt man heute an, die erste größere menschliche Primärgesellschaft auf dem nördlichen Kontinentalteil. Das Ansehen der Bauern in dieser Region stieg unerlässlich. Von da ab trat ein allmählich wachsendes Bewusstsein über die neue Rolle und wichtige Funktion dieser landschaffenden Bevölkerung, die sich bis in die heutige Gesellschaftsform erhalten hat. Alle 12 Kinder genossen denselben Unterricht und Erziehung – keines ihrer Kinder wurde bevorzugt und keines der Kinder, so ist es uns überliefert – starb an Hunger oder an irgendeiner anderen Mangelerscheinung. Ob Deodatus wirklich der erste Sohn der Familie war, ist heute ungewiss. Der Name allerdings jedoch könnte ähnlich geklungen haben, da ‚Daotata’ abgeleitet aus dem Alt-Imperial ‚Daotactus’ soviel wie ‚Standhaftigkeit’ oder ‚der Beständige’ bedeutet.
Ende des Nomadentums
Der Lohn dieser strikten Ordnung der ersten Familiendynastie steht uns heute noch als Vorbild in der Verfassung unserer Gesetzestexte. Zusätzlich steht diese Familiendynastie auch für das jähe Ende des Nomadentums in den südlichen Gefilden Anterias. Schon bald erkannten benachbarte Klans, dass eine Symbiose ehemals zerstrittener Horden gleicher Rasse zu einer erstarkenden Gesellschaft fähig sind. Nach diesem Vorbild erwuchsen weitere Familienklans, die sich mit den Bauern zu sesshaften und überaus wehrhaften Gruppen zusammenformierten und dadurch eine Stabilität in der Küstenregion erzeugten, die sich zu einem ernsthaften Problem gegen den „Riesen“ bildete.
Erstarken der Kriegskunst
Diese wehrhaften Gruppen suchten einen gemeinsamen Anführer, einen der ihre Gemeinschaft zusammenführt und sie zu einem Ganzen macht: Es war die Zeit des Deodatus, dem ersten Krieger, der von sechs gebildeten Familienstämmen zu ihrem Anführer gewählt wurde. Die Erwartungen, die in seiner Person gesteckt wurden, waren unendlich groß, da es in erster Linie darum ging, gemeinsam gegen den Riesen aus dem Norden anzukämpfen. Der Drang, die unendliche Bedrohung ein für allemal auszuschalten war immens. Das, was Deodatus beigebracht wurde, hat er seinen Schülern vermittelt. Die strenge Schule der Kriegskunst, die grundlegende Vertrauen zu seinem Anführer und Lehrer sowie der gegenseitige Respekt untereinander, die unendliche Gottesfürchtigkeit und die Liebe zur Heimat, die es gemeinsam zu schützen galt, das waren die wichtigsten Grundtugenden, die es zu vermitteln galt. Seinen Gehorsam und seine Erziehung vermittelte er jedem weiter und bereitete die Gruppen gleichzeitig auf die große Schlacht gegen die Orks und Goblins vor. Deodatus gilt unter den sesshaft gewordenen Familien- und Bauernsstämmen als der allererste gemeinsame Krieger. Wie sich diese Schlacht gegen den Riesen Krodod im Ganzen zugetragen hat, erzählen wiederum die Mythen Antmantars Heiliges Kaiserreich. Zu viele Chronisten dieser Zeit überschlugen sich gegenseitig mit den herausragenden Leistungen Deodatus
Heute
Noch heute werden die Bauern in der Region Eodatias als Friedensstifter und Retter in der Not angesehen. Sie gelten immer noch als Wohlstandsbringer der Stadt, da sie aus dem fruchtbaren Rifandelta das Grundkapitals des starken Kaiserstaat fördern.. Deodatus wird als Vorreiter der ersten militärisch und theokratisch geprägten Primärstruktur dieser Südregion aus der vordynastische Zeit angenommen. Nach dem Sieg über die Ork- und Goblinheere stand der Weg frei zur Etablierung einer gemeinsamen Gesellschaftsform. Die sich etablierende Gesellschaft avancierte sich in den kommenden Jahrhunderten zu heranwachsenden stetig wechselnden Monarchien und Herrschaftshäuser. Auch die Geordnetheit und Gerechtigkeit ist in Eodatia als höchstes Gebot angesehen und wird für dessen Wahrung an allen Schulen und Akademien der Stadt gesetzlich vorgeschrieben.
Gelehrtenmeinung (allgemeine Diskussion)
Verschiedene Meinungen und Ansichten über die Endstehung des Ortes Eodatia sind möglich. Diese Fassung Version soll die Veröffentlichung der modernsten Lehranstalt sein. Maximal 5 Entwicklungstheorien sollten als Grundlage von Streitgesprächen tolerierbar sein; diese entsprechen den 5 Akademien der Stadt. Die Meinungsverschiedenheit wird untereinander als sachlicher Argumentationsaustausch getätigt.