Odonata
Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Die Kleinstadt am Rio Sarza, dem Grenzfluss nach Lúnasadh, beherbergt eine der königlichen Pfalzen Westendars mit einer etwas zerlumpt wirkenden Garnison. Burg und Stadtmauern sind trotz ihres Alters stark und gut erhalten, denn die Bürger der Stadt schätzen ihre Zugehörigkeit zu Westendar, können gar als nationalistisch bezeichnet werden, und fürchten (mitunter nicht ganz zu Unrecht) Übernahmeversuche des Nachbarn. Immerhin liegt die Stadt an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Eine gewisse abergläubische Furcht der Bevölkerung, von "heimtückischen Druiden unterwandert zu werden", sorgt auch dafür, dass die örtliche Niederlassung der Inquisition stets mit frischen Gerüchten und Verdächtigungen versorgt werden. Man ist misstrauisch ... In Odonata ist allerdings auch zum ersten Mal der Samza getanzt worden, eine überaus körperbetonte Angelegenheit. Jährlich finden hier Straßenumzüge statt, auf denen Meister und aufstrebende Schüler dieses Faches ihre Kunst einem immer zahlreicher werdenden Publikum präsentieren. Selbst die sonst ungern gesehenen Lúnasadher kommen dann in Scharen in die Stadt, und da sie auch ihre Groschen hier lassen, sieht man so lange darüber hinweg.
Wappen
Eimer vergießt silberne Milch auf rotem Grund.
Herkunft des Namens
Odo ist hier geboren! Aber das interessiert heutzutage leider niemanden mehr ... Zumal man nicht mehr weiß, wer Odo war.
Geschichte
Bevölkerung
Trotz der Nähe zu Lúnasadh gibt es in der Stadt so gut wie keine dauerhaften Bewohner aus diesem Land. Nur zu Fest- und Markttagen sind sie willkommen, dürfen aber weder Grund erwerben noch den Gilden beitreten. Man ist hier abweisend bis paranoid. Auch der Anteil der Kaiserreicher, Halblinge und Halbelfen ist hier gering - was aber eher daran liegt, dass diese kleine Grenzstadt eben recht wenig zu bieten hat.
Berühmte Personen
Berühmte Bauwerke
Die Königspfalz ist eine wuchtige alte Burganlage, die mit ihrem dunklen Wohnturm die ganze Stadt dominiert und einen perfekten Blick über das Umland und vor allem den Fluss Rio Sarza hat. Von der Pfalz aus führt eine Mauer bis zu einem weiteren Turm unten am Flussufer, der nicht sehr hoch, aber enorm breit und mit einer riesigen Wurfmaschine bestückt ist. Weitere kleine Stein- und Bolzenschleudern sowie zwei kleine Flussgaleeren ergänzen das Arsenal und ermöglichen es zu Kriegszeiten, den Fluss effektiv zu sperren. Die Mauern der Burg sind, wie auch die Stadtmauern, aus sehr harten und sorgsam behauenen Buckelquadern errichtet, denen kaum etwas was anhaben kann. Die Dächer der wenig benutzten Nebengebäude hingegen weisen etliche Löcher auf, aus denen oft einige der zahllosen hier nistenden Tauben ausfliegen - recht friedliche Bewohner für eine Trutzburg. Aber auch die menschlichen Bewohner sind, aufgrund nachlässiger Führung und unregelmäßiger Bezahlung, ein mäßig imposanter Anblick. Statt Wache zu schieben oder den Kampf zu üben gehen die immerhin gut 150 königlichen Soldaten lieber Nebengeschäften nach, dehnen die Siesta aus oder vergnügen sich mit losen Frauen. Immerhin gilt ihre Tanztruppen als eine der besten der Stadt!
Die Tanzhalle der Stadt gehört zum Rathaus und wird auch aufgrund ihrer Größe und recht prachtvollen Ausstattung für die Sitzungen des Magistrats, festliche Anlässe aller Art und im Winter sogar für überdachte Märkte verwendet. Ihren Namen erhielt sie aber durch die zweimal die Woche hier stattfindenden Tanzabende, die gleichermaßem dem Vergnügen wie auch der Tanzausbildung dienen. Der Besuch an sich kostet Bürger 3 Groschen, fremde Besucher 1 Thaler. Bewirtung und Tanzstunden werden extra berechnet, und auch die Musiker freuen sich über kleine Spenden. Dafür kann man hier kunstvollere Tänze bewundern als selbst an so manchem Fürstenhof. Und weil die hiesigen Tänzerinnen selten Geld für prachvolle Ballkleider haben, investieren sie ihre Ersparnisse lieber in kleine Mengen hochwertigen Stoff, aus dem sie atemberaubend knappe Gewänder schneidern ...
Der Pranger vor der Tanzhalle weist keine architektonischen Besonderheiten auf, ist aber stets gut besetzt - denn sowohl Grabschen als auch unhöfliches Anstarren (!) und schlechtes Tanzen (!!!) stellen in Odonata gern bestrafte Ordnungswidrigkeiten dar. Natürlich kaufen sich die meisten Besucher, die vom Tanzgericht (ja, so etwas gibt es wirklich hier) verurteilt werden, lieber für einige Thaler frei als sich dem Gespött der Stadt auszusetzen.
Umgebung
Nicht nur politisch liegt die Stadt an einer Grenze, der Rio Sarza teilt auch die Landschaft erstaunlich offen: Auf der einen, westendarischen Seite sind die Wälder vielfach von Feldern und Viehweiden unterbrochen, während das gegenüber liegende Lúnasadh jenseits des breiten, oft sumpfigen oder von Auwäldern gesäumte Flusstals viel dichter bewaldet und dünner besiedelt ist.
Grasland und Wiese, Fluss- und Seeufer
Wegweiser
- Arilla = 67 Meilen (Landstrasse: Wiese)
- Guardoza = 332 Meilen (Landstrasse: Wiese; Bergstrasse 25%)
- Olcheogh (Lúnasadh) = 165 Meilen (bis Grenze)
- Hafen: Osteo Magno = 378 Meilen (Fluss Sarza)