Lago Alto: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Auf der einen Seite der Stadt liegt der See, auf der anderen das, was man hier mit großem Wohlwollen als "Land" bezeichnet, andernorts aber als Sumpf. Selbst für Reisanbau und Rinderzucht ist es eigentlich zu nass, auch wenn die am Sumpffieber leidenden Bauern es natürlich versuchen, aber Meilen über Meilen wechseln sich kaum einen Schritt über den Wasserspiegel ragende Inseln mit weiten Schilffeldern, Hainen depressiver Trauerweiden und immer wieder ihre Form ändernden Wasserflächen ab. Die Fischer und Bauern hier, die nicht gleich lieber in der Stadt wohnen und täglich einige Meilen mit dem Kahn zu ihren Feldern fahren, errichten gleich nur einfachste Hütten aus Schilf und Ästen, da sie zwar den Grund ihrer Häuser gegen die Strömungen und Überflutungen befestigen könnten, niemals aber ihre Felder und Wiesen, die jedes Jahr erneut von den Beamten des Fürsten vermessen und zugeteilt werden müssen. Ein im Sommer gefürchtetes Phänomen sind schwarze Wolken, die dicht über dem Wasser liegen - und, kaum hat man sie erblickt, sirrend heran nahen, bestehen sie doch aus abertausenden Mücken, die sich auch mit Rauch und stark riechenden Kräutern kaum vertreiben lassen. Kein Wunder, das gerade im Sommer die meisten Bewohner der Stadt an Blutarmut, Hautausschlag und Sumpffieber | + | Auf der einen Seite der Stadt liegt der See, auf der anderen das, was man hier mit großem Wohlwollen als "Land" bezeichnet, andernorts aber als Sumpf. Selbst für Reisanbau und Rinderzucht ist es eigentlich zu nass, auch wenn die am Sumpffieber leidenden Bauern es natürlich versuchen, aber Meilen über Meilen wechseln sich kaum einen Schritt über den Wasserspiegel ragende Inseln mit weiten Schilffeldern, Hainen depressiver Trauerweiden und immer wieder ihre Form ändernden Wasserflächen ab. Die Fischer und Bauern hier, die nicht gleich lieber in der Stadt wohnen und täglich einige Meilen mit dem Kahn zu ihren Feldern fahren, errichten gleich nur einfachste Hütten aus Schilf und Ästen, da sie zwar den Grund ihrer Häuser gegen die Strömungen und Überflutungen befestigen könnten, niemals aber ihre Felder und Wiesen, die jedes Jahr erneut von den Beamten des Fürsten vermessen und zugeteilt werden müssen. Ein im Sommer gefürchtetes Phänomen sind schwarze Wolken, die dicht über dem Wasser liegen - und, kaum hat man sie erblickt, sirrend heran nahen, bestehen sie doch aus abertausenden Mücken, die sich auch mit Rauch und stark riechenden Kräutern kaum vertreiben lassen. Kein Wunder, das gerade im Sommer die meisten Bewohner der Stadt derart an Blutarmut, Hautausschlag und Sumpffieber leiden, dass es ein Elend ist. |
− | Sumpf und Moor, Fluss- und Seeufer | + | Sumpf und Moor, Fluss- und Seeufer. |
== Wegweiser == | == Wegweiser == |
Aktuelle Version vom 23. November 2024, 15:13 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Während einige andere Städte Westendars am Wasser errichtet wurden, liegt ganz Lago Alto im gleichnamigen See, genauer gesagt auf mehreren mit Dämmen und Brücken verbundenen flachen Inseln, die im Laufe der Zeit durch Bauschutt und Müll erhöht und erweitert wurden. Mit dem Land ist sie durch zwei Dammstraßen sowie eine Flotte kleiner Boote verbunden, die hier das wichtigste Transportmittel darstellen. Neben den gelegentlich aus dem schlammigen Boden ragenden Eichenpfählen, auf denen die ganze Stadt errichtet wurde, fallen vor allem die seltsamen und phantasievollen Verzierungen aus gebranntem Ton auf, mit denen die bis zu vier Etagen hohen Häuser der Stadt vielfältig verziert wurden. Vor allem Schlangen, Drachen und derlei wurmige Geschöpfe schlängeln sich durch die ganze Stadt. Auch sonst gelten die Bewohner als verschroben, und wo Westendarer sonst gerne überfromm und dem Heiligenkult verfallen sind, pflegt man hier allerlei bizarre und, wer weiß, vielleicht gar ketzerische Aberglauben.
Der See bietet den Bewohnern von Lago Alto neben Wasser und bequemen Einkünften aus Fischerei und Handel vor allem Schutz vor Feinden und bequeme Verkehrswege. Pferde sieht man kaum in der Stadt, Wagen noch weniger, dafür ist bald vor jedem Haus wenigstens ein flacher Nachen fest gemacht - typisch erkennbar am seltsam gekrümmten Bug, an dem stets eine Laterne zu brennen hat (auch am hellen Tage!) und rundlichen, bunt bemalten Heck, das gerne allerlei Fratzen, immer aber riesig starrende Augen zeigt. Angetrieben werden sie stets mit einem oder mehreren Rudern, nie (!) aber mit Stangen, wo doch der Seegrund um die Stadt kaum einmal tiefer als einen Schritt ist ... Beeindruckender sind natürlich die eleganten Flussgaleeren, mit denen der Fürst der Stadt den Handel sichern und gelegentlich die nervigen Nachbarn aus Forca vertreiben lässt, mit denen man sich hier traditionell gar nicht verträgt. Nur die Vorteile des Handels und eine latente Angst vor der Inquisition sorgen dafür, dass die Spannungen nicht in einem offenen Krieg eskalieren - einem Seekrieg, mitten in Westendar ausgefochten.
Ist schon die Stadt selbst ein seltsamer Ort erscheint sie, wenn man auch nur jeder zehnten Legende glauben mag, als Hort der Normalität gegenüber dem Lago Alto selbst, der die Stadt umgibt und durchfließt. An den meisten Stellen flach, wie man es erwartet, hat der See einige Löcher von mehr als 300 (!) Schritt Tiefe mit tiefschwarzem Wasser. Hinzu kommen flache Inseln und Sandbänke, die durch die Strömung des Rio Fangoso ständig ihre Position wechseln, plötzlich auftauchender dichter Nebel, in dem die Lampen der Boote wie die Gelben Augen riesiger Ungeheuer schimmern, und wahrhaft monströs große und hässliche Fische, die Gundlochwelse, welche manchmal den Fischern in die Netze gehen und dann nicht selten ihre Boote zum kentern bringen - sind die größten und ältesten dieser bärtigen und glotzäugigen Seebewohner doch keinen Spann kürzer als fünf Schritt! Und dies sind nur die Phänomene, die man jedem Reisenden binnen einer Woche leicht beweisen kann. Hinzu kommen dutzende, ja hunderte Legenden, Geschichten und Berichte von Seemonstern und Geistern, unter denen die von einem schlafenden Wasserdrachen (zweifellos Wächter eines Schatzhortes), von den Berros bei der Eroberung des Landes im See versenkten Schätzen sowie, als phantastischte von allen, vom Fuente de la juventud genannten Jungbrunnen irgendwo in den tückischen Sümpfen um die Stadt die bekanntesten sind.
Auskunft darüber geben, was wahr ist, könnten möglicherweise die Beros, die Nachkommen der Ureinwohner Westendars, vor der auretianischen Besiedlung. Von diesem Volk leben nicht mehr viele, in Lago Alto hingegen haben sie fast einen ganzen Stadtteil für sich. Ob dies ihr eigener Entschluss ist, oder ob es daran liegt, dass die restlichen Bürger die eher blonde als westendarisch typisch dunkelhaarige Volksgruppe ausgrenzen, bleibt im Dunkeln. Wahrscheinlich bedingt das eine das andere. Das Wissen der Beros ist freilich enorm, so dass manch ein Gelehrter, der nicht weiter weiß, sich heimlich Rat bei ihnen holt. Über den See hüllen sie sich allerdings in Schweigen ...
Herkunft des Namens
Wer an einem völlig windstillen Morgen ganz genau über die Wasseroberfläche des Sees blickt, der wird im Bereich der Mitte, über einer der tiefen, dunklen Stellen, tatsächlich eine sanfte Erhebung erkennen. Tief unter Wasser entspringt hier eine mächtige Quelle, die alleine eben so viel Wasser spendet wie der größte Zufluss des Sees über Wasser. Auch in den heißesten Sommern versiegt diese Quelle um kein Bisschen. Ob sie der Jungbrunnen, der Atem des Wasserdrachen oder einfach nur die Mündung eines aus der Sierra del Sombra heranströmenden unterirdischen Flusses ist, konnte aufgrund ihrer enormen Tiefe nie geklärt werden.
Geschichte
Einwohner
Berühmte Personen
Berühmte Bauwerke
Die Drachenbrücke ist die ältere der beiden Dammstraßen, die die Stadt mit dem gut vier- bis fünfhundert Schritt entfernten Festland verbindet. Während die neue Brücke ein einfacher, flacher, mit Holzpfählen und Steinen befestigter Erddamm ist, stellt die Drachenbrücke ein bauliches Kuriosum dar. Sie wurde, mit großem Aufwand und großer Kunstfertigkeit, in Form eines langen Drachen gestaltet, der sich durch das Wasser schlängelt und dabei mit seinem Leib immer wieder Bögen und Kurven bildet. Die Bögen müssen mit Treppen überwunden werden. Die Kurven des Bauwerks verlängern den Weg um wenigstens einhundert Schritt. Dennoch würden Bürger der Stadt, die zu Fuß unterwegs sind, nie den flachen "Karrendamm" nutzen, der überwiegend von fremden Kaufleuten befahren wird. Einerseits aus einem für die Stadt typischen Aberglauben. Andererseits, weil für die Nutzung des Karrendamms eine Maut fällig ist. Weit gereiste Reisende meinen manchmal, die Bauweise der bizarren Brücke habe Ähnlichkeit mit Bauwerken auf den fernen Tekkaio-Eilanden.
Der Schwebende Palast des Fürsten ist eine weitere Berühmtheit - auch wenn einige naive Reisende, durch den Namen zu unrealistischen Annahmen verleitet, bei seinem Anblick enttäuscht sind. Kein Zauber hält den Palast in der Luft, sondern mehr als dreihundert steinerne Säulen, die ein Erdgeschoss ohne Wände bilden. Vermutlich soll diese Konstruktion ihn vor Überflutungen und der stets lästigen Bodenfeuchtigkeit aus dem schlammigen Seegrund schützen. Jedenfalls wird diese weite, luftige und schattige Halle gerne als Marktplatz und Ort für Versammlungen genutzt, zumindest am Tage. Da alle Geräusche von unten, nicht zuletzt durch etliche Guck- und Lauschlöcher im Boden, oben im Palast gut zu hören sind (man will als Fürst ja wissen, was der Pöbel so plaudert), ist des Nachts jegliches Geräusch unter dem Palast strengstens verboten, um den Schlaf des Fürsten zu schonen. Während die Bürger dies meist respektieren, müssen die armen Nachtwächter immer wieder rolligen Katzen und liebestollen Katern barfuß hinterher rennen, die gerade hier mit größter Vorliebe ihrem lautstarken Liebesspiel nachgehen. Nach Ansicht eigentlich aller Bürger werden sie durch die Geräusche, des lautstarken Liebesspiels des Fürsten mit seinen zahlreichen Konkubinen, dazu aber auch nur allzu sehr animiert.
Stadtbild
Besonderheiten
- Markt
- Lagerhaus
- Hafen
- Gosse
- Mietstall
- Söldnerlager
- Tempel
Gasthäuser
- "Am Moor" (Einfache Spelunke)": Sofort schlägt dir der Geruch des Moores entgegen, als du die Spelunke am Rand der Stadt betrittst. Einige Gäste sitzen in dem Schankraum und unterhalten sich lautstark. Ihnen scheint der Geruch, der durch die offenen Fenster eindringt, nicht zu stören. Im Gegenteil lachend wird hier gegessen und getrunken, was dich einige Überwindung kostet. Hinter dem Tresen geht eine Treppe nach oben und du vermutest dort die einfachen Zimmer für den müden Wanderer.
Händler
- Am Platz (Lebensmittel): Dieser Laden liegt direkt am Platz, was der Name schon vermuten lässt und ist in seinen Ausmaßen eher klein gehalten. In der hinteren linken Ecke sitzt der Besitzer und döst vor sich hin, was ihm wohl den Namen eingebracht hat. Beim eintreten hast du dich schon über den Namen auf dem Schild über der Türe gewundert, doch jetzt wundert dich nichts mehr. Kaum bist du auf eine Ware zugegangen, als Yago die Augen aufschlägt und dich lächelnd beobachtet. Du hast das Gefühl dich beeilen zu müssen, damit Yago weiterhin seiner Lieblingsbeschäftigung nach gehen kann.
- Equipo (Ausrüstungshandel): Ein kleiner Raum erstreckt sich vor dir und du schaust dich neugierig um. Alles ist nur auf Brettern gelegt worden, die auf zwei Stühlen liegen. Es hat für dich den Anschein, als ob dieser Raum am Wochenende als Stube benutzt wird, da in er hinteren Ecke auch der entsprechende Tisch steht. Auf diesem Tisch liegen nur einige Zettel und eine kleine Truhe, welche wohl die Kasse ersetzt.
- Von Wert (Edelsteinschleifer): Ein komische Art der Darbietung wird dir in diesem großem Raum geboten. Statt auf Tischen und Regalen befinden sich die Edelsteine in kleinen Kisten. Doch nicht genug dieser Merkwürdigkeit, werden die Kisten von muskulösen Männern gehalten, die die Kisten auf Wunsch öffnen. Das berühren der Waren ist strengstens untersagt, worauf ein Schild in 4 Sprachen hinweist.
- Fell und Pelz (Rohstoffumschlag): Gestapelt liegen die Felle und Pelze auf dem Fußboden und reichen dir bis zur Hüfte. Obwohl diese auf dem Boden liegen und vermuten lassen, das dem Besitzer der Zustand der Waren egal ist, sind sie von guter Qualität. Schnell kommst du mit dem Besitzer in ein Gespräch und er erzählt dir die abstrusesten Geschichten über deren Herkunft.
Kampfschulen und Lehranstalten
- Julio Mandaras (Kampfschule): Julio Mandaras wurde dir von den Einwohnern in Lago Alto empfohlen, solltest du den Wunsch nach Waffentraining verspüren. In dieser Kampfschule sind zwar einige wenige Schüler zu sehen, aber das zerfallene Haus hätte es dich nicht vermuten lassen. Nachdem du mit Julio ein paar Worte gewechselt hast, stellt er dir 2 seiner Schüler vor, die mit dir eine Trainingsrunde im Umgang mit Wuchtwaffen absolvieren würden.
Umgebung
Auf der einen Seite der Stadt liegt der See, auf der anderen das, was man hier mit großem Wohlwollen als "Land" bezeichnet, andernorts aber als Sumpf. Selbst für Reisanbau und Rinderzucht ist es eigentlich zu nass, auch wenn die am Sumpffieber leidenden Bauern es natürlich versuchen, aber Meilen über Meilen wechseln sich kaum einen Schritt über den Wasserspiegel ragende Inseln mit weiten Schilffeldern, Hainen depressiver Trauerweiden und immer wieder ihre Form ändernden Wasserflächen ab. Die Fischer und Bauern hier, die nicht gleich lieber in der Stadt wohnen und täglich einige Meilen mit dem Kahn zu ihren Feldern fahren, errichten gleich nur einfachste Hütten aus Schilf und Ästen, da sie zwar den Grund ihrer Häuser gegen die Strömungen und Überflutungen befestigen könnten, niemals aber ihre Felder und Wiesen, die jedes Jahr erneut von den Beamten des Fürsten vermessen und zugeteilt werden müssen. Ein im Sommer gefürchtetes Phänomen sind schwarze Wolken, die dicht über dem Wasser liegen - und, kaum hat man sie erblickt, sirrend heran nahen, bestehen sie doch aus abertausenden Mücken, die sich auch mit Rauch und stark riechenden Kräutern kaum vertreiben lassen. Kein Wunder, das gerade im Sommer die meisten Bewohner der Stadt derart an Blutarmut, Hautausschlag und Sumpffieber leiden, dass es ein Elend ist.
Sumpf und Moor, Fluss- und Seeufer.
Wegweiser
Landweg
- Fontaclara (Kgr. Westendar (Fürstentum Fluvados)), 113 Meilen (Landstraße: Waldgebiet) alt: Moor 30%
- Sarzavado (Kgr. Westendar (Fürstentum Caramanca)), 218 Meilen (Landstraße: Waldgebiet)
- Torida (Kgr. Westendar (Fürstentum Fluvados)), 110 Meilen (Landstraße: Sumpf- und Moorgebiet) alt: Moor 50%
Seeweg
- Forca (Kgr. Westendar (Fürstentum Fluvados)), 290 Meilen (Flussabwärts)