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Erst 41 Jahre später (686 nZ) wurde die Stadt [[Neckerstein]] gegründet. Der Enkel Wolfhards, Heinrich von Varkenheim, war zu diesem Zeitpunkt Fürst und betrachtete die Landung der Nordahejmr mit großem Misstrauen. Er ließ nicht nur die Burg errichten, sondern befahl seinen Untertanen auch, die gesamte Stadt in einem beispiellosen Kraftkakt mit einer Steinmauer zu befestigen. Desgleichen wurde auch der Hafen gebaut, um ein unmissverständliches Zeichen zu setzen, wem die Bucht von Neckerstein gehöre. Realistisch betrachtet war das jedoch alles nicht mehr als ein symbolisches Zeichen. Wäre es tatsächlich zu einem langanhaltenden Krieg mit dem Godentum gekommen, hätte Neckerstein keine strategische Rolle gespielt. Dennoch bestehen die Herzsteiner noch heute darauf, dass es ihrer damaligen Entschlossenheit zu verdanken sei, dass sich die Nordahejmr nach der Schlacht um die Grenze hinter das Riet zurück gezogen hätten.
 
Erst 41 Jahre später (686 nZ) wurde die Stadt [[Neckerstein]] gegründet. Der Enkel Wolfhards, Heinrich von Varkenheim, war zu diesem Zeitpunkt Fürst und betrachtete die Landung der Nordahejmr mit großem Misstrauen. Er ließ nicht nur die Burg errichten, sondern befahl seinen Untertanen auch, die gesamte Stadt in einem beispiellosen Kraftkakt mit einer Steinmauer zu befestigen. Desgleichen wurde auch der Hafen gebaut, um ein unmissverständliches Zeichen zu setzen, wem die Bucht von Neckerstein gehöre. Realistisch betrachtet war das jedoch alles nicht mehr als ein symbolisches Zeichen. Wäre es tatsächlich zu einem langanhaltenden Krieg mit dem Godentum gekommen, hätte Neckerstein keine strategische Rolle gespielt. Dennoch bestehen die Herzsteiner noch heute darauf, dass es ihrer damaligen Entschlossenheit zu verdanken sei, dass sich die Nordahejmr nach der Schlacht um die Grenze hinter das Riet zurück gezogen hätten.
  
Im Jahre 691 nZ kam es dann zu den vorausgesehenen Spannungen zwischen Herzsteiner und Nordahejmr. Fürst Heinrich schickte Boten an die Höfe von Lothrinien und Lúnasadh, um sich den Beistand der Verwandten seiner Untertanen zu sichern. Doch Lothrinien war mit sich selbst beschäftigt, der Hohenwolfen arbeitete gerade an seiner Karriere als Herzog der Westmark, und die Nachfolger Byon Kennéthgs wollten das Godentum nach ihrer erfolgreichen [[Fianna]] nicht provozieren. Heinrich griff daher zu einer List und schickte heimlich Anwerber in das mit Lothrinien verfeindete Kaiserreich, doch das brachte nicht die nötige Anzahl an Rekruten. Schließlich handelte mit dem Häuptling eines Halborkenstammes, welcher aus dem Kaiserreich über die Goblinberge gekommen war und gerade zwecks Tauschgeschäften in Burg Obquell verweilte, einen Vertrag aus: Alle sieben Sippen sollten demnach Bürger Herzsteins werden und auf ewig in den Kupferklippen leben dürfen, wenn sie ihm im Kampf gegen die Nordahejmr beistehen würden. In einer Nacht- und Nebelaktion wurden kurze Zeit später an die 500 Halborken - bestehend aus Männern, Frauen, Alten und Kindern - von den Stränden nahe Troddelbroichs abgeholt und nach Varkenheim verschifft. Dort angekommen setzte sich der Treck sofort in Bewegung und überquerte die Kupferklippen an der Stelle, die heute als [[Festplatz Herzsteiner Freiheit]] bekannt ist. Nur die Kinder bis 12 Jahren blieben auf dem Plateau zurück, während die anderen über Tiefenforst ins Riet zogen und dort in der Schlacht um die Freiheit Herzsteins gegen die Nordahejmr kämpften. Lediglich 108 Halborks kehrten aus der Schlacht zurück, nachdem sie die Toten begraben hatten, und gründeten die ersten und bislang einzigen Berg-Bauernhöfe in den Kupferklippen.
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Im Jahre 691 nZ kam es dann zu den vorausgesehenen Spannungen zwischen Herzsteiner und Nordahejmr. Fürst Heinrich schickte Boten an die Höfe von Lothrinien und Lúnasadh, um sich den Beistand der Verwandten seiner Untertanen zu sichern. Doch Lothrinien war mit sich selbst beschäftigt, der Hohenwolfen arbeitete gerade an seiner Karriere als Herzog der Westmark, und die Nachfolger Byon Kennéthgs wollten das Godentum nach ihrer erfolgreichen [[Fianna]] nicht provozieren. Heinrich griff daher zu einer List und schickte heimlich Anwerber in das mit Lothrinien und Lúnasadh verfeindete Kaiserreich, doch das brachte nicht die nötige Anzahl an Rekruten. Schließlich handelte mit dem Häuptling eines Halborkenstammes, welcher aus dem Kaiserreich über die Goblinberge gekommen war und gerade zwecks Tauschgeschäften in Burg Obquell verweilte, einen Vertrag aus: Alle sieben Sippen sollten demnach Bürger Herzsteins werden und auf ewig in den Kupferklippen leben dürfen, wenn sie ihm im Kampf gegen die Nordahejmr beistehen würden. In einer Nacht- und Nebelaktion wurden kurze Zeit später an die 500 Halborken - bestehend aus Männern, Frauen, Alten und Kindern - von den Stränden nahe Troddelbroichs abgeholt und nach Varkenheim verschifft. Dort angekommen setzte sich der Treck sofort in Bewegung und überquerte die Kupferklippen an der Stelle, die heute als [[Festplatz Herzsteiner Freiheit]] bekannt ist. Nur die Kinder bis 12 Jahren blieben auf dem Plateau zurück, während die anderen über Tiefenforst ins Riet zogen und dort in der Schlacht um die Freiheit Herzsteins gegen die Nordahejmr kämpften. Lediglich 108 Halborks kehrten aus der Schlacht zurück, nachdem sie die Toten begraben hatten, und gründeten die ersten und bislang einzigen Berg-Bauernhöfe in den Kupferklippen.
  
 
== Herrschaft und Politik ==
 
== Herrschaft und Politik ==

Version vom 21. September 2014, 15:08 Uhr

Fürstentum Herzstein
Reichswappen
Übersicht
Fläche
6.000.000 Morgen

Einwohner

Bev.-dichte
0,0083 Ew/Morgen

Sprache

Schrift

Hauptstadt

Oberhaupt

Allgemeines

Das Fürstentum Herzstein verdankt seinen Namen dem großen herzförmigen Rubin, der das Kernstück der fürstlichen Kronjuwelen bildet.

Herzstein.jpg


Manche Gelehrte behaupten, dass es sich um das versteinerte Herz eines Drachen handelt. Und wer den Stein einmal in der Sonne hat funkeln sehen, wird schwerlich etwas anderes behaupten. So ranken sich einige Legenden darum, wie Wolfhard von Varkenheim, der erste Fürst von Herzstein, in den Besitz dieses außergewöhnlichen Kleinods gekommen ist. Die bekannteste spricht davon, dass Wolfhard in den Kupferklippen auf den Hord des Drachen gestoßen sei und mit einer verzauberten Druidensichel der Bestie im Schlaf das Herz aus der Brust herausgeschnitten habe. Der Volksmund hat ihn deshalb auch zum Drachentöter erkoren - wobei dieser Titel den Herzsteinern eher mit einem Augenzwinkern über die Lippen geht, auch wenn sie ihren Fürsten ansonsten sehr verehren.

Der vor der Nordwestküste gelegene östliche Teil der Insel stellt die gesamte Besitzung des Fürstentums Herzstein dar. Der Westen der Insel gehört zum Einflussgebiet der Nordahejmr, von denen die Insel Sudaholmr genannt wird. Mit diesen Norlandern pflegt man heutzutage gute Nachbarschaft; einerseits ist man immer bemüht seine Souverenität und Autonomie zu betonen, aber andererseits will man es auch nicht übertreiben und Ärger herauf beschwören - zumal man die Leute in Sudaholmr als umgängliche und sympathisch trinkfeste Freunde zu schätzen weiß.


Herzsteinkarte 2.jpg

Landschaft und Klima

Das Klima wird von den vorherrschenden Nordostwinden dominiert, die im Sommer für ein eher kühles Klima sorgen. Der Winter wird durch plötzliche Frosteinbrüche und kurze aber heftige Schneefälle geprägt. Der östliche Teil der Insel besteht hauptsächlich aus Hügeln, Waldland und Heide. An dieser östlichen Küste der Insel liegt, am Kap Gendar, Varkenheim die Hauptstadt des Fürstentums mit ihrem für den Seehandel wichtigen Hafen. Inmitten der östlichen Wälder liegt die kleine Stadt Falkenruh an der Karft, von der aus die fürstlichen Forstmeister mit gestrengem Blick über die Einhaltung des Wildbanns achten, der auf den fürstlichen Teilen der Wälder liegt. Dort steht allein dem Fürsten das Jagdrecht zu. Das Recht zur Jagd im Wildbann wird seit neuerer Zeit von dem Herzsteiner Fürsten gegen Bezahlung auch anderen zugestanden. Diese müssen dafür das sogenannte Wildgeld entrichten. Die im Inneren der Insel gelegenen Kupferklippen erheben sich mit dem "Rotkopf" bis in eine Höhe von 1200 Schritt und erschweren das Durchqueren der Insel erheblich. Zwar gibt es einen Weg an der nördlichen Küste entlang, der von Varkenheim nach Tiefenforst führt, aber weiter südlich gibt es nur den Bergpfad über den Festplatz herzsteiner Freiheit und eine steile Straße zum Ort Hohenzinne, die nach Neckerstein führt. Westlich der Kupferklippen sind die Wälder von Tiefenforst, in denen die für Herzstein wichtige Holzwirtschaft betrieben wird. Inmitten dieser Wälder liegt auch das größte Binnengewässer auf der Insel, der Loch Indaal, in dessen Mitte sich die Enez Morlana befindet. Der See versorgt die Bevölkerung besonders in der Laichzeit mit frischem Lachs und bietet generell einen außergewöhnlichen Fischreichtum. Der sandige Boden sorgt für erträgliche Gemüse- und Kornernten von den im südwestichen Teil der Insel gelegenen Feldern, besonders gut gedeihen die Töfften und Grumbeeren, wie die roten und weißen Knollen von den Norroh genannt werden, die dieses Gemüse auch nach Herzstein gebracht haben. Ansonsten werden auch verschiedene Obstbäume, allen voran Äpfel und Birnen, gezüchtet. Auf den Bauernhöfen wird auch Vieh gehalten, neben Hühnern und Schweinen werden hier im Süden auch Rinder gezüchtet. An der Küste um Kap Myra herum gibt es zahlreiche Miesmuschel- und auch einige Austernbänke, doch sie gelten nicht so sehr als Delikatesse, sondern dienen als normale Nahrungsergänzung. Gegenüber der kleineren Rinder- und Schweinezucht im Süden ist die Schafzucht und der damit verbundene Wollhandel im nordwestlichen Teil Herzsteins ein wichtiger Einkommenszweig für das Fürstentum. Die fischreichen Küstengewässer tragen neben der Schafzucht ebenfalls einen großen Teil zur Ernährung der Bevölkerung bei. Die westlichste Stadt namens Neckerstein ist mit ihrem Hafen hierfür von großer Bedeutung, doch noch mehr floriert hier der Handel mit den Rohstoffen und Erzeugnissen aus dem Hinterland. Ganz im Westen von Herzstein beginnt das Nordahejmr Ried, welches auch die Grenze zu der nordahejmischen Seite der Insel bildet. In den kalten Monaten kann man schon von weitem den Geruch der Torffeuer riechen, deren Torfziegel aus den großen Mooren im Westen der Insel stammen.

Flora und Fauna

Wie Inseln stechen die wenigen und kargen Felder der Bauern, auf denen Korn, Kartoffeln und Gemüse angebaut wird, aus der Heidelandschaft heraus. Diese dominiert die Landesteile, die nicht von den Wäldern, Mooren oder dem Mittelgebirgszug der Kupferklippen bedeckt sind. Die Wälder bestehen zum größten Teil aus Eichen und Buchen, welche im westlichen Bereich der Kupferklippen Weißtannen, Eiben, Bergulmen und Bergkiefern weichen und an den östlichen Hängen in Wälder aus Birken, Fichten, Lärchen und Kiefern übergehen. In Tiefenforst werden jedoch auch seltenere Bäume wie Linde, Esche, Pappel, Erle, Weide und Ahorn gezüchtet. Und in den Gärten nahe den Städten finden auch Birne, Apfel, Pflaume und Kirsche ihren Platz. Die Wälder sind reich an Wild: Hirsche, Rehe, Wildschweine und Hasen gibt es im Überfluss und an den Flüssen sowie an dem See Loch Indaal sind auch Waschbären und Biber zu finden.

Wildkräuter und wildes Gemüse gibt es besonders viele an den Küstenfeldern, auf denen die Schafe geweidet werden, und in den Kupferklippen, in denen Gämse, Steinböcke und Bergwidder zuhause sind. Doch auch deren natürliche Feinde Bär, Luchs und Wolf sind hier anzutreffen. Die unterschiedlichsten Pilzarten sind hingegen eher im Tiefenforst und im Karftwald beheimatet.

Als Nutztier wird hauptsächlich das Neckersteiner Landschaf gehalten, welches genügsam ist und eine hervorragende Wolle liefert, aber auch Esel, Schweine, Kühe, Ziegen und Hühner gibt es zur genüge. Mader und Katzen halten die Ratten klein und Hunde dienen zum Hüten der Schafe, oder der Jagd.

Die Gewässer sind von großem Fischreichtum geprägt. Im Loch Indaal leben unter anderem Plötze, Schleie, Karpfen, Wels und Hecht, während Forellen und Lachse eher die Flüsse bevölkern. Und das Meer bietet neben viel Dorsch, Hering und Kabeljau auch Hummer, Langusten und andere Krebstiere in großen Mengen. Hin und wieder werden auch Thun, Schwert und Schweinswale gesichtet. Und der Pottwal ist draußen im Antlantik ein lohnender Fang.

Bevölkerung

Die Bevölkerung setzt sich zu einem Großteil aus Nachkommen von lothrinischen und lúnasadhischen Siedlern zusammen, die teils als Söldner mit Orm von Varkenheim nach Herzstein kamen und teils im Laufe der Geschichte hierher gezogen sind. Der florierende Seehandel hat aber auch viele Besucher aus allen Teilen Antamars in den Norden geführt, und somit einen kosmopolitischen Mix aus vielen Kulturen an diesen nördlichen Gestaden kreiert. Varkenheim stellt mit einer Bevölkerungszahl von 3.200 Einwohnern die größte Stadt dar. Neben den Menschen (2900 Einwohner) und einigen, wenigen Halbelfen (unter 100 Einwohner) sind hier auch Halblinge (160 Einwohner) anzutreffen, die sich besonders als Händler einen Namen gemacht haben. Die einzigen weiteren größeren Städte sind Falkenruh an der Karft, das mit ca. 1.100 Einwohnern (darunter etwa 120 Halbelfen) in den Eichen- und Buchenwäldern am östlichen Fusse der Kupferklippen liegt, und Neckerstein (1.700 Einwohner), das sich in die Windbucht schmiegt und nahe dem Nordahejmr Einflussgebiet liegt. In den westlich gelegenen Wäldern liegt Tiefenforst (1.000 Einwohner, darunter etwa 300 Halbelfen), das man von Falkenruh an der Karft aus nur über einen mühsamen Gebirgsweg durch die Kupferklippen erreicht, auf dessen Hälfte inmitten der Berge der Festplatz herzsteiner Freiheit liegt, auf dem die in den Bergen verstreut lebenden Halborks (ca. 300 Einwohner) jährlich den Nationalfeiertag begehen. In den Kupferklippen findet man ebenfalls noch den kleinen Bergwerks-Ort Hohenzinne (500 Einwohner), in dem vor allem die in Herzstein ansässigen Hochzwerge leben. Hier liegen u.a. die fürstliche Kupferminen. Der weitere Teil der Insel ist mit Wehrdörfern und Gehöften durchsetzt, die einen gewissen Schutz gegen die Besuche des nördlichen Nachbarn bieten sollten, was jedoch längst der Vergangenheit angehört, da sich die Beziehungen zu den Nordahejmr schon kurz nach dem Gründungskrieg wieder normalisierten. Viele der Höfe im Süden der Insel wurden daher von ihren menschlichen Besitzern an Halblinge (über 200 Einwohner) verkauft, die hier erfolgreich die Schafzucht betreiben. Das lothrinisch-lúnasadhische Erbe und die Einflüsse vieler verschiedener Kulturen verleihen der Bevölkerung eine liberale Weltanschauung. Dies gepaart mit einer pragmatischen Lebenseinstellung haben Herzsteiner Händler und Seefahrer schon an viele entfernte Orte Antamars geführt. Geblieben hingegen ist der Patriotismus der Gründerzeit, als alle glaubten, sich auf einen langen und harten Krieg gegen das Godentum Nordahejm einstellen zu müssen - welcher jedoch nach einem kurzen Kampf im Nordahejmr Riet vorbei war. Ungeachtet der freundschaftlichen Art und Weise, in der man heutzutage mit der Bevölkerung von Sudaholmr verkehrt, halten alle Herzsteiner "in Treue fest zusammen", wie sie in ihrem Eid auf die Heimat versprochen haben. In Herzstein wird somit das Undenkbare möglich, wenn nämlich ein herzsteiner Hochzwerg einen herzsteiner Halbork in Schutz nimmt, da dieser von einem Fremden - und sei es ein Dûn-Zwerg - beschimpft wurde.

Geschichte

Die ersten Bewohner, die auf dem Gebiet siedelten, das heute das Fürstentum Herzstein darstellt, erreichten die Insel vor ca. 3000 Jahren. Von dieser Kultur sind bis auf den Menhir auf der Enez Morlana nur wenige kaum mehr sichtbare Ruinen vorhanden, die vereinzelt die Landschaft unterbrechen. Die heutige Bevölkerung entstammt mehreren Einwanderungswellen, die alle den umliegenden Siedlungsräumen entstammen. Hier bilden lúnasadhische und lothrinische Siedler die Majorität. Als vor 359 Jahren (633 nZ) Wolfhard von Varkenheim, ein Seesöldner aus dem heutigen Lothrinien, mit mehreren Schiffen das heutige Kap Gendar auf der Suche nach einem sicheren Ankerplatz anlief, erkannte er mit sicherem Blick, dass der natürliche Hafen einen guten Platz für eine Siedlung bot. Durch Unternehmungen verschiedenster Art zu Reichtum und Einfluss gekommen beschloss er, hier, in einem bis dahin von niemandem beanspruchten Gebiet, eine eigene Herrschaft zu errichten. Obwohl das souveräne junge Staatsgebilde durchaus auch als Königreich hätte tituliert werden können, beschloss Wolfhard, dass ihm statt der Königs- die Fürstenwürde bessere Dienste leisten würde, um seine Nachbarn, das Godentum Nordahejm nicht zu provozieren. Im folgenden Jahr begann der Bau von Burg Varkenheim. Die steinerne Stadtmauer wurde fünf Jahre später fertiggestellt. Durch seine günstige Lage und den Tiefwasserhafen gelang es Varkenheim in den folgenden Jahren, einen guten Teil das Nordlandhandels an seine Hafen, Dockanlagen und Lagerhäuser zu binden.

Acht Jahre später (641 nZ) wurde die Stadt Falkenruh an der Karft gegründet. Wolfhard beschloss damals, seinem ersten Steuermann Joachim Melzer die Grafenwürde zu verleihen und ihn in den Adelsstand zu erheben. Er sicherte sich damit die Bekämpfung der Wilderei zu, die nach der vergangenen Einwanderungwelle aus Lúnasadh und Lothrinien zugenommen hatte. Der neue Graf Joachim leitete dann auch unmittelbar den Wildbann ein, der aber immer wieder durch Bestechung hintergangen wurde. So kam er relativ schnell an die nötigen Gelder, um sich eine solide Burg aus Stein bauen zu können.

Drei Jahre nach der Gründung Falkenruhs (644 nZ) entstanden in den Kupferklippen die ersten Bergwerke an dem Ort, der nach weiteren zwei Jahren Hohenzinne genannt wurde. Der Name des Ortes wurde ihm damals schon von den Zwergen gegeben, die auf Einladung Wolfhards kurz zuvor aus Westendar eingewandert waren. Hochzwerge und Menschen gründeten also gemeinsam die Stadt, welche für die berühmten Kupfer- und Bronzearbeiten aus Herzstein bekannt ist. Da nach und nach auch andere Erze gefunden wurden, befindet sich hier auch das Zentrum der Rüstungs- und Waffenschmiede, die aber fast ausschließlich für den Fürsten arbeiten und diesen direkt beliefern. Für den freien Verkauf reichen die vorhandenen Mengen nämlich nicht.

Fast zur gleichen Zeit (645 nZ) wurde damit begonnen, auch auf der Westseite der Kupferklippen Holz zu schlagen, und die ersten Köhler nahmen dort ebenfalls ihre Arbeit auf, um die Schmelzhütten und Schmieden in Hohenzinne mit Kohle zu beliefern. Lothrinier und Lúnasadher gründeten den Ort Tiefenforst, der nach dem Fund des Menhir auf der Enez Morana auch schnell unter den Einfluss der Druiden geriet. Heute ist Tiefenforst nicht nur der Hauptort der herzsteiner Holzwirtschaft, sondern bietet auch den Pilgern aus Lúnasadh eine Herberge.

Erst 41 Jahre später (686 nZ) wurde die Stadt Neckerstein gegründet. Der Enkel Wolfhards, Heinrich von Varkenheim, war zu diesem Zeitpunkt Fürst und betrachtete die Landung der Nordahejmr mit großem Misstrauen. Er ließ nicht nur die Burg errichten, sondern befahl seinen Untertanen auch, die gesamte Stadt in einem beispiellosen Kraftkakt mit einer Steinmauer zu befestigen. Desgleichen wurde auch der Hafen gebaut, um ein unmissverständliches Zeichen zu setzen, wem die Bucht von Neckerstein gehöre. Realistisch betrachtet war das jedoch alles nicht mehr als ein symbolisches Zeichen. Wäre es tatsächlich zu einem langanhaltenden Krieg mit dem Godentum gekommen, hätte Neckerstein keine strategische Rolle gespielt. Dennoch bestehen die Herzsteiner noch heute darauf, dass es ihrer damaligen Entschlossenheit zu verdanken sei, dass sich die Nordahejmr nach der Schlacht um die Grenze hinter das Riet zurück gezogen hätten.

Im Jahre 691 nZ kam es dann zu den vorausgesehenen Spannungen zwischen Herzsteiner und Nordahejmr. Fürst Heinrich schickte Boten an die Höfe von Lothrinien und Lúnasadh, um sich den Beistand der Verwandten seiner Untertanen zu sichern. Doch Lothrinien war mit sich selbst beschäftigt, der Hohenwolfen arbeitete gerade an seiner Karriere als Herzog der Westmark, und die Nachfolger Byon Kennéthgs wollten das Godentum nach ihrer erfolgreichen Fianna nicht provozieren. Heinrich griff daher zu einer List und schickte heimlich Anwerber in das mit Lothrinien und Lúnasadh verfeindete Kaiserreich, doch das brachte nicht die nötige Anzahl an Rekruten. Schließlich handelte mit dem Häuptling eines Halborkenstammes, welcher aus dem Kaiserreich über die Goblinberge gekommen war und gerade zwecks Tauschgeschäften in Burg Obquell verweilte, einen Vertrag aus: Alle sieben Sippen sollten demnach Bürger Herzsteins werden und auf ewig in den Kupferklippen leben dürfen, wenn sie ihm im Kampf gegen die Nordahejmr beistehen würden. In einer Nacht- und Nebelaktion wurden kurze Zeit später an die 500 Halborken - bestehend aus Männern, Frauen, Alten und Kindern - von den Stränden nahe Troddelbroichs abgeholt und nach Varkenheim verschifft. Dort angekommen setzte sich der Treck sofort in Bewegung und überquerte die Kupferklippen an der Stelle, die heute als Festplatz Herzsteiner Freiheit bekannt ist. Nur die Kinder bis 12 Jahren blieben auf dem Plateau zurück, während die anderen über Tiefenforst ins Riet zogen und dort in der Schlacht um die Freiheit Herzsteins gegen die Nordahejmr kämpften. Lediglich 108 Halborks kehrten aus der Schlacht zurück, nachdem sie die Toten begraben hatten, und gründeten die ersten und bislang einzigen Berg-Bauernhöfe in den Kupferklippen.

Herrschaft und Politik

Oberhaupt

Im Jahre 977 n. Z. bestieg Orm von Varkenheim den fürstlichen Thron. Wie seine Vorgänger führte er die vorsichtige Politik der Neutralität fort. Orm ist in seinem 35. Lebensjahr und erfreut sich durch seine natürliche Art im Volk großer Beliebtheit.

Staatsform

Konstitutionelle Monarchie mit einem zweimal im Jahr tagendem Parlament, dem Tynwald. Wahlberechtigt zum Tynwald ist jeder Einwohner ab seinem 16. Lebensjahr, oder Eingebürgerte, die den Eid auf die Heimat abgelegt haben, alle zusammen bilden die Eidgenossenschaft. Der Tynwald, dessen 30 Mitglieder alle 10 Jahre gewählt werden, diskutiert direkt mit dem Fürsten Belange von allgemeinem Interesse für Herzstein, er hat auch die gesetzgebende Gewalt. Die regierende Macht liegt beim amtierenden Fürsten und den von ihm direkt ernannten Kronrat, der sich aus fünf - aus dem Tynwald entsandten - Beratern zusammensetzt. Im Gegensatz zum Tynwald trifft sich der Kronrat mehrmals im Jahr, um den Fürsten in beratender Funktion zur Seite zu stehen. Der Fürst hat das Recht, den Tynwald einmal in fünf Jahren vorzeitig aufzulösen und neu wählen zu lassen.

Militär

Herzstein hat eine Volksmiliz, die sich aus einem kleineren Teil aktiver Streitkräfte und einem großen Heer an Reservisten zusammensetzt: die Herzsteiner Landwehr. Die Wehrpflicht gilt für alle zwischen 16 und 36 Jahren. Auch Fremde, welche die Staatsbürgerschaft Herzsteins anstreben und Eidgenossen werden wollen, müssen diese Wehrpflicht leisten. Die Ausbildung beruht zum größten Teil auf den Umgang mit Äxten und zweihändig geführten Flegeln sowie den Fertigkeiten, die man zum Bau von Verteidigungsanlagen braucht. Die Volksmiliz wurde gegründet, um die Invasion der Nordahejmr zu stoppen. Und trotz der mittlerweile guten Beziehungen zu der Bevölkerung von Sudaholmr dient sie auch heute noch diesem Zweck, auch wenn das niemand so offen zugeben will, sondern allgemein von der Verteidigung der Freiheit geredet wird. Das stehende Heer ist bestens ausgebildet und führt in regelmäßigen Abständen Übungen mit den Reservisten durch, um die Wehrkraft Herzsteins auf einem hohen Stand zu halten.

Den Kern der fürstlichen Haustruppen bilden die Herzsteiner Bogenschützen, die sich aus den Jägern von Tiefenforst und Falkenruh sowie den Gebirgsjägern aus den Kupferklippen rekrutieren. Sie verleihen der Fürstlichen Armee eine beachtliche Schlagkraft. Im Normalfall sind die Herzsteiner Bogenschützen zur Hälfte mit Garnisonsdiensten im Fürstentum und mit Patrouille-Diensten beschäftigt, auf denen sie ihrer eigentlichen Arbeit, der Jagd nachgehen. Die fürstliche Leibgarde mit ihren 20 Mann schwerer Reiterei, 40 schweren Fusskämpfern und den 40 Elite-Bogenschützen den "Roten Hornissen" sind sämtlich mit dem Schutz des Fürsten, seiner Familie und Burg Varkenheim betraut. Marschall der Leibgarde ist der Halbelf Imric Feuerspeer, der seit 10 Jahren im Dienste des jetzigen Fürsten steht.

In Herzstein ist es also üblich, dass alle Männer und Frauen im Umgang mit mindestens einer Waffe vertraut sind. In Notzeiten kann so die Truppenstärke des kleinen, stehenden Heeres beträchtlich zu erhöht werden. Ein Sprichwort sagt daher: Herzstein hat keine Armee, Herzstein ist eine Armee.

Wirtschaft

Die Wirtschaft des Fürstentums wird vom Seehandel und der Ausfuhr der hochwertigen Wolle des Neckersteiner Landschafes nebst Kupferwaren nach Lothrinien und Lúnasadh dominiert. Auch das Eibenholz und andere qualitativ hochwertigen Hölzer aus Tiefenforst sind begehrte Exportgüter. Der inoffizielle Handelspartner ist die Piratenstadt Hekaargh, welche an der Westküste des Orkreiches liegt und von wo aus die Hölzer ins Landesinnere weiter verkauft werden. Offiziell gibt man immer vor, mit den Eiselfen Handel zu treiben und diesen das Holz zu verkaufen, damit das Godentum Nordahejm nicht provoziert wird. Und bisher konnte man vor Hekaargh gesichtete Schiffe immer gut mit der Küstenroute zum Eiskönigreich erklären.

Fischerei und Landwirtschaft sind in der Lage, eine autarke Versorgung der Bevölkerung zu sichern. Günstige Handelszölle tragen ihren Teil dazu bei, die Häfen von Varkenheim und Neckerstein zu einem prosperierenden Ort zu machen. Und so gelangen auch viele Waren auf die Insel, die hier nicht selber hergestellt werden.

Kultur und Küche

Die Herzsteiner Kultur hat sich trotz ihrer kurzen Zeit schon recht eigenständig von Lothrinien und Lúnasadh weg entwickelt. Zwar bringt man den Druiden auch hier enormen Respekt entgegen und sie genießen in jeder Bevölkerungsgruppe ein hohes Ansehen - auch wenn die Hochzwerge und Halborks sie nicht als religiöse Führer betrachten -, aber die politische Macht, wie sie ihnen in Lúnasadh eingeräumt wird, besitzen die Druiden hier nicht. Sie gelten dem Fürsten als kompetente Berater, aber letzten Endes hält er das Zepter noch selbst in der Hand. Vergleichsweise ist der lothrinische Wolfskult hier nicht so verbreitet. Wölfe werden geduldet und es wird ihnen ein Lebensraum in den Wäldern zugestanden, aber hier käme niemand auf die Idee, sie zu verehren. Am deutlichsten zeigt sich die Eigenständigkeit der Herzsteiner in ihrer Sauberkeit und Pünktlichkeit. Kein Festtag vergeht, an dem die Straßen und Häuser nicht vor Glanz strahlen würden. Selbst die Fassaden der ärmsten Hütten sind in diesen Zeiten mit Blumenkränzen geschmückt und auf den Straßen stehen kleine Fässer, in denen viele bunte Wald- und Wiesenblumen blühen. Und auch wenn niemand - außer vielleicht dem Fürsten - eine auretianische Uhr besitzt, weiß doch jeder Herzsteiner, was die Stunde geschlagen hat, weil Tag- und Nachtwächter über Sonnen- und Sanduhren wachen und regelmäßig die Zeit ausrufen. Daher kann es kaum verwundern, wenn die Herzsteiner es sich zur Gewohnheit gemacht haben, auch auf ihre eigene Körperpflege zu achten und pünktlich zu Verabredungen zu erscheinen. Für die nationale Sauberkeit wurde sogar ein Frühjahrsputz eingerichtet. Am 10. Tag im Lichtmond steht ganz Herzstein Kopf, um die Häuser zu säubern und von außen neu zu tünchen, Straßen zu fegen und Ausbesserungsarbeiten vorzunehmen sowie die Gärten auf den Frühling vorzubereiten. Da alle Dinge an diesem Tag in neuem Glanz erstrahlen und die Sauberkeit eines Herzsteiners an diesem Glanz gemessen wird, heiß dieser Tag auch Lichtmess.


Die Herzsteiner Küche kann getrost als einfach, nahrhaft und deftig bezeichnet werden. Nationalgericht ist das Herzsteiner Käsefondue zu dem man neben Brot eingelegtes Gemüse wie Saure Gurken, Silberzwiebeln und Rote Beete isst. Wichtige Produkte der Landwirtschaft sind Lamm- und Rindfleisch, Geflügel, Eier, Butter und Käse. Lachs, Schellfisch, Krebse und Muscheln sowie essbare Algen runden den Speiseplan der Bewohner ab. Neben dem Getreideanbau werden auch recht viele Katroffeln und andere im kühleren Kilma gedeienden Gemüse produziert. Milch und Molke sind die wichtigsten Alltagsgetränke. Zu "Besonderen Gelegenheiten", die im Herzsteiner Alltag recht häufig zu sein scheinen, wird auch Bier oder Met getrunken. Bekannt über die Landesgrenzen hinaus ist die "Herzsteiner Plockwurst" eine luftgetrocknete Rohwurst aus grob entsehntem Rindfleisch, fettem Schweinefleisch und Speck.


Herzsteiner Gerichte:

Herzsteiner Käsefondue mit weißem Brot, sauren Gurken, Silberzwiebeln, Radieschen und Krautsalat

Hohenzinner Lammschale (Lammkoteletts mit Pilzen und Kartoffeln in Rosmarintunke mit Käse überbacken)

Druidischer Fastenteller nach Tiefenforster Art (gekochte Maiskolben an einem Bucheckern-Hirsebrei auf Bärlauchsalat)

Neckersteiner Scholle mit gewürfelter Seekuhschwarte und Schrimps in Butter gebraten und mit einem Schuss halbtrockener Kaiserrebe abgeschmeckt. Als Beilagen gibt es Knollenbrei mit Salbei

Herzsteiner Freiheit (Gamsgulasch in Minzsoße mit Gerstenbrei)

Piratenteller (Hering mit kandierten Aniswürfeln und Bratkartoffeln)

Fischplatte Loch Indaal (Schleie, Plötze und Karpfen in Butter mit Tannennadeln gebraten, dazu einen Feldsalat mit Speckwürfeln und Pellkartoffeln)

Varkenheimer Fürstenplatte (Reh- und Hirschmedaillons im Schinkenmantel in Butter gebraten und mit Süßkirsche garniert. Dazu gibt es original Hemmel-un-Ääd, also Kartoffeln und Äpfel, die zusammen in einem Topf gekocht, aber nicht zerstampft werden)

Falkenruher Karft-Wald-Topf (in einem offenen Topf mit Kartoffeln, Bärlauch und Zwiebeln gebackenes Rebhuhn, das in einer Soße schwimmt, die anfangs zu einem Drittel aus Butter und zwei Drittel Wasser besteht und sich während des Kochens zu einem Sud konzentriert)

Sagen und Legenden

Auf der westlichen Seite der Kupferklippen liegt der Eulenwald. Dort soll nach den Geschichten der Einheimischen der Eulenritter sein Unwesen treiben. Der Ritter des Eulenwaldes ist ein einsamer Streiter der in seiner mit Efeu bewachsenen Rüstung durch die Wälder streift. Weder dem Guten noch dem Bösen verhaftet ist er ein grimmiger Jäger und einsilbiger Zeitgenosse, der wenig spricht und oftmals in einem Nebelschleier verschwindet. Hin und wieder soll er Reisende in den Wäldern zu einem Wettstreit herausfordern. Als Gewinn lobt er immer seine Streitaxt aus, deren Klinge in magisch-grünem Licht schimmert. Doch sollte das Spiel verloren gehen, so fordert er als Preisgeld den Kopf des Spielers, der seine Herausforderung annahm. Am häufigsten soll er zur Zeit des Herbst-Äquinoktium in der Nähe des Wehrdorfes Borkengrund zu sehen sein.

Neckerstein verdankt angeblich seinen Namen den Neckern, die an in dieser Bucht leben sollen. Diese dem Element Wasser zugehörigen Naturgeister hüten an der Neckerklippe öfters ihre Seekühe. Hin und wieder sollen sie versunkene Schätze gegen schön vorgetragene Lieder und Legenden eingetauscht haben.