Stamm der Tri

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Einer der beiden Smaragischen Stämme. Die ca. 25 Siedlungen der Tri liegen am Ufer des Maneo, dem nördlichen Tränensee.

Gesellschaftliche Struktur

Im Stamm der Tri leben die Smaragen in "Familien" zusammen, d.h. jeweils ein Mallah, Guodah und Eechtah bilden eine Lebensgemeinschaft. Unverheiratete wohnen in den Hütten ihrer Eltern, zusammen mit ihren jüngeren Geschwistern. Diese Lebensweise begründen die Tri damit, dass die Tränen Gottes, aus denen sie ihrer Schöpfungsgeschichte nach entstanden, nur temporär zersplittert sind und daher zusammengefügt werden müssen. Ehebruch gilt deshalb als eine schwere Sünde, denn wenn sich drei Smaragen zu einer sog. Triade zusammen finden und diese von der Gemeinschaft anerkannt wurde, dann gilt eine Träne als zusammengefügt und darf nicht wieder getrennt werden.

Die Siedlungen umfassen bis zu 180 Bewohner. Sie werden jeweils von einer Triade der Ältesten angeführt, in deren Händen die spirituelle und weltliche Führung der Bewohner liegt. Auch die Rechtssprechung wird von der Triade der Ältesten durchgeführt, wobei aber andere alte Mitglieder der Siedlung ebenfalls Stimmrecht besitzen.

Die spirituelle Führung übernimmt die sog. "Zerbrochene Träne". Wenn eine Ältesten-Triade zerbricht, also ein Mitglied stirbt, gehen die übrigen in den Kreis der Zerbrochenen Tränen über. Sie leben gemeinsam in einem Haus im Dorf.

Stammesleben

Alltag

Die Tri sind im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Yi, eine sehr friedliche Kultur. Die Eechtah jagen nie, sondern sammeln hauptsächlich Früchte und stellen Fallen für kleine Tiere auf. Das neu aufkommende Kunsthandwerk, das ehemalige Gefangene von den Menschen mitbrachten, erfreut sich in den Siedlungen der Tri großer Beliebtheit.
Untereinander treiben die Dörfer regen Handel, so dass sich die neu gewonnenen Fertigkeiten schnell verbreiten.

Droht Gefahr, so flüchten die Tri in den Dschungel. Die Guodha verteidigen das Dorf aus Verstecken und locken Feinde eher in einen Hinterhalt, als dass sie sich ihnen offensiv entgegenstellen.

Während sich das gesellschaftliche Leben der Yi hauptsächlich in den großen Häusern der einzelnen Geschlechter abspielt, treffen sich die Tri eher außerhalb ihrer Hütten auf freien Plätzen in ihren Dörfern.
Dort spielen die Kinder unter den wachsamen Augen der Mallah zwischen den Erwachsenen, die Essen zubereiten oder kleinen Handwerkstätigkeiten nachgehen. Am Abend sind diese Plätze Orte der Geselligkeit, an denen sich auch junge Tri treffen, um dann heimlich zu dritt im Dschungel zu verschwinden.

Heim und Familie

Erwartungsgemäß spielt die Triade im Leben der Tri eine übergeordnete Rolle. Kinder pflegen ein Leben lang intensive Beziehungen zu ihren drei Eltern und Verbrechen gegen die Familie werden scharf geahndet.

Die Hütten der Triaden, in denen sie mit ihren Kindern leben, gelten als privat und nur selten werden sie von Mitgliedern anderer Triaden betreten. Nach der Hochzeit ist der gemeinsame Bau einer Hütte die Besiegelung der Triade. Auch hier sind die Aufgaben traditionell geteilt: Der Guodah errichtet das Haus, der Eechtah schmücken und verzieren die Fassade und der Mallah übernimmt die Einrichtung des Inneren.

Tri leben bis zum Ende ihres Lebens in ihrem selbst gebauten Haus. Wenn die Eltern verstorben und alle Kinder ausgezogen sind, wird es abgerissen, um Platz für neue Triaden zu schaffen. Lediglich das Haus der Triade der Ältesten und das Haus der Zerbrochenen Tränen bleiben über Generationen hinweg bestehen und werden nur bei großen Schäden erneuert.

Die "Zerbrochene Träne"

Wird eine Triade zur "Triade der Ältesten" gewählt (dabei muss es sich nicht notwendigerweise um alte Smaragen handeln!), so wird ihre Hütte abgerissen und sie ziehen mit ihren kleinen Kindern in das befestigte Ältestenhaus ein. Erwachsene Kinder ohne eigene Triade müssen zu nahen Verwandten ziehen.
Meist widmet sich diese Triade danach nur noch der Führung des Dorfes und bekommt keine eigenen Kinder mehr. Sie bleiben in dieser Position, bis ein Mitglied der Triade stirbt. Dann wird eine neue Triade der Ältesten gewählt und die verbleibenden ehemaligen Ältesten ziehen in das Haus der "Zerbrochenen Tränen" und übernehmen spirituelle Aufgaben.

Da es zahlreiche denkbare Konstellationen für dieses Haus gibt, ist eine allgemeingültige Aussage über die "Zerbrochenen Tränen" kaum möglich. Die Spanne reicht von zahlreichen Bewohnern, weil es kurz hintereinander mehrere unglückliche Ältesten-Triaden gab, über einzelne, sehr alte Geistliche, bis hin zu einem leerstehenden Haus, wenn die letzten Bewohner gestorben sind, bevor eine neue Triade der Ältesten zerbrochen ist.

Die Weitergabe des spirituellen Wissens wird durch den ständigen Kontakt der Dörfer gesichert. Dreimal im Jahr gibt es z.B. ein Treffen aller "Zerbrochenen Tränen" der Tri, wobei reihum jedes Mal eine andere Siedlung Gastgeber dieser eher ruhigen Begegnungen ist.
Im Falle, dass ein leerstehendes Haus auf absehbare Zeit nicht besetzt werden wird, kommt es sogar vor, dass "Zerbrochene Tränen" anderer Dörfer sich der spirituell vernachlässigten Siedlung annehmen.

Zu den Hauptaufgaben der "Zerbrochenen Tränen" gehört das Ausrichten der Feste, die mit dem Lebenskreis zusammenhängen: also die Geburt neuer Smaragen-Kinder, die Aufnahme ins Erwachsenenalter, die große Hochzeit und die Totenvebrennung.
Auch das große Freudenfest zu Ehren des Schöpfergottes wird maßgeblich von den "Zerbrochenen Tränen" gestaltet. Sie stimmen die Gesänge an und segnen die Kinder, die Blumen und Speisen als Opfergabe bringen.

Die "Zerbrochenen Tränen" dürfen auch Urteile des Ältestengerichts abändern, z.B. eine Verbannung in Bußedienst ändern. Wie die Sya der Yi auch, enthalten sie sich aber meist politischer Entscheidungen.