Die Wachen hinterm Minenwall
In der Stadt Untermoor gibt es den Minenwall, der die Mine der Stadt schützt.
Jeden Abend erklingt nach getaner Arbeit das dumpfe Geräusch eines steinernen Horns. Immer wenn der Platz hinter dem Minenwall im Dunkel liegt, bläst ein Zwerg in das Horn neben dem Tor und kündigt so das Arbeitsende an.
Wer in der Nähe des Tors ist, spürt den Luftzug, der von dem großen Horn erzeugt wird und die Hauptstraße entlang weht.
Alle Arbeiter der Mine treten durch das große Tor im Minenwall und schauen auf den Platz dahinter, während der letzte Ton des Horns verklingt. Dann schwingt das Tor, genauso wie das Tor zur Mine selber, wie von Magie getrieben, langsam und mit einem kratzenden Geräusch zu.
Erst wenn das Tor komplett geschlossen ist, verlassen die Minenarbeiter den Bereich davor. Einzig die beiden Wachtürme sind noch besetzt und mit Fackeln beleuchtet, während auf dem Platz hinterm Minenwall neue Geräusche erklingen.
Fauchen, Knurren und Heulen klingt über den Minenwall. Und dazwischen hört man das Klirren von Ketten, ab und an mal einen Mark erschütternden Schrei.
Die Zwerge der Stadt erzählen von Werwölfen, die die Mine bewachen und jeden Eindringling umgehend töten oder ihn sogar zu einem Werwolf machen.
Immer wenn ein Bewohner oder Besucher der Stadt verschwindet, wird hinter vorgehaltener Hand berichtet, dass die Wächter wieder Zuwachs bekommen haben.
Andere wiederum erzählen, dass die Zwerge erfahrene Werwolfbändiger sind und die Werwölfe zur Wache abgerichtet haben. Auch wird davon berichtet, dass Lichtbringer in den Türmen und auf dem Wall Wache halten. Doch niemand kennt die Wahrheit und es sind nur Erzählungen.
Das alles führte in Untermoor zu Redewendungen, die von Missachtung oder dem Verschwinden von Leuten handeln Mittlerweile werden diese Redewendungen in ganz Grünbergen verwendet.
"Geh zu den Minenwächtern."
"Er/Sie soll doch vom Minenwall auf den Platz springen."
"Dich würden selbst die Wächter der Mine nicht anfassen."
"Der soll doch Nachts die Mine bewachen."