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Die Orkstrond-Saga (Band 1)

14 Bytes hinzugefügt, 31 Januar
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'''Die Orkstrond Saga:'''
Aufgeschrieben von Bragi Boddason , wie es die Alten sich erzählten.
Namen:
Ein Riss in den Wolken ließ Hoffnung aufkommen. Ronskrir schien ein Einsehen zu haben, denn das Meer beruhigte sich in den nächsten Stunden. Geschunden und am Ende ihrer Kräfte lag die Mannschaft auf den Holzplanken.
Jole fühlte sich wie zerschlagen. Die linke Seite, dort , wo er die Ruderstange zwischen Arm und Rippen geklemmt hatte, war grün und blau angelaufen und schickte schmerzende Wellen durch seinen Körper. Doch keine Ruhe konnte er den Männern und Frauen gönnen. Das Schiff nahm Wasser und die Schäden mussten gesichtet werden. So brüllte er seine Befehle über den immer noch steifen Wind. Es sah übel aus. Der Mast war gebrochen, das Segel über die See verstreut. Sie hatten mehrere gefährliche Risse und andere grobe Schäden.
Etwas Hoffnung kam auf, als die anderen drei Drakare gesichtet wurden. Doch waren auch sie alle übel von dem Sturm getroffen worden. Eines davon würde die nächsten Stunden kaum am Sinken gehindert werden können.
LAND!!! Schrie einer der Männer vorne am Bug, und tatsächlich wurde eine lange Küstenlinie sichtbar. Einige Stunden später knirschten die Rümpfe der Schiffe auf den feinsandigen Strand einer Bucht. Doch wo waren sie gelandet?
Die Bucht, die sie gefunden hatten, mochte ideal für eine Siedlung sein. Mächtiger Wald schien sich weit bis in das Hinterland zu erstrecken. Bäume, die man hervorragend für die Reparaturen gebrauchen konnte. Die folgende sternenklare Nacht brachte Gewissheit über den Ort ihrer Landung. Sie mussten einen der Zipfel des Festlandes erreicht haben, das man später Orkstronde nannte. Nach einer, für Nordahejmr recht kurzen Feier, wurde weiter an den Schiffen gearbeitet. Ein paar Späher wurden ausgesandt, die auch jagen sollten. Man kam gut mit den Reparaturen voran und es stellte sich heraus, dass es Wild in Hülle und Fülle gab. Ebenso schien die Natur zu dieser Zeit Beeren, essbare Pflanzen und Wurzeln in vielen Variationen bereitzuhalten.
An einem kalten, doch klaren Morgen standen Jole Olsson und die anderen Jarsmanr zusammen und beratschlagten. Man entschloss sich dazu, eine kleine Walfängersiedlung hier zu gründen. Dies war ein idealer Ort, um Schiffe, die in ähnliche Stürme geraten waren, wieder seetüchtig machen zu können, ebenso wie sie hervorragendes Holz für den Bau neuer Drakare liefern konnte. Dann entschloss man sich, den Rückweg nach Fuglarsholmr anzutreten.
Nicht viel bekamen sie in ihrer abgelegenen Heimat von dem großartigen Bündnis der Nordahejmr mit den Dûn-Zwergen, das im Jahre 319nZ. besiegelt wurde, mit, doch sollte es sich später auch für sie als großes Glück herausstellen. Es war das Frühjahr 320nZ. Inzwischen waren weitere Siedlungen wie Solsklippr und Björnsblod gegründet worden und einige Höfe und Holzfällersiedlungen lagen im weiten, bergigen Hinterland. Doch der Frieden sollte hier und heute in Björnsblod ein grausames Ende finden.
"Hey, ihr Wahnsinnigen! Was macht ihr mit der Holzladung?", schrie Ortrude Gunnarsson über den Lagerhof der Werft. "Wieviel Nordvindr habt ihr wieder gesoffen, dass ihr immer noch nicht wisst, wo das frische Holz lagern soll!?" Betroffen standen die drei Holzfäller vor Ortrude, als ein weiterer Schrei über den Platz hallte. Einer der Wachen am Tor winkte wild, ein anderer lief aus dem Tor auf das freie Feld. Sofort formte sich eine Gruppe, Äxte und Schilde in den Händen und stürmte zu dem winkenden Wächter. Entgegen kamen ihnen der andere Wächter, der einen übel zugerichteten Holzfäller stützte, sowie ein Dritter, der blutüberströmt nebenher taumelte. "Orks!", spuckte der Dritte mit bitterer Stimme aus. "Sie kamen und metzelten unser Lager hinterrücks nieder. Gunnir, Frya, Asleif ... alle tot." Dann brach er zusammen und man brachte ihn in das Langhaus, um seine Wunden zu versorgen.
Der Schock saß tief. Orks hier? Waren sie schon immer da, und warum griffen sie erst jetzt an? Sofort wurde Befehl gegeben, die Schutzpalisaden zu verstärken und weitere Verteidigungswälle auszuheben. Am nächsten Tag wurden feine Rauchsäulen gesichtet. Jedem war klar, wo sie herkamen. Es musste die kleinen, vorgeschobenen Siedlungen getroffen haben.
Zu dieser Zeit begab es sich, dass die Spejamanr oder Spejulfr, die heutigen Ismanna, sich ihrer alten Blutsbande erinnerten. Um 250nZ waren sie im Zorn von ihren nordahejmschen Brüdern und Schwestern geschieden und nach Norden ausgewandert, genau in die Gegend um Orkstrond. Angesichts der orkischen Bedrohung beschlossen sie ihren alten Hader zu vergessen und ihren Verwandten zu Hilfe zu kommen.
Eine Ein Trupp der Spejulfr war nach Björnsblod aufgebrochen und musste feststellen, dass die Orks bereits begonnen hatten das Vorland anzugreifen und zu plündern. Den Spejulfrn gelang es noch einen kleinen Trupp der Orks niederzumachen und sogar einige Gefangene zu befreien, die wohl sonst ein schrecklicheres Schicksal als der Tod erwartet hätte. Zusammen mit diesen Überlebenden erreichten sie auch das Osttor.
Die Überraschung der Verteidiger war nicht gering, als sie ihre ehemaligen Landsleute plötzlich vor den Toren sahen und diese sogar einige der Ihren sicher zur Stadt gebracht hatten, war man sich doch seit der Besiedelung misstrauisch aus dem Weg gegangen. Umso größer war die Freude , als man erfuhr, dass sie helfen wollten, gegen die Orks zu kämpfen. So öffnete man die Tore und norlandsches Blut ward wieder vereint.
Einen Tag später kamen zwei der Spejulfr mit weiteren, schlechten Nachrichten zurück. Die Orks hatten sich zu einer regelrechten Armee vereint und waren keinen halben Tag (mehr) von der Siedlung entfernt. So war es gen Untergang der Sonnenscheibe, als die ersten Kriegstrommeln ihr tiefes Donnern über die Palisaden von Björnsblod erklingen ließen.
Obwohl die Orkstronder im Verhältnis 1 zu 10 unterlegen waren, prallte der erste Angriff ab.
Doch die an vielen Stellen durchbrochenen Palisaden ließen nur einen Schluss zu. Keiner würde den nächsten Angriff überleben. Alreik Olarsson, der Jarsmanr von Björnsblod ließ die Hörner zum Rückzug erschallen. Ein bitterer Tag brach an. Die Alten und Kinder und alles, was man in der Eile an Tieren erwischen konnte, sowie die wichtigsten Habseligkeiten wurden auf die Drakare geschleppt. Der nächste Ansturm folgte und ein brutaler Rückzugskampf entbrannte. Die Namen derer, welche die Schiffen Schiffe vom Land stießen, und dabei im folgenden, aussichtslosen Kampf unter den gnadenlosen Äxten der Orks ihr Leben ließen, würden niemals vergessen werden und noch heute werden ihre Namen in die Spanten neu gebauter Orkstronder Drakare eingraviert.
Mit unbändiger Wut mussten die Vertriebenen zusehen, wie die Orks brandschatzend und im Siegestaumel ihr Heim niederbrannten. Die Kiefer knirschend zusammengebissen legte man sich in die Riemen, um Solsklippr zu erreichen und alle zu warnen. Auf dem Festland feierten die Orks. Und dennoch. Dort standen einigen ihrer Helden und anerkannten den Mut und die Kampfkraft, auf die sie gestoßen waren. Ebenso wie sie die Waffe dieser Gegner bewunderten und sofort für sich einvernahmen.
Ein junger Krieger betrat das Langhaus und schritt direkt auf den Tisch, an dem Alreik und die anderen standen, zu. Alreiks Hand schlug freundschaftlich auf die Schulter Gerands.
Zu Swen gewandt, berichtete er kurz von den Taten dieses mutigen Burschen, den er zu den besten Spejulfr zählte. "Sprich, was du uns zu berichten hast, Gerand." Der berichtete mit unglaublicher Genauigkeit von den Lagern der Orks. Staunend zogen die Anwesenden die Augenbrauen nach oben. Wie er es wohl geschafft hatte, solche Einzelheiten auskundschaften zu können? Diese Gedanken gingen allen durch den Sinn. Doch lauschten sie weiter. "Sie lagern knapp hinter den Katapulten, in mehrere Lager und Gruppen geteilt. An den Katapulten sind im Moment nur die Bedienmanschaften und jeweils eine Wache. Vier Katapulte sind es an der Zahl. Meine Leute und ich halten es für möglich, sie in einem Schlag zu vernichten. Sind die Arme und schweren Seiten der Katapulte zerstört, wird es viel Zeit kosten, sie wieder zu reparieren!" Stille folgte.
 
"Wenn ihr dabei entdeckt werdet, werdet ihr es nicht mehr zurückschaffen", warf Swen ein und blickte direkt in die Augen des jungen Kundschafters. Der harte und entschlossene Blick ließ ihn mit dem Kopf nicken. Auch Alreik kniff die Lippen zusammen und atmete schwer durch.
 
"Ich kann es euch nicht befehlen, doch wir werden euch mit allem, was wir an Pfeilen haben, decken, wenn ihr zurückkommt." Swens Hand legte sich schwer auf die Schulter Gerands. "Möge Ismäras Blick auf dich gerichtet sein."
 
Gerand verließ das Zelt und traf sich mit den anderen Kundschaftern. Eine mächtige Wolke verdunkelte beide Monde, als zwölf der besten Spejulfr, die dieses Land je gesehen hatte, jeweils in Dreiergruppen geteilt, in Richtung der Katapulte kroch.
Das Brüllen der Orks brandete auf und ließ sich ihm die Nackenhaare sträuben. Rechts und links hörte er das Keuchen der Freunde. Fast hatten sie die Tore erreicht, als er links einen dumpfen Einschlag hörte und seinen Freund fallen sah. Im vollen Lauf stoppte er. Hinter ihm wurde ein Ork von einem Pfeil regelrecht zurückgerissen. Doch folgten ihm Hunderte.
Gerand griff nach dem Freund und zog ihn hoch. Der blickte ihn wild lachend an, den Pfeil in der Schulter missachtend, und stieß ihn weg. Dann zog er seine Axt und warf sich gegen die ersten Orks. Gerand riss ebenfalls seine Trärdaudi aus dem Gürtel und empfing den ersten Ork. Mit Erschrecken sah er, dass dieser die gleiche Waffe führte.
Gut 20 Meter stand die Gruppe vor dem rettenden Tor. Umringt von Orks, die vor Wut über die zerstörten Katapulte einen direkten Angriff auf die Stadt losbrachen. Pfeile surrten, Bahnen von Blut zogen durch die Luft, wo die Äxte der Spejulfr trafen. Ihre Kampfrufe stiegen hoch und mochten Ismära erreichen. Verzweifelt machten die Verteidiger einen Ausbruch, um einen Keil bis zu ihren Brüdern zu schlagen. Doch die Orks kannten keine Gnade.
Er zog wie ein wärmender Sonnenstrahl durch die Ansiedlung der Orkstrondr. Jubel brach aus, als ein Mast nach dem anderen über dem Horizont erschien. Die Orks auf dem Festland ahnten noch nicht, was da über sie hereinbrach, denn die Landung erfolgte auf der dem Festland abgewandten Seite der kleinen Insel. Die Schreiber trugen das Jahr 320nZ in ihre Chroniken ein. Das Jahr der Gründung Wangalens, die nahezu zeitgleich mit dem Beginn des großen Krieges der Nordahejmr gegen die Orks zusammenfiel. Die Orks selbst prägten ebenfalls ein Name für diesen grausamen Krieg. Sie nannten ihn den "Krieg gegen Erg regk Nador".
'''Ende Band 1'''
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