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ZB Editor 3452 Heldenleben

3.010 Bytes hinzugefügt, 20:56, 2. Dez. 2020
Beschreibung
Seite 3 (je nachdem wie viel Text auf eine Buchseite passt): Band 3 Am Flussufer
Eines Tages führte mich mein Weg an einer kleinen Siedlung vorbei. Viele kleine Schiffe schwammen auf dem Gewässer und so vermutete ich, dass es sich um eines der vielen Fischerdörfer handeln musste und Zeichnete so gut wie möglich den Uferverlauf auf das Pergament. Während ich vertieft, vor meiner Staffelei auf einem Baumstumpf saß, bemerkte ich einen älteren Herren am Flussufer. Kurzerhand beschloss ich diesem einige Fragen über die Gegend und den Lebensalltag zu stellen.
Seite 4: Er antwortete etwas unverständliches das so ähnlich klag wie: "Ah da scho oh, so a dammischer Fregga, dar net watt ko biz ma mid sei Dagwerch ferddisch is!" Ich entschuldigte mich etwas entnervt und versuchte es erneut, diesmal sprach etwas langsamer und betonter in der Hoffnung, dass er mir doch etwas freundlicher in verständlicher Zunge antworte. Worauf hin dieser mit einem kurzen "Basst scho Boa!" reagierte, sein Fischernetz einholte und in feinstem Imperal fortfuhr: "Hier ist es wie überall sonst, viel zu tun, wenig Bezahlung und ein Haufen Mäuler zu stopfen! Man kann froh sein, dass zumindest das Fischen nicht unter Strafe steht, sonst bekäme man die Rasselbande nicht satt!" Er suchte das Fischnetz, schüttelte empört den Kopf, und warf mir eine Flasche vor die Füße. "Jetzt passen sie mal auf, ich erzähl ihnen was!"
 
Seite 5: (Anfang der Geschichte)Damals als ich etwa in deinem Alter war und zusammen mit meiner Frau und unseren drei Söhnen hier herzog, um eine glücklichere Zukunft aufzubauen, als es in der großen Stadt möglich gewesen wäre, stand hier nur ein Kloster. - Das wurde während des letzten Krieges niedergebrannt, eine Schand - Mit den Steinen aus der Ruine haben wir - das heißt mein Sohn und noch ein paar wenige Dörfler, die den Krieg überlebt hatten - dann weiter hinten im Wald den Grundriss für ein neues Kloster gelegt. Die Mönche kamen wieder und richteten es gänzlich, mit Hilfe von Bauleuten aus der Stadt, wieder auf. Als Dank bekamen wir die Rechte zur Nutzung des Landes, diesseits des Weges überschrieben.
 
Seite 6: Nur ist es eben so, dass der Flusspegel in den Frühlingsmonaten, derart rasant hoch steigt, dass die Hälfte der Hutten unter Wasser steht und der alte Landweg den Fluten zum Opfer fiel. Das gegenüberliegende Gebiet mehr Ungetüme beherbergt als man Herr werden kann und das Gebiet jenseits des Weges mit samt den Wald den Mönchen übertragen wurde. Die haben es gleich unter Strafe gestellt dort zu Jagen oder gar nur zu Sammeln, diese undankbare Bande. *spuckt aus* Und was bleibt Unsereins anderes übrig als auszuharren?
 
Seite 7: Sicher es werden auch wieder bessere Zeiten kommen, aber ob ich die noch erleben darf ... (Ende der Geschichte)
 
Daraufhin wendet er sich von mir ab und wirft das Netz aus. Eigentlich wollte ich ihm noch nach seinem Namen fragen, doch aus Pietät verzichtete ich darauf. Nachdenklich packte ich meine Sachen zusammen und zog weiter.
 
Gelesen: je 5 geb. EP: Politik, Rechtskunde, Theologie
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