Joten
Die riesenhaften Joten sind eine zurückgezogen lebende Rasse in den mittleren Schattenkuppen, genauer gesagt in den Goblinlanden.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Informationen
natürliche Lebenserwartung: etwa 200 Jahre
Körperbau und Aussehen
Das auffälligste Merkmal der Joten ist unübersehbar ihre Körpergröße von über 3 Schritt. Die männlichen Joten sind dabei mit 3,30 bis 3,80 deutlich größer als die Frauen mit 3,10 bis 3,50. Ihre Gesichtszüge ähneln denen der Menschen, ihre Körperbau ist ähnlich, auch wenn die Armspannweite proportional etwas größer ist (Knapp 4 Schritt bei einem 3,50 Joten). Typische Haarfarben sind Blond, Braun und (auch bei jungen Joten) weiß. Seltener sind Rot, Schwarz und - ein Anblick der für die Angehörigen anderer Völker recht seltsam ist - hellblau. Männer tragen meist einen Bart. Joten werden wesentlich älter als Menschen, 200 Jahre sind nicht unüblich. Bemerkenswert ist, dass Riesen nie unter Altersdemenz leiden und somit selbst im ältesten Greis ein sehr wacher Verstand wohnt. Die körperliche Entwicklung geht im Verhältnis zur Lebensspanne schneller voran als bei den Menschen, ein Jote von 16 Jahren ist groß und kräftig wie einem Mensch von 16 Jahren, mit 30 sind sie ausgewachsen. Die geistige Entwicklung dauert meist etwas länger, weshalb sie erst zwischen 45 und 55 als Erwachsene akzeptiert werden.
Charakter
Aufgrund ihres einschüchternden Äußeren und ihres Wissens dieses einzusetzen, werden sie oft für primitive Wilde gehalten. Dies wird ihnen nicht gerecht. Joten schätzen physische Stärke, aber noch mehr verehren sie Weisheit. Sie verbringen viel Zeit mit Lesen von geschichtlichen Texten oder einfach mit dem Sitzen im Mondlicht, während sie über die Welt nachdenken. Dabei ist ihre geistige Grundeinstellung eher intuitiv und emotional und weniger sachlich logisch, was einige Joten für die größte Schwäche ihres Volkes halten, während andere darin eine Stärke sehen. Sie sind meist ruhig, zeitweise jedoch tritt ihre wilde, leidenschaftliche Seite hervor. Worüber man jedoch eine eindeutige Aussage machen kann ist, dass dieser Wechsel nicht plötzlich oder sprunghaft passiert, sondern ein langsamer, kontinuierlicher Prozess ist.
Launenhaftigkeit und Impulsivität sind Fremdwörter für Joten - aber ähnliches gilt für Spontaneität. Einen Riesen wütend zu machen ist schwer, aber genauso schwer ist es ihn, wieder zu besänftigen. Sie sind dickköpfig und oft nachtragend. Unter den Menschen, die mehr mit ihnen zu tun haben gibt es das Sprichwort "Ein Riese denkt gründlich." - Viata helfe ihnen, wenn die Riesen eines Tages herausfinden, dass dieser Spruch meist verwendet wird, wenn jemand schwer von Begriff ist, denn so weise und brillant die Ergebnisse ihres Denkens oft sind, so ist es doch meist langsam.
Verbreitung
Die einzigen Jotensiedlungen befinden sich im Hochgebirge zwischen dem Godentum Nordahejmr und dem Kaiserreich, ein Großteil davon (deutlich) oberhalb der Baumgrenze. Die Riesen"stadt" Jotunheim liegt zentral im Gebirge und beherbergt 300 Joten. Rund 35 Dörfer existieren noch verstreut und meist versteckt, die gesammtzahl seßhafter Joten beträgt rund 2000. Dazu kommen noch etwa 1000 herumziehende Joten.
Beziehungen
Joten bevorzugen es zurückgezogen zu leben. Sie schätzen ihre Allianzen, sind neuen Gesichtern gegenüber aber immer ersteinmal misstrauisch eingestellt. Sie haben gute Beziehungen zu den Nordahejmern, ihren westlichen Nachbarn, eine Hand voll ausgewählter Händler verdienen sehr gut damit die exotischen Erzeugnisse der Riesen-Schmiede gegen Nahrungsmittel zu tauschen. Die anderen Verbündeten der Riesen sind die Goblins, die mit ihnen das Gebirge bewohnen, aber eher die tieferen Gebiete vorziehen. In einigen Dörfern im Osten des Gebietes leben sie sogar permanent nebeneinander. (Von den Knochen, die ein Jote aufgrund seines großen Mundes und seiner großen Hände als "abgenagt" bezeichnen würde, ist immernoch genug drann, dass ein dünner Goblin noch satt werden könnte)
Mit den Orks haben sie stillschweigenden Frieden. Begegnen sich ein Ork und ein Jote, ist die Stimmung feindseeling, oft kommt es zu einem Kampf. Als Konsequenz gehen sie sich lieber aus dem Weg. Klassisch sind die ewigen Konflikte mit den Zwergen, doch seit der Besiedlung der Goblinberge vor rund 1000 Jahren ist ausreichend viel Platz zwischen ihnen, so dass es nur zu einem kleineren Krieg gekommen ist.
Ab und an finden sich Joten und Menschen trotz der Größenunterschiede. Solch einer Beziehung ist jedoch selten Nachwuchs vergönnt. Wenn, dann ist dieser (zur Schande des Joten-Elternteils) kaum größer als ein normaler Nordahejmer. Allerdings sind diese Kinder trotzdem mit einem langen Leben und dem im Alter noch wachen Verstand gesegnet. Schreckensgeschichten ranken sich um eine andere Mischbrut: Halboger sollen angeblich schnell wachsen wie ein Oger und so lang wie ein Jote leben. Sie wären wild und unzähmbar, mit dem Verstand eines Tieres. Unfähig eine Sprache zu lernen, kennten sie nur Töten und Fressen. Selbstverständlich ist so eine Verbindung undenkbar und sollte sich ein wilder Oger einer Riesin aufgezwungen haben, so ist es ihre Pflicht das Kind spätestens nach der Geburt zu töten.
Geschichte und Entwicklung
Frühe Überlieferungen
(Wahrheitsgehalt unbekannt):
Die Titanen waren die Riesen vor den Joten, nur noch wesentlich größer und unsterblich. Ihr Oberster Jarl war Ymir, der angeblich die Geburt der Welt miterlebt hatte. Die Titanen vermehrten sich und mit einer Geduld der Unsterblichkeit verbesserten sie ihre Fähigkeiten immer weiter. Ymir selbst war gleichzeitig mächtiger Krieger und Magier. Zu einer Zeit als die Magie in einer Hochphase war, die Elfen waren ein Volk, die Echsen hatten eine Hochzeit, die Menschen waren wenige und zerstritten, da entschieden die Titanen, sich gegen die Götter aufzulehnen. Mit seiner Magie beschwor Ymir die Götter selbst und es kam zu einem Kampf, den die Menschen sich wohl nicht einmal vorstellen könnten. Das Ergebnis war ein Unentschieden. Die Riesen standen als letztes, doch waren viele ihrer Gegner entkommen und sie selbst waren auch auf ein Zehntel ihrer Stärke zusammengeschrumpft. Ymir selbst war schwer verletzt, durch eine Bauchwunde, die nicht aufhören wollte zu Bluten. Die Titanen trennten sich, um die Essenzen der besiegten Götter zu sammeln, bevor diese wiedergeboren werden konnten. Ymir hingegen zog in Magie gehüllt durch die Reiche der Menschen und mischte sein Blut mit dem menschlicher Frauen, so dass diese wenig später eine neue Generation von Riesen gebaren.
Doch die Götter waren mächtiger. Sie erholten sich und jagten die Titanen. Die Überlebenden Titanen hatten durch die Schlacht selber einen Funken Göttlichkeit gewonnen doch nur den wenigsten reichte dass, um sich vor dem Zorn der Götter zu verbergen. Doch die Götter waren noch nicht fertig und jagten auch die jungen, kleineren Riesen. Weniger direkt war hier ihr Einfluss, aber Krankheit, Alter und Unfälle dezimierten die jungen Joten.
Doch einige wenige Götter fanden Gefallen an der Kühnheit der Titanen und der Kraft von Ymirs Kindern. Der mächtigste von ihnen war Saeron, aus dem Pantheon der Nordahejmer. Er rief die Joten zu sich in den hohen Norden, zeigte ihnen wie sie in aller Kälte ein Feuer entzünden können und lehrte sie die Magie von Illusion und Verwandlung. Er lebte 111 Jahre unter ihnen und hatte etliche Frauen, bevor er sich wieder in göttliche Spähren zurückzog.
Neue Geschichte
Keine Aufzeichnungen sind bekannt aus der Zeit vor dem großen Krieg gegen die Zwerge, der aufgrund dieser Tatsache auch "Der erste Krieg" genannt wird und etwa 2500 Jahre zurück liegt. Zu dieser Zeit lebten die Riesen noch großteilig nördlicher, in einer Gegend, die heute einen Teil des Orklandes ausmacht. Er brachte die Riesen an die Grenze zur Vernichtung, doch durch Einigkeit und intelligente Militärreformen konnten die Riesen das Blatt wenden und einen Frieden aushandeln. Kmorduk, der Anführer zu dieser Zeit wird als erster Jarl und Heiliger verehrt.
Die Riesen hatten viel von den Feinden gelernt. In den nächsten 400 Jahren blühte ihre Gesellschaft unter dem Einfluss von Schmiedekunst und Steinhandwerk auf. Weitere 100 Jahre später hatte sich ihre Zahl derart erholt, dass sie ihre Grenzen im zweiten Krieg gegen die Zwerge wieder fast auf alte Größe ausbreiteten.
Das kalte Jahrtausend brach heran, als ein Titan namens Hrimthurs aus seinem Versteck hervorkommt und einen Kult seiner eigenen Person unter den Joten gründet. Er lehrt sie weitere Magie - unter anderem solche, die großzügige Blutopfer erfordert.
Die, die ihm folgen können sich große Macht zu nutzen machen, Beschwörung kalter Eiswinde, der Toten und Teufel. Allerdings war auch diese Macht nicht ausreichend für den Krieg der folgte: Welche Angriffe provoziert waren und wer eingriff weil er wusste, das er der nächste sein würde, lässt sich nicht mehr rekonstruieren und auch den Wesen zu der Zeit war es nicht wirklich klar, aber innerhalb von drei Jahren Kämpften die Riesen an drei Fronten gegen Menschen, Zwerge und Elfen. Und soviel war auch nötig, denn selbst so hätte der Krieg 100 Jahre dauern können. Er dauerte aber nur halb solange. Ein Bürgerkrieg brach innerhalb der Riesen aus, den Hrimthurs Krieg forderte einfach zu viele Leben. Mit einer Hand schüttelten die Sieger des Krieges die der Riesen zum Dank, mit der anderen wiesen sie sie fort.
Sie zogen südwärts und fanden zwei Jahre später in den Gebirgen im Süden eine weitere Gruppe Joten, sie waren nur knapp 100, lebten jedoch in einer beeindruckenden Stadt. Es Waren die Nachkommen von Riesen die Saerons Ruf nicht gehöhrt hatten und sich hier niederließen. Um der Wut der Götter zu trotzen hatten sie aus der Kappe eines der höchsten Berge eine Stadt gebaut. Mauern umgaben die Stadt, zwanzig Schritt hoch waren sie und schien aus dem Berg selbst geschlagen zu sein. Hinter den Mauern eine Stadt von rund 40 Morgen, bebaut mit großen Steinhäusern, festen Straßen und überdachten Gärten. Der Name der Stadt war Jotunheim und die Riesen machten sie zu ihrer Hauptstadt. (Tatsächlich ist es immernoch die einzige Stadt). Die verlorenen Riesen wurden von dem Glauben an Saeron überzeugt und in die Gesellschaft eingegliedert und Dörfer wurden gegründet.
In den Bergen entwickelt sich eine eher ungewöhnliche Allianz, ausgerechnet mit den Goblins, die noch von den Resten der Joten für ihre Verhältnisse prächtig leben können. Im Gegenzug können sie mit ihren kleinen Händen und ihrer Geschicklichkeit Feinarbeit leisten, zu der die grobmotorischen Joten eher ungeeignet sind.
Es folgt der dritte Krieg gegen die Zwerge (im Grunde der vierte, aber Hrimthurs Krieg hat Sonderstellung), im Jahre 690 nZ. Es geht um ein Erzvorkommen im Nordosten der Berge. Die Joten haben zu dieser Zeit drei Jarls, aber diese sind sich uneins über Ziel und Taktik. Schließlich scheitern die Joten und geben das Gebiet an die Zwerge ab. In folge des Krieges wünschen sich die meisten Dörfer mehr Eigenständigkeit, der Einfluss der Jarls sinkt drastisch
Eine kontinuierliche Anfreundung mit den Nordahejmern stört im Westen die Beziehung zu den Goblins, die dort die Jotendörfer zu meiden beginnen. Bezüglich der Streitigkeiten zwischen Goblins und Menschen bleiben sie konsequent neutral.
Mögliche Kulturen
Man kann zwei grundsätzliche Typen von Joten unterscheiden: Dorfbewohner und Wanderer. Wanderer ziehen meist alleine, seltener als Paar oder Paar mit Kind durch die Berge. Die Reise ist teils eine religiöse Suche nach Weisheit, aber zum größeren Teil oft nahrungsbedingt notwendig. Den hungigen Magen eines wandernden Joten kann scheinbar nicht verstimmen. Wanderer werden andere Reisende meist meiden, in einigen Fällen jedoch auch mit ihnen handeln wollen, oder sie ausrauben. Unter den Joten derr Dörfer haben sie trotzdem ein hohes Ansehen. Die Dörfer sind meist nur 20-100 Einwohner stark und großflächig angelegt, da sie auch Nutzvieh halten. Ansonsten jagen sie ihr Essen, Landwirdschaft betreiben nur sehr wenige Dörfer in eher tiefergelegenen Höhen.
Nominell wird ein Dorf von einem Hersen angeführt, ein erblicher Titel der meist auf den ältesten Sohn übergeht (Sollte ein Herse keinen Sohn haben, kann es auch weibliche Hersen geben, was jedoch unüblich ist). "Nominell" bedeutet in diesem Zusammenhang, das er außerhalb militärischer Konflikte wenig zu sagen hat und der letzte Krieg der Riesen liegt lange zurück. Die meisten Entscheidungen des Dorfes werden vom Dorfältesten, bzw. dem Ältestenrat gefällt. Desweiteren kennen auch die Joten den Titel des Jarls. Dieser müsste den Traditionen zufolge ein Magier, religiöser Anführer und mächtiger Krieger sein und wird von den Ältesten und den Hersen aus den Reihen der Hersen gewählt. Allein das letzte Zustandekommen einer solchen Versammlung liegt jedoch schon Jahrzehnte zurück und momentan gibt es keinen Jarl bei den Joten. Der Titel ist nicht notwendigerweise exklusiv, aber die drastischen Anforderungen, sorgten dafür, das es meist nur einen und nie mehr als eine Hand voll gab.
Religion
Hauptartikel: Religion der Joten
Die Riesen erkennen die Götter der Nordaheimer an, beten jedoch nur zu wenigen davon. Einzig Skuggi hat eine herausragende Stellung. Daneben verehren die Joten noch die Titanen, epische Vorzeitriesen mit göttergleicher Macht. Als Gott angebetet wird daraus Ymir, den sie als Urvater aller Joten sehen.
Legenden
Ein weiterer mächtiger Titane der mit Namen bekannt ist, ist Surtur. Er wurde von den Göttern mit einigen Anhängern in die [Hölle] verbannt. Der Überlebenskampf auf dieser ungastlichen Ebene hat seine Stärke noch einmal vervielfacht, und wenn er an Ragnarök sein Gefängniss verlässt wird er sich an den Göttern rächen. Ob dieser ferne Tag Glanzstunde oder Untergang der Joten sein wird, darüber streiten sich die Hexen.
Sprache
Jötisch, die alte Sprache der Riesen ist vielschichtig, kompliziert und kontextabhängig. Die meisten Joten sind zweisprachig und beherrschen auch Nordahejmsch. Tatsächlich wird seit einigen Jahrzehnten vermehrt Kindern zuerst die Menschensprache beigebracht, wodurch diese bereits mit 3-4 Jahren Wörter und einfache Sätze bilden können und nicht erst mit 6 oder 7. Ein Jote, der in einer menschlichen Fremdsprache nur eingeschränkt bewandert ist wird eher dazu neigen, sich in komplizierten Konstruktionen zu verfangen oder selbst an präzise Beschreibungen "-Ding" oder ähnliches anhängen, da ihm das feinere jötische Wort fehlt.
Magie
Es haben sich zwei Magiearten bei den Joten durchgesetzt: Skinnvexln ist die Magie der Gestaltwandlung. Der Sage nach haben sie es von dem Gott Saeron erlernt. Das der Begriff offensichtlich nordaheimschen Ursprungs ist unterstützt diese These. Diese Form wird meist von ohnehin schon starken Kriegern praktiziert. Und wenn ein kräftische, Keulenswingender Riese bedrohlich ist, so zeigt sich der wahre Horror erst, wenn er sich in einen 2 Schritt großen, 500 Pfund schweren Riesenwolf verwandelt.
Die andere Form der Magie ist das Seith. Sie wird überwiegend von weiblichen Joten praktiziert und ähnelt dem menschlichen Hexentum. Die praktizierenden Frauen lassen sich oft etwas abseits der Dörfer nieder, da die anderen Riesen ihnen zwar mit viel Achtung aber auch mit Distanz und Misstrauen begegnen. Erstaunlicherweise unterliegen die zahlenmäßig geringeren männlichen Nutzer dieser Form nicht dem gleichen Stigma.
Eine dritte Richtung der Magie ist Skratta. Skratti nannten sich die Beschwörer während Hrimthurs Krieg, seit dem hat das Wort auch in der nordahejmischen Sprache Einzug gehalten, in der es einen Teufel beschreibt. Unter Joten gibt es kaum ein größeres Verbrechen, als dies zu praktizieren und das Wissen darum ist im Grunde ausgestorben, von einigen wenigen, alten Büchern abgesehen.