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Etarak

Version vom 10. November 2009, 09:06 Uhr von Aidan (Diskussion | Beiträge)
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Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

„Etarak wa rei ni hajimari rei ni owaru koto“
„Etarak beginnt und endet mit Respekt!“
(Ein Sensei , Etarakdo-Ryû in Myakô)

Etarak bedeutet in Tekka "leere Hand" und steht für die Kunst des waffenlosen Kampfes der Inoda. Grundsätzlich besteht Etarak aus Schlag-, Stoß-, Tritt- und Blocktechniken sowie Fußfegetechniken. Diese Technikkategorie bildet den Kern des Etaraktrainings. Nach Beherrschen dieser Grundtechniken werden auch Hebel, Würfe und Haltegriffe vermittelt, während die Nervenpunkttechniken sowie die 13 tödlichen Schläge des Etarak nur den Sensei des Etarak vorbehalten bleiben.
Ebenso wichtig ist das Abhärten der Gliedmassen an hölzernen Puppen, um duch fortwährende Erschütterungen das Knochenwachstum anzuregen und die Knochen der Gliedmassen zu verdichten. Dadurch werden für den erfahrenen Etarak-ka (Etarakkämpfer) Bruchtests möglich, die jenseits des Vorstellbaren liegen. Oberschenkelstarke Holzscheite zu zerschlagen ist allerdings nur nach hartem Training und entsprechender Disziplin den erfahrenen Sensei möglich.

Geschichte

Etarak leitet sich aus den uralten Kampfkünsten der Tekkaio ab. Allerdings wurde es an die Besonderheiten des Schwertkampfes angepasst und besonders im Hinblick auf Schwertkampftechniken weiterentwickelt. So gilt heute die Regel, das die besten Schwertkämpfer zumeist auch gut in Etarak sind und umgekehrt.

  • In Inoda wurden die weichen, fliessenden Bewegungen der alten Tekkaiokampfkunst in eher harte und mehr kraftorientierte Techniken umgemünzt. Die Schule des Etarak-Ryû in Myakô besinnt sich allerdings wieder auf die alten Werte und entwickelt seinen Etarak-Stil in eine weichere Richtung, wo die gegnerische Kraft eher umgelenkt wird, als die eigene Kraft entgegenzusetzen. Das kommt insbesondere weiblichen Kämpfern eher entgegen, da diese Techniken besonders dem körperlich schwächeren Kämpfer Überlegenheit ermöglichen. Offensichtlich ist er auch vom Stil der Maieteiko beeinflusst worden. Dagegen wird an der Ostküste eher der harte, traditionell inodanische Kampfstil des Etarak gelehrt.
  • In Maieteiko wird Etarak ebenso gelehrt, doch werden hier besonders Hebel- und Wurftechniken in den Vordergrund gestellt. Der Etarakstil der Maieteiko ist insgesamt weicher und eher darauf bedacht, die gegnerische Energie zu nutzen, anstatt sich ihr entgegen zu stellen. So finden sich in diesem Stil viele kreisförmige Bewegungen, die einen leichten, beschwingten Eindruck vermitteln und fast an einen Tanz erinnern. Zudem sind viele Beobachtungen von Tieren eingeflossen, was sich in Techniken wie "Adlerklaue", "Tigerpranke", "Affensichel" oder "Schlangenbiss" widerspiegelt.
  • Die Aichihiro lehren einen Etarakstil, der sich sehr stark mit Beintechniken auseinander setzt. Hohe Tritte, die in den anderen Stilrichtungen sehr selten zu sehen sind, werden von den Aichihiro besonders hervorgehoben. So kann ein geübter Kämpfer dieses Stils ohne weiteres mit einem Sprungtritt einen Reiter aus dem Sattel holen. Besonders eingesprungene Drehungen führen zu hoher kinetischer Energie, die solche Tritte zu gefährlichen Waffen machen. Sitzt ein solcher Tritt am Kopf des Gegners, führt er nicht selten zum sofortigen Tod.

Philosophie

Etarak wohnt durch immerwährenden Wiederholungen der Bewegungsabläufe ein hoher meditativer Aspekt inne und eine strenge Hirarchie herrscht in den Dojos (Übungsräumen). Auf eine strenge Disziplin und Etikette wird sehr viel Wert gelegt. So gliedert sich die Rangordnung im Dojo wie folgt:

  • der Meister (Tekka: Sensei)
  • Die erfahrenen Schüler (Tekka: Sempai)
  • Die beginnenden Schüler Tekka: Kohai)

Ein guter Etarak-ka verfolgt als Ziele vor allem Disziplin, Streben nach Vollkommenheit und Ehrhaftigkeit.

Etikette

Beim Betreten des Dojo wird der Sensei mit einer Verbeugung begrüsst, ebenso die Sempei. Dann folgt eine Verbeugung zur Stirnwand des Dojo, um die verstorbenen Sensei zu Ehren, deren Einflüsse im Etarak lebendig sind.
Zu Beginn einer jeden Übung erfolgt eine Verbeugung zum Lehrer und nach Beendigung erneut. Ebenso wird bei Übungskämpfen dem Partner mit einer Verbeugung Respekt erwiesen und nach Beendigung des Kampfes ebenso. Dem Unterlegenen wird beim Aufstehen geholfen, wie es die Ehre gebietet. Jeder Etarak-ka einer Schule ist verpflichtet sein Wissen an die Kohai weiterzugeben und nach Kräften die Sempai bei ihren Aufgaben zu unterstützen.
Oft betrachten sich die Schüler wie die Familie eines Sensei und würden ihn mir ihrem Leben verteidigen. Nicht selten leben sie sogar in der Schule und während ihrer Ausbildung ist der Sensei höchste Autorität. Auch nach Beendigung der Ausbildung ist es nicht unüblich, das der Sensei eine Art Vaterrolle beibehält.

Zitate

  • Etarak ni sente nashi (In Etarak gibt es keinen ersten Angriff) Unbekannter Sensei
  • Mazu jiko o shire shikoshite hoka o shire (Erkenne zuerst Dich selbst, dann den Anderen) Unbekannter Sensei
  • Kokoro wa hanatan koto o yōsu (Es geht einzig darum den Geist zu Befreien) Sensei Yamamoto Ishkawa, Abt des Klosters Mitunokashte
  • Etarak no shūgyō wa isshō dearu (Etarak übt man ein Leben lang) Unbekannter Sensei
  • Katsu kangae wa motsu na, makenu kangae wa hitsuyō (Denke nicht wie Du gewinnst, denke daran nicht zu verlieren) Bushi Konaka Tzukinawa
  • Hito no teashi o ken to omoe (Stelle Dir Hand und Fuss als Schwerter vor) Unbekannter Sensei