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Allgemeines
Die Tempelstätte Negris in der Oase Awis ist eines der wichtigsten Heiligtümer Emreias. Obwohl die Oase abseits liegt und nur eine kleine Gruppe von Priestern hier ihren Dienst tut, sorgt die Vision, die jede Sultana bestimmt, für die nötige Präsenz. Auch zu anderen wichtigen Themen wird das Orakel befragt.
Architektur
Das Tempelorakel Negris ist von einer vier Schritt hohen Mauer umgeben. Die Mauer dient mehr der Abschirmung als dem Schutz. Das Innere der Mauer dürfen nur Personen betreten, die von den Priestern eingeladen sind. Für weniger wichtige Besucher gibt es außerhalb der Mauern eine Karawanserei.
Der äußerste Bezirk des Klosters hat eine zweite Herberge für die Gäste, die es würdig sind, das Kloster zu betreten. Etliche Felder sorgen dafür, dass sich das Kloster selber versorgen kann. Einige Priester leben daher hier draußen vornehmlich als Bauern.
Ein achteckiger Bau stellt das eigentliche Kloster dar. Dieses Gebäude darf nur von Priestern betreten werden. Hier befinden sich kleine Kapellen aller Hauptgötter, Schlafgemächer der Priester sowie alle nötigen Gemeinschaftsräume.
In der Mitte des achteckigen Baus befindet sich unter einer großen Kuppel das eigentliche Orakel. Hier entspringt die Quelle des Negris. In einem Becken liegt das Orakel mit den heiligen Wasserschlangen und dem Kristall des Aigiros.
Soziale Gruppen
Wegen seiner hohen Bedeutung ist die Funktion des Orakels in der Vergangenheit genau geregelt worden. Vier Priestergruppen teilen sich den Dienst am Orakel:
- Die Kirche des Nahubis ist für den Schutz und die Kontrolle des Orakel zuständig. Ihre Tempelgarde bewacht die Mauern und das Tor. Jeder Kontakt zur Außenwelt wird durch sie kontrolliert und überwacht.
- Durch seinen Dienst wird das Orakel binnen kürzester Zeit unfähig selber die kleinsten Handlungen vorzunehmen. Daher sind mit der Pflege des Orakels die Priesterschaft des Schamm Ra beauftragt.
- Die Priesterschaft des Aigiros bildet die dritte permanent vertretene Gruppe. Sie arbeiten als Bauern in der Oase und versorgen den gesamten Komplex.
- Aus den Hauptgöttern des emreianischen Pantheon wird zusätzlich noch eine Kirche in Senheddryn gewählt, um das Orakel zu interpretieren. Diese Aufgabe verspricht viel Prestige, ist aber auch mit einer enormen Verantwortung verbunden. Sollte sich die Interpretation des an sich unfehlbaren Orakels als falsch erweisen, bedeutet das meistens die Abberufung der Priesterschaft durch den Senheddryn.
Funktionsweise des Orakels
Als Orakel dient ein Kind mit weißen Haaren, das landesweit nach dem Tod jedes Orakels gesucht wird.
Der heiligste Ort im Orakel ist die Quelle des Negris. Aus den Tiefen des Bodens sprudelt das warme Wasser empor. Es läuft in ein großes achteckiges Becken. In der Mitte des Beckens befindet sich ein fast zwei Schritt großer türkisfarbener Kristall. Um ihn herum schwimmen dutzende blaue Wasserschlangen, die nur hier in dieser Oase vorkommen.
Für das Orakel gibt es eigens ein steinernes Bett in dem Becken. Nur noch der Kopf des Orakels ragt aus dem Wasser heraus. Damit das Orakel seine Visionen empfängt, muss es täglich mehrere Stunden in dem Becken liegen. Decke und Wände wurden mit Bildern aus der Zeit als die Götter noch über das Land liefen ausgeschmückt.
Als Nebenwirkung seiner Tätigkeit wird das Orakel fast komplett gelähmt. Es kann kaum aus eigenen Antrieb seine Gliedmaßen bewegen. Lediglich der Kopf ist von dieser Lähmung nicht betroffen. Daher muss das Orakel ständig durch Priester des Schamm Ra gepflegt werden.
Das Orakel erhält im Becken visuelle Mitteilungen durch die Götter. Diese können spontan eintreffen und müssen dann gedeutet werden, oder beziehen sich auf vorher gestellte Fragen. Gemein ist den Bildern, das sie unfehlbar den Willen der Götter zeigen. Jedoch ist es schwer und eine Wissenschaft an sich die verschiedenen Bilder zu deuten. Sie können sich nämlich auf reale Dinge beziehen, Symbole darstellen oder etwas in Metaphern ausdrücken. Die richtige Deutung des Orakels kann daher ganze Gruppen von Priestern beschäftigen.
Das Orakel scheint auch körperlich vom Tag seines Antritts bis zu seinem Tod nicht zu altern. Die Lebenserwartung eines Orakels beträgt meistens deutlich mehr als einhundert Jahre, in einigen Fällen soll ein Orakel auch älter als einhundertfünfzig Jahre geworden sein.