Sausinos: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. April 2016, 22:41 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Die südlichste Stadt Westendars ist nicht nur eine der wohlhabendsten und größten des Landes, sie ist auch diejenige, die am stärksten abajaidisch geprägt ist. Auch ihre Umland, dass im Sommer mehr einer Wüste als dem sonst so fruchtbaren Westendar gleicht, erweckt einen exotischen Anschein, und vor allem die wie Oasen prachtvoll grün, von Dattelpalmen und Zitrusbäumen geprägten aus dem trockenen Umland hervorleuchtenden Plantagen wirken wie ein meridianisches Märchen. Im weiteren Umland hingegen gelingt nur die Viehzucht, ist der Boden ohne künstliche Bewässerung doch gerade einmal für zähe Gräser feucht genug. Hier, stets hoch und stolz zu Pferde, habe die Equidores das Sagen. Wer nicht von Adel ist und zu Fuß läuft, der zählt hier weniger als das langhornige Rindvieh.
Fürst Fernando di Astellinas y Ragona beherrscht mit seinen adeligen Freunden die Stadt. Der Don ist der vermutlich reichste Mann Westendars und entsprechend mächtig. Wie wohlhabend diese Familie ist, lässt sich vielleicht anhand ihres Palacios abschätzen. Er wird nur la casa genannt und ist zwar nicht so groß wie der Königspalast in Santo Tiberio. Das Interieur soll indes schon manche hoch- und höchstadligen Besucher aus dem nicht weit entfernt liegenden Heiligen Kaiserreich die Sprache verschlagen haben. Nicht nur der Fürst selbst lebt in einem prachtvollen Palast und hat dazu noch ein Dutzend große Haciendas vor der Stadt, auch viele andere reiche Adelige haben hier palastartige Stadthäuser mit gepflegten Gärten und mosaikgeschmückten Innenhöfen, in denen es sich neben den plätschernden Springbrunnen auch in der Sommerhitze gut aushalten lässt. Wer von ihnen keine eigenen Ländereien im Fürstentum besitzt, ist direkt von seinen Zuwendungen abhängig und dient ihm als Höfling, Beamter oder Soldat.
So etwas wie ein selbstbewusstes Bürgertum gibt es in der Stadt gar nicht. Die wohlhabenden Händler und erfahrenen Handwerker haben jeweils einen adeligen Patron, dem sie für Schutz und Fürsprache Treue schulden. Kleine Krämer, Arbeiter und dergleichen hingegen zählen hier nicht mehr als Leibeigene oder gar Sklaven andernorts. Für wenige Groschen müssen sie auf den Feldern oder in Manufakturen schuften, vor Adeligen nicht nur eine Verbeugung machen, wie sonst in Westendar üblich, sondern sogar niederknien. Tun sie dies nicht, riskieren sie Peitschenschläge oder gar den Tod - denn ein Adeliger, der hier einen Nichtadeligen tötet, riskiert nicht mehr als eine kleine Geldstrafe oder höchstens mal einige Jahre Verbannung, die dann noch nicht einmal streng überprüft werden. Nur die Hoffnung, als Kunsthandwerker oder Diener in einem adeligen Haushalt eine angenehmere und sichere Beschäftigung zu finden, hält so manchen hier noch am Leben. Die große Bevölkerung der Stadt erklärt sich auch dadurch, dass das Umland als unsicher gilt und viele Adelige, Bauern und Gewerbetreibende, die sonst außerhalb wohnen würden, lieber in den halbwegs sicheren Mauern der Stadt leben. Abseits der Adels- und Handelsviertel gibt es enge und überfüllte Elendsquartiere.
Berühmt und berüchtigt ist die Stadt für ihre leichte Reiterei. Von Kindheit an hüten die Kinder der Equidores hier vom Pferderücken aus das Vieh und versuchen andauernd, das der Nachbarn zu rauben. Kein Tag vergeht hier ohne wenigstens einen versuchten Viehraub! Dabei wird solch eine Tat nicht als Verbrechen, sondern als Heldentat und gute Übung gewertet - sofern von einem Adeligen begangen. Nichtadelige Viehdiebe werden ohne Gnade oder Prozess aufgehängt. Die jungen Equidores hingegen gehören zu den besten und wendigsten Reitern der Welt, können auch bestens mit Säbel, Einhandspeer und leichter Armbrust umgehen und sind für ihre schnellen, eleganten und überraschenden Manöver berüchtigt. So ist es trotz mehrfacher Versuche auch nie der schwerfälligen Panzerreiterei des Kaiserreiches gelungen, die viel leichter gerüsteten Equidores niederzureiten. Hingegen tun sich immer wieder Gruppen junger, armer und übermutiger Equidores zusammen, um als Räuberbanden in das Kaiserreich (oder, wenn die Grenze zu gut bewacht wird, in anderen Teilen Westendars) ihr "Spiel" zu üben und sich zu bereichern. Allerdings muss auch gesagt werden, dass diese "Helden" wenig Elan zeigen wenn es darum geht, das Land wiederum vor starken Eindringlingen zu schützen. Anstatt kaiserliche Heere zu stoppen dringen sie lieber in das schwach verteidigte Kaiserreich ein und plündern es, bis die Invasionsheere zum Schutz der Heimat umkehren müssen. Eine zwar wirksame Taktik, unter der die Bevölkerung der Grenzprovinzen beider Reiche aber erheblich leidet.
Wappen
Herkunft des Namens
Geschichte
Bevölkerung
Berühmte Personen
Berühmte Bauwerke
Der Füstenpalast der Stadt ist der zweitgrößte Westendars und gilt Architektur- und Kunstkennern als der Geschmackloseste. Im Laufe der Jahrhunderte hat jeder Fürst nach eigenem Geschmack um- und vor allem anbauen lassen, ohne das auch nur einer von ihnen dabei eine klare Linie gehalten hätte. Teure Materialien, bunte Farben und eine aufwändige Gestaltung sind die einzigen Gemeinsamkeiten, ansonsten finden sich alle denkbaren Stile neben- und durcheinander. Auch wurden in den Räumen Unmengen an Kunstwerken, Kuriositäten, Möbeln, Teppichen, Vorhängen, Leuchtern, Statuen, Buntglasfenstern, Tierkäfigen und Artefakten angehäuft, ohne das man je irgend etwas wegwerfen würde. Eine einzige riesige fürstliche Rumpelkammer.
Umgebung
Das Umland von Sausinos ist recht flach und eben, von einigen felsigen Bereichen abgesehen. Im Winterhalbjahr wird es durch Regenschauer und Tau begrünt, so das Gras, Kräuter und auch einige Büsche wachsen können, vor allem allerdings Dornenbüsche und Kakteen. In den Sommermonaten hingegen sieht man nur dort, wo Wind-, Esels- oder Handpumpen beständig Wasser an die Oberfläche schaffen, Flecken von Grün. Ansonsten verwandelt sich das Umland in eine Art Halbwüste, in der schon so manch unvorbereiteter Reisender verdurstet ist. Auch der zumindest etwas begrünte Küstengürtel bietet dann kaum Trinkwasser, zumindest nicht außerhalb der Fischerdörfer, die sich hier aneinander reihen. Denn auch wenn das Land wenig Nahrung bietet, die Meerenge von Thalassa strotzt nur so vor Fischen und Meeresfrüchten.
Wegweiser
- Vallerica = 178 Meilen (Landstrasse: Wald; Bergstrassen)
- Sinada = 170 Meilen (Landstrasse; Küstenstrasse)
- Hafen: Porto Novo = 672 Meilen (Meer)