Nyn-Kaar: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Elal Ushka regk Nyn-Kaar''' (Stämme des Nyn-Kaar) | '''Elal Ushka regk Nyn-Kaar''' (Stämme des Nyn-Kaar) | ||
− | Die Orks, welche allein, oder in kleinen Gruppen innerhalb und außerhalb des Orklandes unterwegs sind, verehren Nyn-Kaar als ihren Gott des Krieges und der Jagd. Einer Legende nach soll er als erster Orkanführer | + | Die Orks, welche allein, oder in kleinen Gruppen innerhalb und außerhalb des Orklandes unterwegs sind, verehren Nyn-Kaar als ihren Gott des Krieges und der Jagd. Die Jagd und der Krieg sind für ihn gleich, daher lehrte er die Orks, sich unbemerkt von ihren Feinden und ihrer Jagdbeute zu bewegen und mit List und Hinterhalt den Sieg zu erringen. |
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+ | Einer Legende nach soll [[Orkisch#Narghai regk Bruuta|Narghai regk Bruuta]] zu ihm - der sich damals noch Draakh Vlaarghai nannte - gesprochen haben, als er sich eines morgens im [[Gosh regk Bruuta]] wusch. Ihm wurde die Prophetie zuteil, dass die Göttin ihn als ihren Sohn auserkoren habe und er als erster Orkanführer seine Männer in den Krieg gegen die Aivarunen führen sollte. Er kam der göttlichen Weisung nach, schlug sich mit seinen Männern durch das Reich der Dûn und machte in den Aivarunenlanden reiche Beute. Das panische Geschrei ihrer Feinde, von denen sie als Nin-Kaar-Aiv bezeichnet wurden, veranlasste seine Mitstreiter dazu, ihm einen neuen Namen zu geben und ihn fortan Nyn-Kaar zu nennen. Als Nyn-Kaar mit seinem Trupp wieder ins Orkreich kam, zog er sich allein in die Wildnis zurück, um auf die ewige Jagd zu gehen. Doch zuvor versicherte er seinen Leuten, dass er einst wieder kommen und sie erneut anführen werde. Seitdem warten die Orks auf seine Rückkehr. | ||
Es ist nicht von Bedeutung, welcher Kultur die Orks angehören; Urkarim, Harkarim sowie Serkarim, ja sogar viele Halborks verehren ihn gleichermaßen und hoffen, es Nyn-Kaar gleich zu tun, um möglichst viele Länder und viel Beute im Namen Bruutas zu erobern. In einer Beschreibung von Nyn-Kaar heißt es: ''"Seine Pfeile, kommen aus dem Nebel der Schattenwelt, tödlich treffen sie ihr Ziel. Schnell, wie auf den Fittichen des Windes reitend, kommt er über seine Feinde. Sie sehen ihn nicht, sie hören ihn nicht, doch dann ist er da. Angst lähmt ihre Sinne, zitternd weichen sie zurück, doch wie der Wolf hetzt er seine Beute. Kraft erfüllt ihn, wenn er die tapfersten ihrer Herzen raubt und sie zerfleischt. Wer kann der Nacht entkommen, wer kann Nyn-Kaar entfliehen?"'' Was den Rittern des Kaiserreiches als verachtenswert erscheint, weil sie auf ihren Streitrössern im Formationskampf die offene Kriegsführung bevorzugen, ist für einen Ork das Ideal des Krieges: Die Perfektion des hinterhältigen Überaschungsangriffes. | Es ist nicht von Bedeutung, welcher Kultur die Orks angehören; Urkarim, Harkarim sowie Serkarim, ja sogar viele Halborks verehren ihn gleichermaßen und hoffen, es Nyn-Kaar gleich zu tun, um möglichst viele Länder und viel Beute im Namen Bruutas zu erobern. In einer Beschreibung von Nyn-Kaar heißt es: ''"Seine Pfeile, kommen aus dem Nebel der Schattenwelt, tödlich treffen sie ihr Ziel. Schnell, wie auf den Fittichen des Windes reitend, kommt er über seine Feinde. Sie sehen ihn nicht, sie hören ihn nicht, doch dann ist er da. Angst lähmt ihre Sinne, zitternd weichen sie zurück, doch wie der Wolf hetzt er seine Beute. Kraft erfüllt ihn, wenn er die tapfersten ihrer Herzen raubt und sie zerfleischt. Wer kann der Nacht entkommen, wer kann Nyn-Kaar entfliehen?"'' Was den Rittern des Kaiserreiches als verachtenswert erscheint, weil sie auf ihren Streitrössern im Formationskampf die offene Kriegsführung bevorzugen, ist für einen Ork das Ideal des Krieges: Die Perfektion des hinterhältigen Überaschungsangriffes. | ||
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− | Das Ritual des ''Bruut regk Radushai'' ist für gewöhnlich die Opferung zweier Tiere wenn ''Warga hen Ork'' (die beiden Monde) in voller Pracht nachts am Himmel stehen. Es dient dazu, den Segen des großen Jägers Nyn-Kaar zu erlangen, die Jagd erflogreicher werden zu lassen und so dem Stamm reiche Beute zu bescheren. Zur Vorbereitung eines Krieges oder im Kriegsfall soll es den Sieg des Stammes sichern, wobei anstelle der Tiere recht häufig Menschen, Zwerge oder Elfen geopfert werden. | + | Das Ritual des ''Bruut regk Radushai'' ist für gewöhnlich die Opferung zweier Tiere, wenn ''Warga hen Ork'' (die beiden Monde) in voller Pracht nachts am Himmel stehen. Es dient dazu, den Segen des großen Jägers Nyn-Kaar zu erlangen, die Jagd erflogreicher werden zu lassen und so dem Stamm reiche Beute zu bescheren. Zur Vorbereitung eines Krieges oder im Kriegsfall soll es den Sieg des Stammes sichern, wobei anstelle der Tiere recht häufig Menschen, Zwerge oder Elfen geopfert werden. |
Darüber hinaus entscheidet es nach mehreren gescheiterten Versuchen, durch Herausforderungen einen neuen Ushkaan oder eine neue Ushkaana zu finden, darüber, wer Häuptling eines Stammes werden soll und somit als offizieller Vertreter Nyn-Kaars angesehen wird. Es ist für den Fall gedacht, dass die Schamanen eines Stammes sich nicht einigen konnten und nun durch ein Gottesurteil zu einer Entscheidung finden wollen. Die beiden Kontrahenten haben so lange Zeit, bis beide Vollmonde zu sehen sind, um auf der Jagd ein Tier oder einen wilden Oger zu fangen, das oder den sie als Stellvertreter dem Ritual zur Verfügung stellen. Als Stellvertreter werden neben den Ogern daher auch gerne Nashörner, Bären und Wargas genommen. Sie können jedoch auch selbst an dem Ritual teilnehmen und auf einen Stellvertreter verzichten, oder müssen dies sogar, wenn die Zeit beider Vollmonde schon angebrochen ist. Dabei werden die Kontrahenten, oder ihre Stellvertreter einer Folter ausgesetzt, die es zu überleben gilt. Die Schamanen benutzen Feuersteine, um die Haut an zahlreichen Stellen zu ritzen und so langsam und schmerzhaft das Blut austreten zu lassen. Spezielle Gifte sorgen dafür, dass die Wunden sich nicht schließen und der Blutstrom versiegen würde. In der Regel entscheidet sich so schon in den ersten drei Nächten, wer der neue Ushkaan oder die neue Ushkaana des Stammes ist. Es soll jedoch auch schon vorgekommen sein, dass selbst nach sieben oder acht Nächten keine Entscheidung getroffen werden konnte. Dann werden die Kontrahenten oder ihre Stellvertreter losgebunden und können in einem Kampf ohne Waffen ihr Los selbst entscheiden, wobei den Kontrahenten zuvor noch einmal die Möglichkeit gegeben wird, sich gegen ihren Stellvertreter austauschen zu lassen, also sich selbst ausgeruht in den Kampf zu stürtzen, oder zuvor die Folter überlebt zu haben und nun den Stellvertreter in den Kampf zu schicken. Über Waarg-Smarsh, den Ushkaan der Urkarim, wird gesagt, dass er sowohl die Folter sieben Nächte lang ertragen, als auch den anschließenden Kampf gegen einen ausgeruhten wilden Oger gewonnen hätte - doch wieviel davon der tatsächlichen Wahrheit entspricht, oder nur Propaganda ist, konnte nicht geklärt werden. | Darüber hinaus entscheidet es nach mehreren gescheiterten Versuchen, durch Herausforderungen einen neuen Ushkaan oder eine neue Ushkaana zu finden, darüber, wer Häuptling eines Stammes werden soll und somit als offizieller Vertreter Nyn-Kaars angesehen wird. Es ist für den Fall gedacht, dass die Schamanen eines Stammes sich nicht einigen konnten und nun durch ein Gottesurteil zu einer Entscheidung finden wollen. Die beiden Kontrahenten haben so lange Zeit, bis beide Vollmonde zu sehen sind, um auf der Jagd ein Tier oder einen wilden Oger zu fangen, das oder den sie als Stellvertreter dem Ritual zur Verfügung stellen. Als Stellvertreter werden neben den Ogern daher auch gerne Nashörner, Bären und Wargas genommen. Sie können jedoch auch selbst an dem Ritual teilnehmen und auf einen Stellvertreter verzichten, oder müssen dies sogar, wenn die Zeit beider Vollmonde schon angebrochen ist. Dabei werden die Kontrahenten, oder ihre Stellvertreter einer Folter ausgesetzt, die es zu überleben gilt. Die Schamanen benutzen Feuersteine, um die Haut an zahlreichen Stellen zu ritzen und so langsam und schmerzhaft das Blut austreten zu lassen. Spezielle Gifte sorgen dafür, dass die Wunden sich nicht schließen und der Blutstrom versiegen würde. In der Regel entscheidet sich so schon in den ersten drei Nächten, wer der neue Ushkaan oder die neue Ushkaana des Stammes ist. Es soll jedoch auch schon vorgekommen sein, dass selbst nach sieben oder acht Nächten keine Entscheidung getroffen werden konnte. Dann werden die Kontrahenten oder ihre Stellvertreter losgebunden und können in einem Kampf ohne Waffen ihr Los selbst entscheiden, wobei den Kontrahenten zuvor noch einmal die Möglichkeit gegeben wird, sich gegen ihren Stellvertreter austauschen zu lassen, also sich selbst ausgeruht in den Kampf zu stürtzen, oder zuvor die Folter überlebt zu haben und nun den Stellvertreter in den Kampf zu schicken. Über Waarg-Smarsh, den Ushkaan der Urkarim, wird gesagt, dass er sowohl die Folter sieben Nächte lang ertragen, als auch den anschließenden Kampf gegen einen ausgeruhten wilden Oger gewonnen hätte - doch wieviel davon der tatsächlichen Wahrheit entspricht, oder nur Propaganda ist, konnte nicht geklärt werden. | ||
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Der Glaube an Nyn-Kaar ist unter allen Orks verbreitet. Denn es spielt keine Rolle, ob sich ein Ork eher auf die Spuren von Nyn-Kaar begibt und seine Nachfolge antreten will, oder Bruuta direkt dient. Jäger und Krieger, Fallensteller und Sklavenhändler, Tierbändiger und Söldner bekennen sich zwar häufiger zu Nyn-Kaar als Hirten und Schamanen, Bauern und Kräutersammler, Viehzüchter und Schmiede, doch der Wertschätzung beider Götter tut dies keinen Abbruch. Denn Nyn-Kaar wird als treuester Sohn von Bruuta geliebt und erfüllt lediglich ihren Willen, welcher auch sein Wille ist. Sowie Bruuta das Leben verkörpert und der Tod ein Teil des Lebens ist, so ist Nyn-Kaar ein Teil Bruutas. Die Jagdbeute ist Nahrung, das Töten der Feinde schafft Raum für neues Leben. Und kein Ork käme je auf die Idee, Tod und Leben, Nyn-Kaar und Bruuta als Gegensätze zu sehen. | Der Glaube an Nyn-Kaar ist unter allen Orks verbreitet. Denn es spielt keine Rolle, ob sich ein Ork eher auf die Spuren von Nyn-Kaar begibt und seine Nachfolge antreten will, oder Bruuta direkt dient. Jäger und Krieger, Fallensteller und Sklavenhändler, Tierbändiger und Söldner bekennen sich zwar häufiger zu Nyn-Kaar als Hirten und Schamanen, Bauern und Kräutersammler, Viehzüchter und Schmiede, doch der Wertschätzung beider Götter tut dies keinen Abbruch. Denn Nyn-Kaar wird als treuester Sohn von Bruuta geliebt und erfüllt lediglich ihren Willen, welcher auch sein Wille ist. Sowie Bruuta das Leben verkörpert und der Tod ein Teil des Lebens ist, so ist Nyn-Kaar ein Teil Bruutas. Die Jagdbeute ist Nahrung, das Töten der Feinde schafft Raum für neues Leben. Und kein Ork käme je auf die Idee, Tod und Leben, Nyn-Kaar und Bruuta als Gegensätze zu sehen. | ||
− | Unter den Halborks - und hin und wieder sogar unter den Sklaven oder Adoptierten der Orks - ist der Glaube an Nyn-Kaar ebenfalls weit verbreitet, sofern sie überhaupt dem orkischen Glauben anhängen. Möglich wird dies, weil gemäß der Schöpfungsgeschichte die Rassen der Menschen, Elfen, Zwerge, Trolle, Joten und Goblins ebenfalls Kinder Bruutas sind, sich aber von ihrer Blutmutter (Bruuta) abgewandt haben. Allein die Einsicht der Fehler und eine erneute Hinwendung zu Bruuta reicht daher aus, um von jedem Orks als Glaubensbruder anerkannt zu werden - was jedoch keinen ersichtlichen Vorteil mit sich bringt, da die Orks das Recht des Stärkeren als von Bruuta gegeben betrachten und auch ihren Glaubensbrüdern gegenüber nicht unbedingt friedlicher sind. | + | Unter den Halborks - und hin und wieder sogar unter den Sklaven oder Adoptierten der Orks - ist der Glaube an Nyn-Kaar ebenfalls weit verbreitet, sofern sie überhaupt dem orkischen Glauben anhängen. Möglich wird dies, weil gemäß der Schöpfungsgeschichte die Rassen der Menschen, Elfen, Zwerge, Trolle, Joten und Goblins ebenfalls Kinder Bruutas sind, sich aber von ihrer Blutmutter (Bruuta) abgewandt haben. Allein die Einsicht der Fehler und eine erneute Hinwendung zu Bruuta reicht daher aus, um von jedem Orks als Glaubensbruder anerkannt zu werden - was jedoch keinen ersichtlichen Vorteil mit sich bringt, da die Orks das Recht des Stärkeren als von Bruuta gegeben betrachten und auch ihren Glaubensbrüdern gegenüber nicht unbedingt friedlicher sind. |
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Aktuelle Version vom 8. März 2015, 20:00 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Mythologie
Elal Ushka regk Nyn-Kaar (Stämme des Nyn-Kaar)
Die Orks, welche allein, oder in kleinen Gruppen innerhalb und außerhalb des Orklandes unterwegs sind, verehren Nyn-Kaar als ihren Gott des Krieges und der Jagd. Die Jagd und der Krieg sind für ihn gleich, daher lehrte er die Orks, sich unbemerkt von ihren Feinden und ihrer Jagdbeute zu bewegen und mit List und Hinterhalt den Sieg zu erringen.
Einer Legende nach soll Narghai regk Bruuta zu ihm - der sich damals noch Draakh Vlaarghai nannte - gesprochen haben, als er sich eines morgens im Gosh regk Bruuta wusch. Ihm wurde die Prophetie zuteil, dass die Göttin ihn als ihren Sohn auserkoren habe und er als erster Orkanführer seine Männer in den Krieg gegen die Aivarunen führen sollte. Er kam der göttlichen Weisung nach, schlug sich mit seinen Männern durch das Reich der Dûn und machte in den Aivarunenlanden reiche Beute. Das panische Geschrei ihrer Feinde, von denen sie als Nin-Kaar-Aiv bezeichnet wurden, veranlasste seine Mitstreiter dazu, ihm einen neuen Namen zu geben und ihn fortan Nyn-Kaar zu nennen. Als Nyn-Kaar mit seinem Trupp wieder ins Orkreich kam, zog er sich allein in die Wildnis zurück, um auf die ewige Jagd zu gehen. Doch zuvor versicherte er seinen Leuten, dass er einst wieder kommen und sie erneut anführen werde. Seitdem warten die Orks auf seine Rückkehr.
Es ist nicht von Bedeutung, welcher Kultur die Orks angehören; Urkarim, Harkarim sowie Serkarim, ja sogar viele Halborks verehren ihn gleichermaßen und hoffen, es Nyn-Kaar gleich zu tun, um möglichst viele Länder und viel Beute im Namen Bruutas zu erobern. In einer Beschreibung von Nyn-Kaar heißt es: "Seine Pfeile, kommen aus dem Nebel der Schattenwelt, tödlich treffen sie ihr Ziel. Schnell, wie auf den Fittichen des Windes reitend, kommt er über seine Feinde. Sie sehen ihn nicht, sie hören ihn nicht, doch dann ist er da. Angst lähmt ihre Sinne, zitternd weichen sie zurück, doch wie der Wolf hetzt er seine Beute. Kraft erfüllt ihn, wenn er die tapfersten ihrer Herzen raubt und sie zerfleischt. Wer kann der Nacht entkommen, wer kann Nyn-Kaar entfliehen?" Was den Rittern des Kaiserreiches als verachtenswert erscheint, weil sie auf ihren Streitrössern im Formationskampf die offene Kriegsführung bevorzugen, ist für einen Ork das Ideal des Krieges: Die Perfektion des hinterhältigen Überaschungsangriffes.
Vertreter
Als offizielle Vertreter werden viele Ushkaans (Häuptlinge der Orks) angesehen - wobei es nicht von Bedeutung ist, ob diese nun männlichen oder weiblichen Geschlechts sind. Da diese jedoch durch Herausforderungen ihren Status auch schnell verlieren können, kann sich jeder Ork berufen fühlen, als Vertreter von Nyn-Kaar aufzutreten. Eine Herausforderung kann in der direkten Konfrontation, dem Zweikampf, geschehen, als auch in einem Hinterhalt, dem Attentat. Ebenso ist es jedoch möglich, dass durch die geschickte und erfolgreiche Führung eines Jagd- oder Kriegstrupps eine Herausforderung eingeleitet wird. Der Ushkaan oder die Ushkaana muss dann beweisen, dass er bzw. sie mindestens ebenso erfolgreich einen Trupp auf die Jagd, oder gegen die Feinde zu führen versteht. Sind sie jedoch weniger erfolgreich, greifen sie häufig auf eine der ersten beiden Formen einer Herausforderung zurück, wobei beide Kontrahenten in diesem Fall von ihren Anhängern unterstützt werden können, was schon oft zu einem Bruderkrieg führte. Um das Auslöschen ganzer Stämme zu verhindern, ist es Brauch geworden, die Schamanen anzurufen und diese entscheiden zu lassen, wer den Stamm in Zukunft leiten soll. Finden die Schamanen keine einvernehmliche Lösung, so wird das Ritual des Blutopfers, orkisch Bruut regk Radushai genannt, durchgeführt.
Rituale
Das Ritual des Bruut regk Radushai ist für gewöhnlich die Opferung zweier Tiere, wenn Warga hen Ork (die beiden Monde) in voller Pracht nachts am Himmel stehen. Es dient dazu, den Segen des großen Jägers Nyn-Kaar zu erlangen, die Jagd erflogreicher werden zu lassen und so dem Stamm reiche Beute zu bescheren. Zur Vorbereitung eines Krieges oder im Kriegsfall soll es den Sieg des Stammes sichern, wobei anstelle der Tiere recht häufig Menschen, Zwerge oder Elfen geopfert werden.
Darüber hinaus entscheidet es nach mehreren gescheiterten Versuchen, durch Herausforderungen einen neuen Ushkaan oder eine neue Ushkaana zu finden, darüber, wer Häuptling eines Stammes werden soll und somit als offizieller Vertreter Nyn-Kaars angesehen wird. Es ist für den Fall gedacht, dass die Schamanen eines Stammes sich nicht einigen konnten und nun durch ein Gottesurteil zu einer Entscheidung finden wollen. Die beiden Kontrahenten haben so lange Zeit, bis beide Vollmonde zu sehen sind, um auf der Jagd ein Tier oder einen wilden Oger zu fangen, das oder den sie als Stellvertreter dem Ritual zur Verfügung stellen. Als Stellvertreter werden neben den Ogern daher auch gerne Nashörner, Bären und Wargas genommen. Sie können jedoch auch selbst an dem Ritual teilnehmen und auf einen Stellvertreter verzichten, oder müssen dies sogar, wenn die Zeit beider Vollmonde schon angebrochen ist. Dabei werden die Kontrahenten, oder ihre Stellvertreter einer Folter ausgesetzt, die es zu überleben gilt. Die Schamanen benutzen Feuersteine, um die Haut an zahlreichen Stellen zu ritzen und so langsam und schmerzhaft das Blut austreten zu lassen. Spezielle Gifte sorgen dafür, dass die Wunden sich nicht schließen und der Blutstrom versiegen würde. In der Regel entscheidet sich so schon in den ersten drei Nächten, wer der neue Ushkaan oder die neue Ushkaana des Stammes ist. Es soll jedoch auch schon vorgekommen sein, dass selbst nach sieben oder acht Nächten keine Entscheidung getroffen werden konnte. Dann werden die Kontrahenten oder ihre Stellvertreter losgebunden und können in einem Kampf ohne Waffen ihr Los selbst entscheiden, wobei den Kontrahenten zuvor noch einmal die Möglichkeit gegeben wird, sich gegen ihren Stellvertreter austauschen zu lassen, also sich selbst ausgeruht in den Kampf zu stürtzen, oder zuvor die Folter überlebt zu haben und nun den Stellvertreter in den Kampf zu schicken. Über Waarg-Smarsh, den Ushkaan der Urkarim, wird gesagt, dass er sowohl die Folter sieben Nächte lang ertragen, als auch den anschließenden Kampf gegen einen ausgeruhten wilden Oger gewonnen hätte - doch wieviel davon der tatsächlichen Wahrheit entspricht, oder nur Propaganda ist, konnte nicht geklärt werden.
Artefakte und Heiligtümer
Heiligtümer gibt es für Nyn-Kaar keine, denn er ist der Jäger, welcher ruhelos durchs Land zieht - immer auf der Suche nach der Beute. In der Vorstellung der Orks ist seine Seele aber so stark, dass sie sich mit dem großen Mond vereint hat. Und Bruuta dankte ihrem Sohn für seine Treue, indem sie die Seelen seiner Wölfin und des kleinen Mondes miteinander verband. Denn die Orks glauben, dass Bruuta ihnen zwei Lichter der Nacht geschenkt hat, damit sie bei der Jagd erfolgreicher sind: Elal Fuurh dargk Wargakai werden sie allgemein genannt. Unterscheidet man die beiden Monde, so nennen sie den kleinen El-Fuurh (erstes Licht) und den großen Ba-Fuurh (zweites Licht). Häufig werden sie auch mit der kleinsten orkischen Jagdgemeinschaft gleichgesetzt, dann heißt der kleine Mond Warga und der große Mond heißt Ork, weil sie denken, dass der kleine Mond dem größeren auf der Jagd voraus eilt, wie der Jagdwolf dem Jägerork. Anstatt Elal Fuurh dargk Wargakai werden sie also auch Warga hen Ork (Wolf und Jäger) genannt, wobei sie ein Sinnbild für Nyn-Kaar und seine Wölfin sind.
Verbreitung
Der Glaube an Nyn-Kaar ist unter allen Orks verbreitet. Denn es spielt keine Rolle, ob sich ein Ork eher auf die Spuren von Nyn-Kaar begibt und seine Nachfolge antreten will, oder Bruuta direkt dient. Jäger und Krieger, Fallensteller und Sklavenhändler, Tierbändiger und Söldner bekennen sich zwar häufiger zu Nyn-Kaar als Hirten und Schamanen, Bauern und Kräutersammler, Viehzüchter und Schmiede, doch der Wertschätzung beider Götter tut dies keinen Abbruch. Denn Nyn-Kaar wird als treuester Sohn von Bruuta geliebt und erfüllt lediglich ihren Willen, welcher auch sein Wille ist. Sowie Bruuta das Leben verkörpert und der Tod ein Teil des Lebens ist, so ist Nyn-Kaar ein Teil Bruutas. Die Jagdbeute ist Nahrung, das Töten der Feinde schafft Raum für neues Leben. Und kein Ork käme je auf die Idee, Tod und Leben, Nyn-Kaar und Bruuta als Gegensätze zu sehen.
Unter den Halborks - und hin und wieder sogar unter den Sklaven oder Adoptierten der Orks - ist der Glaube an Nyn-Kaar ebenfalls weit verbreitet, sofern sie überhaupt dem orkischen Glauben anhängen. Möglich wird dies, weil gemäß der Schöpfungsgeschichte die Rassen der Menschen, Elfen, Zwerge, Trolle, Joten und Goblins ebenfalls Kinder Bruutas sind, sich aber von ihrer Blutmutter (Bruuta) abgewandt haben. Allein die Einsicht der Fehler und eine erneute Hinwendung zu Bruuta reicht daher aus, um von jedem Orks als Glaubensbruder anerkannt zu werden - was jedoch keinen ersichtlichen Vorteil mit sich bringt, da die Orks das Recht des Stärkeren als von Bruuta gegeben betrachten und auch ihren Glaubensbrüdern gegenüber nicht unbedingt friedlicher sind.