Religion der Inoda: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. März 2009, 19:47 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Kyô, die Religion der Inoda unterscheidet sich darin grundlegend von der anderer Völker, das sie im eigentlichen Sinn eher eine Weltanschauung als eine Religion ist. So gibt es im eigentlichen Sinn keine Manifestation von Göttern oder gottgleichen Wesen, sondern das Göttliche wird als universale Energie in allem anerkannt.
So bietet Kyô dem Gläubigen eigentlich nichts, oder aber alles. Kern ist es, das Ich mit seinen Ängsten, Wünschen und Gedanken durch Meditation durch nichts, vollkommene gedankliche Stille zu ersetzen und so die Einheit mit der universellen Energie zu erfahren. Dieser Zustand der Erleuchtung kann dann erlangt werden, wenn man den Geist frei macht für diese Erfahrung. Nur durch vollkommene gedankliche Stille wird dieser Weg frei, um die Trennung von Aussen- und Innenwelt aufzuheben, und die universale Energie und die kosmische Einheit zu erfahren.
Durch diese Erfahrung wird der Geist frei von den Zwängen der irdischen Existenz und man lernt das Leben in vollen Zügen zu geniessen, frei von eigenen Zwängen zu essen, wenn man hungrig ist, oder zu schlafen wenn man müde ist.
Obwohl es kaum einen Weg gibt diese Erfahrung zu erklären, gibt es den Versuch eines Sensei mit den Worten:
"Der Weg ist das Ziel. Den Weg zu studieren heißt sich selbst zu studieren, sich selbst zu studieren heißt sich selbst vergessen. Sich selbst zu vergessen bedeutet eins zu werden mit allen Existenzen."
Praxis
Kern der praktischen Ausübung ist die Meditation. Im Lotussitz wird der Blick offen auf einen Punkt gerichtet und die Wahrnehmung zunehmend ausgeblendet. Durch das Abschalten der Gedanken und einen Zustand des "absichtslosen Sitzens" wird der Geist frei für die Erleuchtung mit allen Existenzen durch die universelle Energie eine Einheit zu bilden.
Darüber hinaus ist auch das Verrichten alltäglicher Dinge ein weiterer Weg um den Geist zu leeren und Erleuchtung zu erlangen. Durch die vollkommene Konzentration, die totale Hingabe an das Verrichten des Werkes, tritt ebenso das Ich in den Hintergrund und ermöglicht so die Erfahrung der kosmischen Einheit. Das ist einer der Gründe, warum die Inoda ihren Aufgaben mit starkem Streben nach Perfektion nachgehen. Die fast übermenschliche Geduld, die manche Schmiede dem Formen, Schärfen und Polieren ihrer Klingen widmen, ist als meditatives Element des Kyô zu verstehen. Somit steigt auch der Stellenwert einer solchen Arbeit, da sie als Schritt auf dem Weg zur Erleuchtung anerkannt wird und somit eine entsprechende Bedeutung gewinnt. Dabei ist die Art der Arbeit nebensächlich. Ob ein Bauer nach dem perfekten Reisfeld, ein Schmied nach der perfekten Klinge, oder ein Samurai nach dem perfekten Bewegungsablauf für einen Schwerthieb strebt, immer steigt der Wert seines Bemühens durch das meditative Element des Kyô.
Letztendlich geht das Bemühen dahin, das Leben meditativ zu verbringen und voll auszuschöpfen ohne den einengenden Ichbezug. Das Wahrnehmen von Genüssen, gar das Leben als solches bekommt einen Wert weg von der Bezogenheit auf das Ich, hin zum kosmischen Erleben des Erleuchteten. Dann wird die Schöpfung in ihrer Gesamtheit erfasst und man selbst erkennt sich in der vollkommenen Symmetrie einer Blüte oder dem Rot des Sonnenuntergangs. So wird der Weg zum Ziel und bietet dem Dasein die vollkommene Erfüllung in Harmonie und Einklang mit allem Umgebenen.
Ethik
Im Kyô gibt es keine Regeln oder Gesetze. Es wird davon ausgegangen, dass der Erleuchtete im jeweiligen Fall erkennt, welche Handlung angemessen und richtig ist. So ist die Hingabe zu fühlenden Kreaturen nicht dem Reglement einer Gottheit geschuldet, sondern erwächst aus der Überzeugung, mit allen fühlenden Kreaturen eine Einheit zu bilden, so dass jede Handlung auch wieder auf den Handelnden zurückfällt. Daraus ergibt sich etwas wie ein "pragmatischer Alltruismus". Eines der Gelübte der Mönche mag diese Grundhaltung widerspiegeln:
"Wie zahlreich auch immer die fühlenden Wesen sein mögen, ich gelobe, sie alle zu retten."
Kommt der Gläubige zu der Erkenntnis, mit allen Wesen des Kosmos in Einheit zu existieren, ergibt sich daraus die Notwendigkeit, alles Leben zu fördern. Daraus resultieren zwangsläufig die richtigen Entscheidungen, so dass der Dualismus gut/böse nicht mehr nötig ist und im Kyô sogar abgelehnt wird. Aus der Maxime alles Leben zu fördern, resultieren somit automatisch die angemessenen, richtigen Handlungen. Die SChlussfolgerung nicht zu töten erwächst logischerweise auch daraus, doch ist der Kampf für eine gerechte Sache oder die Selbstverteidigung nicht zwingend Grund für Dissonanzen im kosmischen Gefüge.
Geschichte
Der Ursprung des Kyô ist im Heiligtum auf der Insel Tekkagiro zu suchen. Um das Jahr 325 TZ. soll die Geweihte Sensei Kumiko Horishamashte während einer dreitägigen Meditation zur Erleuchtung gelangt sein und so das Wesen des Kyô erfasst haben. Ihre Erfahrung wurde von ihr zum Kloster Mitunokashte gebracht und dort in den folgenden Jahrzehnten zum heutigen System weiterentwickelt. Kyô entspricht dem Wesen der Inoda, so dass der Siegszug dieser Weltanschauung in den folgenden Jahren nicht aufzuhalten war. Kyô wurde im Jahre 864 von Shogun Rumazo Yahimura zur Staatsreligion erhoben.