Die Geschichte des Xolgorasch: Unterschied zwischen den Versionen
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==Das Erwachen des Xolgorasch== | ==Das Erwachen des Xolgorasch== | ||
| − | ''Er öffnet die Augen. Um ihn herum ist steiniger Boden, über ihm Fels. Er befindet sich alleine in einer Höhle, liegt auf einer Art Altar. Stille umgibt ihn. Wo war er? Wer war er? Sein Blick sucht die Umgebung ab. Alleine war er scheinbar doch nicht. Unweit von ihm liegt noch jemand, ein weiterer Zwerg. Momentan, woher wusste er überhaupt, dass er und der Andere Zwerge sind? Wie kamen sie beide überhaupt hierher? Langsam setzt er sich mit brummenden Schädel auf und mustert den anderen, seinen Bruder. War es sein Bruder? Irgendetwas sagte ihm dass es so sein muss. Wieder durchschießt ein Blitz seine Gedanken. Esgorasch! So hieß der Andere, aber woher kam auf einmal die Erinnerung, die ihm den Namen geradezu serviert hatte? Wie war überhaupt sein eigener Name?? Ach ja, natürlich, Xolgorasch nannte man ihn oder sollte man ihn so nennen? Das Brummen und der Druck auf seinen Kopf ließen langsam nach. Der andere, der sein Bruder sein musste, schien noch zu schlafen. Es war dunkel um sie herum und doch wiederum auch ein wenig hell. Das Licht ging von vielen einzelnen, kleinen, leuchtenden Wesen an den Wänden aus. Pilze | + | ''Er öffnet die Augen. Um ihn herum ist steiniger Boden, über ihm Fels. Er befindet sich alleine in einer Höhle, liegt auf einer Art Altar. Stille umgibt ihn. Wo war er? Wer war er? Sein Blick sucht die Umgebung ab. Alleine war er scheinbar doch nicht. Unweit von ihm liegt noch jemand, ein weiterer Zwerg. Momentan, woher wusste er überhaupt, dass er und der Andere Zwerge sind? Wie kamen sie beide überhaupt hierher? Langsam setzt er sich mit brummenden Schädel auf und mustert den anderen, seinen Bruder. War es sein Bruder? Irgendetwas sagte ihm dass es so sein muss. Wieder durchschießt ein Blitz seine Gedanken. Esgorasch! So hieß der Andere, aber woher kam auf einmal die Erinnerung, die ihm den Namen geradezu serviert hatte? Wie war überhaupt sein eigener Name?? Ach ja, natürlich, Xolgorasch nannte man ihn oder sollte man ihn so nennen? Das Brummen und der Druck auf seinen Kopf ließen langsam nach. Der andere, der sein Bruder sein musste, schien noch zu schlafen. Es war dunkel um sie herum und doch wiederum auch ein wenig hell. Das Licht ging von vielen einzelnen, kleinen, leuchtenden Wesen an den Wänden aus. Pilze, so nannte man sie, wirkten fremd und doch bekannt. Kleine Hutmännchen, die nicht des Sonnenlichtes bedurften. Sie vermehrten sich über Sporen. Woher Xolgorasch das wusste? Er konnte es nicht sagen. Das Wissen war in ihm und gleichzeitig konnte er sich an nichts vor dem Erwachen erinnern. Kopfschüttelnd wischt der Zwerg, seine Gedanken beiseite und erhebt sich unsicher. Er fühlte die Erde und das Gestein um sich herum. Sie waren tief unter der Oberfläche. Hatte er sich den Kopf gestoßen und litt unter Gedächtnisverlust? Die Umgebung fühlte sich ein wenig wie Zuhause an und doch war sie ihm vollends unbekannt. Das Geräusch vereinzelter Wassertropfen, die auf ein Wasserbecken treffen, dringt an sein seine Ohren. Es klingt wie Musik - die leise Musik der Welt unter Tage! Er erkennt eine flache Wasserlache, daher stammt auch das Tropfen und stürzt sich darauf, saugt die Flüssigkeit in seinen Körper, der ihm auf einmal wie ausgedörrt erscheint. Er trinkt und trinkt, bis seine Lungen nach Luft japsen. Dann erhebt er sich - fühlt sich gestärkt.'' |
| − | ''Er begibt sich zu dem Zwerg, den man später Esgorasch nennen wird. Über ihm stehend, betrachtet er den Fremden, der sein Bruder sein soll. Esgorasch liegt zusammengekauert - scheinbar in einem tiefen Schlaf verfallen - auf ebenso einem Altar, auf dem auch Xolgorasch erwacht war. Was war ihnen beiden nur zugestoßen? Drohte ihnen möglicherweise Gefahr? Vielleicht hatte der vor ihm liegende Zwerg ja Antworten auf die Fragen, die in | + | ''Er begibt sich zu dem Zwerg, den man später Esgorasch nennen wird. Über ihm stehend, betrachtet er den Fremden, der sein Bruder sein soll. Esgorasch liegt zusammengekauert - scheinbar in einem tiefen Schlaf verfallen - auf ebenso einem Altar, auf dem auch Xolgorasch erwacht war. Was war ihnen beiden nur zugestoßen? Drohte ihnen möglicherweise Gefahr? Vielleicht hatte der vor ihm liegende Zwerg ja Antworten auf die Fragen, die in Xolgoraschs Schädel hämmerten. Er legt die rechte Hand auf die Schulter des Bruders und rüttelt an diesem - erst sanft, dann mit mehr Kraft - doch keine Erwachen folgt als Reaktion darauf. Nur die Stille um ihn herum und das gleichmäßige, tiefe Atmen seines Bruders bleiben zurück. Der Zwerg, den man einst den Vater aller nennen wird, setzt sich neben seinen Bruder auf den Boden und wartet.'' |
| − | ''Zwei Tage verharrte er neben ihm, doch irgendwann | + | ''Zwei Tage verharrte er neben ihm, doch irgendwann wurde ihm bewusst, dass es noch nicht an seines Bruders Zeit war zu erwachen. Zwei Tage an denen die Erinnerung an seine Vergangenheit nicht zurückkehrte. Zwei Tage der Fragen, ohne Antworten. Da Xolgorasch keine Gefahr für den Schlafenden erkennen konnte, machte er sich auf, die Welt zu erkunden - die Welt außerhalb der kleinen Höhle, in der er wach geworden war. Nur ein Weg führte von dieser ab, er hatte ihn schon am ersten Tag bemerkt und so folgte er diesem durch einen dunklen Tunnel, dessen einzige Lichtquellen wieder diese seltsamen, kleinen Pilze waren. Er wusste nicht was er suchte oder was ihn erwartete, aber bleiben konnte er nicht, er musste mehr über die Welt um ihn herum erfahren.'' |
| − | ''Nach einer gefühlten Ewigkeit gelang der Vater aller in eine riesige, unterirdische Kathedrale. Sie maß sicherlich hunderte Schritt und die Decke, die von kräftige, runden Säulen getragen wurde, lag sicherlich | + | ''Nach einer gefühlten Ewigkeit gelang der Vater aller, durch den Tunnel, in eine riesige, unterirdische Kathedrale. Sie maß sicherlich hunderte Schritt und die Decke, die von kräftige, runden Säulen getragen wurde, lag sicherlich rund achtzig Schritt über ihm. Hier waren es nicht die Pilze, die die Umgebung erleuchteten! Es waren kleine Gesteinsbrocken - Disaregsplitter - die so in der unterirdischen Kaverne verteilt lagen, dass diese komplett erleuchtet war. Teils hingen sie auch an den Wänden, teils an den Stützen und andere an der Decke. In der Mitte der Halle erkannte Xolgorasch ein gigantisches Gebilde, dass in Teilen bis zur Decke reichte. Je näher er kam umso mehr Details konnte der erste Zwerg erkennen. Vor ihm lag eine riesige Esse! Zu riesig um zu begreifen, welches mächtige Wesen sie einst erbaut und verwendet hatte, doch obwohl nichts als Leere herrschte, strahlte das Gebilde vor ihm eine große Hitze aus. Die Kohlen - die Xolgorasch von hier unten aus nicht erblicken konnte - mussten noch warm sein. Weitere Fragen gesellten sich zu den bereits vorhandenen, doch antworten wurden ihm heute wieder keine Geschenkt. Dafür lagen aber weitere Wege, die von dieser fantastischen Schmiedehalle wegführten vor ihm. Einer finsterer als der Andere.'' |
| − | == | + | ==Eine Zwergin namens Umor== |
| + | ''Nachdem Xolgorasch die unbekannte Schmiede entdeckt hatte, verblieb er dort für eine Weile. Er grübelte darüber nach, welchen der finsteren Pfade er wohl einschlagen oder ob er zum Zwergen Esgorasch zurückkehren sollte. Warum waren sie hier, an diesem unbekannten und doch bekannten Flecken unter der Erde? Dieser Ort, die Schmiede, die nicht für ihresgleichen erschaffen worden war, lag nun erkaltet vor ihm. Als es ihm fröstelte bemerkte er, dass er keine Kleider trug. Langsam setzte sich der Vater aller in Bewegung und den von hier fortführenden Pfad, der ebenso still dalag, wie alle anderen Gänge. Dunkelheit umgab ihn, dunkler als die Räume und der Weg zuvor. Nach einer weiteren Ewigkeit - während der er dem finsteren Gang vor seinen Füßen folgte - erblickte er einen flackernden Schein in der Ferne. Sein Herz schlug schneller und seine Schritte beschleunigten sich. Schließlich gelangte er in einen behaglich eingerichteten und durch ein flackerndes Kaminfeuer angenehm erwärmten Raum. Es gab mehrere Tische, Stühle, Schränke und eine zum Verweilen einladende Sofaecke direkt vor dem reich verzierten Kamin. Obwohl er dies alles zum ersten Mal sah, wusste der Zwerg Xolgorasch die Dinge zu benennen und empfand ein Gefühl, das einem Nachhausekommen am nächsten lag. Auf einem Tisch standen Speisen und Getränke - unangetastet und wie für ihn vorbereitet - doch weder wagte er es zuzugreifen, noch empfand er überhaupt ein Hungergefühl. Mehrere offen stehende Türen führten aus dem Raum hinaus. Eine davon in eine Küche mit Herd und Arbeitsflächen und eine in eine gut ausgestattete Schmiede, welche für ein Wesen seiner Größe geschaffen wurde. Eine weitere führte in eine Schlafkammer mit zwei leeren, frisch bezogenen Betten und wieder eine andere in ein Schlafgemach mit einem einzelnen Bett.... auf dem ein weiterer Zwerg... NEIN eine Zwergin ruhte. Ähnlich wie Xolgorasch es bei seinem Bruder gesehen hatte lag sie in einem tiefen und ruhigen Schlaf. Der Vater aller konnte seine Augen nicht von der da vor ihm schlafenden Schönheit abwenden... schön musste sie sein, denn sein Herz begann wie wild in seiner Brust zu pochen.'' | ||
| − | + | ''Er wusste nicht mehr wie lange er in Gedanken versunken in das Gesicht der schlafenden Zwergin geschaut hatte, da vernahm er ein flüstern. Es war so als würde es aus dem Kaminzimmer kommen und es riss ihn aus seinen Gedanken. Ein Flüstern, dass von der Flamme selber auszugehen schien. Immer wieder drang ein Wort an sein Ohr: Umor!'' | |
| − | + | ''Doch auch diese Zwergin wollte nicht erwachen. Kein Räuspern, kein sanften Schütteln bewegte sie dazu ihre Augen zu öffnen und so verließ Xolgorasch irgendwann das Schlafgemach und erkundete weiter das was an Wohnräumen zu finden war. Eine kleine Bibliothek mit alten Büchern, in einer Runenschrift geschrieben, der er (ohne es zu wissen wie) mächtig war und ein Raum, der an einer stählernen, scheinbar verschlossenen Tür endete. Da der Vater aller kein Schloss und auch keinen anderen Öffnungsmechanismus ausmachen konnte, kehrte er in das Kaminzimmer zurück und setzte sich an einen Sessel nahe dem Feuer. Seine Gedanken kreisten erneut um viele Fragen. Woher kam er? Warum war er hier? Wo war er hier? Was hatte es mit der hübschen Zwergin Umor und seinem Bruder Esgorasch auf sich?'' | |
| − | + | ''Ein Tag verging, da vernahm Xolgorasch Laute von dem Gang her, aus dem er zuvor die Räumlichkeiten betreten hatte. Ein Tag an dem er weder gegessen noch getrunken hatte. Ein Tag an dem er sich stoisch wie der Fels seinen Gedanken hingegeben hatte. Ohne zu zögern stand der Vater aller aus seinem Sessel auf und schritt neugierig den Klängen entgegen.'' | |
| − | == | + | ==Zwei ungleiche Brüder== |
| − | == | + | ==Der erste Folkhôr / Wie Xolgorasch Umors Herz gewann== |
| + | Xolgoraschs Herz ward in Liebe entbrannt. Tagtäglich sandte er Geschenke zu seiner Liebsten. Wertvolle Schmuckstücke, präzise Spieluhren, filigrane Waffen und Rüstungen – doch all dies schien seine Angebetete nicht für ihn zu gewinnen vermögen. Auf einer seiner Wanderungen fand er eines Tages jedoch einen kleinen Steinbruch mit wunderschönem weißem Gestein. Xolgorasch nahm seinen Hammer vom Gürtel, wickelte seine Meißel aus, und begann das Gestein zu behauen. In tagelanger Arbeit gelang es ihm, ein gar niedlich anzuschauendes Wesen aus dem Stein heraus zu arbeiten – mit einem Schnabel, Füßen mit Krallen und zwei wunderschön abgespreizten Flügeln. Folkhôr nannte er dieses Bildnis, was mit „Herzensbote“ übersetzt werden könnte. Und er schenkte es Umor, seiner Angebeteten. | ||
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| + | Diese wunderte sich über das Geschenk, hatte es doch kaum etwas mit dem Prunk der anderen gemein. Im Gegenteil, war es doch von überzeugender Schlichtheit und doch in seiner Einfachheit wunderschön. Dies rührte Umor sehr, so dass sie einige bewegte Tränen vergoss. Eine der Tränen fiel auch auf den Folkhôr – und nun geschah Wundersames: Der Folkhôr bewegte zuerst seine Flügel, öffnete dann seinen Schnabel und begann Umor von der großen Liebe und Zuneigung, mit der Xolgorasch sie betrachtete, zu erzählen. Stunden und Tage vergingen und der Folkhôr erzählte und erzählte. Als er dann geendet hatte, flüsterte Umor dem Rabenvogel etwas zu, woraufhin dieser seine Flügel ausbreitete und flog: Sein erster Flug führte ihn über die Gipfel der Welt, über tiefe Täler und über weite, bewaldete Ebenen, bis er Xolgorasch in der Nähe seiner Schmiede traf und ihm Umors Dank und Liebesschwüre überbrachte. Dann erhob sich der erste Folkhôr wieder in die Lüfte und flog. | ||
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| + | Immer wieder kehrte er allerdings auch zu Umor zurück und berichtete ihr, was sich in der Welt so zutrug. | ||
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| + | ==Der Verrat und das Verschwinden des Esgorasch== | ||
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| + | ==Das Volk der Zwerge== | ||
==Die Kinder Xolgoraschs und Umors== | ==Die Kinder Xolgoraschs und Umors== | ||
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==Familiengeschichten== | ==Familiengeschichten== | ||
| + | '''Der Zankpilz''' | ||
| + | Vor unzähligen Wendungen, nachdem unsere Ahnen einmal mehr die Schwarzpelze aus den Bergen unserer Brüder in die Schattenkuppen vertrieben hatten, luden Xolgorasch und Umor ihre Kinder Maamorasch, Rambok und Magmarox sowie ihre Kindeskinder zu einer großen Festlichkeit ein. Es floss Bier in großen Mengen und alle waren sehr fröhlich und freuten sich an der Kurzweil. Nur Lavaan, dieser schändliche unter den Söhnen der Mutter Aller, war ganz verstimmt und wütend, weil er nicht eingeladen ward. Um sich zu rächen und Missgunst zu säen, nahm er einen fetten und großen Pilz und schrieb auf seinen Hut „Dem schönsten Barte“ und warf ihn erbost in die Menge. Nachdem der Pilz auf dem Boden aufschlug, rollte er bis vor die Füße des Xolgorasch, der ihn aufhob und freudig betrachtete. Nun war jedoch seinen Söhnen nicht entgangen, was auf dem Pilz geschrieben stand, und da jeder für sich in Anspruch nahm, den schönsten Bart zu besitzen, versuchte ein jeder von ihnen dem Vater den Pilz zu entreißen. Schnell entbrannte ein Streit unter ihnen, wem denn der Pilz nun zu gehören habe. | ||
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| + | Gewandt ergriff Rambok sich den Pilz, woraufhin Maamorasch mit seiner Axt heftig auf ihn einschlug, doch Rambok parierte mit seinem eisernen Schild gar gut. Während sich die zwei stritten, da freute sich Magmarox als Dritter und griff sich den Pilz. Seine beiden Brüder warfen sich sobald auf ihn, doch warf Magmarox den Pilz geschickt von der einen Hand in die Andere, so dass seine Brüder ihn niemals erreichten. Wie Umor diesen Streit bemerkte und nur Böses ahnte, ergriff sie den Pilz, zerstampfte ihn wütend unter ihren Füßen, bis er vollständig zerstört war, und schickte ihre drei Söhne fort. | ||
==Abschied vom Vater aller== | ==Abschied vom Vater aller== | ||
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* Grannithosch: | * Grannithosch: | ||
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| + | '''Die Geschichte des Xolgorasch besteht aus Elementen, die von mir (Taric) geschrieben wurden und aus solchen, die vor längerer Zeit von Talkmar und Trokhanor als Geschichtenerzählung der Caerun zusammengetragen wurden (z.B. Der erste Folkhôr / Wie Xolgorasch Umors Herz gewann; der Zankpilz ).''' | ||
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Aktuelle Version vom 8. Januar 2025, 15:27 Uhr
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Erwachen des Xolgorasch
- 2 Eine Zwergin namens Umor
- 3 Zwei ungleiche Brüder
- 4 Der erste Folkhôr / Wie Xolgorasch Umors Herz gewann
- 5 Der Verrat und das Verschwinden des Esgorasch
- 6 Das Volk der Zwerge
- 7 Die Kinder Xolgoraschs und Umors
- 8 Die Wege der Kinder
- 9 Familiengeschichten
- 10 Abschied vom Vater aller
- 11 Hilfreiche Verlinkungen
- 12 Weitere Familiengeschichten
- 13 Wichtige Info
Das Erwachen des Xolgorasch
Er öffnet die Augen. Um ihn herum ist steiniger Boden, über ihm Fels. Er befindet sich alleine in einer Höhle, liegt auf einer Art Altar. Stille umgibt ihn. Wo war er? Wer war er? Sein Blick sucht die Umgebung ab. Alleine war er scheinbar doch nicht. Unweit von ihm liegt noch jemand, ein weiterer Zwerg. Momentan, woher wusste er überhaupt, dass er und der Andere Zwerge sind? Wie kamen sie beide überhaupt hierher? Langsam setzt er sich mit brummenden Schädel auf und mustert den anderen, seinen Bruder. War es sein Bruder? Irgendetwas sagte ihm dass es so sein muss. Wieder durchschießt ein Blitz seine Gedanken. Esgorasch! So hieß der Andere, aber woher kam auf einmal die Erinnerung, die ihm den Namen geradezu serviert hatte? Wie war überhaupt sein eigener Name?? Ach ja, natürlich, Xolgorasch nannte man ihn oder sollte man ihn so nennen? Das Brummen und der Druck auf seinen Kopf ließen langsam nach. Der andere, der sein Bruder sein musste, schien noch zu schlafen. Es war dunkel um sie herum und doch wiederum auch ein wenig hell. Das Licht ging von vielen einzelnen, kleinen, leuchtenden Wesen an den Wänden aus. Pilze, so nannte man sie, wirkten fremd und doch bekannt. Kleine Hutmännchen, die nicht des Sonnenlichtes bedurften. Sie vermehrten sich über Sporen. Woher Xolgorasch das wusste? Er konnte es nicht sagen. Das Wissen war in ihm und gleichzeitig konnte er sich an nichts vor dem Erwachen erinnern. Kopfschüttelnd wischt der Zwerg, seine Gedanken beiseite und erhebt sich unsicher. Er fühlte die Erde und das Gestein um sich herum. Sie waren tief unter der Oberfläche. Hatte er sich den Kopf gestoßen und litt unter Gedächtnisverlust? Die Umgebung fühlte sich ein wenig wie Zuhause an und doch war sie ihm vollends unbekannt. Das Geräusch vereinzelter Wassertropfen, die auf ein Wasserbecken treffen, dringt an sein seine Ohren. Es klingt wie Musik - die leise Musik der Welt unter Tage! Er erkennt eine flache Wasserlache, daher stammt auch das Tropfen und stürzt sich darauf, saugt die Flüssigkeit in seinen Körper, der ihm auf einmal wie ausgedörrt erscheint. Er trinkt und trinkt, bis seine Lungen nach Luft japsen. Dann erhebt er sich - fühlt sich gestärkt.
Er begibt sich zu dem Zwerg, den man später Esgorasch nennen wird. Über ihm stehend, betrachtet er den Fremden, der sein Bruder sein soll. Esgorasch liegt zusammengekauert - scheinbar in einem tiefen Schlaf verfallen - auf ebenso einem Altar, auf dem auch Xolgorasch erwacht war. Was war ihnen beiden nur zugestoßen? Drohte ihnen möglicherweise Gefahr? Vielleicht hatte der vor ihm liegende Zwerg ja Antworten auf die Fragen, die in Xolgoraschs Schädel hämmerten. Er legt die rechte Hand auf die Schulter des Bruders und rüttelt an diesem - erst sanft, dann mit mehr Kraft - doch keine Erwachen folgt als Reaktion darauf. Nur die Stille um ihn herum und das gleichmäßige, tiefe Atmen seines Bruders bleiben zurück. Der Zwerg, den man einst den Vater aller nennen wird, setzt sich neben seinen Bruder auf den Boden und wartet.
Zwei Tage verharrte er neben ihm, doch irgendwann wurde ihm bewusst, dass es noch nicht an seines Bruders Zeit war zu erwachen. Zwei Tage an denen die Erinnerung an seine Vergangenheit nicht zurückkehrte. Zwei Tage der Fragen, ohne Antworten. Da Xolgorasch keine Gefahr für den Schlafenden erkennen konnte, machte er sich auf, die Welt zu erkunden - die Welt außerhalb der kleinen Höhle, in der er wach geworden war. Nur ein Weg führte von dieser ab, er hatte ihn schon am ersten Tag bemerkt und so folgte er diesem durch einen dunklen Tunnel, dessen einzige Lichtquellen wieder diese seltsamen, kleinen Pilze waren. Er wusste nicht was er suchte oder was ihn erwartete, aber bleiben konnte er nicht, er musste mehr über die Welt um ihn herum erfahren.
Nach einer gefühlten Ewigkeit gelang der Vater aller, durch den Tunnel, in eine riesige, unterirdische Kathedrale. Sie maß sicherlich hunderte Schritt und die Decke, die von kräftige, runden Säulen getragen wurde, lag sicherlich rund achtzig Schritt über ihm. Hier waren es nicht die Pilze, die die Umgebung erleuchteten! Es waren kleine Gesteinsbrocken - Disaregsplitter - die so in der unterirdischen Kaverne verteilt lagen, dass diese komplett erleuchtet war. Teils hingen sie auch an den Wänden, teils an den Stützen und andere an der Decke. In der Mitte der Halle erkannte Xolgorasch ein gigantisches Gebilde, dass in Teilen bis zur Decke reichte. Je näher er kam umso mehr Details konnte der erste Zwerg erkennen. Vor ihm lag eine riesige Esse! Zu riesig um zu begreifen, welches mächtige Wesen sie einst erbaut und verwendet hatte, doch obwohl nichts als Leere herrschte, strahlte das Gebilde vor ihm eine große Hitze aus. Die Kohlen - die Xolgorasch von hier unten aus nicht erblicken konnte - mussten noch warm sein. Weitere Fragen gesellten sich zu den bereits vorhandenen, doch antworten wurden ihm heute wieder keine Geschenkt. Dafür lagen aber weitere Wege, die von dieser fantastischen Schmiedehalle wegführten vor ihm. Einer finsterer als der Andere.
Eine Zwergin namens Umor
Nachdem Xolgorasch die unbekannte Schmiede entdeckt hatte, verblieb er dort für eine Weile. Er grübelte darüber nach, welchen der finsteren Pfade er wohl einschlagen oder ob er zum Zwergen Esgorasch zurückkehren sollte. Warum waren sie hier, an diesem unbekannten und doch bekannten Flecken unter der Erde? Dieser Ort, die Schmiede, die nicht für ihresgleichen erschaffen worden war, lag nun erkaltet vor ihm. Als es ihm fröstelte bemerkte er, dass er keine Kleider trug. Langsam setzte sich der Vater aller in Bewegung und den von hier fortführenden Pfad, der ebenso still dalag, wie alle anderen Gänge. Dunkelheit umgab ihn, dunkler als die Räume und der Weg zuvor. Nach einer weiteren Ewigkeit - während der er dem finsteren Gang vor seinen Füßen folgte - erblickte er einen flackernden Schein in der Ferne. Sein Herz schlug schneller und seine Schritte beschleunigten sich. Schließlich gelangte er in einen behaglich eingerichteten und durch ein flackerndes Kaminfeuer angenehm erwärmten Raum. Es gab mehrere Tische, Stühle, Schränke und eine zum Verweilen einladende Sofaecke direkt vor dem reich verzierten Kamin. Obwohl er dies alles zum ersten Mal sah, wusste der Zwerg Xolgorasch die Dinge zu benennen und empfand ein Gefühl, das einem Nachhausekommen am nächsten lag. Auf einem Tisch standen Speisen und Getränke - unangetastet und wie für ihn vorbereitet - doch weder wagte er es zuzugreifen, noch empfand er überhaupt ein Hungergefühl. Mehrere offen stehende Türen führten aus dem Raum hinaus. Eine davon in eine Küche mit Herd und Arbeitsflächen und eine in eine gut ausgestattete Schmiede, welche für ein Wesen seiner Größe geschaffen wurde. Eine weitere führte in eine Schlafkammer mit zwei leeren, frisch bezogenen Betten und wieder eine andere in ein Schlafgemach mit einem einzelnen Bett.... auf dem ein weiterer Zwerg... NEIN eine Zwergin ruhte. Ähnlich wie Xolgorasch es bei seinem Bruder gesehen hatte lag sie in einem tiefen und ruhigen Schlaf. Der Vater aller konnte seine Augen nicht von der da vor ihm schlafenden Schönheit abwenden... schön musste sie sein, denn sein Herz begann wie wild in seiner Brust zu pochen.
Er wusste nicht mehr wie lange er in Gedanken versunken in das Gesicht der schlafenden Zwergin geschaut hatte, da vernahm er ein flüstern. Es war so als würde es aus dem Kaminzimmer kommen und es riss ihn aus seinen Gedanken. Ein Flüstern, dass von der Flamme selber auszugehen schien. Immer wieder drang ein Wort an sein Ohr: Umor!
Doch auch diese Zwergin wollte nicht erwachen. Kein Räuspern, kein sanften Schütteln bewegte sie dazu ihre Augen zu öffnen und so verließ Xolgorasch irgendwann das Schlafgemach und erkundete weiter das was an Wohnräumen zu finden war. Eine kleine Bibliothek mit alten Büchern, in einer Runenschrift geschrieben, der er (ohne es zu wissen wie) mächtig war und ein Raum, der an einer stählernen, scheinbar verschlossenen Tür endete. Da der Vater aller kein Schloss und auch keinen anderen Öffnungsmechanismus ausmachen konnte, kehrte er in das Kaminzimmer zurück und setzte sich an einen Sessel nahe dem Feuer. Seine Gedanken kreisten erneut um viele Fragen. Woher kam er? Warum war er hier? Wo war er hier? Was hatte es mit der hübschen Zwergin Umor und seinem Bruder Esgorasch auf sich?
Ein Tag verging, da vernahm Xolgorasch Laute von dem Gang her, aus dem er zuvor die Räumlichkeiten betreten hatte. Ein Tag an dem er weder gegessen noch getrunken hatte. Ein Tag an dem er sich stoisch wie der Fels seinen Gedanken hingegeben hatte. Ohne zu zögern stand der Vater aller aus seinem Sessel auf und schritt neugierig den Klängen entgegen.
Zwei ungleiche Brüder
Der erste Folkhôr / Wie Xolgorasch Umors Herz gewann
Xolgoraschs Herz ward in Liebe entbrannt. Tagtäglich sandte er Geschenke zu seiner Liebsten. Wertvolle Schmuckstücke, präzise Spieluhren, filigrane Waffen und Rüstungen – doch all dies schien seine Angebetete nicht für ihn zu gewinnen vermögen. Auf einer seiner Wanderungen fand er eines Tages jedoch einen kleinen Steinbruch mit wunderschönem weißem Gestein. Xolgorasch nahm seinen Hammer vom Gürtel, wickelte seine Meißel aus, und begann das Gestein zu behauen. In tagelanger Arbeit gelang es ihm, ein gar niedlich anzuschauendes Wesen aus dem Stein heraus zu arbeiten – mit einem Schnabel, Füßen mit Krallen und zwei wunderschön abgespreizten Flügeln. Folkhôr nannte er dieses Bildnis, was mit „Herzensbote“ übersetzt werden könnte. Und er schenkte es Umor, seiner Angebeteten.
Diese wunderte sich über das Geschenk, hatte es doch kaum etwas mit dem Prunk der anderen gemein. Im Gegenteil, war es doch von überzeugender Schlichtheit und doch in seiner Einfachheit wunderschön. Dies rührte Umor sehr, so dass sie einige bewegte Tränen vergoss. Eine der Tränen fiel auch auf den Folkhôr – und nun geschah Wundersames: Der Folkhôr bewegte zuerst seine Flügel, öffnete dann seinen Schnabel und begann Umor von der großen Liebe und Zuneigung, mit der Xolgorasch sie betrachtete, zu erzählen. Stunden und Tage vergingen und der Folkhôr erzählte und erzählte. Als er dann geendet hatte, flüsterte Umor dem Rabenvogel etwas zu, woraufhin dieser seine Flügel ausbreitete und flog: Sein erster Flug führte ihn über die Gipfel der Welt, über tiefe Täler und über weite, bewaldete Ebenen, bis er Xolgorasch in der Nähe seiner Schmiede traf und ihm Umors Dank und Liebesschwüre überbrachte. Dann erhob sich der erste Folkhôr wieder in die Lüfte und flog.
Immer wieder kehrte er allerdings auch zu Umor zurück und berichtete ihr, was sich in der Welt so zutrug.
Der Verrat und das Verschwinden des Esgorasch
Das Volk der Zwerge
Die Kinder Xolgoraschs und Umors
Die Wege der Kinder
Familiengeschichten
Der Zankpilz
Vor unzähligen Wendungen, nachdem unsere Ahnen einmal mehr die Schwarzpelze aus den Bergen unserer Brüder in die Schattenkuppen vertrieben hatten, luden Xolgorasch und Umor ihre Kinder Maamorasch, Rambok und Magmarox sowie ihre Kindeskinder zu einer großen Festlichkeit ein. Es floss Bier in großen Mengen und alle waren sehr fröhlich und freuten sich an der Kurzweil. Nur Lavaan, dieser schändliche unter den Söhnen der Mutter Aller, war ganz verstimmt und wütend, weil er nicht eingeladen ward. Um sich zu rächen und Missgunst zu säen, nahm er einen fetten und großen Pilz und schrieb auf seinen Hut „Dem schönsten Barte“ und warf ihn erbost in die Menge. Nachdem der Pilz auf dem Boden aufschlug, rollte er bis vor die Füße des Xolgorasch, der ihn aufhob und freudig betrachtete. Nun war jedoch seinen Söhnen nicht entgangen, was auf dem Pilz geschrieben stand, und da jeder für sich in Anspruch nahm, den schönsten Bart zu besitzen, versuchte ein jeder von ihnen dem Vater den Pilz zu entreißen. Schnell entbrannte ein Streit unter ihnen, wem denn der Pilz nun zu gehören habe.
Gewandt ergriff Rambok sich den Pilz, woraufhin Maamorasch mit seiner Axt heftig auf ihn einschlug, doch Rambok parierte mit seinem eisernen Schild gar gut. Während sich die zwei stritten, da freute sich Magmarox als Dritter und griff sich den Pilz. Seine beiden Brüder warfen sich sobald auf ihn, doch warf Magmarox den Pilz geschickt von der einen Hand in die Andere, so dass seine Brüder ihn niemals erreichten. Wie Umor diesen Streit bemerkte und nur Böses ahnte, ergriff sie den Pilz, zerstampfte ihn wütend unter ihren Füßen, bis er vollständig zerstört war, und schickte ihre drei Söhne fort.
Abschied vom Vater aller
Hilfreiche Verlinkungen
- Urahn Xolgorasch: https://wiki.antamar.eu/index.php/Xolgorasch
- Xolgoraschs Kinder (die Zwerge): https://wiki.antamar.eu/index.php/Zwerge
- Die Reiche der Kinder des Xolgorasch:
- Der Kult/die Religion um Xolgorasch:
Weitere Familiengeschichten
- Umor:
- Esgorasch:
- Maamorasch: https://wiki.antamar.eu/index.php/Die_Geschichte_des_Maamorasch
- Rambok: https://wiki.antamar.eu/index.php/Die_Geschichte_des_Rambok
- Magmarox: https://wiki.antamar.eu/index.php/Die_Geschichte_des_Magmarox
- Lavaan:
- Grannithosch:
- Arinor:
Wichtige Info
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Die Geschichte des Xolgorasch besteht aus Elementen, die von mir (Taric) geschrieben wurden und aus solchen, die vor längerer Zeit von Talkmar und Trokhanor als Geschichtenerzählung der Caerun zusammengetragen wurden (z.B. Der erste Folkhôr / Wie Xolgorasch Umors Herz gewann; der Zankpilz ). |
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