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Fontaclara

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== Allgemein ==
Fast am südlichsten Rand der [[Schattenkuppen|Sierra del Sombra]] liegt '''Fontaclara''', die Hauptstadt des Fürstentums Altomonto. Die eigentliche alte Stadt ruht auf einem steilen Felsen über einer Biegung des Flusses [[Vallejan]], der hier zwar noch nicht wirklich schiffbar ist, aber schon dafür genutzt wird, im Umland geschlagenes Zedern- und Kiefernholz Richtung Küste zu flößen. Unterhalb der Stadt hat sich in den letzten Monaten eine ebenso große wie hässliche und ungezügelte Vorstadt gebildet, in der keine Bürger leben, sondern ein wildes Völkchen aus Goldsuchern und Glücksrittern haust. Zwischen den eher konservativen und ruhigen Bürgern der "eigentlichen" Stadt und den Neuankömmlingen "da draußen" kommt es zu erheblichen Spannungen. Allerdings duldet der Fürst ihr Treiben, da er sich üppige Zusatzeinkünfte erhofft.  Bis vor kurzem war die Region in der Nähe der Quelle des Flusses [[Vallèjan]] eine eher ruhige. Man lebte mehr schlecht als recht vom Handel mit dem benachbarten [[Heiliges Kaiserreich|Heiligen Kaiserreich]]. Dann brachte auf einmal ein Gambusino, wie Goldsucher hier genannt werden, nach jahrelanger Erfolglosigkeit, einen riesigen Haufen des so wertvollen Metalls in die Stadt. Er habe eine unglaubliche Bonanza entdeckt, verkündete er stolz, und da sei noch mehr, genug für alle! Dass er mit dieser Mitteilung einen regelrechten, bis heute andauernden Goldrausch verursachen würde, hat er sich aber wohl nicht erträumen lassen.<br />Leider lockten bereits die ersten Berichte über den Goldfund zwielichtige Gesellen nach '''Fontaclara'''. Und dieser Strom reißt ebenfalls leider nicht ab. Diese rücksichtslosen Menschen eröffnen Geschäfte und "Dienstleistungsbetriebe", die den erfolgreichen Goldsuchern mit überhöhten Preisen ihren teuer errungenen Verdienst aus der Tasche ziehen sollen. Selbst vor Verbrechen wird nicht zurückgeschreckt. Dabei sind die meisten Gambusinos schon so nur schlicht zu bedauern. Viele packt beim Anblick der glänzenden Steine das gefürchtete Goldfieber. Sie vermögen nicht mehr rationell zu denken, geschweige denn zu handeln. Man erkennt diese armen reichen Leute an dem nachhallenden Widerspiegeln des heller als die Sonne scheinenden Goldes. Die Altstadt, in der gut 6 000 Bürger leben, ist wohl ummauert und zusätzlich durch die steilen Felsen und den wilden Fluss gut geschützt. Da Holz hier billig und in guter Qualität zu haben ist, werden auch die meisten Häuser daraus gebaut. Und da sich hier nahe der Schattenkuppen oft die vom [[Antlantik]] heran gewehten Wolken stauen und abregnen, wurden nicht nur steile Giebeldächer auf, sondern auch noch erhöhte und überdachte hölzerne Bürgersteige vor die Häuser gebaut - die Straßen hingegen sind nichts als unbefestigte Pisten mit Abflussgräben in der Mitte. Wo man andernorts in Westendar die Häuser entweder mit Malereien oder bunt glasierten Fliesen verziert, sieht man hier überall einfache, urig wirkende Schnitzereien aus unbemaltem Holz. Ihr Stil wie auch die überdurchschnittliche Körpergröße und eher unübliche Barttracht der Bürger (einige flechten sich gar Zöpfe hinein!) erinnern daran, dass hier einst nach einer verlorenen Schlacht Nordahejmr Krieger angesiedelt wurden - nicht ohne Absicht fern der Küste. Sie vermischten sich mit der einheimischen Bevölkerung und sind seit langem voll integriert. Allerdings mag Fontaclara die einzige Stadt Westendars sein, in der aus dem herben dunklen Waldhonig ein anständiges Met gebraut wird.  Die Neustadt hingegen ist ein wirres, ungezügeltes Durcheinander aus schlampig zusammengezimmerten Hütten, dauerhaft bewohnten Zelten oder gar mit Ästen und Laub bewohnbar gemachten Erdlöchern ... Die Goldfunde hier, direkt in Sichtweite der Stadt, beweisen nach Ansicht der Goldsucher die Dummheit der Bürger. Allerdings wurden sie auch erst freigelegt, als der schmale Bach, der hier dem Fluss entgegen rinnt, durch starke Regenfälle in einen donnernden Strom verwandelt wurde und die oberen Erd- und Geröllschichten davon spülte. Diese Arbeit erledigen jetzt die Goldsucher, wobei sie wenig zimperlich sind und durch Hacke, Spaten oder umgeleitete Bäche ganze Hänge und Hügel abtragen. Dass ihre Hütten genau dort stehen, wo bekanntlich vor kurzem ein plötzliches und heftiges Hochwasser alles davon spülte, scheint sie nicht im mindesten zu stören ... Auch sonst haben die Goldsucher zwischen der ermüdenden Plackerei mit Grabwerkzeug und Waschpfanne, den abendlichen Besäufnissen und gelegentlichem blutigen Streit um winzige Landparzellen wenig Zeit oder Interesse für eine Verbesserung ihrer katastrophalen Wohnsituation.
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