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Religion in Westendar

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[[RHEA]] hingegen ist die Göttin der Fruchtbarkeit, Geburt, Familie und sogar der gesamten Natur. Sie wird oft als Waldgöttin dargestellt, umgeben von wilden Tieren wie Hirschen und Tauben, aber auch als Ackergöttin und Hüterin der Fruchtbäume. Ihre Abbilder werden stets mit Getreideähren und anderen Feldfrüchten sowie möglichst frischem Grün geschmückt. Als "Mutter allen Lebens" gilt RHEA als überaus gnädig, liebend und vorurteilsfrei - bis zu einem Maße, dass ihr eigentlich nur Mord und vergleichbare Verbrechen als Sünde gelten.
Die Darstellung dieser beiden Gottheiten als Paar führt oft zu Unstimmigkeiten mit den Hohepriestern des Kaiserreiches, die [[IATAN]] als Gatten der [[RHEA ]] sehen. Sie beruht vermutlich auf der Übernahme des archaischen Naturdualismus der [[Beros]] in die alte Imperiale Staatskirche. Diese Unstimmigkeit, einige andere Abweichungen im Götterkult sowie die mitunter ausufernde Liste von westendarischen Heiligen haben in der Vergangenheit schon mehrfach zu ernsten Konflikten mit dem Kaiserreich bis an den Rand eines Religionskrieges geführt. In Auretanien wird die westandarische Religion hingegen eher leicht abfällig als "bäurisch kontinental" belächelt.
== Weitere Gottheiten ==
'''Tempel''' (gegliedert in Göttertempel und Pantheonstempel) bieten meist Platz für mindestens 100 Gläubige und haben wenigstens einen Priester, der dauerhaft vor Ort lebt und von den Tempelzehnten der Gemeinde finanziert wird. Einige größere Dörfer und jede richtige Stadt haben einen Tempel, zumeist im Zentrum am Marktplatz gelegen. Die meisten sind Pantheonstempel, Göttertempel gibt es zumeist in größeren Städten mit mehr als einem Tempel oder an besonderen Heiligtümern der entsprechenden Götter. Architektonisch bestehen die meisten Tempel Westendars aus einem langen Hauptgebäude ("Hauptschiff") an das mehrere Nebengebäude ("Seitenschiffe") angebaut sind, dazu haben sie in der Regel zwei Türme (für ATHOS und RHEA) bei Pantheonstempeln, aber nur einen bei Göttertempeln. Erbaut werden sie fast immer aus solidem Stein, der (wenn es kein kostbarer Marmor oder wenigstens schöner, gut behauener Quaderstein ist) weiß gekalkt und bunt bemalt oder (typisch für Westendar) mit Mustern aus bunt glasierten Fliesen verziert wird. Die stehs recht hohen und schmalen Fenster werden wenn möglich mit buntem Glas ausgefüllt, und der Innenraum quillt oft geradezu über vor frommem Zierrat, dann die wohlhabenden Gläubigen spenden gerne (sei es aus Frömmigkeit oder Geltungsbedürfnis) Votivtafeln, Statuen, Kerzenleuchter, Gemälde oder andere Kunstwerke, die sowohl den Tempel als auch ihr Ansehen schmücken sollen.
'''Klöster''' sind geschlossene Gebäudekomplexe bestehend aus einem Göttertempel und den Wohn- und Nebengebäuden, die für das Leben einer Gemeinschaft aus Nonnen oder Mönchen nötig istsind. Der Tempel ist stets auch für auswärtige Gläubige zugänglich, die aber oft durch ein Gitter, eine halbhohe Mauer oder einen Graben von den weltabgewandten Klosterbewohnern getrennt werden. Je nach Orden kann es zusätzlich auch eine Schule, ein Hospital oder eine andere öffentliche Einrichtung geben, der Rest ist aber stets für nicht geweihte Fremde verboten. An der Klosterpforte gibt es daher oft ein kleines vergittertes Fenster und eine Durchreiche für Familienbesuche. Anders als normale Tempel, die stets in oder nahe bei größeren Ortschaften liegen, werden Klöster mitunter bewusst weitab der Zivilisation in der Wildnis errichtet.
Die '''[[Catedral de la Hermandad Divino]]''' in Santo Tiberio ist der größte Sakralbau Westendars. Zugleich ist sie, da noch nach auretanischem Vorbild für IATAN und ATHOS errichtet, eine Besonderheit in Westendar. Sie gilt als Reichsheiligtum, Krönungstempel der Könige, Sitz des obersten Gerichts Westendars und Sitzungsort der jährlichen Reichsversammlungen. Jeder der beiden prächtigen Türme ragt über einhundert Schritt hoch in den Himmel, und innen wie außen braucht die Kathedrale keinen Vergleich mit irgend einem anderen Tempel zu scheuen - zumindest wenn man sich nicht daran stört, dass nach und nach Baustile von 6 Jahrhunderten zusammengeschustert wurden...
== Religiöse Gebräuche ==
Es wird von jedem Einwohner Westendars erwartet, am wöchentlichen TEMPELTAG (NAME PROVISORISCH) den Gottesdienst im nächstgelegenen Tempel zu besuchen, ebenso an besonderen Feiertagen. Wer den Tempelbesuch verweigert gilt bestenfalls als fauler Langschläfer oder Taugenichts, schlimmstenfalls als potentieller Gotteslästerer oder gar Ketzer. Bei erkennbar fremdländischen Mitgliedern anderer Kulturen oder Rassen wird ein Fernbleiben hingegen meist akzeptiert - sie sind ja ohnehin verdächtig... Dafür muss man im Gottesdienst wenig mehr tun als sich still verhalten und an den entsprechenden Stellen aufstehen oder kurze Gebetsteile mitsprechen. Die Gelegenheit, vor und nach dem Gottesdienst miteinander zu plaudern sowie die beste Kleidung zu tragen, wird von Tempelbesuchern gerne genutzt.
 
Auch das Tragen von zumindest einem Götter- oder Heiligenamulett ist obligatorisch. Während Götteramulette um den Hals getragen werden, hängt man die typisch westendarischen Heiligenamulette entweder an den Gürtel oder wickelt sie sich um ein Handgelenk, auch tragen Equidores sie gerne am Schwertgriff, Kaufleute an der Geldbörse und Reisende am Hut oder Stiefel. Wer keinerlei gesegneten Schmuck trägt gilt als nicht vollständig bekleidet und kann entsprechendes Aufsehen erregen.
 
Die "Neun Gebete", kurze und vereinfachte Anrufungen der 9 Götter, sowie das "Große Gebet" für das Pantheon werden allen Kindern beigebracht - wer sie nicht beherrscht, gilt bestenfalls als Dummkopf. Wer etwas auf seine Religiöse Bildung hält, lernt außerdem spezielle Gebete für seine bevorzugten Heiligen auswendig. Die "Hohen Anrufungen" hingegen werden in erster Linie von Klerikern und einigen fanatischen oder frömmelnden Laien gelernt und bei den Gottesdiensten rezitiert, die meisten Gläubigen kennen sie nur bruchstückhaft.
 
Westendarer lieben religiöse Umzüge. Die Bruder- oder Schwesterschaften der einzelnen Heiligen in den Gemeinden oder Zünften bereiten sich das ganze Jahr darauf vor, fertigen Schmuck und vor allem prachtvolle Sänften für die Heiligenbilder und -statuen, die oft so schwer sind, das nicht weniger als 20 Kräftige Träger nötig sind, sie zu tragen. Bei den Umzügen trägt man die beste Kleidung, es gibt Musik und auch oft besondere Tänze oder Wettkämpfe, die mitunter sehr intensiv geführt werden. Auch wer die entsprechenden Heiligen weniger schätzt nimmt sich oft einen Tag frei, um zuzuschauen - zumal jeder Umzug in einer großen Fiesta endet, bei der die wohlhabenden Gemeindemitglieder Essen und Wein für die Armen spendieren.
 
Während der normale Götter- und Heiligenkult sehr offen geführt wird, geht es bei der Anbetung von [[KRÄHENMANN]] deutlich heimlicher zu. Die entsprechenden Gebete und Kulthandlungen werden zumeist im Jugendalter von etwas Älteren an abgelegenen, unheimlichen Orten wie Ruinen, Höhlen oder dichten Wäldern vermittelt. Es gibt auch Priester des KRÄHENMANN, die aber stets verdeckt arbeiten - ihre Identität ist ein teils offenes, mitunter aber auch perfekt verhülltes Geheimnis. Neben echten Schurken, die die Hilfe des amoralischen Gottes erflehen, wird der Krähenmannkult vor allem von aufmüpfigen Jugendlichen betrieben, die den Reiz des verbotenen suchen.
 
Die "Nacht des Krähenmann" ist eine Art rauer Karneval, bei dem alle Westendarer maskiert herumlaufen und die Gelegenheit nutzen, ungestraft Schmähreden zu führen, derbe Streiche zu spielen, sich an anderen zu rächen oder ein Wenig Unzucht zu treiben. Da die Obrigkeit ihre Versuche, dieses kriminelle Treiben zu unterbinden, zumeist aufgegeben hat und nur noch pro Forma Verbote ausspricht, müssen Missetäter (außer bei Morden oder Schwerverbrechen) keine Verfolgung fürchten - das Aufräumen, Säubern und Reparieren danach dauert mindestens eine Woche...
== Aberglauben und Ketzerei ==
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