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Geschichtensammler Caerun

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Wie wir ins Auge Xolgoraschs blickten, der Schlacht mit den inodesischen Barbaren entrannen und zweihundert unserer Besten dabei opfern mussten
==== Wie wir ins Auge Xolgoraschs blickten, der Schlacht mit den inodesischen Barbaren entrannen und zweihundert unserer Besten dabei opfern mussten ====
Xolgorasch schien unserer Überfahrt auch weiterhin zu zürnen. Denn kaum dass uns die steife Brise der unruhigen See zu frischem Atem verhelfen konnte, fielen die aufgeblähten Segel in sich zusammen und eine Flaute legte sich schwer über die Flotte. Tagelang sengte sich die wie aus tausend Spiegeln herabbrennende herab brennende Sonne in unsere Rüstungen und unser müder werdender Ruderschlag war neben dem beständigen Quietschen der zahllosen Scharniere das einzige, was wir Schiff für Schiff und Tag für Tag hörten, nirgendwo ein Ufer in Sicht. Niemand sprach mehr, die Kehlen waren zu ausgedörrt. Ohne die uns beständig begleitenden Schwärme aus mageren, silbernen Fischlein, von denen wir uns tagein tagaus ernähren mussten, hätte Xolgorasch sicher seinen goldenen Schmiedehammer niederfahren lassen und uns mit einem Funkenschlag zahllos zerstäubt. Doch Magmarox wusste seinen Vater klug zu umgehen, indem er uns aus der Tiefe des Wassers beim Überleben half und seinen Söhnen und Töchtern dabei die Richtung wies. Der weiße Rabe, in einer einzigen Wolke am Horizont verborgen, flog uns voran, Tag für Tag und Nacht um Nacht.
Aber zu unserem Unglücke muss Maamorasch ihn dabei beobachtet und dann verraten haben, denn eines Tages konnte keiner der Späher den göttlichen Fingerzeig am Horizont erkennen, stattdessen ballte sich der Flotte voraus in einer tiefschwarzen Wolkenwand die Augenbraue Xolgoraschs düster zusammen und sein aufwallender Atem sog uns unaufhaltsam und schnellerwerdend dem Zornesblitze werfenden Dunkelwetter entgegen. Die See schlug immer höher und höher über uns zusammen und die einbrechenden Wassermassen fegten alles von Bord, was sich nicht an den Rudern, Masten und Rahen festklammern konnte. Und mitten in diesem Tosen des aufbrausenden Meeresschaumes, der die gesamte ausgefahrene Flotte zu verschlingen drohte, erschien Xolgoraschs Auge. Aus der Untiefe des Meeres tauchte es plötzlich als ein weißer Riesenwal auf - unser größtes Schiff um ein Vielfaches überragend, die Schwanzflosse zehnmal so lang - und wütete, bis die gesamte Flotte zerschlagen und als weithin sichtbares Trümmerfeld aus Holz, Eisen und blankem Zwergenfleisch in ruhigere Gewässer direkt vor die Küste bei Dangju trieb.
Doch als wir den festen Boden mit letzten Kräften erreichten kaum mehr halb so viele, wie da einst ausgefahren, erwartete uns bereits die nächste Prüfung. Inodesische Barbaren, die wir sogleich als solche erkannten, hatten jene schmale Furt, an der unsere zertrümmerte Flotte anlandete, weiträumig umstellt und ihr "Willkommen" war ein zischender Hagel aus unzähligen Pfeilen, deren schlechte Legierungen jedoch an unseren Rüstungen zerbersten mussten. Im Schutze eines Walls aus Schilden bargen wir den Wissenshort und machten uns schon bereit, in einem langgezogenen Tross aus organisierten Scharen Richtung Festland vorzustoßen, als wir erkennen mussten, in welche taktische Lage wir geraten waren. Zuerst sahen wir nur ihre weithin aufblitzenden Rüstungen, dann die aufschießenden Gestalten und wenig später ihre furchterregenden Tiermasken und die stahlzerschneidenden Großklingen, die sie gekreuzt auf dem Rücken trugen. Und noch ehe sie diese zogen, stürmten ihnen ihre schwer gepanzerte gepanzerten Kriegstiger mit riesenschwerterlangen Vorderzähnen voran und drangen von allen Seiten tief in unsere zurückweichenden Reihen ein.
Das noch immer zürnende Meer in unserem Rücken wussten wir keinen Ausweg mehr, bis sich Sven, der Ältere, auf sein Schild heben und todesmutig durch das sich auflösende Zwergenheer tragen ließ, um die Mutigsten von uns mit den wenigen verbliebenen Turmschildern in die vorderste Front zu befehlen, damit sie selbige tief in den weichen Küstensand gruben. Die so entstehende Phalanx aus mehr als zweihundert unserer Besten bot dem gesamte Heere Schutz, um sich seitlich des Angriffes in die nahe gelegenen Gebirgsausläufer durchzuschlagen. Das Letzte, was ich neben dem wütenden Gebrüll der Bestien, dem surrenden Niederfahren der furchterregenden Barbarenklingen und den unter der Last des Aufpralls aufspringenden Trageriemen der Schilde hörte, war Svens sich Mal um Mal wiederholendes Kommando: "Zwerge! Ausgefahrene! Haltet stand! Haltet stand!!" Und das hielten sie, bis auch der letzte von uns den rettenden Fels erreicht und der Wissenshort längst außer Reichweite des Feindes geschafft worden war.
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==== Wie wir mit Hilfe der Steinadler das Labyrinth von Harga erreichten und dann den einäugigen Höhlengolem Gral dank des listenreichen Dorin überwinden konnten ====
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