Alt-Korumand
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Allgemeines
Alt-Korumand (auch: Korumandregion, Korumand-Halbinsel) bezeichnet die gesamte südöstliche Region Anterias, die nördlich und westlich vom Königreich Grünbergen umschlossen und im Süden und Osten von der offenen See umfasst ist. In dieser Region befinden sich die Herzogtümer Korumand und Borengar, das kleine (See-)Fürstentum Eamon-Herzberg sowie die freie Stadt Venlona. Die Herrschaftsgebiete sind von einer langen gemeinsamen und sich wechselseitig beeinflussenden Geschichte, Wirtschaft und Kultur geprägt.
Geografie
Landschaft und Klima
Klimatisch liegt Alt-Korumand an der Scheide von gemäßigter und der subtropischen Klimazone. Während das Landesinnere üblicherweise von kalten Wintern und warmen Sommern geprägt ist, ist das Wetter an den Küsten noch deutlich milder. Ganzjährig weht eine steife Brise aus dem Golf von Inoda, der insbesondere über die ungeschützen Weid- und Wiesenflächen im Süden der Region fegt. Die Menschen haben aus der Not eine Tugend gemacht, und so prägen weitläufig gestreut große Gehöfte, häufig mit Windmühlen ausgestattet, die Landschaft. Die Küstenregion ist sowohl Kornkammer, als auch Fleisch- und Käselieferant der Region.
Im Norden, aber insbesondere im Osten der Region dominiert ein üppiger und dichter Mischwald, der Korumarforst, die Vegetation, welcher zumindest bislang dem Holzhunger der Hafenstädte Murillo und Venlona trotzen konnte – zu urwüchsig sind die Bäume, um sie bislang für eine intensive Forstwirtschaft nutzen zu können. Der Korumarforst ist ein großes zusammenhängendes Laubwaldgebiet mit entsprechendem Unterholz, welches vielen Tieren ein zu Hause bietet und somit auch Nahrung. Vor allem das Wildschwein ist in großer Anzahl vorhanden und somit sehr häufig in vielen Kreationen auf dem Speiseplan in Alt-Korumand zu finden. Majestätisch erheben sich seine grünen Kronen und gehen mehr oder weniger nahtlos in den Nisa- bzw Breitwald von Grünbergen über.
Seen und Flüsse
Alt-Korumand hat zwei prägenden Flüsse: Die Kirsch demarkiert die Grenze zwischen Borengar und Korumand und ist wohl nach den zahlreichen Wildkirschenbäumen benannt, die ihren Lauf säumen. Der wilde Ludflo trennt Korumand vom angrenzenden Grünbergen. Darüber hinaus beheimatet die Region mit dem Bagos einen der vielleicht kürzesten Flüsse im heiligen Kaiserreich, welcher zwischen Nordwald und Mittwald entspringt und im Ludflo mündet. Ab Mittwald hat der Fluss eine Breite erreicht, die die Flussschifffahrt mit kleinen Booten möglich macht.
Auch sonst ist Alt-Korumand ein wasserreiches Land, mit zahlreichen Seen vulkanischen Ursprunges, die sich wie eine Perlenkette parallel an die südöstliche Küste anschmiegt. Die Sechs Seen befinden sich ausnahmslos auf dem Gebiet des Herzogtum Korumands. In der Umgebung von Murillo im Fürstentum Eamon-Herzberg herrscht mit der murillischen Marsch dagegen weites Marschland vor, welches im Norden, um das erstaunlich verzweigte Flussdelta der Kirsch, in tiefes Sumpfgebiet ausläuft - dem schaurigen Murast.
Flora und Fauna
Gemeinsame Geschichte
Frühgeschichte
Die Geschichte Alt-Korumands wurde erst mit der auretianischen Besiedlung festgeschrieben. Vorher lebte in dem dünn besiedelten und dicht bewaldeten Gebiet eine archaische, menschliche Kultur im Einklang mit einigen versprengten Elfen und Zwergen. Kleine Siedlungen auf Waldlichtungen prägten die Region und das Leben lief, nicht zuletzt aufgrund der fischreichen Bäche und wildreichen Wälder, weitgehend friedlich ab.
Ab 453 vnZ begann die Besiedlung der Küste durch das auretianische Kaiserreich, die Gründung des Seehafens Murillo und bald darauf die gewaltsame Unterwerfung der ganzen Region. Schließlich wurde das Herzogtum Korumand ausgerufen und mit der Errichtung der Burg Hjameln und der Festung Nordwald das Land dauerhaft unter die Kontrolle Auretianiens gebracht. In den folgenden Jahrhunderten wuchs Murillo und sein Umland durch die planmäßige Besiedlung mit deodatischen, auretianischen und westendarischen Siedlern zu einer stattlichen Metropole heran. Noch immer stoßen Schatzsucher zuweilen auf uralte Reliefs auretianischen Stils im versunkenen Hafen Murillos.
Die auretianische Episode Alt-Korumands endete mit der großen Katastrophe und der dadurch entstandenen Jahrtausendflut (0 vNZ), durch die ein großer Teil Murillos und anderer Küstenansiedlungen in den Ozean versanken und weitere Stadtteile gänzlich in Schutt und Asche gelegt wurden. Die staatliche Ordnung hielt der Naturkatastrophe und den folgenden Unwirren nicht stand. Marodierende Banditen plagten bald schon die geschundene Provinz und stürzten sie auf wehrlose Küstenbewohner. Einigen Tausend gelang ein Neubeginn mit der Gründung Venlonas und konnten sich so auf Dauer den Räuberbaronen entziehen. Andere gaben die Siedlungen und Festungen auf und zogen sich in die dichten Wälder zurück. Gerne wird diese Phase heute als Rückbesinnung auf den Ursprung Alt-Korumands verstanden, wenngleich es wahrscheinlicher ist, dass die Bewohner der Region ohne Getreideexporte aus Deodatien keine andere Wahl hatten, als sich eine neue Lebensgrundlage im Gehölz zu suchen.
Befriedung durch das Kaiserreich
Lange Jahrzehnte, nachdem die Räuberbanden weiterzogen und die Bevölkerung Korumands wieder ein altertümliches Leben mit Tauschhandel und Jagd führte, richtete sich das Auge der kaiserlichen Athoskirche auf die Region am Katharischen Meer. Vom vermeintlichen Chaos dieser Naturgemeinschaften angelockt wie die Motte vom Licht, zogen kurz nach der Eingliederung Grünbergens in das Kaissereich Ritterorden aus, um die Zivilisation in diese Waldmenschen zu prügeln, allen voran der Bund des Schwertes und der Orden vom Kreuz der Sterne des Lucian. Innerhalb weniger Jahrzehnte werden die alten Auretianischen Festungen in Hjameln und Nordwald wieder hergestellt und Alt-Korumand "befriedet".
Ganz ohne Gegenwehr will man den Fremden die Heimat aber nicht überlassen, und so treffen sich am zentral gelegenen Luchsweiher im Jahre 484 nZ die Ältesten der Ureinwohner Korumands, um zu beratschlagen, wie man sich den Rittern entziehen könne. Da aber der Aufenthaltsort verraten wurde, wird der Rat gesprengt und fast alle Anwesenden – Menschen, Zwerge und Elfen gleichermaßen – vom Bund des Schwertes getötet. Das Ereignis geht als „Nacht der Athosmesser“ in die Chroniken ein, und soll weitreichende Folgen für die Athoskirche haben.
In den kommenden Jahren radikalisiert sich der Schwertbund immer weiter und fällt durch Pogrome an Zwergen und Elfen auf. In mehreren Auswanderungswellen fliehen die nichtmenschlichen Bewohner Korumands fast vollständig nach Venlona. Die Gewalt fand erst ein Ende, als sich 510 nZ der größere, gemäßigtere Flügel des Schwertbundes von ihren Brüdern abspaltet, einen eigenen Orden in Murillo gründet und die ehemaligen Schwertbrüder aus Korumand ausweist.
Nur drei Jahre später gründet die Bruderschaft vom Flügel des Steinernen Adlers das Ordensreich Korumandis Aquilis Athoris und führt den südöstlichen Landstrich (welches im Etwa dem Gebiet des heutigen Herzogtums Korumand entspricht) somit endgültig dem Kaiserreich zu.
Das Ordensreich Korumand
Das Ordensreich wird von Murillo aus regiert und kann den Osten des Landes schnell befrieden, während sich der ländliche Südwesten an seinen Traditionen und Göttern festhält. Da wird den Missionaren göttlicher Beistand zuteil: bei einem Berg in der Nähe des Nordwaldes stürzt der deodatische Brettschneider Silmon auf einer Handelsreise in den sicheren Tod. Wie durch ein Wunder überlebt der deodatische Handwerksmeister und widmet sein Leben fortan dem Handwerksgott Pares, indem er den Waldbewohnern Korumands sein Gewerbe beibringt. Nach jahrzehntelanger Arbeit schließen sich ihm immer mehr Brüder und andere Handwerker an, bauen mit ihm einen Tempel am Ort seines Sturzes und leisten den gleichen Schwur. Bei der Urbevölkerung kommen Silmon und der Bergorden gut an: sie verbreiten ohne Gegenleistung das Holz- und Metallhandwerk, ihre einheitlichen Maße und Normen vereinfachen den Handel und die nüchternen, fleißigen und bodenständigen Mönche entsprechen dem Naturell der Menschen mehr als die stolzen Athosritter.
So schaffen die Paresmönche mit Hammer und Hobel, woran die Gotteskrieger mit dem Schwert gescheitert sind: die rasche Verbreitung des kaiserreicher Glaubens.
Konflikt mit Venlona
Fast 200 Jahre herrscht der Athosorden im Ordensreich. Das Handwerk hat unter in den kleinen Städten Südkorumands an Bedeutung gewonnen, und die gildengleichen Organisation der Pareskirche fordert immer mehr politische Mitbestimmung ein. Warum soll der Wohlstand, der in den Mühlen des Südens erwirtschaftet wird, für das Kriegsspiel der Schwertbrüdern in Murillo verprasst werden?
In diese Zeit fällt die Entscheidung des Kaisers, der Freistadt Venlona die Unabhängigkeit abzutrotzen. Dem Adlerorden kommt dabei eine entscheidende Rolle zu, soll er doch das Kommando über die Streitkräfte übernehmen. Der Versuch scheitert allerdings an der schlechten Versorgungssituation und den damit einhergehenden Auflösungserscheinungen in der Truppe. Zudem liefen ganze Banner zu den Freistädtern über - man sagt es flossen wohl, unbemerkt vom Generalstab des Adlerordens, erhebliche Goldsummen. Auch eine Seeblockade erwies sich als völlig unwirksam, da die gut organisierte Freistädtische Kriegsflotte diese schnell durchbrach.
Zerknirscht musste das Kaiserreich den freien Status Venlonas anerkennen und schloss einen dauerhaften Friedensvertrag mit diesem. Für die Adler aus Murillo, die den Feldzug planten und ausführte, ging es weniger glimpflich aus. Auf Druck des Kaisers, des Rates der Neun, und insbesondere den Forderungen der Pareskirche folgend, wurde dem Orden der politische Einfluss über das Ordensreich genommen, indem das Gebiet in die beiden ordentlichen Herzogtümer Borengar und Korumand überführt wird. Offiziell wird freilich die gute Arbeit des Ordens honoriert, und ihre Mission der Befriedung Korumands als abgeschlossen erklärt.
Die jüngere Geschichte der Region wird in der Geschichte Borengars, Eamon-Herzbergs und Korumands behandelt.
Politik
(Rolle der Region im Kaiserreich und Verhältnis der Fürstentümer zueinander)
Kultur und Lebensart
Religion
In der Glaubenspraxis wirkt die Geschichte des Ordensreiches immer noch nach. Die Geweihten legen die Gebote der kaiserreicher Staatsreligion hier besonders streng aus, und die Bevölkerung gilt überregional als besonders glaubensfest.
Die populärsten Götter sind Athos und Pares, wirken hier mit dem Haus des Silmon sowie dem Adlerorden doch gleich zwei große Ordenskirchen. Historisch bedingt wird Pares eher im Herzogtum Korumand verehrt, wo sich zahllose Holzhandwerker und Müller auf ihn berufen. In Borengar spielt im Rahmen des schwelenden Konflikts gegen Venlona Athos eine größere Rolle. Eamon-Herzberg ist ein wenig sekulärer, wenngleich auch hier Athos starke Verehrung findet, und sein Wille durch Ordensmeister Thalmon, dem grauen Löwen, energisch vertreten wird. Nebenbei verschlägt es auch immer mal wieder exzentrische Pilger des Aiagos zum versunkenen Hafen der Stadt, für die der versunkene Stadtteil das Nahe Ende der Welt symbolisiert. (soweit deckungsgleich)