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Guardoza
Wappen der Stadt Guardoza
Übersicht
Status
Erstellung

Einwohner
12.500

Marktrecht
Ja

Hafenstadt
Nein

Zugehörigkeit
Kontinent

Kultur

Land

Provinz


Inhaltsverzeichnis

Allgemein

Die Stadt Guardoza liegt in den Ausläufern der Sierra del Sombra und grenzt mit ihren Ländereien sowohl an das Heilige Kaiserreich im Osten als auch an ein autonome Region der Amazonen, Hippolyte, im Norden. Mehrere wichtige Handelsstraßen und der Fluss Agrillimo führen durch sie hindurch oder an ihr vorbei. Dazu finden oder fanden sich im Gebiet der Stadt einige der wichtigsten Silbervorkommen von Westendar. Zusammengenommen hat die Stadt trotz ihrer eher rauen und abgelegenen Lage eine enorme strategische Bedeutung und wurde daher auch schwer befestigt.

Noch innerhalb der Stadtgrenzen von Guardoza finden sich die Eingänge zu einigen Dutzend aufgegebenen Silberminen. Die heute betriebenen Minen liegen jedoch außerhalb der Stadtmauern, manche nur wenige Meilen entfernt in Sichtweite, andere hingegen über einen harten Tagesmarsch über schmale gewundene Bergstraßen entfernt in den Bergen. Bei diesen wurden einfache Hüttensiedlungen für die Bergleute errichtet, dazu ein Netz aus kleinen Burgen, Wachtürmen und Straßentoren, die Räubern, feindlichen Truppen und vor allem den vielen Silberschmugglern das Leben schwer machen wollen. Denn der König verlangt ein Fünftel allen geförderten Silbers als Steuer, und auch Fürst, städtische Behörden und Bergmannsgilden halten die Hände auf, so dass mehr als die Hälfte aller Silbererträge abzuführen sind - es sei denn, man verkauft es heimlich und mit gutem Profit ins Ausland ... In den Zeiten des Alten Imperiums sollen die Minen und ihre Verbindungsschächte eine derartige Ausdehnung gehabt haben, dass die Schattenkuppen bis hin zum heutigen Heiligen Kaiserreich komplett untertunnelt waren. Ob es wohl möglich wäre, dieses Grubensystem, das fast schon an zwergische Bingen erinnert, wiederzuentdecken und einer neuen Nutzung zuzuführen?

Amazonen aus Hippolyte sind oft in der Stadt und ihrem Umland anzutreffen, denn auch wenn sie im Umgang mit ihren männlichen Nachbarn (und gerade den zum Machismo neigenden Westendariern) eher zurückhaltend sind, können sie doch nicht auf die Möglichkeiten verzichten, die ihnen Handel und Gewerbe hier bieten. Ein altes Gesetz verbietet es strengstens, "Frauen, welche ein Schwert tragen" und Bergleute im selben Haus zu beherbergen - die Erfahrung zeigt, dass dabei einfach zu viel Blut fließt. Die rauen Umgangsformen der Minenarbeiter sorgen sicher nicht dafür, die latente bis blutige Männerfeindschaft der Amazonen zu besänftigen. Einige der besseren Gasthäuser in Guardoza nehmen daher ausschließlich weibliche Gäste auf. Kaufleute, Pilger und andere Reisende aus Westendar, die in Guardoza zu tun haben, nutzen die Gelegenheit aber gerne, einen Blick auf die exotisch wirkenden und wehrhaften Amazonen zu werfen. Die daheim gebliebenen Ehefrauen mutmaßen natürlich, dass ihre Männer einzig zum Besuch von "Frauenhäusern" in die rauen Berge reisen. Daher ist es jedem verheirateten Besucher der Stadt dringendst angeraten, in einer der vielen Silberschmieden silberne Geschmeide für die eifersüchtige Gattin zu erwerben - denn auch ohne Schwert wissen Westendarierinnen stets, einen Streit zu gewinnen ...

In der Frühzeit der Stadt "lag das Silber offen unter dem Himmel und musste nur aufgehoben werden". Diese Zeiten sind vorbei. Was heute noch an Silber (und, weniger wertvoll aber in größeren Mengen vorhanden, Kupfer, Blei, Arsen und anderen Mineralien) im Boden liegt, muss ihm mit großem Aufwand entrissen werden. Weiter in den Bergen finden Prospektoren hin und wieder noch dicht unter der Oberfläche laufende Erzgänge, die man einfach mit der Hacke ausbeuten kann. Doch zumeist muss mit hohem technischen, finanziellen und personellem Aufwand ein Bergwerk errichtet und über Jahre hinweg betrieben werden, bevor sich die hohe Investition endlich "versilbert". Knapp ein Dutzend Bergwerksgilden, von kapitalstarken Kaufleuten und Adeligen gegründet, kontrollieren den Großteil des Bergbaus. Der Fürst verpachtet ihnen die Förderlizenzen der einzelnen Gebiete durch eine Versteigerung. Teils werden für völlig abgelegene Gebiete, in denen nie ein Stück Silber den Himmel gesehen hat, hunderte Gulden an Zehnjahrespacht gezahlt - alleine schon um zu verhindert, dass die Konkurrenz hier gräbt oder auch nur das Wege- und Wasserrecht nutzt. Denn zum auswaschen des Silberstaubes und für den Betrieb der "Wasserkünste" wurde ein kompliziertes Netzwerk aus Kanälen, Staubecken und Aquädukten in die Berge gebaut. Zwischen den Bergwerksgilden herrscht eine erbitterte Konkurrenz, die sich gelegentlich sogar in Sabotage, Gewalttaten oder der Entführung von Fachleuten äußert, meist aber durch Intrigen und Gerichtsprozesse geführt wird.

Jedes Stück Silber, das in der Stadt und ihrer Umgebung gewonnen wird, muss exklusiv an die Königliche Münze verkauft werden. Hier wird das Silber geschmolzen, auf seine Reinheit geprüft und dann erst einmal zu Barren von 4 Pfund Gewicht gegossen. Nur diese mit mehreren Punzen, Marken und Siegeln versehenen und zu 20% besteuerten Barren dürfen in Westendar legal besessen und gehandelt werden. Viele werden direkt von ihren ursprünglichen Besitzern "zurückgekauft", indem sie 5 Pfund Silber abliefern und dafür dann einen Barren erhalten. Andere werden entweder vor Ort zu Thalern geschlagen oder in eine der anderen fürstlichen Münzen in Westendar transportiert - mit schwer bewachten Wagenzügen. Wieder andere werden in den freien Handel verkauft, gehen an ausländische Münzherren oder private Silberschmiede. Schließlich gibt es noch den zur Königlichen Münze gehörenden Silberturm, in dem Reserven an gemünztem Silber und Silberbarren lagern - je nach Gerücht, dem man glauben möchte, unglaubliche Schätze oder die staubige Leere einer drohenden Staatspleite. Bewacht wird das Silber von der "Silbergarde", einer verschworenen Eliteeinheit - der zu Beginn des Dienstes ein glühender Silberthaler ins Gesicht gedrückt wird. Sollten sie je einen Fuß aus der Stadt setzen, werden sie an diesem Brandzeichen erkannt und ohne Urteil hingerichtet. So soll verhindert werden, dass sie Silber stehlen und sich mit ihrer Beute absetzen. In der Stadt können sie hingegen leicht kontrolliert werden, weiß doch jeder genau, wie viel Sold sie erhalten (3 Thaler am Tag).


Wappen

Herkunft des Namens

Geschichte

Bevölkerung

Neben den etwa 6000 ordentlichen Bürgern gibt es gut 4000 Bergleute (die hier meist ohne Familie nur einige Jahre schuften, bis sie wohlhabend oder körperlich gebrochen in ihre Heimat zurück kehren), gut 1000 ausländische Kaufleute ohne Bürgerrecht (die in Gasthäusern oder den unbefestigten Vorstädten wohnen müssen) sowie an die 300 Amazonen in einem eigenen kleinen ummauerten Viertel. In letzter Zeit gibt es einen sichtlichen Zuwachs an Kaufleuten und Bergarbeitern aus dem Kaiserreich, die in die Stadt drängen um Geld zu machen - und, wie viele der etablierten Einheimischen mutmaßen, die Stadt irgendwann übernehmen und ins Kaiserreich eingliedern wollen. Zwerge sind in dieser Stadt übrigens, für einen Bergbauort ungewöhnlich, selten und ungern gesehen, da die Einheimischen sie als Konkurrenz ansehen - gerade einmal 100 oder 150 können sich hier als Handwerker und Händler halten, sind vom Bergwerksbetrieb aber strengstens ausgenommen. Hingegen gibt es fast 500 Goblins, die Ratten jagen, den Müll durchsuchen oder als billige Hilfsarbeiter in den Minen schuften. Schließlich seien auch nicht die anderen Bewohner von "Frauenhäusern" vergessen, die sich neben den Amazonen in der Stadt finden - an die 400 Prostituierte kümmern sich um einsame Bergleute, reisende Kaufleute und nicht ganz so fromme Pilger. Wie die Bergleute auch stammen sie meist aus anderen Teilen des Landes und arbeiten hier nur einige Jahre.


Berühmte Personen

Berühmte Bauwerke

Die Bruchgrube mitten in der Stadt ist ein Ergebnis des ungezügelten Bergbaus früher Jahre. Mehrere Minen wurden wild über- und durcheinander gegraben, bis schließlich alle einstürzten, hunderte Bergleute töteten und ein tiefes Loch hinterließen, in dessen Wänden über 20 Stollen münden. Der Boden mit seinem Trümmerhaufen und den begrabenen Gebeinen ist längst mit Wasser voll gelaufen. Dieses ist aufgrund der starken Belastung mit Blei, Arsen und Kupfer giftig, frei von Algen und völlig klar, allerdings mit einer seltsam schillernden, blaugrünen Farbe. Auch die wenigen sichtbaren Knochen und Leichenteile weit unten verwesen nicht. Bei den Bürgern gilt die Grube (aus gutem Grund) als verflucht und wird gemieden - auch wenn hier mit Sicherheit noch einige Zentner Silber lagern ...

Der Kunstbrunnen auf dem zentralen Marktplatz musste gebaut werden, als alle normalen Brunnen und Quellen der Stadt durch den Bergbau vergiftet waren und die Bewohner zunehmend an schlimmen chronischen Leiden erkrankten. Das Wasser wird über ein Aquädukt aufwändig aus mehreren Meilen Entfernung heran geführt und ergießt sich aus mehreren silbernen Skulpturen in gemauerte Becken. Jede Bergmannsgilde der Stadt hat eine dieser Skulpturen mit ihrem Zeichen gestiftet - sollte sie pleite gehen, wird die Skulptur unter großem Hohngelächter der Konkurrenz abmontiert und verkauft.

Die Hangstollen bilden heute das schlechteste Viertel der Stadt, auch wenn es (anders als die Vororte der fremden Kaufleute) immerhin in der Stadtmauer liegt. Hier lagen einst die Eingänge der Silberminen, die aber längst ausgebeutet sind. Zuerst wurden die Eingangshäuser von ärmeren Einwohnern besiedelt, dann Hütten am Steilhang errichtet (wo man immerhin weder Miete zahlen noch teures Land kaufen muss) und schließlich sogar die aufgegebenen Stollen selbst besiedelt. Von einigen wenigen Zwergen und Goblins abgesehen, die sich hier wohl fühlen, sind sie dem Bodensatz der Gesellschaft vorbehalten - niemand sonst verbringt auch noch seine Freizeit freiwillig unter der Erde! Zudem kann man sich in den verwinkelten Gängen gut verstecken, sollte mal die Stadtwache oder gar Schlägertrupps der Bergmannsgilden vorbei kommen.

Die Königliche Westendarische Münze gleicht auf den ersten Blick einer Burg. Hinter hohen, ungastlichen Mauern wird alles Silber der Stadt umgeschlagen und angeblich auch gewaltige Werte im Silberturm gelagert. Nur der Vorhof mit seinen Ladenlokalen, Steuerbeamten, Prüfstellen und Waagen ist für Gäste frei zugänglich. Alle anderen Teile werden von der Silbergarde wie auch einigen bösartigen Todesfallen streng bewacht. Unter der Münze gibt es einen Kerker für Silberschmuggler, die große Halle dient als Berggericht und die bleichen Schädel von Wiederholungstätern zieren, mit Silberthalern in den leeren Augenhöhlen, die Giebel der Gebäudedächer.


Umgebung

Das Umland der Stadt ist gebirgig und schroff. Von den einst prächtigen Wäldern sind nur noch einige Baumstümpfe übrig, alles andere wurde zum Abstützen der Minengänge oder zum Verhütten des Erzes verbraucht. Auch die Landwirtschaft beschränkt sich auf einige Ziegenhirten, denn wer will schon einen steinigen Acker bearbeiten, wenn er in der Minen vielleicht ein Vermögen an Silber findet? Dafür sind die Straßen in der Umgebung für ein Gebirge außerordentlich gut ausgebaut, müssen hier doch Unmengen an Material befördert werden. Reisende ärgern sich aber über die Vielzahl an unfreundlichen Kontrollposten und Sperren der missgünstigen Bergmannsgilden, fürstliche Mautposten und königliche Zollstellen. Ebenfalls auffällig ist das dichte Netz an Kanälen, Aquädukten und unterirdischen Wasserleitungen sowie hunderte Stauteiche - nur sollte man stets vorsichtig kosten und auf einen metallischen Geschmack achten, denn das Wasser, das durch einen Erzgang floss, kann giftig sein! Trotz der vielen Kontrollen und Patrouillen gibt es in dieser Gegend viele silbergierige Räuberbanden und aggressive Schmuggler, die vermeintliche Spitzel oder Konkurrenten schnell mal über die Klinge springen lassen.


Wegweiser

  • Hippolyte (Amazonen), 118 Meilen (Bergland, Flussufer)
  • Odonata = 332 Meilen (Bergstrasse; Landstrasse: Wiese)
  • Montellón = 178 Meilen (Bergstrasse 40%; Landstrasse: Wald)
  • Olcheogh (Lúnasadh) = 182 Meilen (bis Grenze)