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Sonnenkette
Übersicht
Fläche
40.000 km²

Einwohner
23.000

Bev.-dichte
2 EW/km²

Sprache

Schrift
Unbekannt

Hauptstadt
Unbekannt

Oberhaupt


Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Informationen

Die Tawana sind ein kleines Völkchen, welches eine kleine Inselgruppe südwestlich des Siedlungsgebietes der Xetoka besiedelt. Sie gehören eigentlich zu den Dschungelstämmen und zählen somit zu den Makuewa, haben aber, durch Isolation und ihre maritime Umwelt einige Eigenheiten entwickelt.

Name

Der Name der Tawana fügt sich aus den Begriffen Ta und Wana zusammen. Ein Ta ist ein kleiner Geist. Dieser kann körperlich Entsprechungen haben, muss er aber nicht zwangsläufig, es ist eben das kleine Stückchen Seele eines jeden Dinges, ob dieses Ding gerade in der Nähe ist oder nicht, ist für die Tawana irrelevant. Wana ist die Sonne. Sie sind grob übersetzt die kleinen Geister der Sonne oder in ihrem Verständnis die Kinder der Sonne.

Körperbau und Aussehen

Ihre Hautfarbe reicht von sehr dunklem braun bis schwarz. Die Tawana sind ungleich größer als ihre Verwandten im Dschungel des Kontinents und selten ist eine Frau oder ein Mann kleiner als 180 Finger, sie können bis zu 210 Finger groß werden. Ihre Figur könnte man als dünn bis dürr bezeichnen und durch ihre Größe wirken sie ein wenig schlaksig.

Es gibt nicht viele Säugetierarten auf den Inseln der Tawana, daher sind sie meistens mit einem Lederschurz bekleidet, der auch schon mal über 2 Generationen getragen wird, bis der Lederschurz, als solcher kaum noch zu erkennen, eine andere Verwendung findet.

Ihr Haar ist, wie bei den Dschungelstämmen üblich, durchweg schwarz, jedoch nicht glatt, sondern meistens kraus. Die Männer tragen Bärte, die dem Haar in Sachen krause Locken in nichts nachstehen. Die Frauen tragen entweder eine ähnliche Haartracht wie die Männer oder seltener lange, glatte Haare. Das deutlichste Zeichen ihrer Zugehörigkeit zu den Makuewa sind ihre sehr langen Zehen, wie bei den Menschen anderer Dschungelstämme auch. Die Bewohner der vier Inseln unterscheiden sich für Außenstehende nicht, doch der gute Beobachter wird feststellen, dass auf jeder Insel ein Hartholzring an einer anderen Körperstelle getragen wird. So tragen die Menschen von Dala einen Holzring am linken Arm, die von Tengu einen am rechten, während die Menschen von Batwan ihren am rechten Fuß und die von Gil einen am linken Fuß tragen. Die Sonnenmänner hingegen tragen an beiden Händen und Füßen einen solchen Holzring. Diese Holzringe erwerben die Tawana im alter zwischen 12 und 15 Wendungen während des Wanabees, dem Initiationsritus der Tawana.

Mann und Frau sind vollends gleichberechtigt.

Geschichte und Entwicklung

Die Tawana kommen ursprünglich aus dem Irinakudelta und sind in der Wendung 540 nZ vor dem Xetoka geflüchtet. Bereits nach der ersten Unterwerfungsforderung durch die Gesandten der Xetoka, beschlossen die Tawana ihre Flucht. Es war weniger ein Problem für sie, von einem Stärkeren beherrscht zu werden. Vielmehr war die Vorstellung, einen anderen Glauben als den ihren anzunehmen, für sie schlicht nicht möglich. So beschlossen die Sonnenmänner, die Schamanen der Tawana, die seltsame Flucht.

Dem Krieg, der von Norden durch die Expansionsambitionen Zutocema II. auf sie zu kam, entgingen sie durch den radikalen Abriss ihrer Dörfer und der Verwendung des Materials, um große flossähnliche Gebilde zu bauen. Man kann dabei keineswegs an Schiffe oder Seefahrt denken, denn diese Flösse schwammen zwar auf dem Wasser, aber konnten nicht gesteuert werden. Alles, was keine Verwendung in den Flössen fand und nicht mitgenommen werden konnte, wurde der Großen Schwester, also dem Ozean, geopfert, um sie für die Reise ins Ungewisse gütig zu stimmen. Etwa 100 Dörfer, also rund 12.000 Individuen, fanden sich damals zusammen und ließen sich, in unendlichem Vertrauen auf Wana, mit der Strömung vom Kontinent treiben.

Auf der fast 2 Monde langen Reise wurden acht der Flösse von einer kreuzenden Meeresströmung erfasst und außer Sichtweite getrieben, vierzehn weitere nahm sich die Große Schwester. Die Flösse saugten sich mit der Zeit voll Wasser und lagen bereits gefährlich tief, die Lebensmittel gingen zur Neige, das Wasser war faulig und beinahe aufgebraucht. So trieben die Tawana auf dem Mantel der Großen Schwester dahin. Als am Horizont, für die Tawana der „Ort der Familie“, also der Ort wo sich Wana mit seiner Großen Schwester trifft, eine Inselgruppe von 10 Inseln auftauchte und die verbliebenen Tawana dort strandeten.

Es zeigte sich, dass die Inseln alles besaßen, was man zum Leben braucht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Tawana lernten im Laufe der Jahrhunderte, sich in das Ökosystem der großen Inseln einzufügen. Sie leben im Einklang mit der Natur und die Sonnenmänner tragen Sorge, dass dies so bleibt. Am Anfang, in den heißen Jahren, mussten die verbleibenden Dörfer bittere Erfahrungen sammeln und sahen, was passiert, wenn man mehr nimmt als man braucht. Und eine Hungersnot folgt den rasant wachsenden Bevölkerungzahlen, die weit Jenseits der 40.000 Menschen lag. Und so schrumpfte die Bevölkerung einer jeden Insel auf die Anzahl Individuen, wie sie heute noch anzutreffen; mehr gaben und geben die natürlichen Ressourcen der Insel nicht her ohne das Ökosystem tiefgreifend zu verändern. Für einen Tawana ist es darum zur Selbstverständlichkeit geworden, nicht zu Essen bis man satt ist, sondern nur so viel zu sich zu nehmen, bis man keinen Hunger mehr hat.

Die zehn Inseln

Die vier bewohnten Inseln heißen, in Größe abnehmend: Dala, Tengu, Batwan und Gil. Sie befinden sich ganz im Süden der Sonnenkette, wie die Tawana die zehn Inseln nennen.

Dala ist die größte der Inseln. Auf ihr leben ca. 10.000 Tawana in ungefähr 80 Dörfern. Eine große Quelle ist der Ursprung eines kleinen Flusses, welcher in den westlichen Hügeln entspringt und in einem grossen See mündet. Neben Dala haben nur Tengu und Batwan eine grössere Süßwasserquelle. Auf Dala leben die reichsten (oder wie die Tawana sagen würden, die, die am meisten Teilen) der Tawana. Die Insel bietet alles was ein Tawana sich wünschen kann und die Dörfer haben einen großen Abstand zueinander. Der dichte Dschungel der einen Großteil der Insel überzieht, könnten für einen Blasshäuter, der die Insel zum ersten Mal betritt, den Eindruck vermitteln, dass sie unbewohnt ist.

Auf Tengu leben etwa 5.000 Kinder der Sonne in 40 Dörfern. Die Beschaffenheit ist ähnlich wie Dala und auch hier leben die einzelnen Dörfer sehr autark und mit großen Abstand zum nächsten Dorf. Selbiges gilt für Batwan, nur, dass dort ungefähr 4.000 Tawana leben. Auch hier fndet sich ein dichter Dschungel, der die Insel wie ein Teppich abdeckt und die Dörfer fast unsichbar macht.

Gil besitzt nur ein paar kleinere Quellen, die eben gerade zur Wasserversorgung für die dort lebenden 3.000 Tawana reichen, aber es gab auch sehr heiße Jahre in denen Wasser von den anderen Inseln geholt werden musste, was ein mühsames Unterfangen war. Die Sonnenmänner, die sich um die Dörfer der Insel Gil kümmern, haben nach den heißen Jahren kleine Reservoire an den Quellen angelegt.

Neben den bewohnten vier größeren Inseln, gibt es noch Waha, die Insel der Sonnenmänner, und Kuk, die Insel der Ahnen. Kuk ist die nördlichste Insel der Inselkette. Waha ist die nördlichste der bewohnten Inseln, somit liegt sie zwischen den bewohnten Inseln und der Insel Kuk. Kein normaler Tawana würde Kuk betreten und nur die Sonnenmänner gehen dort hin, um die Toten auf Tragen in die Bäume zu hängen. Auf Waha leben die Sonnenmänner verstreut und in kleinen Hütten, die eher Erdhöhlen gleichen. Die Insel ist übersät mit kleinen Kuriositäten, wie verbrannter Erde, blühenden Garten, kleinen kutlivierten monokulturen an denen Getreide und anderes angebaut wird. An manchen Stellen finden sich mit Ocker bestrichene Bäume, Pflanzen und Steine, an anderen ein scheinbares Wirrwar aus schmalen Bewässerunggräben, riesige Traumfänger- all dies und andere Sachen sind Ergebnisse und Experimente der Sonnenmänner.

Die anderen Inseln haben keine Namen bei Tawana. Eine Ausnahme bildet jedoch eine Insel im Norden, auf der es nur Sand und Stein gibt. Da dieser Ort zwischen Himmel und Erde liegt, es dort aber nichts lebendes zu geben scheint, ist er den Tawana suspekt und sie nennen ihn: Kein Ort. Dieser Titel und eine Erklärung an fragende Blasshäuter, dass dieser Ort ein Ort Jenseits von Gut und Böse sei, hat zu dem Missverständnis geführt, dass die Blasshäuter glauben, die Tawana meinten dieser Ort sei verflucht.

Die Prinzipien des Ackerbaus sind den Tawana im Grunde aus den naturphilosophischen Betrachtungen und Experimenten der Sonnenmänner gut bekannt. Man pflegt die wild wachsenden Vorkommen an Lukawurzeln und anderen Geschenken des Dschungels auf den bewohnten Inseln, ohne sie jedoch zu kultivieren. Jedes Dorf verfügt überdies über ein paar Schweine, die jedoch die Zahl 10 nicht überschreiten dürfen, sie werden in Gattern gehalten und manchmal ein Stück weit in den Dschungel geführt. Doch es wird peinlich genau darauf geachtet, was und wieviel sie fressen, um das Ökosystem nicht zu gefährden. Die Aufgabe ein Schweinemann zu sein, gilt als sehr ehrenvolle und verantwortungsvolle Arbeit. Einige der besten Sonnenmänner haben vor ihrem Ruf zum Sonnenmann viele Jahre als Schweineman gearbeitet. Es wird auch auf Jagd gegangen, diese jedoch wird nur von denen Sonenmännern anberaunt und sie legen voher Jagdquoten fest.

Religion

Zwei Aspekte gibt es bei den Tawana. Das Gute und das Schlechte, mit Namen Wana, der Gütige, und die Große Schwester.

Wana ist die Sonne, „sein“ Reich ist der Himmel, der Tag und jeder Flecken Erde auf den Sonnenstrahlen treffen. Alles, was wächst ist Wana zu verdanken. Wana ist allmächtig im Glauben der Tawana. Wana wird verstanden als gütiger Gott, der Sonnenschein ist sein Lächeln und er lächelt viel. Täglich findet, wenn die Sonne am höchsten steht, ein Dankesritual statt. Bei dem Gawana werden leere Gefäße in die Sonne gestellt, welche Wana mit seinem Lächeln füllt und die nach gemeinschaftlichem Musizieren und Tanzen symbolisch getrunken werden. So ernährt Wana seine Kinder.

Die Große Schwester ist der schlechte Aspekt des Lebens. Ihre Domäne ist die Nacht, der Ozean und alle Orte an die kein Sonnenlicht gelangen kann. Die Tawana geben ihr keinen eigenen Namen und keine Attribute. Es gilt als Tabu über sie zu sprechen, wenn man des nachts unter freiem Himmel ist. Doch wissen die Tawana um ihre göttliche Macht und das Schlechte gehört für sie, wie das Gute, zum Leben dazu. Sie verehren die Große Schwester im Grunde nicht minder als Wana, doch möchte man ihre Aufmerksamkeit nicht erregen. Auch ist den Tawana bewusst, dass das Süßwasser, welches es auf den Inseln gibt, ein Gabe der Großen Schwester ist. Die Große Schwester gibt jedoch nichts umsonst, sie verlangt Gegenleistungen und so kommen die negativen Dinge ins Dasein. Wenn einem ein Unglück widerfährt, dann sprechen die Tawana davon, dass die Große Schwester ihren Mantel über einen wirft, ganz so, wie sie jede Nacht ihren Mantel über ganz Antamar wirft. Stürme, Fehlgeburten, Streit und Wut sind alles Aspekte der Großen Schwester. Es ist jedoch immer nur eine Frage der Zeit bis Wana wieder lacht und das Unglück wieder vergeht.

Zwischen den beiden göttlichen Aspekten und den Kindern der Sonne vermitteln die Sonnenmänner. Sie sind sozusagen die Erwachsenen, die den Kindern der Sonne den Willen Wanas übersetzen. Es gibt einige schamanistische Kräfte derer sie sich bedienen könnten, doch meistens sind sie Naturphilosophen, die sich stundenlang über den Wuchs einer Pflanze und deren Verbindung zu Wana und der Großen Schwester unterhalten können.

Da die Tawana alles, aber wirklich alles, in diese zwei Aspekte unterteilen sind sie für Außenstehende sehr abergläubisch, doch in Wirklichkeit meiden sie, verständlicherweise, die Große Schwester, wo sie nur können.

Sprache

Die Tawana sprechen im Grunde Xeanhatl, welches sie Patawana nennen, also die Sprache der Kinder der Sonne. Natürlich haben sie in ihrer beinahe 500 Wendungen andauernden Isolation ihre eigene Mundart entwickelt, so, dass Gespräche mit kontinental Dschungelstämmen wohl möglich wären, aber tiefer gehende Konversation sich als schwierig erweisen würde. Ihnen ist auch im Laufe der Zeit das J abhanden gekommen, somit dürfte sich der eine oder andere Name eines Nordahejmrs, wie z.B. Fjolnir, als wahrer Zungenbrecher entpuppen. Aus Rache den Xetoka gegenüber wurde das X aus ihrer Sprache verbannt, mittlerweile wird kein Tawana mehr wissen, wie er es aussprechen sollte.

Die Tawana unter sich reden nicht viel, es gibt schlicht nicht viel zu erzählen, denn feste Abläufe bestimmen den Alltag eines Tawana, ein jeder hat sich bereits in jungen Jahren eine Aufgabe in der Gemeinschaft gesucht. Vieles wird durch Gesten oder schlichten Augenkontakt geregelt, doch wenn sie miteinander reden, dann bedienen sie sich Metaphern. Den höchsten Stand der Sonne z. B. würden sie als „Wenn Wanas Lachen am hellsten erklingt“ beschreiben.

Wesen

Die Tawana sind ein friedliebendes Volk, das meist ein zufriedenes Lächeln im Gesicht trägt. Es gilt die Regel: Alles was nicht schlecht ist, ist gut.

Da Kämpfe meist aus Wut oder Egoismus ausgetragen werden, sind dies Aspekte der Großen Schwester, die es zu meiden gilt, und so würde ein Tawana generell eher weglaufen als den Kampf zu suchen. Denn für ihn ist klar, dass man nicht gegen die Große Schwester ankämpfen kann, egal in welcher Form sie ihm begegnet. Dies sollte nicht mit Feigheit gleichgesetzt werden und ein in die Enge getriebener oder ein im Auftrage Wanas handelnder Tawana kann ein beeindruckender Gegner sein.

Einem Tawana würde es nie einfallen, etwas zu fordern und sie teilen alles. Es erfüllt sie mit großem Unverständnis, wenn sie auf jemanden treffen, der viel hat und nicht von sich aus teilen möchte.

Wana macht die Haut schwarz. Eine logische Konsequenz aus der Weltsicht der Tawana ist, dass jene, die die schwarze Hautfarbe der Tawana nicht ihr eigen nennen, eher der Großen Schwester, als Wana zugeneigt sind.

Sollte sich ein Tawana tatsächlich einmal aufmachen und versuchen den Kontinent zu erreichen, wird er seine Auffassung der Welt einfach mitnehmen und voller Mitleid auf die blasseren Tas schauen, die sich der zwei Aspekte scheinbar nicht vollends bewusst sind oder der Großen Schwester dienen. Auch wird der, für den Tawana scheinbar enorme, Einfluss der Großen Schwester auf dem Kontinent erschreckend für ihn sein. Doch solch ein Versuch kommt selten genug vor, denn zum einen müsste man über den Mantel der Großen Schwester fahren, was an sich sehr gefährlich ist und zum anderen wissen die Sonnenmänner, dass der Weg zur großen Insel, wie sie Eriath nennen, gegen den Lauf von Wana liegt.

Sagen und Legenden

Andere Dschungelstämme, die nach der Flucht in das ursprüngliche Siedlungsgebiet der Tawana kamen, sahen nur die Reste der Dörfer an den Stränden treiben und manche von ihnen glauben hartnäckig, die Tawana seien in den Ozean gezogen, wo sie nun als Fischmenschen, den Naáhn, leben und gelegentlich aus Rache für ihre Flucht Fischerdörfer der Dschungelstämme und Xetoka überfallen.

Bei den Tawana hingegen gelten die Naáhn als die Dorfgemeinschaft, welche bei der Flucht von der Großen Schwester von ihnen genommen wurde. Sie nennen die Naáhn deshalb die Kinder der Großen Schwester und kein Fest wird in den Dörfern der Tawana gefeiert, ohne dass der gerechte Anteil der Speisen nicht sorgsam und feierlich am Strand abgelegt wird. Meistens, wenn auch nicht immer, ist es am nächsten Morgen nicht mehr da.