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Die Geschichte des Maamorasch

Version vom 19. Juni 2023, 09:33 Uhr von Taric (Diskussion | Beiträge) (Der Tod des Maamorasch und der Verrat des Lavaan)



Die Geschichte des Maamorasch
Ingame
Schreiber
Unbekannt

Erschienen
Unbekannt

Verbreitung
Zwergenreiche

Sprache
Altes Zwergisch

Standort
Unbekannt

Outgame
Autor

Status
Unbekannt

Inhaltsverzeichnis

Maamoraschs Geburt

So man den Erzählungen der Alten Glauben schenken mag, wurde Maamorasch - als erstes Kind des Xolgoraschs, den man auch den Vater aller nennt und der Umor, die man auch die Mutter aller nennt - an einem kalten, verschneiten Wintertag, nahe dem heutigen Berg Darbosch, geboren. Das Kind Maamorasch strotzte vor Kraft und Energie. Nie vernahmen der Vater und die Mutter aller von ihm ein Weinen oder Wehklagen. Stets war er darauf bedacht, seine jüngeren Geschwister vor Unbill zu bewahren und sich schon früh mit anderen im fairen Wettstreit zu messen.

Die Aufgabe des Maamorasch

Und als die Zeit des Vaters Aller gekommen war zu weisen, rief er seine Söhne zu sich. Rambok, Maamorsch, Lavaan und Magmarox wurden von Umor zu ihm getragen. Als der strenge Blick des Xolgoraschs auf Maamorasch lag, wurde es still in Antamar.

Du und die deinen, sollen wachen und beschützen, der Nachfolgenden auf Ewig. Und Umor nickte, als Maamorasch seine Mutter, die Mutter aller, ansah. Und Maamorschs Sinne wurden geschärft und sein Körper stark.

Er wurde der Stammvater der Dûn.

Die dunkle Bedrohung und der Verlust seines Linken Auges

Einst - es war schon viele Wendungen her, dass Maamorasch vom Vater aller zum Bewahrer der seinen gekürt worden war - und der Ahnherr der Dûn hatte gerade die 36. Wendung seines Lebens hinter sich gebracht, da vernahm er, aus einem abgelegenen Dorf, das Leid seiner Kinder. Etwas Dunkles war aus den tiefen der Erde gekrochen und zwei Sippen waren aus ihren Stollen verschwunden. Die umliegenden Sippschaften wurden bei ihrer Suche nach den Verschwundenen von eine finstere Bedrohung, einer Horde ohne Namen, mit reißende Klauen, blinden Augen und bösartig Zähnen angefallen und mussten sich aus den Stollen zurückziehen. Fortan fürchteten die tapferen Familien um ihr Dasein. Maamorasch - bereits siegreich aus vielen Kämpfen und auch Turnieren - wappnete sich, folgte dem Ruf und eilte den Bedrohten zur Hilfe.

Die Furchtsamen empfingen ihn voller Dankbarkeit und Demut. Furchtlos schritt er, der der Stärkste unter den seinen war, in die Tiefe und die dunkle Bedrohung erwartete ihn. Ihre widerlichen Schreie empfingen ihn, doch prallten sie von ihm ab. Monster um Monster viel seiner Axt zum Opfer. Die Zahl der weißhäutigen Bestien schien kein Ende nehmen zu wollen. In jedem Gang traf er auf weitere von ihnen. In den tiefsten Tiefen fand er ihren Hort und ihre Mutter. Eine Abscheulichkeit, jenseits des Verstandes, jenseits der Realität. Sie war nicht alleine. Weitere Bestie, wie die die er schon erschlagen hatte, aber auch welche die um ein doppeltes größer Waren stellten sich zwischen Maamorasch und seine Beute. Er wusste, wollte er dieser Bedrohung Herr werden, so musste er ihre Erzeugerin vernichten. Maamorasch kämpfte ohne Unterlass. Sein gestählter Körper zeigte kein Anzeichen von Erschöpfung, während er Reihe um Reihe von ihnen niedermähte, doch ihre Zahl schien endlos zu sein. Da sah er eine Lücke, einen Weg zum Zentrum, zur Abscheulichkeit, ihrer Königin, doch dieser Schritt war nicht ohne Gefahr für den Ahnherrn.

Maamorasch ging diesen Schritt trotzdem. Er betrat die sich kurz auftuende Bresche in ihren Reihen. Von allen Seiten stürmten sie nun auf ihn ein, jeder dunkle Gang schien mehr von diesen kreischenden, blinden Bestien auszuspeihen. Seine Aufgabe im Blick, die eigene Gesundheit missachtend, stellte er sich der Mutterbestie und ihre riesigen Bewachern, Er streckte allesamt nieder. Jedoch gelang es dieser Abscheulichkeit noch einen blutigen Schnitt im Gesicht des Ahnherrn der Dûn zu hinterlassen und ihm das halbe Augenlicht zu nehmen.

Der Tod ihrer Mutter versetzte die Bestien in pure Raserei und ihre endlose Zahl schien den tapfersten der Tapferen und den Dûn zu übermannen, da zog er sich - wohlwissend, dass diese Horde ohne ihre Mutter zum Aussterben verurteilt war - in einen schmalen, natürlichen Gang zurück, der ursprünglich unter Wasser gestanden haben musste. Die eifrigen Zwerge hatten den Fluss seinerzeit für ihre Grabungen umgeleitet, doch Maamorasch vernichtete die Konstruktion und das Wasser flutete den Tunnel und ertränkte die Bestien. Der Ahnherr aber Schritt - mit einem Tuch um die leere Augenhöhle gebunden - siegreich aus den Unterwelt empor. Von blinden, weißhäutigen Bestien hat man bis heute nichts mehr gehört und so ist davon auszugehen, dass diese Bedrohung ein für alle Mal von Maamorasch vernichtet wurde.

(Siehe auch https://wiki.antamar.eu/index.php/Tiefengnom)

Die Erschaffung der Kettenhemden Maamoraschs und Ramboks

Selten waren Rambok und sein Bruder Maamorasch einer Meinung und stets versuchten sie einander zu übertrumpfen. So ergab es sich eines Abends, dass es zwischen den beiden Brüdern zum Streit darüber kam, wer von beiden der bessere Rüstungs- und Waffenschmied sei. Maamorasch betonte, dass er als Meister der Kampf- und Kriegskunst über den stärksten Schmiedearm verfüge und nur so ließen sich wahrhaft meisterhafte Waffen und Rüstungen schmieden. Sein Bruder Rambok hielt dagegen, dass nur ein wahrer Meister des Handwerks perfekte Rüstungen und Waffen schmieden könne, denn es käme nicht auf die Stärke, sondern auf das Geschick und die Technik an, um wahre Perfektion beim Schmieden zu erreichen. Lavaan genoss es seine Brüder im Zwist zu sehen und versuchte die Kluft zwischen beiden - durch den einen oder anderen Einwurf - noch etwas zu vergrößern. Magmarox aber, der dem Streit der beiden am Abendtisch ebenfalls beiwohnte und des Ganzen überdrüssig geworden war, schlug (zur Beilegung des Disputs) einen ehrlichen und fairen Wettstreit vor. Beide Brüder sollten mit eigenem Werkzeug gleichzeitig, aber in unterschiedlichen Schmieden des Berges Darbosch, ein perfektes Kettenhemd herstellen. Beiden würde dafür eine Woche gewährt und die gleiche Menge Metall zur Verfügung gestellt. Im Anschluss würden Magmarox und die übrigen Zwergenschmiede des Ortes deren Qualitäten, nach besten Wissen und Gewissen, prüfen und einen Gewinner festlegen. Zudem solle das Kettenhemd des einen fortan vom anderen Bruder getragen werden und umgekehrt, so dass dieser ganze Wettstreit noch etwas Gutes habe, indem er der Eine dadurch für den Schutz des Anderen sorge. Grummelnd stimmten Rambok und Maamorasch dem Vorschlag zu und schon am nächsten Morgen sollte der Wettstreit beginnen.

Unter Aufsicht von jeweils drei Zwergenschmieden, betraten die Brüder zwei entfernt voneinander liegende Schmieden, begaben sich an die Essen und begannen sogleich mit ihrer Arbeit. Tag um Tag hörte man nun aus beiden Schmieden das Geräusch des Schmiedehammers, dass Zischen abkühlenden Metalls und hier und da auch das Fluchen eines der Brüder, wenn etwas in dessen Augen nicht so ganz nach Plan verlief oder das zufriedene Lachen, wenn es eben doch mal alles glatt lief. Am siebten Tag endlich traten die beiden Kontrahenten aus ihren Schmieden und in ihren Händen lag jeweils ein in der Sonne funkelndes, perfekt gearbeitetes Kettenhemd. Die sechs Zwergenschmiede, die auf Wunsch von Magmarox die Aufsicht über beide Brüder gehabt hatten, waren nun auch gemeinsam mit diesem die Richter dieses Wettstreites. Lange begutachteten sie beide Kettenhemden und wogen das pro und contra ab. Beide Kettenhemden waren geradezu einzigartig perfekt, jedes auf seine eigene Art und Weise. Selbst Magmarox musste sich nun eingestehen, dass es keinen Gewinner und keinen Verlierer dieses Wettstreites geben konnte. So entschieden er und die Zwergenschmiede, unter dem Widerstand von Rambok und Maamorasch und natürlich dem Bedauern von Magmarox - sich fortan weiter diesen Disput anhören zu müssen, dass der Wettstreit ergebnislos zu Ende ging. Beide wurden zum Sieger erklärt und sollten fortan das Kettenhemd des anderen tragen müssen. Leider führte das Ganze nur dazu, dass die Diskussion zwischen beiden Brüdern um so heftiger geführt wurden, da jeder der Brüder letztlich doch den Sieg des Wettstreits für sich beanspruchte.

Und noch heute halten es die Nachkommen der beiden Brüder so und beanspruchen den Sieg des Wettkampfes für Ihren Ahnherrn. Seit dem hat sich auch das Sprichwort etabliert: "Wie Dûn und Eisen."

Das von Maamorasch gefertigte Kettenhemd des Rambok wurde nach dessen Abreise nie wieder gesehen. Das von Rambok gefertigte Kettenhemd des Maamorasch allerdings, fand man eines Tages an der Grenze zum Orkreich. Seit dem ist es im Maamorasch-Tempel in Boxohôr in sicherer Verwahrung.

Die Vernichtung des Drachen Fanraschur

Es hauste einst ein Drache in den Schattenkuppen, der selbst die Seinen um Größe, Kraft und Schläue übertraf. Ein riesiges säurespeiendes Monstrum, mit Schuppen die härter waren als jeder Dûn-Schild und Klauen, die selbst Gebäude zerfetzen konnten. Zudem war er von bösartiger Natur, bereitete es ihm doch scheinbar Freude, Leid unter Tier und Zwerg zu verbreiten. Viele hatte er schon gefressen, ganze Herden und Sippen waren ihm zum Opfer gefallen. Teils aus Hunger, teils aus Gier nach den wertvollen Schätzen der Erde, die er hier im Reich der Zwerge für sich alleine beanspruchte. So kam es auch, dass er eines Tages die Zwergensiedlungen am Berg Darbosch anfiel. Keiner konnte gegen ihn bestehen. Ein ganzes Zwergenheer löste sich unter seinem Atem zu Asche und Luft auf und das Monster stahl Gold und Edelsteine, soviel ist mit sich führen konnte. Der Kraft dieses Ungeheuers ausgeliefert und mit einer Wiederkehr des fliegenden Unheils rechnend, flehte die frühe Zwergenheit die drei Söhne Xolgorasch. um Hilfe an. Umor und Xolgorasch waren zu dieser Zeit schon in die Hallen der Umors geschritten, um den Weg für die nachfolgenden Generationen zu ebnen.

Der Macht ihres Feindes nichts entgegensetzen könnend, ersannen Maamorasch, Rambok und Magmarox eine List. Keine Mauer, keine Wand und keine Säule konnte das Monster stoppen. Es war durch die Hallen der Zwerge wie ein Lavastrom gebrochen und gekrochen. Scheinbar konnte dieses Wesen nicht aufgehalten werden. Doch würde es auch dem Druck der Erde standhalten?

Auf Anweisung der drei Brüder gruben die Zwerge in ihren Minen schneller und ertragreicher als jemals zuvor. Alles was ans Tageslicht gefördert wurde, landete auf einem zentralen, tief unter der Erde liegenden Platz, der schon damaligen Hauptstadt Darbosch. Gleichzeitig wurden die tragenden Pfeiler von den Zwergen bearbeitet, so dass diese mit wenig Aufwand zum Einsturz gebracht werden konnten. Jetzt hieß es für die Tapferen abzuwarten.... und die Gefahr in Form des Drachen Fanraschur trat erneut auf den Plan, doch damit hatte keiner der Zwerge gerechnet: Der Drache war scheinbar ein Weibchen, den dieses Mal trat es in Begleitung von drei Jungdrachen auf den Plan. Während die Jungdrachen außerhalb der Reichweite von Armbrust und Speer in der Luft verblieben, stürzte sich Fanraschur in die Tiefen der Zwergengewölbe, bis sie - die Schätze riechend - so tief ins Erdreich eingedrungen war, dass sie den zentralen Platz erblicken konnte. In dem Moment rissen die Zwerge die Stützpfeiler weg und begruben damit den Drachen, sowie einige Dutzend Zwerge, die sich mutig für die innenliegenden Stützen gemeldet hatten, unter sich. Das war das Ende der Drachenmutter, ihre Kinder aber, noch zu klein um sich mit der verbliebenen Zwergenheit anzulegen, flohen nach Rache schreiend in alle Himmelsrichtungen. Doch auch die Zwerge hatten nichts zu jubeln. Vom einst riesigen Berg Darbosch, war nur noch ein Schatten seiner selbst, eine Kuppe verblieben und auch die Zwergenstadt war in großen Teilen zerstört. Die Verluste an Zwergenleben allerdings, schmerzten unseren Urahn und seine Brüder am meisten. Einzig Trost war, dass die Bedrohung damit vorübergehend von den Zwergen genommen war.

Seit dieser Auseinandersetzung herrscht zwischen beiden Rassen eine tiefe Feindschaft.'

Die Vertreibung der Eisriesen

Vor einer langen, langen Zeit existierte eine magische Rasse, die man die Eisriesen nannte. Niemand weiß woher sie kamen, wer sie geschaffen hatte und was ihre Bestimmung war. Bekannt war nur, dass dort, wo sie auftauchten, ihnen das Eis und der Schnee folgten. Ihre Berührung ließ alles Lebende und Unbelebte zu Eis erstarren. Wer sich ihnen auch nur näherte, dem schlug schon der eisige Nordwind entgegen. Riesige, gesichtslose, unheilvolle Eishumanoide, deren Marschgepäck die Kälte und der Tod war.

Sie kamen aus dem Norden in die Schattenkuppen, in das Land, welches von unseren Vorvätern besiedelt wurde und fortan schien der Winter nicht mehr von uns weichen zu wollen. Trafen sie auf Zwerg und Tier, so blieben nichts als eisige, unbewegte Schatten derer selbst zurück. Nur die unterirdischen Teile des Zwergenreichs blieben ihnen verwehrt, waren sie doch viel zu groß, um die schmalen Tunnel und Tore zu durchwandern, die durch unsere Vorfahren angelegt worden waren. DOCH die oberirdischen Pfade des Zwergenreiches waren fortan für die Unseren nicht mehr zu beschreiten.

Unser Ahnherr Maamorasch führte - der Bedrohung überdrüssig - mehrere, bewaffnete Exkursionen an die Oberfläche und es gelang ihm dadurch vereinzelte Exemplare der Eisriesen - unter hohen Verlusten - mit Hammer und Axt zu zerschmettern. Den Anführer der Eisriesen und seiner riesigen Streitmacht konnten die Zwerge damit aber nicht Herr werden, da sich diese weit im Norden der Schattenkuppen, nahe des Eismeers und dem heutigen Ranasch verborgen hielten. Als der Eisriesenkönig vom Tod der Seinen erfuhr, entsandte er seine stärksten Krieger, um sich für die Taten von Maamorasch und seinen Zwergen zu rächen. Das bösartige Wesen wusste um die Familie unseres Ahnherrn, um seine Brüder und so harrten die entsandten, eisigen Giganten aus, bis ihnen eines Tages Rambok - der jüngere Bruder unseres Ahnherrn - auf einer Steigung begegnete. Schnell und im Schutze eines Schneesturmes fielen sie über den Ahnherr der Eisenzwerge und seine Begleiter her und ließen niemanden am Leben. Niemanden, mit Ausnahme von Rambok selbst, den sie mit sich in den Norden zerrten.

Als Maamorasch von dieser Tat erfuhr, war er außer sich vor Zorn. Sein ebenfalls jüngerer Bruder Magmarox, der weiseste unter den Zwergen, riet seinem Bruder mit dem Feind in Verhandlungen zu treten, um Rambok, den Meister der Handwerks, wieder freizubekommen, doch davon wollte Maamorasch nichts wissen. Alleine, nur mit dem Nötigsten ausgerüstet, machte er sich auf den Weg nach Norden und folgte den verblassenden Spuren seiner Feinde, bis ins tiefste Eis. Mehr als einmal verlor er die Fährte, zu geschickt war die Magie der Eisriesen beim Verdecken ihrer Spuren, aber letztlich fand Maamorasch das Schloss der Eisriesen. Furchtlos Schritt er durch die Tore und streckte voller Kampfeskraft und Wut die vereinzelten Eisriesen nieder, die sich ihm in den Weg stellten, bis er schließlich in den Thronsaal kam und bemerkte, dass er sich hatte in eine Falle leiten lassen. Vor ihm saß der König der Eisriesen, mit einer Krone auf seinem Haupt, in die ein riesiger, leuchtender Stein eingebunden war. Neben ihm, in einem Käfig aus Eis, stand Rambok und rief seinem Bruder zu, er möge sich in Sicherheit bringen. In dem Moment stürmten die Elite-Krieger des Eiskönigs - die sich in versteckten Nischen verborgen gehalten hatten - auf unseren Ahnherrn zu und verwandelten ihn zu Eis.

Der König der Eisriesen ließ sein Volk in den Thronsaal treten und den erstarrten Maamorasch links neben seinem Thron aufstellen, während sich rechts der Käfig mit dem armen Rambok befand. Voller Stolz prahlte das riesige Wesen vor seinen Mitriesen, in einer fremden, wie der Wind klingenden Sprache. Da erschien der Geist der Mutter Umor neben Maamorasch und küsste die Eisskulptur ihres Sohnes an der Stirn. Ehe sich der König versah, war Maamorasch wieder der Alte. Mit einem lauten Kriegsschrei stürzte er auf den König zu und enthauptete das Wesen, ehe es reagieren könnte. Als der Kopf des Ungetüms mit der Krone zu Boden fiel, da zerplatzten auch die Meisten der übrigen Eisriesen in dem Moment zu einem Haufen Eissplitter, die quer durch den Raum regneten. Die wenigen übrig gebliebenen Eisriesen ergriffen - aus Angst vor unserem Ahnherrn - die Flucht. Maamorsch aber zerstörte den Käfig seines Bruders mit seiner Axt, nahm das leuchtende Juwel des gefallenen Eisriesenkönigs aus den Krone und brachte dieses und seinen Bruder sicher zurück zum Berg Darbosch.

Seit dem hört man oft aus den Mündern der Dûn-Zwerge den Spruch: Schon Maamorasch musste immer auf seinen kleinen Bruder Rambok aufpassen.

Der Beginn der Fehde gegen die Orks

Es war in seinem 150. Lebensjahr, den Schriften der Alten nach, als Maamorasch wieder einmal die heimatlichen Gestade verließ, um in einem Turnier den Starken dieser Zeit entgegen zu treten. Doch wollte das Schicksal es anders, sein Weg führte durch verlassene Lande und schließlich zu einem stolzen Gehöft. Doch war kein lebend Wesen hier zu treffen, gebranntschatzt und gemordet, so fand er dies einst stolze Haus. Selbst alle Kinder und die Alten, nichts und niemand ward entkommen. Ein heilger Zorn erfasste ihn, und hier und jetzt tat er den Schwur: wer immer dies getan, würde von ihm zur Rechenschaft gezogen. Sogleich zog er weiter, den Spuren folgend. Der unbekannte Feind indes schien dies zu spüren, denn so sehr er sich auch sputete, nicht an Schlaf noch an Nahrung denkend, so schienen auch die Flüchtenden von großer Eile beseelt zu sein. Doch schließlich, nach mehreren Tagen wilder Jagd, stellte er die Übeltäter. Es waren Wesen wie er sie selbst noch nie geschaut, von wildem Wuchs, mit großen Zähnen und einem schwarzen Pelz. Noch immer die Beute bei sich tragend, so stellten sich diese dem Maamorasch entgegen, mit wilden Flüchen ihn schmähend. Der Anführer, gewandt in Felle und Leder, mit einer riesigen Axt in der Hand, schleuderte ihm die Schädel der getöteten vor die Beine, als Gruß und Grund für den Streit. Voll Grimm und Zorn, so fuhr der Sohn Xolgoraschs zwischen sie. Mit mächtgen Streichen, ohne Gnade, so fielen die Schwarzpelze tot. Ihr Führer indes, gewardt der Niederlage, eilig im Schutze des Waldes entkam. So rächte Maamorasch die Toten, und schwor dem Volke von Mördern und Feiglingen ewigen Zwist - auf das sie nimmer mehr die Ruhe fänden.

Der Abschied von seinen Kindern

Und als nach vielen, vielen Wendungen des Kämpfens und Siegens die Zeit für Maamorasch gekommen war, seinen Kindern die Welt zu öffnen, da sie nun in der Lage waren sich selbst und die ihren zu schützen, wies er sie an einen Rat zu bilden. Dieser sollte fortan die Geschicke unter den Seinen leiten. Er selber ging er mit seinen Brüdern Rambok und Magmarox, um die 1200. Wendung, fort. Von da an wurden sie nie wieder in der Nähe der zwergischen Siedlungen gesehen. Es wird aber gemunkelt, dass sich die Wege der Brüder eines Tages trennten und jeder davon seinen Eigenen beschreiten musste.

Der Tod des Maamorasch und der Verrat des Lavaan

In einer Zeit, lange nach dem Auszug der drei Brüder / nicht von den Zwergen überliefert:

Es kam die Zeit - Maamorasch war mittlerweile in die Jahre gekommen, viele Zwergenleben wandelte er nun schon auf Antamar und gefühlte Äonen war es her, dass er seine Kinder sich selbst überlassen hatte - da traf er, an der Grenze seiner Heimat, zum Orkreich, auf ein Heer aus Schwarzpelzen. Tausende hatte er zu seinen Lebzeiten schon erschlagen, aber dieses riesige Heer war anders. Es schien auf ihn zu warten. Als man seiner Gewahr wurde erschallte der Klang von hunderten Orkhörnern und die Masse setzte sich in seine Richtung in Bewegung. Einer derartigen Übermacht war an dieser Stelle nicht Herr zu werden. So ersann unser Ahnherr eine List. Zu gut kannte er sich hier in den Bergen aus, um den Orks in eine derartige Falle zu laufen. Es gab eine Schlucht, nahe von hier, die nur wenigen Männern nebeneinander Platz bot. Dorthin zog er sich, wohlwissend, dass sie durch ihre Überzahl keinen Vorteil erringen konnten - die Wände der Schlucht waren unerklimmbar - zurück. Das Orkheer folgte ihm, wollte sein Blut sehen und stockte, als es in die enge Passage eintrat. Als die den stärksten der Dûn erreichten, kam es zum Kampf. Höchstens drei Orks oder ein Oger konnten sich ihm gleichzeitig stellen und so starben unter seiner Axt an dem Tag wieder Hunderte. Bevor sie auf Abstand gingen. Am nächsten und am übernächsten Tag geschah das Gleiche. Es gelang ihnen nicht den Ahnheern zu überwinden. Dann versuchten sie es mit langen Spieße, doch der große Maamorasch wich diesen stets aus, nur um dann die Spitzen mit seiner Axt abzutrennen. Dann versuchten sie es mit Pfeil und Bogen, aber vergebens. Kein Geschoss durchdrang seinen Schild und seine Rüstung.

Am fünften Tag dann, Maamorasch schrie ihnen seine Verachtung entgegen und fordert sie auf fortzufahren. Seine Axt habe Hunger, doch kein Ork näherte sich mehr seiner Stellung. Sie hielten sich abwartend auf einer Entfernung von fünfzig Schritt zu ihm. Kein Horn erschall mehr und keine Bewegung war im Heer der Orks. Da erschien hinter ihm ein zweites Heer von Schwarzpelzen unter Führung des Orkanführers und seines jüngsten Bruders, Lavaan! Er hatte den Feind über einen geheimen, nur dem Zwergenvolk bekannten Pfad in den Rücken Maamoraschs geführt, den er - wie auch seine Brüder - wegen der Übertragenen Aufgaben stets gehasst hatte. Das er seinen älteren Bruder eines Tages dem Feind ausliefern würde, hatte Maamorasch niemals für möglich gehalten. Das erste Mal in seinem Leben drangen Tränen des Zorns und der Enttäuschung auf des alten Maamoraschs Wangen. Die Schwarzpelze eröffneten in dem Moment zeitgleich das Feuer ihrer Pfeile. Wieder wehrte der Ahnherr sie ab, so gut es ihm möglich war, aber einer davon durchschlug seine Lunge und ein weitere Drang in sein Knie ein. blutspuckend und schwer verletzt stürmte der Ahnherr der Dûn in Richtung seines verräterischen Bruders und der Schwarzpelze die ihm begleiteten. Der Anführer der Orks - ein Nachfahre des Schwarzpelzes, der Maamorasch damals hatte seinen Schwur ablegen lassen, wider der Orkengefahr - hob die Hand und seine Truppen stürmten von beiden Seiten auf den angeschlagenen Zwerg zu. Lavaan aber floh aus Angst, dass Maamorasch seiner doch noch habhaft werden könnte. Sie seinem Feind erneut stellen erschlug Maamorasch abermals Ork um Ork, aber nun, eingekreist, drangen immer mehr Speere der Orkhorde zu ihm durch. Am Ende des Tages lag der Ahnherr Maamorasch von einer Vielzahl Verletzungen übersäht tot am Boden.

>> Maamorasch öffnet die Augen. Er befindet sich über dem Geschehen. Er sieht wie die Orks seinen Leichnam jubelnd mit sich schleifen. Weit entfernt erkennt er Lavaan, den Verräter. Verflucht seist du Bruder, für diesen Verrat. Mögen du und die deinen niemals die heiligen Hallen unserer Mutter Umor betreten dürfen. Die Szene wird unscharf und auf einmal erblickt er unter sich im Fels ein leuchtendes Tor. Darin steht seine Mutter. Sie nickt zustimmend und der Geist Maamoraschs folgt ihr in die Tiefe. Es fühlt sich an wie ein Heimkehren. <<

Und der Fluch des Maamorasch hat bis heute Bestand. Weder Lavaan, noch seine Nachfahren können die Hallen der Mutter Umor betreten. Sie sind dazu verdammt, dass ihre Seelen auf ewig in der Zwischenebene gefangen sind.

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