II. Ulanenregiment

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Das II. Ulanenregiment ist eine nicht den eigentlichen, herzoglichen Truppen zugeordnete Reitereinheit des Herzogtums Galfar. Sitz des Regiments ist Burg Birca; ein eigenes Wappen jenseits des Wappen von Burg Birca wird nicht geführt. Lediglich ein Wimpel an den Lanzenspitzen, in Grün und Gold gehalten, ermöglicht eine Unterscheidung der Regimentsmitglieder von Ulanen anderer Einheiten.

Gründungsgeschichte

Im Winter des Jahres 561 n.Z. trat Thantos, ein den Chroniken zufolge durch Heirat zu beträchtlichem Vermögen gekommer Händler, mit der Bitte um Posten und Titel an Herzog Galf II. heran. Der Herzog war nun insofern in Bedrängnis, als dass er zwar das Geld dringend brauchte, jedoch dem völlig unerfahrenen Thantos unmöglich das Kommando über eine bestehende Truppe anvertrauen konnte. Auch die Gründung einer neuen Truppe, die sich später als Gefahr herausstellen könnte, war ihm zu unsicher. So entschied der Herzog, das Geld zwar anzunehmen, dem Händler aber nur das Kommando über eine von ihm selbst aufzustellende Kavallerieeinheit von in Friedenszeiten nicht mehr als 60 Männern anzuvertrauen. Um Thantos dieses an sich beleidigende Angebot schmackhaft zu machen, bot er ihm folgenden Handel an: Die neue Einheit sollte rechtlich als Regiment gelten, was Thantos den prestigeträchtigen Titel eines Obristen verleihen würde. Zusätzlich würde Thantos nach Gründung dieses Regiments aufgrund seiner Verdienste -die in der Gründung des Regiments und Zahlung einer beträchtlichen Summe Geldes bestanden- zum Freiherren erhoben und mit der Oberverwaltung von Burg Birca betraut werden. In Notzeiten -die allerdings so geschickt ausformuliert wurden, dass sie niemals eintreffen können- sollte das Regiment auf Kosten des Herzogs dann auf Regimentsgrösse aufgestockt werden. Thantos willigte ein und begann mit dem Aufbau seiner Truppe. Bereits nach einem Jahr wurde die bis dahin als "Ulanenregiment Birca" bekannte Einheit in II. Ulanenregiment umgetauft; der Grund hierfür bestand im Vorzugsrecht des Herzogs. Sollte der Herzog jemals ein eigenes Ulanenregiment aufbauen, so wird dies automatisch das I. Ulanenregiment sein.

Garnisonen

Das Regiment ist ausschliesslich auf Burg Birca stationiert, jedoch bereisen die Schwadrone 1 und 3 gelegentlich das gesamte Herzogtum und schlagen dabei in den verschiedensten Orten für meist mehrere Tage ihr Quartier auf. In solchen Fällen haben die Ulanen dann vor Ort durchaus eine Befehlsgewalt über die Einwohner. Diese Befehlsgewalt ist allerdings nicht auf Gesetzen, sondern vielmehr auf Tradition begründet und sorgt oft für Spannungen mit den ansässigen Milizen und Wachen.

Befehlshaber

Der derzeitige Oberfefehlshaber des Regiments ist Junker Doradon, genannt der Greif. Über die militärischen Talente des Obristen ist aufgrund des Mangels an Feldeinsätzen nichts bekannt, jedoch gilt er als hervorragender Tänzer und recht angenehmer, ausserordentlich trinkfester Gesellschafter.

Truppenstärke

Das Regiment verfügt nicht, wie man es bei einem Regiment durchaus erwarten könnte, über knapp 800, sondern lediglich über etwa 60 Reiter. Diese 60 Mann sind, wie auch in anderen Kavallerieregimentern üblich, in 3 Schwadrone unterteilt, wobei das 1. Schwadron den Stab des Obristen bildet und zu über 50% aus Offizieren -meist adeliger Abstammung- besteht. Das 3. Schwadron dient der Ausbildung neuer Ulanen. Nur das 2. Schwadron stellt eine Kampfeinheit im eigentlichen Sinne und ist damit ausgelastet, die Burg zu bemannen und Streifen im umliegenden Hügelland zu reiten.

Ausrüstung

Als leichte Reiterei verzichten die Ulanen völlig auf Rüstungen, lediglich eine mehrlagige Bauchbinde aus Leinen, zwischen deren Lagen ein leichtes Kettengeflecht verborgen ist, schützt einigermassen vor den gefürchteten Leibfuchsern. Höhere Offiziere tragen üblicherweise eine aufwändig bestickte Bauchbinde aus Seide, die kein Kettengeflecht aufweist. Das einzig weitere, halbwegs an eine Rüstung erinnernde Uniformteil, ist der Ulanenhelm, ein offener Lederhelm mit markantem Schirm und einem scharfen Scheitelkamm. Die restliche Uniform besteht aus dicht gewebter Leinenkleidung, die in leuchtendem Königsblau gefärbt ist, hohen Reiterstiefeln und kurzen, pelzbesetzten Wolljacken mit angedeutetem Knebelverschluss, die stets offen über dem Reiterhemd mit Stehkragen und reich verzierten Knebelverschlüssen getragen wird. Ein kurzer, üblicherweise nur bis zur Hüfte reichender Umhang aus Bärenfell komplettiert die Uniform.

Die Bewaffnung besteht aus einer leichten Reiterlanze, die kurz hinter der Klinge ein gelochtes Stichblatt aufweist. Dieses Stichblatt soll zu tiefes Eindringen der Lanze und damit die Gefahr eines Bruches der Waffe vermeiden. Direkt hinter dem Stichblatt ist der Regimentswimpel befestigt und am Ende des Schaftes befindet sich ein meist kugelförmiges Gegengewicht, um die Waffe leichter kontrollierbar zu machen. Die Reiterlanze wird nicht wie die Lanze der schwereren Panzerreiter unter dem Arm eingelegt, sondern frei in Schulterhöhe geführt. Es existieren auch Variationen dieser Lanze, die ohne Stichblatt und Gegengewicht daherkommen und somit durchaus als schwerer Wurfspieß für kurze Distanzen geeignet sind. Die Sekundärbewaffnung der Ulanen ist der Pallasch, ein leichter Säbel mit nahezu gerader, einschneidiger Klinge und auffälligem Griffkorb. Dolche gehören nicht zur üblichen Ausrüstung und werden bestenfalls als Werkzeuge oder im absoluten Notfall genutzt und entsprechend verdeckt getragen.


Taktik

Das Regiment bedient sich der üblichen Taktik der Ulanen, welche in Aufklärung, Überflügeln des Gegners und Verfolgung besiegter Feinde besteht. Angriffe werden aufgrund des kompletten Fehlens von Rüstungen niemals frontal geführt und im Falle eines Gefechtes gegen Reiterei wird man stets versuchen, den Feind durch vorgetäuschte Angriffe mit anschliessender Flucht in einen Hinterhalt zu locken, um ihn dann überraschend von beiden Flanken zu attakieren. Innerhalb des 2. Schwadrons setzt sich, bedingt durch den häufig vorkommenden Dienst auf den Zinnen der Burg Birca, langsam eine infanteristische Taktik druch, die stark an die der Dragoner angelehnt. Der Kampf wird abgesessen mit dem Wurf der leichten -und dafür mittlerweile angepassten- Reiterlanzen eröffnet, und dann mit blankem Reitersäbel und Parierdolch fortgeführt. Das Pferd wird hierbei lediglich als Marscherleichterung oder Fluchtmittel eingesetzt.

Verdienste

Wie nicht anders zu erwarten, halten sich die militärischen Verdienste des Regiments in Grenzen. In sehr engen Grenzen. An wirklichen Schlachten hat das Regiment nie teilgenommen, lediglich einige Scharmützel gegen kleinere Gruppen eindringender Aivarunen und Jagden auf Räuberbanden bilden die Liste der (meist) erfolgreich bestandenen Gefechte. Weitaus stärker beschäftigt ist das Regiment mit der Jagd auf Wölfe, die das Umland von Burg Birca nahezu jeden Herbst unsicher machen. Anfangs eine Aufgabe des 2. Schwadrons, werden diese Jagden seit einigen Jahren vom 1. Schwadron durchgeführt, wobei man immer stärkeren Wert auf den gesellschaftlichen Aspekt der Jagd legt. Es ist durchaus normal, dass im Vorfeld das 2. Schwadron oder auch die ansässigen Bauern die Wölfe einzufangen, und rechtzeitig zur Jagd wieder freizulassen haben. Bei der darauf folgenden Jagd mit wehenden Umhängen und schallenden Hörnern wird dann meist nur ein Bruchteil der vorher gefangenen Wölfe erlegt und oft ein Flurschaden angerichtet, der weitaus schlimmer ist als alles, was die Wölfe je hätten anrichten können. Glücklicherweise wird bei diesem Aufmarsch das gesamte Wolfsrudel derart verschreckt, dass es die Umgebung dann eine Weile freiwillig meidet. Entsprechend "beliebt" sind diese Jagden beim Volk, wobei das Handgeld für die Jagdgehilfen und für das anschliessende Bankett eingestellten Bediensteten durchaus nicht zu verachten ist.