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Vorlage:Tyra Laufeis

4.582 Bytes hinzugefügt, 00:09, 27. Okt. 2015
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Am nächsten Morgen machte Etæin das Frühstück, da ihr das "Können" Tyras zu unbeständig war. Geschickt bereitete sie einige Eier in der Pfanne zu, und schmatzend ließen sie es sich schmecken.
 
Nachdem sie gerade ihre Zelte und Habseligkeiten wieder verstaut und das Feuer gelöscht hatten, sahen sie eine alte Frau des Wegs hinauf ziehen, den sie am Tag zuvor gegangen waren. Sie mühte sich sichtlich mit einem dicken Bündel Reisig ab, welches sie auf ihrem buckligen Rücken trug. Sie zog langsam an ihnen vorbei, und bevor Etæin handeln konnte, lief Tyra der Alten hinterher. "He, Mütterchen, Ihr tragt schwer an Eurer Last. Darf ich Euch ein Stück des Weges dabei helfen?" fragte Tyra die Frau. "Ach gern", krächzte diese, und aus ihrem Mund drang dabei ein Geruch, als hätte Nergas sie vergessen. "Wisst Ihr, ich habe es nicht mehr weit. Noch zwei Wegbiegungen, dann kommt meine Hütte in Sicht." Tyras Gesichtsfarbe war während des Gesprächs merklich grüner geworden, woraufhin sich Etæin sichtlich das Lachen verkneifen musste. Mit einer Hand vor dem Mund, sichtlich bemüht nicht loszuprusten, sah sie belustigt dem Schauspiel zu. Die alte Frau setzte mit einem Seufzer das Bündel ab, und Tyra wollte es sich mit Schwung auf die Schulter werfen. Dabei blieb es auch. Sie mühte sich ab, doch konnte sie das Bündel nicht einmal bis an den Gürtel heben, und lies es wieder fallen. Etæin prustete und lachte aus voller Kehle los, ehe sie, sich Tränen aus den Augen wischend, Tyra beseite schob und kichernd mit einer Hand sich den Reisig auf die Schulter schwang. "Dann los, gehte voran, altes Frouw." radebrechte sie grinsend. Tyra trottete mit hängenden Schultern und Kopf hinter den Beiden drein.
Nachdem sie das Mütterchen zu ihrer Hütte gebracht hatten und ihr das Reisig neben ihre Feuerstelle gelegt hatten, bekam noch jede von ihnen einen Apfel mit auf den Weg. Bei der Rückkehr auf den Weg raunte Tyra etwas beleidigt ihrer Weggefährtin in ihrer Heimatsprache zu:"Ich hätte Euch einmal sehen wollen, wenn ihr diesen Mundgestank in der Nase gehabt hättet und das hättet heben müssen." Etæin grinste sie an, erwiderte jedoch nichts.
 
Wenig später erreichten sie Kirchflecken. Da hier nicht viel los war, entschieden sie sich, rasch weiter zu ziehen. Am Ortsausgang standen einige Halbstarke um einen Tisch herum, an dem scheinbar ein Wettkampf im Armdrücken stattfand. Neugierig gesellten die Beiden sich zu den Schaulustigen. Ein rothaariger Jüngling mit Sommersproßen im Gesicht, kaum mehr als 15 Sommer alt, versuchte sich an einem der Älteren, einem jungen Mann mit blonden gelockten Haaren, braun gebrannter Haut und nicht eben schwächlich gebaut. Etæin schnaubte leise verächtlich durch die Nase, sie wahr gelangweilt von den Jünglingen. Tyra hingegen besah sich das Spektakel genauer, denn obwohl es eigentlich ein Kräftemessen war und der blond Gelockte der Sieger sein musste, bog sich dessen Arm immer weiter zurück, und sein Besitzer schnaufte und lief im Gesicht rot an, bis sein Handrücken schließlich auf die Tischplatte klatschte. Tyra war nicht entgangen, dass der Rotschopf nicht die übliche Hand- und Armhaltung nutzte, die sonst üblich war bei diesem Spiel. Sie ging halb um den Tisch herum, beugte sich herab und flüsterte dem Gewinner ins Ohr:" Trickreich, seinen Arm zu Euch heran zuziehen und zudem seine Hand zu biegen und sein Daumengelenk zu überdehnen." Der Knabe fuhr erschrocken herum, sah ihr ins Gesicht, doch da Tyra noch immer gebeugt da stand, wanderte sein Blick unversehens zu dem Raum, der sich durch die Haltung zwischen Lederharnisch und Brustkorb ergeben hatte. Tyra legte ihren Zeigefinger unter sein Kinn und hob seinen Kopf wieder an. Das Rothaar schluckte und sah sie beschämt an." Jetzt gegen mich!" forderte sie laut. Sie setzte sich auf den frei gewordenen Platz des Verlierers, der abseits seinen malträtierten Arm massierte, und stemmte die Elle auf den Tisch. Ihr sommersprossiger Gegenüber schluckte noch einmal, doch da seine umstehenden Kameraden gröhlten und ihn anfeuerten, blieb ihm nichts anderes übrig, als die Herausforderung anzunehmen. Auf ein Zeichen hin begannen beide das Spiel. Während der rothaarige Jüngling auf seine bewährte Technik setzte, quetschte Tyra einfach sein Daumengelenk zusammen und drückte stark auf einen Nervenpunkt zwischen Daumen und Zeigefinger. Mit einem Lächeln drückte sie seinen Arm sacht auf den Tisch. Während die Umstehenden mit offenen Mündern dastanden, erhob sich Tyra, ging um den Tisch herum, hauchte dem Rotschopf einen Kuss auf die Wange und strich ihm durchs Haar. Dann wandte sie sich Etæin zu, und beide verließen Kirchflecken, während der Verlierer mit verliebtem Blick Tyra seufzend hinterher sah.
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