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Lúnasadher Druiden

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Die Druiden spielen in Lúnasadh eine besondere Rolle. Sie erziehen die Bürger, wählen den Großkönig bzw. die Großkönigin, überwachen das gesellschaftliche Leben, organisieren die Vereinigungszeremonie im Verteidigungsfall und sind für jeden Menschen ein Ansprechpartner.

Bezeichnungen

Die Druiden werden in Lúnasadh jedoch nicht als Druide bezeichnet, sondern sie heißen nach der sadhischen Bezeichnung Tairbhí ni Máthair (Erben der Mutter). Innerhalb der Druiden unterscheiden sie sich noch nach ihrem Ausbildungsgrad:

Verehrer der Mutter (Adept)= Duine ni Máthair
Bote der Mutter (Jungdruide)= Gille-Gnothaich ni Máthair
Freund der Mutter (Druide)= Cara ni Máthair
Kenner der Mutter (Erzdruide)= Tionscain ni Máthair
Vertrauter der Mutter (Großmeister)= Creidmheach ni Máthair

Allgemeine druidische Mythologie

Ganz am Anfang war die Mutter Antamar. Und die Mutter hatte viel Raum, und so schuf sie die Welt aus sich. Und die Mutter hatte viel Liebe, aber die Liebe war ohne Erwiderung. So schuf die Mutter ihre Kinder.

Die ersten Kinder waren die Elemente Erde, Luft, Wasser und Feuer. Die Elemente waren aber seelenlose Kinder und die Mutter vermisste Seelen. Da sie noch nicht müde war, erschuf sie dann die ersten beseelten Kinder.

Diese ersten beseelten Kinder wurden Götter genannt. Sie waren wenige an der Zahl, und die Mutter schuf sie, um ihr bei der Erziehung ihrer anderen Kinder zu helfen. Ihre Macht ist groß, und ihre Aufgabe ist der Schutz aller Kinder, wobei jeder seine Aufgabe bekam. Und die Freude der Mutter war groß, als sie sah, wie gut ihr Werk war. Und sie rastete und schöpfte neue Kraft.

Dann schuf die Mutter die Bäume und Pflanzen. Und die Bäume und Pflanzen sahen sich um und bekamen ihre Aufgabe, darauf wurden die Bäume hektisch und laut, schrieen und tobten und wollten genau so groß werden wie die Götter.
"Haltet ein!", sprach die Mutter, "ihr sollt nicht wachsen und stark werden, ihr sollt lernen und das Wissen bewahren!" Doch die Bäume schrieen nur lauter und tobten, sie schütteten Berge auf und tranken Seen leer und sie gerieten in Streit mit den Göttern, deren Macht sie auch besitzen wollten. "Was sollen wir mit Wissen!", polterten sie in ihrer Wut. "Es gibt nur dich, Mutter, und unsere großen Geschwister! Das ist alles, was es zu wissen gibt! Warum dürfen wir nicht die Macht haben, die ihnen zuteil wird?"
Die Mutter sprach noch einmal mit großer Sanftheit: "Eure Aufgabe ist das Bewahren des Wissens. Fügt euch in eure Aufgabe und lernt." Doch die Bäume wollten nicht hören, sie sprangen und tobten und stifteten die anderen Pflanzen zu Unruhe an. Einige gar entwickelten Gifte, und untereinander wurden die Pflanzen sich Feind. Da hatte die Mutter genug, sie ließ die Pflanzen verstummen und machte ihre Stimmen leise und kaum hörbar. Und sie gab ihnen Wurzeln, auf dass sie im Boden stecken blieben. So konnten die Bäume nicht mehr springen und toben und schreien, und die Mutter sprach:
"Bevor ihr euch untereinander nicht friedlich seid und nicht alles Wissen der Welt habt, sollt ihr euch nicht mehr bewegen. Erst wenn jede Pflanze alles Wissen hat, dürft ihr wieder laufen." Die Bäume sind heute noch traurig über Mutter Antamars Urteil, in windigen Nächten kann man ihr Klagegeheul hören.

Und Mutter rastete und sah, wie sich die Pflanzen und die Götter vertrugen. Dann schuf die Mutter die Tiere. Und zu Anfang waren die Tiere, die heute klein sind, groß, und die anderen Tiere klein. Ein Bär war nicht größer als eine Maus und ein Reh war so groß wie ein Haus. Nichts war so, wie es heute ist, die Starken waren schwach und die Schwachen waren stark.
Und die Tiere sahen einander, und der Hase neidete dem Fuchs sein rotes Fell, und die Maus neidete dem Adler sein schönes Gefieder. Und die Pflanzen flüsterten den großen, starken Tieren: "Wenn du das andere Tier frisst, dann bekommst du vielleicht all das, was es auch hat!", denn die Pflanzen neideten den Tieren, dass sie sich bewegen konnten.

Und während die Mutter wieder rastete, um sich von der Schöpfung zu erholen, begann ein großer Krieg zwischen den Tieren, die Hasen fraßen die Füchse und die Mäuse die Adler in großer Zahl, und es ward ein großes Wehklagen unter den Tieren, weil keiner dem anderen trauen konnte.
So konnte die Mutter sich nicht ausschlafen, sondern wachte nach einiger Zeit ob des Geschreis wieder auf und sah den Krieg der Tiere. Und Antamar weinte, wollte sie doch, dass die Tiere einander liebten und die Geschwister miteinander auskamen, und sie sah, dass die Tiere einander großes Unrecht angetan hatten. So sprach sie voller Wut: "Jedes schwache Tier werde stark und jedes starke Tier schwach. Und bevor die einst Schwachen nicht den einst Starken verziehen haben, sollen die einst Schwachen die einst Starken fressen, und kein Tier soll vor dem anderen sicher sein! Und euch, Pflanzen, verfluche ich, ihr sollt den einst Starken, die ihr zum Neid verführt habt wegen eures Neides, zur Nahrung dienen, bis die Tiere ihre Schuld untereinander beglichen haben!"
Und als sie es gesprochen hatte, war der Fuchs mit spitzen Zähnen ausgestattet und rannte hinter dem Hasen her, der Adler schwebte hoch über der Maus und stieß triumphierend herab, und der Krieg tobt heute noch, bis sich die Tiere wieder vertragen haben.

Und Antamar schuf, müde, traurig und wütend wie sie war, ihre jüngsten Kinder, Menschen, Elfen, Zwerge und was sonst noch durch die Liebe der Mutter lebt und Dinge erschafft. Da sie aber danach wiederum so müde war, dass sie ruhen musste, konnte sie den Kindern ihre Aufgabe nicht geben, nämlich zu den anderen Kindern zu sprechen und für Frieden zu sorgen. Und so standen die anderen Kinder auf der Welt, und wussten nicht, was sie machen sollten, sie gingen hierhin und dorthin, und sie fällten die Bäume und aßen Tier und Pflanze und wurden fast so mächtig wie die Götter. Und die Mutter ist durch das Handeln ihrer anderen Kinder so müde, dass sie immer noch schläft. Manchmal weint sie im Schlaf, wenn es regnet. Manchmal ärgert sie sich im Schlaf, wenn ein Gewitter ist. Manchmal ist ihr kalt und sie deckt sich zu, wenn es schneit.

So hört sie nicht das Klagen ihrer anderen Kinder, doch manchmal spricht sie zu ihren Kindern, die sie alle liebt. Nur wenige unter den Wesen können ihre Worte hören, und diese sind die Druiden.

Die Ausbildung zum Druiden

Zu jedem Vollmond, wenn kein anderes Ritual ansteht, befragt der Druide seine Orakelsteine und Knochen über die nähere Zukunft. In einigen seltenen Fällen weist das Orakel auf das Kommen eines magiebegabten Kindes hin. Der Druide versetzt sich in diesem Falle in Verbindung mit der Erdenmutter Antamar und versucht, Näheres zu erfahren.

Sogleich er weiß, wer die Mutter ist, begibt er sich zu ihr und erklärt ihr, dass sie schwanger sei (was für einige Mütter keine freudige Überraschung ist). Er schildert, dass das Kind unter dem Schutz der Götter stehe und die Mutter gut darauf acht geben solle. Ist das Kind ungeplant oder die Mutter unverheiratet, so bietet der Druide an, sie aufzunehmen, bis das Kind abgestillt ist. Danach sorgt er dafür, dass die Zukunft des Kindes gesichert ist. Da der Druide eine Respekts- und Autoritätsperson ist, schlagen die Eltern, der Clanchef oder der Arbeitgeber des Mädchens selten einen solchen Wunsch aus. Die Regel ist aber, dass das Kind in der Obhut seiner Eltern aufwächst.

Der Druide hat nun ein besonderes Auge auf das Kind. Er ist zwar Lehrer aller Kinder im Dorf, aber dieses eine Kind obliegt seiner besonderen Aufsicht und erhält zusätzliche Einweisungen in Kräuterkunde, Astrologie sowie religiöse Unterweisungen. Hier wird ein Vertrauensverhältnis zwischen Schüler und Meister aufgebaut, welches zumeist ein Leben lang hält. Der Druide prüft aber auch, wie es um das Wesen des Kindes bestellt ist, er vertraut ihm zum Beispiel ein Haustier an, um seine Zuverlässigkeit zu testen oder er gibt ihm Macht, um zu sehen, wie das Kind damit umgeht. Besteht das Kind diese Prüfungen nicht und widersteht es auch den Erziehungsversuchen des Druiden, so wird es nicht weiter gefördert, dem Kind werden in einer schmerzlosen magischen Prozedur einige Runen in den Körper „gepflanzt“, welche den Fluss des Fluidums um dieses Kind herum dergestalt verändern, dass es nicht aus Zufall Magie wirken kann. Obgleich die Runen die Magieausübung dieses Kindes stark behindern, besitzt es dennoch ein starkes Charisma und wird wahrscheinlich eine herausragende Stellung in der Dorfgemeinschaft und im Clan einnehmen. Der Druide wacht in diesem Fall darüber, dass diese Macht nicht missbraucht wird.

Werden die Prüfungen jedoch alle bestanden und das Kind zeigt sich lernfähig und wissbegierig, so wird es in einem Alter zwischen 12 und 14 Sommern vom Druiden „in die Lehre genommen“. Diese dauert üblicherweise drei, kann aber bis zu fünf Sommer in Anspruch nehmen. Hier lernt es weitere Fertigkeiten im Umgang mit Kräutern, bekommt seine „Seelenrune“ und sein Totem zugewiesen und wird in das Werfen des Orakels eingewiesen. Zudem bekommt es praktischen Unterricht in der Heilung von Mensch und Tier.

Ist die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, so wird es im Kreis der Druiden im Schatten der himmlischen Eiche in Neimheadh zum „Verehrer der Mutter“ ernannt. Der Anwärter muss das Heiligtum jedoch ohne jegliche Hilfe selbst durch Meditation finden. Sodann geht die Ausbildung bei seinem Meister weiter in die Tiefe, dem Schüler werden die ersten Machtrunen, Kampf- und Schadensrunen gelehrt er und lernt zudem (wenn sich die Möglichkeit ergibt) den Umgang mit dem Beag Faolchú und andere Kommunikationsmethoden wie Brieftaube und Sandbrett.

Ist auch dieser Ausbildungsabschnitt abgeschlossen, erfolgt die Ernennung zum „Boten der Mutter“. Als Bote der Mutter ist der Druide nicht mehr unter der Aufsicht seines Meisters, sondern nun auf Wanderschaft, wobei er Lúnasadh üblicherweise verlässt. Sein Weg führt über viele Wege, die dem normalen Menschen verborgen bleiben, und der Druide ehrt Heiligtümer der Erdmutter, die auf dem Weg liegen. Er ist verpflichtet, während seiner Wanderung Druiden anderer Regionen und Wissensbereiche auf Antamar aufzusuchen und sich von ihnen belehren zu lassen. Auch heilt er Verletzte, die ihm begegnen, und er sorgt dafür, dass die Belange der Wesen und der Erdenmutter gleichermaßen geachtet werden. Wenn er merkt, dass seine Wanderschaft beendet ist (was gut und gerne erst nach sieben Sommern sein kann, aber Zeit ist nicht der Faktor, der hier zählt), weil die Erdenmutter ihm alles Wissen, das er braucht, hat zukommen lassen, kehrt er zu seinem Lehrmeister zurück, mit dem er nun sein erworbenes Wissen teilt. Zum nächsten Druidenzirkel wird der Jungdruide dann zum „Freund der Mutter“ ernannt und bekommt sein Tätigkeitsgebiet zugewiesen. Es kann aber vorkommen, dass ihm andere Wissensgebiete näher liegen als das seines Lehrmeisters. Dann muss er sich mit dem auswärtigen Druiden und seinem bisherigen Lehrmeister über eine Umsiedelung verständigen.

Für 90% der Druiden ist hier das Ende der Ausbildung erreicht, es geht an die Arbeit. Auch hat der „Freund der Mutter“ seine „Lehrberechtigung“ erworben und kann eigene Adepten unter seine Fittiche nehmen.

Einige wenige Druiden erwerben aber besonderes Wissen und lernen von der Erdenmutter hochwirksame Runenkombinationen. Diese besonderen Druiden sind zumeist Spezialisten für die Wirkung bestimmter Runen oder besondere Heilmethoden. Sie werden von den anderen Druiden bei schweren Fällen zu Rate gezogen und erwerben sich so den Rang eines „Kenners der Mutter“. Sie genießen besonderes Ansehen und das Dorf, in dessen Einflussgebiet ein Kenner der Mutter wohnt, gilt als gesegnet.

Aus diesem erlesenen Personenkreis bestimmt die Erdenmutter Antamar in äußerst seltenen Fällen ihre Vertrauten. Die Druiden versuchen dabei, mit der Heiligen Eiche zu verschmelzen. Dies ist ein Vorgang, der mehrere Tage und mehrere Nächte andauern kann, in denen der Druide meditiert und Zwiesprache mit der Natur und der Mutter hält. Verschmilzt der Tionscain ni Máthair (Kenner der Mutter) mit dem Baum, so ist dies das Zeichen, dass Mutter Antamar ihn zum Creidmheach ni Máthair (Vertrauten der Mutter) erwählt hat. Diese Druiden scheinen nicht zu altern, sind nicht ortsfest (sie finden jemanden, wenn sie ihn suchen…) und von nahezu unbegrenzter Macht. Sie erscheinen ab und zu einmal in Neimheadh oder bei Clanchefs, um Entschlüsse der Erdenmutter mitzuteilen oder nahendes Unglück anzukündigen. Wirklich Eingreifen in das Geschehen der Menschen scheinen sie nicht, sie wirken - soviel über sie bekannt ist - heimlich und im Verborgenen. Aber eine zentrale Aufgabe ist der Schutz der Heiligen Eiche in Neimheadh. Sollte sich doch einmal ein Fremdling trotz der Schutzrunen und der Abgelegenheit zu diesem Heiligtum verirren, so sind die Creidmheach ni Máthair sofort zur Stelle (und sie mussten nicht einmal dort gewesen sein um zu wissen, dass ein ungebetener Gast dort ist).

Hat sich ein Druide schändlich, egoistisch und seinem Stand nicht angemessen verhalten, so tagt in Neimheadh ein Gericht aus 5 Vertrauten der Mutter. Die Strafen gelten als Urteile der Erdenmutter und werden, was auch immer der Beschluss sein mag, von den anderen Druiden ausgeführt. Sie erstrecken sich von Buße über Verbannung, über Entzug der Zauberkraft bis hin zur Todesstrafe in besonders schweren Fällen.

Lebensweise der Druiden

Druiden leben in einer Hütte im Wald. Jeder in der Umgebung weiß, wo diese steht, weil Druiden bei Unglücksfällen oder besonderen Ereignissen zu Rate gezogen werden. Die Hütte ist nicht abgeschlossen, weil niemand, der bei klarem Verstand ist, etwas von einem Druiden stehlen würde. Diese Hütte ist mit Runen versehen (die verschiedene Funktionen erfüllen), dahinter findet sich zumeist ein kleines Kräuter- und Gemüsebeet. Dort sind die Druiden fast immer zu finden, aber sie gehen auch durch die Dörfer und reden mit den Bewohnern.

Druiden leben nicht in Keuschheit, sie haben zumeist eine Frau. entweder ist diese auch Druidin und lebt etwas weiter entfernt und kümmert sich dort oder sie lebt im Dorf unter den anderen Bewohnern und genießt besonderes Ansehen. Mit ihrem Mann in der Hütte im Wald leben nur die wenigsten Frauen, weil Druiden eine Menge Geheimwissen haben, das anderen zu offenbaren ihnen verboten ist. Sie führen wichtige Rituale aus, bei denen sie sich konzentrieren müssen - daher ist der Rückzugsraum nötig. Die erste und einzige Frau, der die Liebe des Druiden gilt, ist die Erdenmutter. Aber die Druiden zeugen durchaus auch Kinder und wissen um die Belange des Ehelebens. Das geflügelte Wort "Wer ist mächtiger als der mächtigste Druide? Die Frau des mächtigsten Druiden!" zeigt, dass manch ein Druide sich in einigen Angelegenheiten auch seiner Frau fügt - freilich nicht in den Dingen, in denen er die besseren Kenntnisse hat. Der Tagesablauf eines Druiden beginnt noch vor dem ersten Sonnenstrahl. Die erste Handlung, die ein Druide begeht, ist das Morgenopfer an die Erdmutter. Hierbei nimmt er einen Teil seines Frühstücks und vergräbt ihn unter Gebet und Gesang. In einer Quelle oder einem Bach reinigt sich der Druide ausgiebig, um den Tag frisch, sauber und wohlriechend zu beginnen. Erst danach beginnt er mit seinem Frühstück.

Dann macht der Druide, was so ansteht. Er besucht die Dörfer, redet mit den Leuten, erklärt den Kindern, was am Nachmittag in der Schule gelehrt wird und hält Gericht in Streit- und Schiedsfällen. Wenn ein Hilfesuchender sich seiner Hütte nähert, merkt der Druide dies (durch bestimmte Runen) und je nachdem, wie schlimm der Notfall ist, eilt er sofort zurück, um den gebotenen Beistand zu leisten. Notfälle sind zumeist Verletzungen von Dorfbewohnern, aber auch die Beruhigung eines Tobenden oder die Hilfe bei einer Geburt (bei Mensch und bei komplizierten Tiergeburten) gehört zu den Aufgaben eines Druiden.

Gegen Mittag wird der Druide zumeist von den Dorfbewohnern, bei denen er gerade ist, zum Essen eingeladen. Wenn er in der Natur ist, findet er etwas. Gemeinsam mit denen, die ihn einladen, begeht er ein Opfer an die Erdenmutter und dann wird gegessen. Der Druide beobachtet die Familie beim Essen und kann anhand der Kommunikation verdeckte Konflikte aufspüren.

Gegen Nachmittag kehrt der Druide zu seiner Hütte zurück. Dort bereitet er dann die Schule vor, indem er das, was er sich vorgenommen hat, bereitlegt. Meistens findet der Unterricht im Freien statt, bei schlechtem Wetter unter einer Eiche, deren Wachstum der Druide so gesteuert hat, dass kaum ein Tropfen durch das Blätterdach zu den unter der Eiche kauernden Kindern durchdringt. Auch bei extremer Kälte kann die Schule stattfinden, mit einem Runenkreis schafft der Druide unter dem Baum einen Bereich, in der die Wärme eines Feuers verbleibt, der Rauch jedoch abzieht. Bei sehr schlimmen Wetterverhältnissen fällt die Schule aus.

Gegen Abend hält der Druide das dritte Opfer des Tages. Meistens hat er von den Dorfbewohnern Lebensmittel bekommen, die er zu diesem Zweck nutzen kann, was übrig bleibt, dient dem Druiden als Abendmahl. Danach empfängt er entweder Gäste, deren Angelegenheiten er (oder sie) nicht vor dem Dorf klären wollte, oder er sammelt Kräuter, kümmert sich um Schreine, geht zu seiner Frau oder wirft Orakel.

Zu manchen Zeiten packt den Druiden die Wanderlust, die er schon in seiner Ausbildung hatte. Dann benachrichtigt er den Nachbardruiden, sich um seine Angelegenheiten zu kümmern. Aber so lange wie seine Lehrwanderung dauert es diesmal nicht, er ist maximal einen Monat unterwegs. Wenn er einen Adepten hat, bleibt er natürlich und bildet diesen neben seinen normalen Aufgaben aus.

"40 Teile von Hundert des Druidendaseins sind Zuhören und Verstehen. 30 Teile sind Reden und Zurechtweisen. 20 Teile sind Wissen um die Kinder Antamars, ob Mensch, Tier oder Pflanze. Nur 10 Teile sind Magie." Dieser Satz wird allen Druiden bei Beginn ihrer Ausbildung ans Herz gelegt, und sie sehen Tag um Tag, wie er sich bewahrheitet.

Umgang mit Magie