Fontaclara

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Fontaclara
Wappen der Stadt Fontaclara
Übersicht
Status
Eingebaut + Anreisbar

Einwohner
9.800

Marktrecht
Ja

Hafenstadt
Nein

Zugehörigkeit
Kontinent

Kultur

Land

Provinz


Allgemein

Fast am südlichsten Rand der Sierra del Sombra liegt Fontaclara, die Hauptstadt des Fürstentums Altomonto. Die eigentliche alte Stadt ruht auf einem steilen Felsen über einer Biegung des Flusses Vallejan, der hier zwar noch nicht wirklich schiffbar ist, aber schon dafür genutzt wird, im Umland geschlagenes Zedern- und Kiefernholz Richtung Küste zu flößen. Unterhalb der Stadt hat sich in den letzten Monaten eine ebenso große wie hässliche und ungezügelte Vorstadt gebildet, in der keine Bürger leben, sondern ein wildes Völkchen aus Goldsuchern und Glücksrittern haust. Zwischen den eher konservativen und ruhigen Bürgern der "eigentlichen" Stadt und den Neuankömmlingen "da draußen" kommt es zu erheblichen Spannungen. Allerdings duldet der Fürst ihr Treiben, da er sich üppige Zusatzeinkünfte erhofft.

Bis vor kurzem war die Region in der Nähe der Quelle des Flusses Vallèjan eine eher ruhige. Man lebte mehr schlecht als recht vom Handel mit dem benachbarten Heiligen Kaiserreich. Dann brachte auf einmal ein Gambusino, wie Goldsucher hier genannt werden, nach jahrelanger Erfolglosigkeit, einen riesigen Haufen des so wertvollen Metalls in die Stadt. Er habe eine unglaubliche Bonanza entdeckt, verkündete er stolz, und da sei noch mehr, genug für alle! Dass er mit dieser Mitteilung einen regelrechten, bis heute andauernden Goldrausch verursachen würde, hat er sich aber wohl nicht erträumen lassen. Leider lockten bereits die ersten Berichte über den Goldfund zwielichtige Gesellen nach Fontaclara. Und dieser Strom reißt ebenfalls leider nicht ab. Diese rücksichtslosen Menschen eröffnen Geschäfte und "Dienstleistungsbetriebe", die den erfolgreichen Goldsuchern mit überhöhten Preisen ihren teuer errungenen Verdienst aus der Tasche ziehen sollen. Selbst vor Verbrechen wird nicht zurückgeschreckt. Dabei sind die meisten Gambusinos schon so nur schlicht zu bedauern. Viele packt beim Anblick der glänzenden Steine das gefürchtete Goldfieber. Sie vermögen nicht mehr rationell zu denken, geschweige denn zu handeln. Man erkennt diese armen reichen Leute an dem nachhallenden Widerspiegeln des heller als die Sonne scheinenden Goldes.

Die Altstadt, in der gut 6 000 Bürger leben, ist wohl ummauert und zusätzlich durch die steilen Felsen und den wilden Fluss gut geschützt. Da Holz hier billig und in guter Qualität zu haben ist, werden auch die meisten Häuser daraus gebaut. Und da sich hier nahe der Schattenkuppen oft die vom Antlantik heran gewehten Wolken stauen und abregnen, wurden nicht nur steile Giebeldächer auf, sondern auch noch erhöhte und überdachte hölzerne Bürgersteige vor die Häuser gebaut - die Straßen hingegen sind nichts als unbefestigte Pisten mit Abflussgräben in der Mitte. Wo man andernorts in Westendar die Häuser entweder mit Malereien oder bunt glasierten Fliesen verziert, sieht man hier überall einfache, urig wirkende Schnitzereien aus unbemaltem Holz. Ihr Stil wie auch die überdurchschnittliche Körpergröße und eher unübliche Barttracht der Bürger (einige flechten sich gar Zöpfe hinein!) erinnern daran, dass hier einst nach einer verlorenen Schlacht Nordahejmr Krieger angesiedelt wurden - nicht ohne Absicht fern der Küste. Sie vermischten sich mit der einheimischen Bevölkerung und sind seit langem voll integriert. Allerdings mag Fontaclara die einzige Stadt Westendars sein, in der aus dem herben dunklen Waldhonig ein anständiges Met gebraut wird.

Die Neustadt hingegen ist ein wirres, ungezügeltes Durcheinander aus schlampig zusammengezimmerten Hütten, dauerhaft bewohnten Zelten oder gar mit Ästen und Laub bewohnbar gemachten Erdlöchern ... Die Goldfunde hier, direkt in Sichtweite der Stadt, beweisen nach Ansicht der Goldsucher die Dummheit der Bürger. Allerdings wurden sie auch erst freigelegt, als der schmale Bach, der hier dem Fluss entgegen rinnt, durch starke Regenfälle in einen donnernden Strom verwandelt wurde und die oberen Erd- und Geröllschichten davon spülte. Diese Arbeit erledigen jetzt die Goldsucher, wobei sie wenig zimperlich sind und durch Hacke, Spaten oder umgeleitete Bäche ganze Hänge und Hügel abtragen. Dass ihre Hütten genau dort stehen, wo bekanntlich vor kurzem ein plötzliches und heftiges Hochwasser alles davon spülte, scheint sie nicht im mindesten zu stören ... Auch sonst haben die Goldsucher zwischen der ermüdenden Plackerei mit Grabwerkzeug und Waschpfanne, den abendlichen Besäufnissen und gelegentlichem blutigen Streit um winzige Landparzellen wenig Zeit oder Interesse für eine Verbesserung ihrer katastrophalen Wohnsituation.

Wappen

Herkunft des Namens

Geschichte

Bevölkerung

Die ursprünglichen, alteingesessenen Bürger der Stadt sind eine seltsame Mischung aus Berros, Nordahejmr und Auretaniern. Sie sind ein gutes Stück größer als normale Westendarier und haben auffällig helle, oft sogar blonde Haare. Hingegen sind die Goldsucher der Vorstadt ein wilder Haufen als allen Teilen Westendars, aber auch des Kaiserreiches und verschiedenen Ländern der Westküste. Während sonst Nichtmenschen kaum in der Stadt ansässig sind, finden sich hier auch mehrere hundert Zwerge und (erstaunlich aber wahr) Halblinge, die hier auf schnellen Reichtum hoffen. Während die Zwerge sich gleich daran gemacht haben, dem Gold bergmännisch auf den Grund zu gehen, haben sich die Halblinge nach kurzer Buddelei gleich auf den Betrieb von Garküchen, Trinkhallen und Zockerbuden verlegt.

Berühmte Personen

Berühmte Bauwerke

Der Palast der tausend Gesichter ist der einzige Fürstenpalast Westendars, der (bis auf die wuchtigen Grundmauern und Ecktürme) überwiegend aus Holz erbaut wurde. Die Bauweise ist dennoch überaus massiv, wurden doch keine dünnen Bretter sondern grob behauene Baumstämme verwendet. Die ins Freie ragenden Enden dieser Balken wurden samt und sonders in Form von Gesichtern, Häuptern, Tierköpfen oder Ungeheuerfratzen geschnitzt und starren aus tausenden Holzaugen wachsam über Stadt und Umland. Für den Bau der wahrlich imposanten großen Halle, mit ihren drei Etagen an Balustraden und dem teilweise vergoldeten Trägerwerk, wurde eigens einer der besten Schiffsbauer aus Port Novo herbei geholt. An der bauchigen, seegängigen Form des Daches ist dies noch heute leicht zu erkennen. Die Innenausstattung ist für ihre enorme Vielfalt an kunstvoll gewebten oder bestickten Wandteppichen bekannt, auf denen unter anderen so ziemlich jedes historische Ereignis des Fürstentums abgebildet wurde.

Eigentlich nicht in der Stadt, aber von ihr aus gut zu sehen ist die Schwarzflügelpforte an einem Berghang, kaum zwei Meilen entfernt. Dieses Loch im Berg, wenigstens fünfzig Schritt über dem Boden und ohne Treppe oder anderen Zugang, erinnert in seiner Form tatsächlich grob an das Maul eines Ungeheuers und beherbergt, so ist man sich sicher, einen schlafenden Drachen oder doch wenigstens etliche Dämonen. Diese werden sich freilich den Platz mit ganzen Schwärmen von gewöhnlichen Fledermäusen und einigen großen Raubfledermäusen teilen müssen, welche jeden Abend im roten Licht der Dämmerung erst aus dem Berg und dann über die Stadt ausschwärmen, um im Umland ihre Nahrung zu suchen. Während die Bürger diesen Ort seit je her meiden, sind bereits mehrere Goldsucher in ihm verschollen, die dort auf reiche und leicht zu bergende Goldschätze gehofft hatten.

Stadtbild

Besonderheiten

  • Markt
  • Lagerhaus
  • Gosse
  • Mietstall
  • Söldnerlager
  • Tempel

Gasthäuser

Händler

Umgebung

Das gesamte Umland der Stadt ist schroff, felsig und waldreich. Im Osten erheben sich die Berge der Sierra del Sombra, im Kaiserreich Schattenkuppen genannt, bis in die meist reichlich vorhandenen Wolken hinein, während es nach Westen hin zwar niedriger, auf mehrere Tagesreisen hin aber nicht wirklich sanfter oder gar eben wird. Mangels Ackerland leben die Dörfler der Umgebung seit je her eher von Holzeinschlag und Köhlerei, Jagd, Imkerei und Fischfang in den Teichen und Bergbächen, vor allem aber von der Zucht langwolliger Ziegen in den Bergen und schwarzborstiger Schweine in den Wäldern. Beide haben ein eher zähes, aber überaus aromatisches Fleisch. Der hiesige Ziegenkäse treibt mit seinem Geruch selbst Zwergen Tränen in die Augen.

Wegweiser

Landwege

  • Lago Alto = 113 Meilen (Landstrasse: Wald)
  • Vallerica = 185 Meilen (Landstrasse: Wald; Bergstrassen)