Der große Sturm der Orks: Unterschied zwischen den Versionen

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Doch auch wenn der Sieg letztendlich überragend war, so starben in dieser Schlacht viele Heldinnen und Helden, doch waren an ihren Seiten neue und junge hervorgetreten die mutig und wacker in ihre Fußstapfen traten und spätere Sagen und Bardengesänge füllten.
 
Doch auch wenn der Sieg letztendlich überragend war, so starben in dieser Schlacht viele Heldinnen und Helden, doch waren an ihren Seiten neue und junge hervorgetreten die mutig und wacker in ihre Fußstapfen traten und spätere Sagen und Bardengesänge füllten.
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Version vom 24. Februar 2009, 09:30 Uhr

Angus erhob sich und blinzelte in die Sonne, die sich gerade über die Berge erhob. Weit war er als Späher in den Norden des Landes gegangen. Ruhig waren die Orks, zu ruhig in den letzten Monaten.

So hatte man mehrere Kundschafter ausgesandt, um nach dem Rechten zu sehen. Von Wangalen war er losgezogen und bis hier her hatte er nicht einen Ork erblickt. Hatten sie es aufgegeben die Stadt an zu greifen? Nein, sagte sich Angus, hier schien sich größeres anzubahnen. Man konnte diesen Fellfressen vieles nachsagen, aber nicht, dass sie aufgaben.

Von einem Felsvorsprung blickte er in das vor ihm liegende Tal. Rechts von ihm, einen guten Tag entfernt, lagen die alten Wachtürme von Dûn. Hier hatten sie sich damals getroffen, Angrasch Donnerkrug und er. Hier hatte es begonnen.

Plötzlich sah er es. Ein sanfter Hauch nur einer Rauchfahne fern am Rande der gegenüberliegenden Berge. Jemand musste dummerweise feuchtes Holz auf ein Feuer gelegt haben. Sofort machte er sich auf dem Weg um genaueres zu sehen.

Einen Tag brauchte er zum durchqueren des Tales und kletterte nun in der Dämmerung seitlich einen Hang hinauf, um von dort besseres Blickfeld zu haben. Sein Atem stockte. Vor ihm tat sich ein Orklager von ungeheuerem Ausmaße auf. Gut verborgen zwischen Felsen und dichtem, niederem Gehölz stand Kriegshütte an Kriegshütte, Zelt an Zelt.

Zehntausende mochten es sein, denn das Lager reichte bis in die Schlucht zwischen den Felswänden. Wie weit mochte es dort noch gehen? Die Sicht wurde, durch die weiter vorschreitende Dunkelheit, immer schlechter, aber eindeutig war, das Lager wurde abgebrochen. Angus beschloss sofort zurück zu gehen auch wenn es in dieser Dunkelheit ein gefährliches Unterfangen werden mochte. Die Wachtürme von Dûn mussten gewarnt werden obwohl hier eindeutig Wangalen das Ziel dieser Streitmacht sein würde.

(Die Barden mochten später besingen, wie trittsicher und schnell Angus den Weg zu den Türmen fand, doch in Wahrheit war es ein Stolpern und Fehltreten das üble Prellungen und Abschürfungen zufolge hatte. Doch mögen wir den Heldengesängen nicht widersprechen und nachfolgende Recken nicht entmutigen.)

Am Morgen des Nächsten Tages stand Angus, zerschunden und müde, vor den eisernen Toren der Wachtürme und verlangte Einlass. Angrasch selbst begrüßte ihn herzlich mit den Worten:“ Wieviele Orks mussten dafür ihr leben lassen.?“ Doch Angus war nicht zum Scherzen aufgelegt. Schnell war die Situation erklärt und Boten in das Reich der Dûn Zwerge gesandt. Hilfe musste von dort kommen. Wangalen alleine konnte einem solchen Ansturm nicht standhalten. Keine zwei Stunden später brachen Angrasch und Angus auf um Wangalen zu warnen.

Nur kurz rasteten sie in einer Nacht und sahen so, nach zwei weiteren Tagen, die großen Brückentore Wangalens. Es war kein Ruf nötig, denn beide waren selbst den jüngsten Kindern dieser Gegend bekannt und so ging es direkt zum Ratssaal, wo sofort eine Versammlung einberufen wurde. Viele der Späher waren nicht zurückgekehrt und so war, nach dem Bericht den Angus lieferte, jedem der Ernst der Lage klar.

Die Stadt machte sich für den großen Ansturm bereit. Wachen wurden verdoppelt ebenso die Geschützmannschaften. Kriegsgerät und Waffen wurde zu den Mauern gebracht. An jedes Haus wurden große Bottiche mit Löschwasser gestellt denn Brände konnten viel und nachhaltigen Schaden anrichten.

Die Drachen und Handelschiffe wurden in den inneren Hafen vor Anker gebracht, die Wehrgitter des Flusses gehoben. Von Außen war wenig davon zu erblicken, die hohen Mauern der Stadt verdeckten die Vorbereitungen. Dann kamen sie.

Die Orks fanden die äußeren Felder verlassen und somit wurde ihnen klar, dass sie keinen überraschenden Angriff starten konnten. Das Donnern der großen Kriegstrommeln begann und überzog das Land. Die Streitmacht trampelte alles nieder was unter Mühen gepflanzt worden war und gerade dabei war aus der Erde zu sprießen. Diese Ernte würde niemals aufgehen, Die, Mirka's der Dunklen, würde reich werden. Mit breiten Flößen überwanden sie auf großer Front die Flussteile.

Der erste Angriff erfolgte kurz vor der Dämmerung. Die Geschosse der großen Katapulte brachten Tod und Verderben in die Reihen der Orks. Pfeilhagel über Pfeilhagel lichtete ihre Reihen doch auch auf seiten der Verteidiger gab es die ersten Tote durch Pfeile und Brandpfeile der Orks. Wie eine Woge brandeten die Orks auf die Mauern und lange Sturmleitern schlugen an die Zinnen. Todes verachtend stürmten die Orks und erste Kämpfe brandeten auf den Mauern auf. Mitten in ihnen, Rücken an Rücken, sah man von dem Größenunterschied einmal ab, standen sie. Angus und Angrasch, Verderben und Tod bringend, schwangen sie ihre Äxte. Fegten die Orks hinweg und brachten Hilfe, dort wo die Verzweiflung den Mut schwinden ließ.

Angus war es dann, der wutentbrannt die beiden oberen Holme einer Leiter erfassten. Die Muskeln spannten sich und mit einem Ruf an Ismära, die Göttin des Krieges, trennten sich Stange von Sprossen. Einer ganze Kette von Orks die auf dieser Leiter standen wurden die Fußstützen geraubt und so fielen sie brüllend in den Tod. Weitere Leitern wurden auf diese Art zerstört und so wurde der erste Ansturm zurückgeworfen. Siegrufe brandeten auf, auch wenn jedem klar war, dass die Orks nicht ablassen würden. Verwundete und Tote wurden geborgen und Brände gelöscht.

Die Zweite Welle begann mit einem Angriff von Katapulten der Orks. Zinnen wurden abgerissen, doch die Stadtmauer hielt stand. Auch kam nun die Reichweite der Zwergenkatapulte zum tragen und so wurde ein Katapult der Gegner nach dem anderen zerstört. Wieder griffen sie an. Wie im Wahn stürzten sich die Orks in den Kampf und wieder brachen grausame Kämpfe auf den Mauern aus. Das erneute Donnern der Kriegstrommeln verhieß nichts Gutes ebenso wie das Triumpfgeschrei der Orks. Was dann aus den Wäldern brach erschütterte die Moral der Verteidiger zutiefst.

In breiter Front stampften gut 100 Kriegsoger durch die Reihen der Orks. Rüchsichtslos trampelten sie alles nieder was ihnen in den Weg kam. Wie eine Wand aus Fleisch und Eisen griffen sie in das Kampfgeschehen ein. Bestürzt blickte Angrasch auf die Eisernen Rüstungen die jeder Oger trug und verfluchte diejenigen, die ihnen diese Rüstungen geschmiedet hatten. Mit gestärkter Moral griffen die Orks weiter an und erste Teile der äußeren Mauer wurden von ihnen gehalten. Weitere sprangen sogar in den inneren Ring und so brandeten auch dort Kämpfe mit nachrückenden Verteidigern auf.

Im wilden Kampf erblickte Angus einen Ork der versuchte eine der kleinen Nottore zu öffnen. Wenig von diesen waren in die Mauern eingelassen, um als Notaus- und Durchgänge zu dienen. So dick und Eisern diese kleinen Tore auch waren, von Innen musste man nur ihre Riegel zerschlagen. Wild zu Angrasch brüllend stürmte Angus hinunter und erschlug den Ork. Doch es war zu spät. Der Riegel war gesprengt und schon rammten die ersten Angreifer gegen die mächtige Tür. Als die Tür nach innen aufschwang schlug Angus zu. Der Kopf des ersten Orks wurde zur Seite geschleudert, den Zweiten durchstieß der Axtstiel der überschweren Axt. Angrasch war zur Stelle und seine Axt trennte die Beine des nächsten Orks ab. Plötzlich lies der Angriff nach und beide warfen sich gegen die Tür um sie zu schließen.

Fast wäre es ihnen gelungen, doch in diesem Moment rammte einer der Oger seine eisenverstärkte Schulter gegen das Tor. Angrosch wurde mehrere Fuß zurückgeschleudert während Angus zur Seite strauchelte. Doch obwohl die schwere Tür dabei wieder nach innen aufgerissen wurde, prallte auch der Oger zurück und mußte neu Anlauf holen. Angus erblickte einen großen Langschild und riss ihn, aufspringend, mit der Linken vor sich. Seine Streitaxt flog wie von selbst in seine rechte Hand. Nach hinten brüllte er um Beistand. Dann stürmte er nach vorne.

Oger und Nordahejmr prallten aufeinander. Die Beinmuskeln des Nordmannes spannten sich bis zum Zerreißen. Das brüllen zu Ismära ging im Krachen des Aufpralls unter. Der Schild brach der Länge nach durch, doch der Nordahejmr stand. Einzig die Erde selbst gab nach und so wurde Angus knapp 2 Fuss nach hinten geschoben. Der Boden häufte sich hinter seinen Füßen doch schaffte er es den Oger zu blocken. Wieder war Angasch zur Stelle, standen sie Seite an Seite und tief grub sich Angraschs Axt in den Schädel des Ogers, spaltete ihn tief. Beide schleuderten sie den toten Oger nach Außen und schafften es dieses Mal das Tor zu schließen. Männer schoben einen Blockschlitten vor das Tor und schlugen Holzpfähle in die Ringe des Schlittens um ihn am Boden zu verankern. So konnte das Tor wieder gesichert werden.

Angrasch lachte anerkennend hoch zu seinem Freund und zeigte auf den zerbrochenen Schild. (Die beiden Teile dieses Schildes wurden später mit Mithril verziert und er kann bis zum heutigen Tage, in dem Tempel Ismäras, von Gläubigen bestaunt werden.) Angus lies den Schild fallen und betrachtete seine langsam blau anlaufende Schulter. Schreie von den Mauern holten sie zurück in die Schlacht und so rannten sie erneut auf die Wehrgänge zu.

Auch dieser Ansturm konnte zurückgeschlagen werden, nachdem selbst die Oger es nicht geschafft hatten die mächtigen Tore zu zertrümmern. 20 Von ihnen hatten ihr Leben dabei gelassen. Ruhe kehrte ein, soweit man das in diesem Augenblick sagen konnte.

Kämpfer und Kämpferinnen lehnten sich, zerschlagen und erschöpft an die Mauern. Wieder wurden Brände gelöscht und Trümmer zur Seite geräumt.

Der Rat trat zusammen. Jedem war klar, dass der nächste Ansturm die Entscheidung bringen würde. Die Tore würden ihm, mit großer Wahrscheinlichkeit, nicht standhalten können. Was konnte man tun?

Angrasch trat hervor und brachte eine alte List der Dûn Zwerge vor. Je detaillierter er vortrug, umso mehr fasste man neuen Mut. Der Beschluss wurde gefasst und die Hauptmänner der einzelnen Truppen eingeweiht. Neue Bewegung entstand in der Stadt. Durch die Nottore ging man, mit Tragen, nach außen um Tote zu bergen. So sah es aus. Doch war auf den Tragen noch anderes was später grausame Ernte halten sollte.

Innen bemannte man die Drakare und ruderte bis zum äußersten Rand der Stadtmauern, doch nur soweit, dass sie die Gegner nicht erblicken konnten.

Dann dröhnten die Angriffshörnter und die Trommeln der Orks donnerten erneut durch die Nacht. In breiter Front brandeten sie erneut an die Mauern. Die Oger stürzten sich mit einer Ramme gegen das Nordtor der Stadt. Der Geruch von Blut, Schweiß und Öl lag in der Luft. Die ersten Orks stürmten die Leitern hinauf als einigen die Erkenntnis kam. Doch erst als es Feuerpfeile regnete und die gesamte Erde um die Mauern in Flammen aufging war es Gewissheit.

Um den gesamten Wall standen lodernde Flammen, vor dem Haupttor standen gut 40 Oger ebenfalls in der Glut aus Öl, brennendem Holz und Kleidung. Zur gleichen Zeit hatten die Drakare die Mauern umfahren und landeten. Nordahejmr, Zwerge und sogar einige Elfen und Kaiserreicher stürmten in breiter Front, von beiden Seiten auf das in Panik geratene Angreiferheer ein.

In wilder Flucht versuchten sich die Orks und Oger zurück zu ziehen, aber es waren nicht die Trommeln der Brüder die sie empfingen. Zwergenhörner dröhnten in das Licht des anbrechenden Tages.

In breiter Front stürmte ihnen eine Wand aus Stahl und Klingen entgegen. Von allen Seiten eingeschlossen liefen sie in ihre Vernichtung. Wenige nur entkamen, dem Rest wurde keine Gnade gewährt.

Doch auch wenn der Sieg letztendlich überragend war, so starben in dieser Schlacht viele Heldinnen und Helden, doch waren an ihren Seiten neue und junge hervorgetreten die mutig und wacker in ihre Fußstapfen traten und spätere Sagen und Bardengesänge füllten.