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→Phasen der Grubenarbeit mit dem Zorngräber
Ist der Zorngräber sicher im Arbeitsgestell (welches im Transportzustand an eine überdimensionierte Schubkarre mit vorderem Käfigaufsatz erinnert) untergebracht, so wird dieses durch Schieben von hinten zur gewünschten Arbeitsposition gebracht.
Obgleich das Arbeitsgestell im Verbringungszustand zuverlässig vor Beißattacken schützt, schlägt der Truppführer während der Verbringung eine laute Glocke. Diese soll durch ihren Lärm erstens den Zorngräber verwirren und ihm die Orientierung erschweren , sowie zweitens dafür sorgen, dass Zwerge, die in der Nähe sind, aufmerksam den Weg für den Arbeitstrupp freimachen. Dieses Glockenschlagen nimmt der Zorngräber allem Anschein nach nicht als ein durch seine Beute erzeugtes Geräusch wahr, sondern als eine Art „Naturlärm“. Arbeitseinsätze werden üblicherweise eine Woche im Voraus angekündigt, um einen sicheren Transport des Tieres zur Arbeitsstelle zu gewährleisten.
Ist das Tier an der gewünschten Stelle angekommen, so wird das Gestell unter lautem Glockenschlagen des Truppführers zum Arbeitseinsatz fertig gemacht. Diese Phase ist sehr gefährlich, da hierbei der Kopf teilweise und die Krallen voll freigelegt werden. Das Freilegen des Kopfes ist nötig, da der Zorngräber im Regelfall auch die Abraumarbeiten übernimmt, nur . Nur beim Bau in hochfrequentierten Gebieten wird, wenn die Arbeit mit dem Zorngräber hier als sinnvoll und durchführbar erscheint, auf das Entfernen des Kopfkäfigs verzichtet. Der letzte Schritt ist das Abklappen der Räder, wodurch der Zorngräber Bodenhaftung erlangt. In genau diesem Moment wird das Glockenschlagen eingestellt, damit der Zorngräber sich darauf konzentrieren kann, sich auf die „Jagd“ zum Lärmtrupp zu machen.
In einer einem Sphärenradius von einer Meile muss im Berg während des Einsatzes des Zorngräbers absolute Stille herrschen, was den Einsatz dieses Arbeitstieres in bestimmten Gebieten unmöglich macht. Der Lärmtrupp ist innerhalb dieser Zone die einzige Geräuschquelle, seine Position bestimmt die Grabungsrichtung des Zorngräbers. Diese Zwerge sind angehalten, an einer bestimmten Stelle im oder auf dem Berg zu sprechen, zu rufen, zu laufen und zu singen, sobald die festgelegte Zeit des Arbeitsbeginns erreicht ist. Durch diesen Lärm wird der Jagdinstinkt des hungrigen Zorngräbers geweckt – er beginnt die Grabungstätigkeit. Die Ein-Meilen-Zone macht es teilweise nötig, dass schon Gänge vorbereitet werden. Der Zorngräber eignet sich durch diese Einschränkung vor allem zum Graben von Lichtschächten, Ausgängen und Verbindungen von Schächten. Der Vortrieb von Minenstollen in den Berg hinein ist schwierig, weil hierbei keine Lärmtrupps eingesetzt werden können.Einige erfahrene Truppführer konnten aber durch mit Zwergenschweiß getränkte Tücher in verschließbaren Gefäßen an langen Ruten beeindruckende Erfolge erzielen. Hierbei wird mit diesen Tüchern immer wieder vor dem Zorngräber übers Gestein gewischt (beim Hinführen zur und Wegführen von der Wand , befinden sich diese in einem geruchsdicht verschlossenen Behältnis, welches über eine Seilzugeinrichtung geöffnet und verschlossen werden kann). Dieser wähnt nun seine präferierte Beute in der Nähe und beginnt, sich voran zu graben. Irgendwann wird das Tier gewahr, dass der Geruch verschwunden ist, dann stellt er die Grabungsleistung bis zur Aufnahme einer neuen Witterung ein. Die besten dieser elitären Gruppe von Truppführer schaffen es jedoch, das Gestein beständig mit Geruch zu versehen, sodass der Zorngräber zu seiner Höchstleistung aufläuft. So können auch Gänge vorgetrieben werden, die erst zu einem späteren Zeitpunkt den Einsatz von Lärmtrupps in der Ein-Meilen-Zone erlauben. Allerdings beherrscht nur ein gutes Dutzend die Schweißtuchtechnik; drei, vielleicht vier Truppführer haben die oben beschriebene Perfektion dieser Technik erreicht. Bei schlechter Anwendung der Technik kann es zu Angriffen auf den Truppführer oder den ausführenden Gehilfen kommen, welche dann in letzter Konsequenz im Tod des Arbeitstieres (durch die Wachen) und/oder im Verlust eines Zwergenarmes resultieren.
Der Zorngräber beginnt nun, sich durchs Gestein zu arbeiten. Der Grabungstrupp überwacht die Tätigkeit, geschützt durch die alkoholgetränkte geruchsabsorbierenden Anzüge. Die Ausrüstung ist auf komplette Geräusch- und Geruchlosigkeit ausgelegt, damit der Zorngräber sich nur in Richtung des Lärmtrupps oder der Schweißspur bewegt. Die Vermessungszwerge überwachen hierbei, dass der Zorngräber genau die gewünschte Richtung einschlägt. Durch Gestänge am Kopfbereich des Arbeitsgestells ist es den Gehilfen möglich, die Grabungsrichtung des Zorngräbers leicht nach zu justieren (was jahrelange Erfahrung der Gehilfen nötig macht, damit sie nicht zu viel, nicht zu wenig Druck ausüben. Bei zu viel Druck merkt der Zorngräber die Manipulation, bei zu wenig ändert er seine Grabungsrichtung nicht). Durch die Kommunikation der Vermessungszwerge mit dem Truppführer können zudem Boten losgeschickt werden, welche die Lärmtrupps anweisen, ihre Position zu ändern.
Die Arbeitsrhythmen variieren je nach Dringlichkeit und Art des gewünschten Tunnels. Bei dringenden Quergängen wird eine Ablösung der Trupps durchgeführt und der Gräber arbeitet durch, bei regulären Vortriebsarbeiten wird der Gräber mit seinem Trupp alle acht bis zehn Stunden eine Pause einlegen, um herkömmlichen Bergbautrupps das Erweitern und Absichern des Ganges zu ermöglichen.
Ist der Trupp bis auf 20 Schritt an die gewünschte Durchbruchs- oder Austrittsstelle herangekommen, so wird die Arbeit abgebrochen. Das resultiert aus den Jagdmethoden des Zorngräbers – da manche Tiere die Annäherung von oben an die potentiellen Opfer bevorzugen, würden so ungünstige Durchbrüche geschaffen, welche den Einsatz von Leitern erfordern würden. Den Rest der Strecke erledigen normale Bergbautrupps. Es sind schon Fälle bekannt geworden, in denen die Bergbautrupps zur Überwindung der letzten 20 Schritt in besonders hartem Gestein genau so lange brauchten wie der Zorngräber für die gesamte vorangegangene Strecke.