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Willem Thall

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Die Seite wurde neu angelegt: „'''Willem Thall''' (Volkssage) Einst kam der Landvogt des Fürsten in die südlichen Wälder von Tiefenforst. Er war ein böser Mann namens Grisbart, der sich…“
'''Willem Thall'''
(Volkssage)

Einst kam der Landvogt des Fürsten in die südlichen Wälder von Tiefenforst. Er war ein böser Mann namens Grisbart, der sich etwas auf seinen Adelstitel einbildete und dessen Bestreben es war, den Tynwald abzuschaffen und dem Volk das Wahlrecht zu nehmen. Denn im Geheimen hoffte er, Fürst Heinrich möge in der Schlacht gegen die Nordmannen fallen, auf dass er sich selbst zum König ausrufen könne. Als er im kleinen Dörfchen Steinwald Rast machte, setzte er seinen Hut auf einen Stecken und wies seine Wachen an, jeden fest zu nehmen, der ohne zu grüßen vorüber ginge. Der Falkenruher Jagdaufseher Willem Thall verweigerte den Gruß und wurde vor den Vogt gebracht, der sich mit dem Meisterschützen einen grausigen Spaß erlaubte. Er ließ dessen jüngsten Sohn holen und stellte dem Vater das freie Leben in Aussicht, sollte dieser es schaffen, seinem Spross mit einem einzigen Bolzen einen Apfel vom Kopfe zu schießen; andernfalls solle der Junge mit ihm sterben. Thall zog zwei Bolzen aus seinem Köcher und schoss mit dem ersten den Apfel vom Kopf seines Sohnes. Grisbart ahnte wohl, für wen der zweite Bolzen bestimmt gewesen sei, hätte der Vater seinen Sohn getroffen. Und so brach er sein Versprechen, indem er Thall "zum freien Leben im Kerker" begnadigte. Der Meisterschütze wurde gebunden und auf das Boot gebracht, mit dem der Vogt über den Loch Indaal segeln wollte, um in Tiefenforst die Steuern einzutreiben. Doch in der Mitte des Sees brach ein Sturm los, dem keiner seiner Männer standhalten konnte. Da banden sie den Gefangenen los, nachdem er ihnen versprochen hatte, sie sicher ans Ufer zu bringen. Thall hielt er das Boot auf Kurs, doch als sie nahe des Ufers kamen, griff er seine Armbrust samt Köcher und sprang auf eine vorgelagerte Felsplatte. Von da aus entkam er und lief nach Tiefenforst. Als der Vogt es endlich in die Stadt geschafft hatte, wartete der Jagdaufseher schon hinter einem Gebüsch mit angelegter Armbrust. Ein einziger Bolzen reichte, um den Tyrannen zu töten; er durchschlug den Wams sowie eine verräterische Depesche an die Nordmannen und traf mitten ins Herz. Thall wurde vom Fürsten in den Adelstand erhoben und im folgenden Jahr von den Bürgern in den Tynwald gewählt. Und niemand zweifelte an dem Gerücht, dass er auch zum Berater des geheimen Kronrat ernannt worden sei.
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