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Nikodemus versprach dem Drachen alles zu tun, worum er ihn gebeten hatte und ging mit der Frau Pärchta zurück nach Berenhavn. In der Nacht zum 6.ten Herdfeuermond kamen sie dort an und so gleich machte er sich mit Frau Pärchta auf, um die Süßigkeiten an die Braven und die Ruten an die Bösen auszugeben. Und egal, wie viele Süßigkeiten Nikodemus aus dem Sack nahm, immer wenn er erneut in die Sack schaute, war er wieder randvoll mit Honigkuchen, Äpfeln, Haferkeksen, Nüssen und Schokolade. So war er mühelos in der Lage, genau so zu verfahren, wie es ihn der Drache geheißen hatte. Frau Pärchta gab den Bösen die Ruten und ermahnte sie mit den immer gleichen knurrigen Worten: '''"''Die Rute schau dir täglich an und denk dann dran, dass sie im nächsten Jahr auf deinem Hintern landen kann. Wirst du brav sein, ist alles gut, ansonsten spürst du meine Wut''."'''
Drei Tage nach der Wintersonnenwende zog Nikodemus mit dem kleinen Leiterwagen, auf dem die Truhe stand, durch Antamar und beschenkte Jung und Alt mit den schönen Dingen, die er in der Truhe vorfand. Die große Truhe füllte sich, ebenso wie der Süßigkeitensack, immer wieder magisch auf. Die Erfüllung seiner Aufgabe machte ihn mehr als zufrieden. Die erstaunten und frohen Gesichter der Beschenkten waren für ihn eine Belohnung.
Im nächsten Götterlauf und allen folgenden verfuhr er entsprechend. Frau Pärchta tauchte immer am Abend des 5.ten Herdfeuermondes auf und begleitete ihn, verteilte die Ruten und manchmal auch Rutenschläge, um dann wieder zu verschwinden. Die Leute gewöhnten sich an Nikodemus und Frau Pärchta und vor allem die Kinder freuten sich auf seine Besuche und Geschenke. Sie nannten den 06.ten Herdfeuermond ihm zu Ehren Niko-Tag und den 24.ten Claus-Fest. So gab es auch ein großes Wehklagen als Nikodemus im hohen Alter von fast 99 Götterläufen verstarb. "Wer soll uns nun Süßigkeiten am Niko-Tag und Geschenke zum Claus-Fest bringen?" hieß es überall.
Aber dann geschah ein Wunder. Am nächsten Niko-Tag nach dem Tode von Nikodemus fanden die Bewohner Antamars am Morgen in ihren Stiefel oder Schuhen eine Süßigkeit oder eine Rute und am Claus-Tag lagen Geschenke in ihren Wohnstuben und Hütten. Die Antamarier gingen in die Tempel und zündeten Kerzen zum Dank an und fragten die Geweihten dort, wie denn das möglich sei. Die Geweihten berieten sich und erklärten Nikodemus Claus von Berenhavn zum Heiligen, weil sie davon überzeugt waren, dass er aus dem Reich der Toten weiter seine guten Werke verrichtet. Als '''Anta Claus''' wird er nun in ganz Antamar verehrt, egal, welchen Glaubens die Leute sind. Die Kinder singen am Vorabend des Nikotages: '''"''Lieber guter Niko Claus komm auch in unser Haus, pack die Leckereien aus. Denn Äpfel, Nüss und Mandelkern mögen wir so schrecklich gern.''"'''
Frau Pärchta aber wird von den Druiden Antamars verehrt, die sich ärgerten, dass in der Predigt zur Heilungsprechung die Frau Pärchta als Bestraferin der Bösen nicht einmal erwähnt wurde. "Frau Pärchta gehört zum Niko-Tag wie das Salz in die Suppe. Ohne Frau Pärchta würde das Böse überhand nehmen." Weiter führten sie aus, dass Frau Pärchta in einem Hollerbusch wohnt. Deshalb sollen die Gläubigen wann immer sie an einem solchen Busch vorbei kommen, einen Gruß aussprechen: '''"''Frau Pärchta zum Grusse, die Bösen tun Buße, sie fürchten die Rute und werden nun Gute.''"'''