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Diskussion:Schönere ZB mit Neonix

Version vom 12. Dezember 2018, 11:41 Uhr von Grande77 (Diskussion | Beiträge)
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Bravo! --Gaddezwerch 15:11, 15. Jun. 2008 (CEST)

Sehr schöne Erläuterung. Empfehlenswert ;-) --Athuran 10:36, 17. Jun. 2008 (CEST)

Auch wenn ich es jetzt erst lese...einfach Klasse --Lieselotte 12:23, 17. Feb. 2012 (CET)

Mit den Satzzeichen sollte man allerdings aufpassen. Ein Ausrufezeichen reicht aus, drei davon sind ein Zeichensetzungsfehler. Was die hier angepriesene Ellipse (Auslassungspunkte) angeht, sollte man ebenfalls vorsichtig sein. Schlagt einfach mal ein Buch auf (x-beliebige Prosa) und zählt die Ellipsen pro Seite. Selbst bei Verlagen wie Bastei Lübbe, und da befinden wir uns schon am unteren Rand des Spektrums, werdet ihr wahrscheinlich kaum fündig. Der Grund dafür ist, dass es in der Regel ganz schlechter Stil ist und deshalb von jedem Lektor herausgestrichen wird falls es der Autor vorher nicht schon längst getan hat. Wenn man trotzdem, wie wir das bei Antamar halt leider tun, auf die fehlerhafte Verwendung beharrt, sollte man darauf achten, dass es auch hierzu Regeln gibt. Ansonsten handelt es sich nicht nur um einen Stilfehler, sondern auch um einen Zeichensetzungsfehler.

  • Beispiel 1: Egon warf die Bierflasche nach Ha...
  • Beispiel 2: Faule, unbelesene Autoren beenden ihre Sätze nicht, sondern ...
- Im ersten Beispiel steht die Ellipse für ein nicht beendetes, also abgebrochenes Wort und wird ohne Leerzeichen gesetzt.
- Im zweiten Beispiel ersetzt die Ellipse den nachfolgenden Satzteil und wird mit Leerzeichen gesetzt.

Mit Adjektiven wie "gravitätisch" habe ich schon immer Probleme gehabt. In "Politics and the English Language" beschreibt Orwell das eigentlich recht gut wenn er davon abrät, Metaphern zu benutzen, die bereits gedruckt worden sind. Sprache wird abgenutzt und verliert ihre Aussagekraft. Man kann z.B. schreiben, dass es wie aus Kübeln regnet. Besser wäre es allerdings, wenn man den Regen bildlich beschreibt. Im anglophonen Bereich bezeichnet man das als showing vs telling. Ein Adjektiv wie "gravitätisch", aus seinem Kontext gerissen, sagt gar nichts aus. Man muss sich also die Frage stellen, was diese Gravitas ausmacht.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Korrektur. Im Poststrukturalismus haben sich da viele Leute Gedanken darüber gemacht, so z.B. auch Sartre in "Qu'est-ce que la littérature?". Das fließt dann auch in den Ratschlag ein, geschriebene Texte eine Weile liegen zu lassen und nach ein paar Wochen erst Korrektur zu lesen. Auf diese Weise kann der Verfasser etwas Abstand zu seinem Werk erlangen und die Fehler besser erkennen. Das sollten wir möglichen Verfassern, falls da irgendwann noch mal welche kommen sollten bevor die Server abgeschaltet werden, auch vermitteln.

Antamar ist textbasiert, da können wir nicht daran rütteln. Somit ist der Text auch das Erste, was uns ins Auge springt. Der Text verrät uns aber auch eine ganze Menge über den Verfasser. Wie belesen ist er? Hat er das Schreiben jemals gelernt? Wie selbstkritisch ist er? Welchen Bildungsgrad hat er? Was ist sein soziales Umfeld? Ist er gar faul oder dumm? Schreiben ist ein Handwerk das man erlernen muss. Wie in jedem Handwerk gibt es gute und schlechte Handwerker, interessierte Laien und Leute, die besser die Finger davon lassen sollten. Und wie in jedem Handwerk geht es so manchem gelernten Handwerker tierisch auf den Sack, wenn es irgendwelche ungelernten Klugscheißer besser wissen wollen. Da ist dann auch das Problem: Wir leben in einer Gesellschaft, die uns vormacht, dass jede Meinung einen Wert hat, in der wir ständig twittern oder online Kommentare setzen. Früher war es der besoffene Dummschwätzer in der Kneipe, heute ist es der Youtube-Star. Das Abitur hilft da auch nicht weiter, auch wenn die meisten das glauben mögen. Ich hatte Examenskandidaten, die mittlerweile, gegen meinen Willen, allesamt Lehrer sind, die zwischen einfachen Adverbialen nicht unterscheiden konnten und noch nicht einmal in der Lage waren, einen einzigen fehlerfreien Satz zu schreiben. Ich hatte aber auch Doktoren, deren drittklassige Publikationen ich Korrektur lesen durfte, die dazu auch nicht in der Lage waren. Das ist ein schwieriges Thema, vor allem da die ganze Generation Y zunehmend kritikunfähiger und aggressiver wird. Wie will man da jemandem etwas beibringen, vor allem wenn man nur ein weiterer Dummschwätzer im Internet ist?

Versteht mich hier bitte nicht falsch. Ich finde diesen Artikel durchaus hilfreich wenn ein interessierter Laie sich darüber Gedanken macht, wie er etwas schreiben könnte. Da hilft das auf jeden Fall! Allerdings hat Neonix auch ein paar Stolperfallen selbst genommen. Ich habe jetzt genug dazu geschrieben. --Grande77 11:35, 12. Dez. 2018 (CET)

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