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Die große Flucht
Die große Flucht der Goblins
Ingame
Schreiber
Unbekannt

Erschienen
980 nZ

Verbreitung
sehr häufig

Sprache
Nordahejmr Runen

Standort
Nordahejm (Halla der Goden)

Outgame
Zeichenzahl
3577 Zeichen

Autor


Besonderheiten
fertig zur Korrektur
Status
nur fürs Wiki, keine Ingame-Implementierung vorgesehen

Der Schamane: Nidik

Der Häuptling: Garlolop

Eisdrache: Chrchmart

Gott der Goblins: Gorbhas

Er saß vor ihr und schaute direkt in ihre klaren Augen. Wie alt mochte sie wohl sein? Goblins wurden nicht alt, 30 Jahre, vielleicht 40, doch sie schien uralt zu sein. Jeder des Clans, der an der Hütte vorbeikam, tat dies nur mit gebeugtem Haupt. Es hatte wohl noch kein Gelehrter jemals das Privileg gehabt, die Geschichte der Goblins zu hören. Er würde als König in die Hallen der Schriften zurückkehren.

Sie blickte hinab auf die Knochen, die sie geworfen hatte und begann.

Alles begann mit dem Verschwinden Chrchmarts, des großen Eisdrachens. Viele sahen es als Gnade Gorbhas (Hauptgott der Goblins) an, dass er das Land nicht mehr verwüstete und alles fraß was er erspähte. Doch sollte dieses Verschwinden nur ein Vorbote für viel schlimmere Zeiten sein, in denen uns unsere Götter prüften, wie sie es so oft tun.

Wieder blickte sie ihm direkt in die Augen, doch hatte er das Gefühl, sie würde durch ihn hindurch blicken und in eine lang vergangene Zeit sehen.

Als das Eis von Norden kam, zog das Wild in den Süden und Osten, wo Orks und Zwerge warteten. Die Nahrung, die uns die Natur gab, verschwand mehr und mehr. Hunger war unser ständiger Begleiter. Der Wind flüsterte den Schamanen zu, dass Chrchmart sich selbst im Eis eingeschlossen hatte und dort ruhte. Doch mit jedem seiner mächtigen Atemzüge wuchs das Eis und schob sich gegen unsere Lande. Auch in das Gebiet der Orks drang es vor und je weniger Nahrung diese fanden, um so häufiger vielen sie in unsere Gebiete ein und raubten uns das Wenige, das wir noch hatten. Schlimmer noch, sie versklavten uns und einige sprachen sogar davon, dass sie uns auffraßen, wenn sie gar nichts fanden. Alle Opfer, die wir darbrachten, und Tänze, die wir zu Ehren unserer Göttern tanzten, schienen vergebens. Das große Wasser im Norden gefror, so dass wir mit Äxten und Stangen Löcher bohren mussten, um an Fisch zu kommen. Das Eis kannte keine Gnade und die Orks mordeten uns, wo sie nur konnten.

Unser Volk schwant und verzweifelte.

Dann rief Nidik, der mächtigste Schamane, den das Volk der Goblins je hervorgebracht hatte, Gorbhas selbst an. Nie hatte dieses ein Schamane vor ihm gewagt. Die, die es jemals gewagt hatten, verschwanten in Feuer und Rauch. Drei Tage und Nächte begab er sich in Trance und opferte alles, was der Stamm hatte. Am dritten Abend verloren die meisten der Goblins all ihre Hoffnung und ihre Wut richtete sich gegen den Schamanen. Garlolop, der Führer des Clans, versuchte sie mit einigen Getreuen zurück zu halten, da er die totale Vernichtung der Goblins befürchtete, würde jemand die Trance des Schamanen durchbrechen. Doch konnte er sie nicht aufhalten. Mit allem, was sie an Waffen noch hatten, stürzten sie in Richtung des Schamanen. Doch da trat er aus dem Zelt. Ein Leuchten umhüllte ihn und er hatte das Zeichen des großen Gottes auf der Stirn. Er hob die Hand und sprach nur einen Satz:

"Geht den Weg des Eises gen Westen, dort werden wir eine neue Heimat finden."

Keiner zweifelte, dass der Gott selbst aus ihm gesprochen hatte, doch wie? Sie hatten nichts mehr. Keine Nahrung, keine Nutztiere.

Wieder sprach der Schamane:

"Kämpft, der Feind wird es euch geben müssen."

Der Mut der Verzweiflung überkam mein Volk und so unterwanderten sie kleine Stützpunkte der Orks und erschlugen alle bei Nacht. Vorräte wurden gelagert, doch dann kam der Tag, an dem die Orks genug hatten. Eine große Streitmacht zog aus, um endgültige Vernichtung und Tod unter unser Volk zu tragen. Dies war der Tag des großen Aufbruchs.

Viele Clans packten alles, was sie gehortet hatten, zusammen und flüchteten vor den Orks zum großen Wasser. Die Orks rückten immer näher und es wurde klar, dass man wohl nur knapp vor ihnen das Eis erreichen würde. Viele verzweifelten und riefen, dass die Orks sie ebenfalls über das Eis verfolgen und vernichten würden. Doch der Schamane blickte die Zweifler nur an und sie verstummten. Mehr und mehr musste zurückgelassen werden, um schneller voran zu kommen. Und dann waren sie dort, wo früher das Land das Wasser zurückhielt. Die Orks waren keinen halben Tag hinter ihnen und ihre Trommeln und Rufe nach Blut zerstreuten jeden Zweifel, ob das Eis tragen würde. Es musste, oder sie waren verloren.

Geführt von dem großen Schamanen Nidik, führte die Flucht auf das offene Eis. Doch wie viele es befürchtet hatten, schreckte dieses die Orks ebenfalls nicht zurück. Sie sahen Sklaven, Nahrung für lange Zeit und wertvolle Gegenstände vor sich und stürmten heulend hinter dem Volk der Goblins her. Doch das Eis war trügerisch und nur der mächtige Schamane schien den gefahrlosen Weg über das erkaltete Nass zu kennen. Die Orks folgten dem geraden Weg über das Eis und brüllten und lachten über die Dummheit der Goblins. Dann brach der Erste ein und riss, die neben ihm waren, mit in die eisigen Fluten. Eis brach und durch das Gewicht der Orkgruppen, kippten große Schollen hoch. Kein Halt gab es und das Maul des Todes tat sich auf und verschlang mehr und mehr der Feinde. Wenige der Orks sollten jemals wieder zurückkommen. Mut durchströmte das Volk und man zog weiter in das weisse Nichts. Nidik, der Mächtige, führte sie unbeirrbar. Viele starben auf diesem grausamen Weg. Besonders die Alten und Gebrechlichen und die Kinder.

Ihre Augen wurden dunkel bei diesen Worten, doch sprach sie weiter.

Eisbären und grausame Winterwölfe, die ein neues Jagdgebiet auf dem weißen Land fanden, nahmen sich ihren Anteil ohne Gnade. Schuppige Ungeheuer brachen durch dünne Stellen im Eis und töteten viele. Das eisige Land nahm kein Ende. Die Vorräte waren nahezu aufgebraucht, doch immer noch blickte mein Volk in endloses Weiss. Wieder sammelte der Schamane sein Volk um sich, um Mut und Hoffnung zu geben. Auch ihn hatten die Strapazen gezeichnet und er schien gealtert zu sein. Forderten die Götter ihren Tribut? Dann brach das Eis auf und ein riesiger Drache durchbrach die Schollen. Immer höher stieg er auf und die tiefblauen Augen blickten auf das Volk der Goblins. Eine mächtige Aura umgab ihn. Panik brach unter diesen aus. "Verloren, alles verloren!", hörte man viele schreien und sich zu Boden werfen. Nidik allein stand und blickte in die unendlichen Augen des Drachen.

Dann sank dieser, wie er aufgestiegen war, zurück in die Fluten.

Der Schamane rief alle zu sich und ein großes Ritual wurde zu Ehren des großen Gottes Gorbhas, des mächtigsten aller, abgehalten. Man opferte alle verbliebenen Nahrungsmittel, denn Nidik sprach:

"Wir sind angekommen. Dort liegt das Land, das unserem Volk eine Heimat sein wird.“

Die Köpfe aller flogen herum und da lag es. Die eisigen Winde hatten aufgehört und gaben den Blick auf Berge und mächtige Bäume frei. Das Volk der Goblins fand alles, was sie brauchten und wenige Feinde, die ausschließlich aus Raubtieren bestanden. Doch diese hatte man auch schon vorher bekämpfen müssen und man wusste sich gegen sie zu wehren. 40 Jahre vergingen und das Volk der Goblins gedieh. Dann trat Nidik erneut zu ihnen und sprach und viele unter ihnen rief er auf. Mit ihnen zog er erneut los, obwohl er weit über das normale Alter aller Goblins war. Wieder folgte er der Stimme Gorbhas und zog mit einem großen Teil mehrerer Stämme aus. 1 Jahr später erreichte er die Insel, die Ihr heute Sturöja nennt.

Dann war Stille im Zelt der Schamanin, die nur von dem leichten Kratzen der Feder des Gelehrten durchbrochen wurde. Seine Wangen glühten und seine Finger mussten aufpassen, nicht zu stark zu zittern. Dann blickte er auf. Die Schamanin erhob sich.

Ihr müsst nun gehen. Tragt Euer Wissen zu Euerm Volk und mögt Ihr nun besser urteilen über unser Volk.

"Eine Frage noch", kam es von dem Gelehrten. "Was ist aus dem Teil eueres Volkes geworden, das blieb?"

Die Schamanin blickte sich um. Es wurde von den Orks und Ogern in den grausamen Folgekrieg gegen die Zwerge gezwungen. Viele unseres Volkes erhofften sich dadurch Freiheit und durch die großen Verluste, auf allen Seiten der betroffenen Völker, bekamen sie diese wohl auch.

Geht nun.