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Nichtbegegnungen (Wüste)

Version vom 30. August 2012, 09:41 Uhr von Murx Pickwick (Diskussion | Beiträge) (Nichtbegegnungen für die Wüste)

Nichtbegegnungen für die Wüste

  • Du kannst es einfach nicht fassen. Es scheint, als sperre sich dein Gehirn gegen diese Tatsache. Unmöglich, und doch wahr... was da um dich herum liegt ist... SAND! Echter Sand! Und zwischen deinen Kleidern und in deinem Mund klebt er auch... welch nützliche Erfindung der Natur, denkst du dir.
  • Dahinten ist doch was. Du bist dir ganz sicher. Es ist bestimmt nicht wieder eine Fata Morgana. Deine Schritte beschleunigend näherst du dich dem Etwas. Bald erkennst du einen Schatten, dann einen Menschen mit einem Stand und einem Schirm aus trockenen Palmenblättern. Als du schnaufend und schwitzend angekommen bist, kannst du das Bild nur verwundert mustern: "Schnapper's Seife und Bürsten! Heute Sonderpreis! Wolle kaufen?" Kopfschüttelnd watest du weiter durch das Meer aus Sand ... das kann doch nicht sein ...
  • Den heutigen Tag kannst du nahezu geniessen. Du bist bereits an drei Wasserstellen vorbei gekommen und fühlst dich trotz der Temperatur wohl.
  • Sandstürme können sehr gefährlich sein. Das beweist dir auch die alte Siedlung, in der du den Mittag verbringst. Sie bestand aus Lehmbauten, die durch den harten Wind auf nicht mehr als einige Hügel abgeschliffen wurden.
  • Warum sagt man "Nadel im Heuhaufen" wenn man von etwas spricht, das schwer zu finden ist, aber nicht "Mensch in der Wüste"?
  • Du begegnest einer Schlange, die sich vor dir durch den Sand schlängelt. Zum Glück ist sie nicht aggressiv, sodass du sie in Ruhe lässt und deinen Weg fortsetzen kannst.
  • Wo bauen Geier eigentlich ihre Nester? In Palmen vielleicht... Aber woraus?
  • Dir fällt eine Echse auf, die auf nur zwei ihrer vier Beine steht. Nach kurzem wechselt sie die Standbeine.
  • Du läufst durch die brütende Hitze als dir ein Reiter entgegen kommt. Gut 20 Schritt vor dir hält er und ruft dir entgegen: "Dies ist das Land von Hadma ben Istan, dem Wohlgebräunten! Du darfst es nicht passieren! Wähle diesen Weg!" Er weist in den Sand zu deiner Linken. Weg? Erst kannst du gar nichts erkennen, dann bemerkst du eine leichte Andersartigkeit der Schattierungen im Sand... Na wenn das der Weg ist. Um den Mann nicht zu verärgern, nimmst du den anderen Weg, der auch in die selbe Richtung führt.
  • Am Abend bereitest du deinen Lager, als dir ein kleines Missgeschick passiert und dein streng rationiertes Wasser bewässert den Staub und Steine der Erde. Du willst schon anfangen zu fluchen, als plötzlich aus dem Schatten eine verhüllte Gestalt auftaucht. Noch vor einem Augenblick hättest du schwören können, dass dort keiner war. Die verhüllte Gestalt teilt mit dir ihr Wasser und bevor du dich richtig bedanken kannst, verschwindet sie schon wieder in der Dunkelheit.
  • Heute überholte dich ein verhüllter Kamelenreiter. Das Obsidianmesser , mit dem er gerade etwas während des Ritts geschnitzt hatte, sah wirklich wunderschön aus.
  • Heute sahst du eine Fata Morgana. Es musste eine sein. Denn so schnell, wie sich die Kamelenreiter bewegt hatten, konnten sie nicht wirklich sein.
  • Ab welcher Größe wird es ein Sandkorn und ab welcher Größe ist es noch Geröll? Auf jeden Fall ist es ein Steinchen, dass einem beim Gehen im Schuh stören kann. Stein passt nicht rein und Sandkorn merkt man nicht. Die philosophische Betrachtung des wüsten Problems beschäftigt dich fast den ganzen Tag.
  • Dünen, Dünen, Dünen, immer nur Dünen ... der Anblick ermüdet das Auge. Doch dann setzt ein zwar schwacher, aber gleichmäßiger Wind ein, oder sollte man eher sagen, ein laues Lüftchen? Du siehst in einiger Entfernung den Sand von den Dünenkämmen fliegen, wenig später hörst du das Rauschen des Sandes und von immer mehr Dünenkämmen fliegt der Sand weg, es sieht aus, als wenn die Dünen rauchen. Dann setzt etwas Faszinierendes ein - die Wüste fängt an zu singen! Du hörst aus unterschiedlichen Richtungen Pfeiffen und Orgeln, fast reine, sanfte Töne setzen leise ein, werden lauter und erstummen wieder, als wenn eine ganze Gruppe von Menschen auf Flaschen spielen würden. Du bleibst stehn und hörst diesem Konzert der Natur zu ... nach ca. einer Stunde ist das Schauspiel vorbei, die Töne verstummen, du hörst nur noch das langweilige Rauschen des Sandes und siehst Dünen, Dünen, Dünen ... du beeilst dich, um die verlorene Zeit wieder aufzuholen.
  • Als du vor dich hinstolperst und auf den Boden siehst, siehst du eine ganze Reihe kleiner, regelmäßiger Spuren im Sand, die irgendwo im Sand beginnen, absolut gerade einige Meter weiterführen und genauso abrupt enden, wie sie anfangen. Was das wohl für Tiere sind, die solcherart Spuren hinterlassen?
  • Gelber Sand, weißer Sand, roter Sand, brauner Sand, cremefarbener Sand mit dunklem Fleck ... mit dunklem Fleck? Als du genauer hinschaust, entpuppt sich dieser Fleck als ein mumifiziertes Kamel. Vielleicht wurde dieses Kamel von einer Beduinengruppe geschlachtet, weil sie kein Wasser mehr hatten? Oder sollte es gar verdurstet sein?
  • Als die Sonne aufgeht, taucht sie die Dünen in rubinrotes Licht, du siehst die Schatten der Dünen wandern und immer kleiner werden, je höher die Sonne steigt. Noch ist es nicht zu warm, du bist froh um der frühen Sonnenstrahlen, die dich wärmen und die Eiseskälte der Nacht aus deinen Gliedern treibt. So, wie jetzt, müßte es immer in der Wüste sein!
  • Die gesamte letzte Zeit mußtest du durch tiefen, lockeren Sand waten, das ist anstrengend und es kostet Kraft. Nun aber ändert sich der Sand, er wird fest, brettelhart und du hörst deine eigenen Schritte. Du bist froh, nun leichter voranzukommen.
  • Du siehst ein paar Büsche ... oder besser gesagt, kniehohes Gestrüpp, was sich nur mühsam im Wüstensand halten kann. Als du näher kommst, siehst du die gefährlichen und langen Dornen, mit denen sich die Wüstenpflanzen vor dem Gefressenwerden schützen. Das ist nicht mal was für die Kamele, da bist du dir sicher!
  • Du passierst eine Art Tor, bestehend aus den Resten einer langen Mauer, welche durch zwei mannshohe und breit gebaute Mauerbegrenzungen durchbrochen ist, so daß dieses Tor entsteht. Du bist froh um diese Art der Abwechslung, zeigt es dir doch, daß du noch auf dem rechten Weg bist.
  • Du siehst in den frühen Morgenstunden in einiger Entfernung einen Trupp Vögel durch die Wüste fliegen - leider sind sie zu weit weg, um sie zu jagen. Aber sie zeigen dir den Weg zur nächsten Wasserstelle.
  • In der Ferne siehst du steil aufragende, schroffe, rote Felsformationen in der flimmernden Hitze - manchmal sehen sie so aus, wie riesige Häuser, dann wieder wie ganze Tempelanlagen oder gut gewartete Festungen und dennoch weißt du, es sind nur Felsen in der Wüste, nichts weiter ...
  • Hier sind die Dünen niedrig, wie die Wellen in der ruhigen See ... kein Wunder, wenn da die Wüste auch als Sandmeer bezeichnet und die Kamele als Wüstenschiffe bezeichnet werden.
  • Wer sagt, daß die Wüste eintönig ist? Vor dir breitet sich die Wüste in ihrer ganzen Schönheit aus, riesige pastellcremefarbene Dünen mit ihren scharfen, in runden Bögen verlaufenden Kämmen, dazwischen roter, fester Sand, die Szenerie gerahmt von dunklen, schroff aufragenden Granitfelsen. Ab und an wird das Ganze durchbrochen von kleinen Flecken braungrüner Farbe, welches von kleinen Ansammlungen von Dorngestrüpp stammt.
  • Du kommst an einem niedrigen Felsen vorbei, auf dem ein einzelner Dornbusch mit nur wenigen Blättern ausharrt - noch lebt er und wer weiß, wie lange schon. Du empfindest Bewunderung für diesen ausdauernden Busch.
  • Es ist heiß, es ist tagsüber immer heiß in der Wüste, aber nicht so heiß. Du hast das Gefühl, als wenn es noch nie so heiß gewesen wäre und dein Wasser geht zur Neige. Alle zwei Stunden gönnst du dir einen Schluck Wasser - oder auch zwei, oder drei, je nachdem, wie du dich beherrschst. Und jedesmal, wenn du einen Schluck Wasser nimmst, fühlst du dich so besoffen, als hättest du die Nacht über durchgezecht. Leider jedoch verfliegt dieser Zustand recht schnell und dir ist dann nur noch heiß, deine Lungen brennen bei jedem Atemzug, die Beine wollen dir den Dienst versagen. Lippen und Hals sind geschwollen, du siehst Schatten vor den Augen, wo keine sind. Du quälst dich weiter, nur nicht stehenbleiben, du mußt das nächste Wasserloch erreichen, sonst ist es aus mit dir ...
  • Felsen, Felsen, Felsen, nadelspitze Felsen, runde Felsen, Felsen mit Löchern, rote Felsen, gelbe Felsen, weiße Felsen - wer hat eigentlich gesagt, daß Wüste aus Sand besteht?
  • Der Weg ist kaum zu sehen, du bist dir nicht mal sicher, überhaupt noch auf dem Weg zu sein. Hier irgendwo soll es ein Wasserloch geben, aber du siehst bis auf Sand und Felsen nix, was darauf hindeutet. Du läufst weiter, was willst du auch schon anderes tun? In der Wüste muß man weiterlaufen, immer weiter und weiter, bleibt man stehen, ist man tot - dann spührst du einen kühlen Hauch auf deiner Haut, nur ganz leicht, aber dennoch in der Hitze des Tages fast schon erfrischend. Du bleibst stehen und schaust dich um. Ein hühnergroßer Vogel verschwindet zwischen zwei rötlichgelben Felsen und du gehst hinterher ... und hier ist sie, die Quelle! Nur wenige Meter tief befindet sich ein Wasserloch, umsäumt von dornigen Sträuchern, die sich mühsam an den steilen Felswänden festhalten. Eine kleine, im oberen Bereich vom ewigen Wüstenwind verwitterte Treppe führt hinunter, welche du mehr hinunterrutschst, als daß du sie runtergehst. Aber - es ist Wasser! Kühles, frisches Wasser! Du trinkst und schmeckst die wundervolle Süße dieses wertvollen Nasses, kein Gericht der Welt, keine Süßigkeit, und sei sie noch so exotisch, kann so gut schmecken wie dieses Wasser! Euphorie erfüllt dich und du fühlst dich so leicht und beschwingt, wie lange nicht mehr. Du füllst deine Wasserflaschen, aber nur so viel, wie du bis zum nächsten Wasserloch unbedingt brauchst, denn du mußt Kraft sparen, sonst schaffst du die Strecke nicht und hoffst, daß das nächste Wasserloch noch existiert. Dann ziehst du weiter.
  • Du siehst eine kleine Gazelle, wie sie sich mühsam versucht, aus dem Sand zu befreien. Aber egal, wie stark sie versucht, aus dem rutschenden Sand herauszukommen, es hilft alles nix, sie versinkt immer mehr im heißen Wüstensand. Das wäre doch eine gute Abwechslung als Nachtmahlzeit? Allerdings mußt du schnell einsehen, daß der gefährliche rutschende Sand auch dir keinen Halt gibt, bevor du deine Kräfte und dein Wasser unnütz damit vergeudest, an diese Gazelle zu kommen und bevor du riskierst, ebenso im Sand festzustecken, gehst du lieber weiter.
  • Du siehst die nächste Oase in der flimmernden Hitze, sie ist zum Greifen nah! Und dennoch weißt du, daß sie noch viele Kilometer weit entfernt ist - du siehst nur ihr Spiegelbild, eine Fata Morgana, nix weiter.
  • Du kommst an verlassenen Lehmbauten vorbei, dahinter liegt eine verlassene Stadt aus Sandstein, vom Wind rund geschliffen, geisterhaft ... warum die Einwohner diese Stadt wohl verlassen hatten? Die Antwort bekommst du, als du den Stadtbrunnen findest - er ist leer, nicht mal die sonst so ausdauernden Dornsträucher können hier mehr siedeln und bilden nur noch vereinzelte, totenweiße Gerippe. In der Nähe des ehemaligen Brunnens liegen mumifizierte Tiere, Kamele, Pferde, Ziegen, Hühner - ja sogar zwei Rinder schauen dich mit schwarzen, leeren Augenhöhlen an ... hier gibt es schon lange kein Wasser und damit auch kein Leben mehr. Vermutlich hat ein Sturm dafür gesorgt, daß der Brunnen versiegte und die Tiere nicht rechtzeitig weitergetrieben werden konnten.

Bereits implementiert (Auswahl)

  • Am Wegesrand siehst du Teile eines verendeten Tieres, sie sind total ausgetrocknet. Du presst deine Wasserflasche fest an dich und gehst mit ungutem Gefühl weiter.
  • Die Fata Morgana ist heute die einzige Zerstreuung, die du seit langem hattest.
  • Heute Nacht hast du vom Regen geträumt.
  • Es war zwar eine fürchterlich kalte Nacht, aber dafür kommst du am Tage fast vor Hitze um.
  • Es ist nett von den Geiern, dass sie eine Ehrenrunde nach der anderen über deinem Kopf kreisen.
  • Bei der Menge an Sand überlegst du, eine Sandburg zu bauen. Nach einer Weile verwirfst du den Gedanken aber wieder als Spielerei von Kindern.
  • ... u.v.m.