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Porto Olivo
Wappen der Stadt Porto Olivo
Übersicht
Status
Erstellung

Einwohner
10.000

Marktrecht
Ja

Hafenstadt
Ja

Zugehörigkeit
Kontinent

Kultur

Land

Provinz


Inhaltsverzeichnis

Allgemein

Porto Olivo liegt, von sanften und mit zahlreichen der namengebenden Ölbäumen bestandenen Hügeln umgeben, an einer weit geschwungenen Bucht, hinreichend weit vom sumpfigen Mündungsgebiet des Rio Fangoso entfernt, um Überschwemmungen und Moskitoschwärmen zu entgehen, aber nah genug, um das fruchtbare Schwemmland hinreichend bewässern und darüber hinaus am Binnenhandel über den Fluss teilnehmen zu können. Überaus auffällig sind die Stadtmauern von Porto Olivo, weniger wegen ihrer Höhe oder der Vielzahl ihrer Türme, sondern vor allem, weil sie jedes Jahr blendend weiß gekalkt werden und sowohl die Zinnen als auch Torhäuser und Türme mit bunt glasierten Fliesen verziert sind.

Das Innere der Stadt zeugt zwar mit hohen und ebenfalls weiß gekalkten Häusern, kunstvollen hölzernen Fenstergittern und auch hier oft dekorativ angebrachten, bunt glasierten Fliesen vom Wohlstand der Hafenstadt, mag auf den ersten Blick aber etwas kühl und unnahbar erscheinen. Dieser Eindruck verfliegt aber, sobald man einmal einen der vielen Innenhöfe betreten hat, von denen die großen Häuser je einen haben, kleinere sich aber zu mehreren einen teilen. Hier gibt es stets einen kleinen Springbrunnen, der nicht nur ein Wasserbecken speist und durch seine Verdunstung im Sommer die südliche Hitze angenehm zu kühlen weiß. Er wässert auch kleine, aber überreiche Gärten, die vor allem aus kleinen und sorgsam beschnittenen Zitronen-, Feigen- und Pfirsichbäumen, an den Wänden wucherndem rotblättrigem Wein und juwelenartig bunt schillernden Blumenkübeln an den Fensterbänken bestehen. Hier verbringen die Bürger und Gäste der Stadt die geheiligte Siesta am Nachmittag, gerne auch mit einem Kelch frischem Zitronensaft, der mit Zucker und bis in den Sommer in Kellern gelagertem Eis aus den winterlichen Bergen veredelt wurde.

In Westendar heißt es: "Aus Equedra kommen die besten Pferde"; und wahrscheinlich stimmt das sogar. Im Umland von Porto Olivo liegen mehrere großflächige Gestüte, auf denen insbesondere Westendarer (Warmblüter mit mittelgroßem, kompaktem und muskulösem Rumpf bei harmonischer Oberlinie) sowie Larindaner (majestätische, kräftige Rappen mit liebenswertem Charakter) gezüchtet werden. Diese Tiere sind nicht nur in ihrem Heimatland, sondern in ganz Antamar begehrt, was ihren Preis entsprechend hoch getrieben hat. Zwischen der eigentlichen ummauerten Stadt, die leicht erhöht auf drei Hügeln liegt, und dem tiefer gelegenen Hafen finden sich zahlreiche Ställe und Pferdekoppeln sowohl für die Pferde der Bürger, Adligen und Soldaten, als auch die Warenbestände der Händler, die hier auf ihre Verschiffung in alle Welt warten.

Über diesen Hafen wird auch ein Großteil des Handels mit dem an der Gegenküste des Golf von Westendar liegenden Fürstentum Exondria abgewickelt. Er ist groß, leistungsfähig und gut ausgebaut, zur Seeseite hin aber etwas unzureichend geschützt - sowohl gegen starke Winterstürme, weshalb die meisten Schiffe im Winter auf Land gezogen werden, als auch gegen Piraten, die immer wieder einmal an den wachenden Kriegsschiffen und Türmen vorbei in den Hafen vorstoßen und einige Lagerhäuser oder Pferdekoppeln ausplündern. Importiert werden, neben Stoffen, Gewürzen und Luxusgütern aus dem Süden, vor allem hochwertige Waffen, auf deren Herstellung sich die Exondrier hervorragend verstehen. Das Fürstentum ist trotz seiner geringen Größe der bedeutenste ausländische Waffenlieferant für die am faktischen Bürgerkrieg in Westendar beteiligten Parteien. Dabei verhält sich Exondria im Gegensatz zum Heiligen Kaiserreich freilich absolut neutral, da es mit ALLEN handelt. Aufgrund dieser besonderen Lage ist Porto Olivo eine weithin geschätzte wie auch berüchtigte Stadt.

Nicht zu übersehen ist für den kundigen Besucher der kulturelle Einfluss der Abajaiden, welche die Stadt wie auch große Teile Wesendars jahrhundertelang beherrschten. Auch wenn ihre Dominanz inzwischen gebrochen ist, herrschen immer noch vielfältige Handelsverbindungen, auch ist die Hautfarbe der alteingesessenen Bürger ein wenig "Al Olivo", wie man sagt, und der örtliche Dialekt beinhaltet mehrere hundert aus dem Abajaidischen stammende Wörter. Bei all den Vorteilen in Sachen Handel und Lebensart, die diese Verbindungen bringen, bleibt aber auch stets im Hinterkopf, dass bestimmte Adelsfamilien der südlichen Reiche diesen Teil Westendars nach wie vor als ihr rechtmäßiges Erbe ansehen. War dies bislang keine realistische Option, macht die zunehmende Schwäche und Zerstrittenheit Westendars auch eine erneute Intervention des Kalifates nicht nur deutlich wahrscheinlicher - für die Bürger und Händler der Stadt, die sich nach einer starken Schutzmacht sehnen, wird sie auch immer attraktiver.


Wappen

Herkunft des Namens

Klima und Bodenbeschaffenheit der Umgebung begünstigen das Wachstum von Olivenbäumen erheblich, und die halbwegs geschützte Bucht mit ihrem sanften Sandstrand erlaubt schon seit alter Zeit das Anlanden von Schiffen.


Geschichte

Im Jahre 135 nZ sah der Junge Kalif Omar ibn Yazid die Gelegenheit sich während einer Schwächephase seiner Gegner zu beweisen und Befahl den Angriff auf die Westendarischen Gebiete südlich des Isarco. Die Dörfer und kleinen Ansiedlungen im Küstenstreifen wurden schnell überrannt, die gut befestigte Hafenstadt Porto Olivo jedoch hielt zwei Sturmangriffen stand. Und der Befehlshaber der sawajiddischen Armee stellte sich auf eine langwierige Belagerung ein, da die Stadt mit Auretianischen Schiffen vom Meer aus unterstützt und versorgt wurde.

Nach einer 18monatigen Belagerung wurde der junge Kalif ungeduldig und befahl, entgegen dem Rat seiner Generäle, einen weiteren Sturmangriff, den er selbst anführen wollte. Die Verteidiger konnten den Angriff zurückschlagen und Omar ibn Yazid wurde von einem Pfeil tödlich verwundet. Sein Bruder Solaiman ibn Yazid folgte ihm auf den Thron. Nach weiteren zwei Jahren der Belagerung schien sich das Blatt zu Gunsten der Belagerer zu wenden, als die Versorgungsschiffe von einem schweren Unwetter zerschlagen und versenkt wurden.

Die Stadtbevölkerung war so ausgezehrt, dass sie sich schon an frischen Leichen vergriff und die Stadtoberen berieten abgeschottet in einem Turm über die Kapitulationsbedingungen, als dem in die Stadt geflohenen Einsiedler Pedro in einem Traum ATHOS INVICUS erschien und ihm auftrug, im Vorhof seines Tempels nach einer von IHM geheiligten Waffe zu graben. Mit ihrer Hilfe würden sie siegen und den Belagerungsring brechen.

Pedro fand das Schwert an der Stelle die ATHOS ihm genannt hatte und die Nachricht von diesem Wunder verbreitete sich wie ein Lauffeuer durch die Stadt. Im Morgengrauen sammelten sich alle Bewohner Porto Olivos um Pedro und während die Stadtoberen sich noch berieten wagten sie einen Ausfall und zerschlugen die überrumpelten Sawajidden. Und Pedro selbst, der noch nie zuvor eine Waffe in den Händen hielt, erschlug mit dem geheiligten Schwert des ATHOS ein dutzend feindliche Soldaten, bevor er ihrem General, dem hünenhaften Marwan al-Walid gegenübertrat.

Al-Walid war ein erfahrener Kämpfer und der stärkste Krieger der Sawajidden, er überragte Pedro um mindestens zwei Spann und seine Arme waren stark wie Olivenbäume, doch ATHOS hielt seine starke Hand über Pedro und mit seiner Hilfe besiegte und enthauptete er seinen Gegner.

Es heißt als Kalif Solaiman von der Niederlage seines Heeres hörte sei er in seinem Lustgarten in Valerica weinend zusammengebrochen. Er schloss einen erneuten Friedensvertrag und hat Zeit seines Lebens keinen Angriff auf den Norden mehr gewagt, sondern zog sich in seinen Palast zurück, wo er Künstler und Gelehrte um sich sammelte. Solaiman ging als der Prächtige in die Geschichte ein und seine Regentschaft war die Blütezeit des Kalifats von Valerica.

Pedro zog sich wieder in die Einsamkeit seines Eremitendaseins zurück, soll aber noch Jahrhunderte später mit seinem Schwert Menschen in bedrängten und ausweglosen Situationen geholfen haben.


Bevölkerung

Von den gut 10 000 Einwohnern sind knapp 8 000 etablierte Bürger der Stadt, weitere 2 000 fremde Kaufleute vorwiegend aus Exondria (500), dem Kaiserreich (500) und verschiedenen südlichen Landen (1000). Weiterhin gibt es einige im Waffenhandel tätige Zwerge und deutlich mehr (über 300) Halbelfen, die vor allem in der Pflege, medizinischen Behandlung und Ausbildung der sensiblen Vollblüter gut bezahlte Anstellungen finden. Goblins hingegen werden nicht in der Stadt geduldet, da ihr Geruch bekanntlich Pferde scheu macht.


Berühmte Personen

Berühmte Bauwerke

Los caballos cuartos (das "Pferdeviertel") wird der Bereich zwischen der Stadt und dem eigentlichen Hafen genannt, eine Ebene von fast einer Meile Kantenlänge auf allen vier Seiten. Um den ständigen Angriffen von Piraten, Banditen und Söldnerhorden zu begegnen wurden von den Stadtmauern bis zum Strand zwei Wehrmauern gezogen, die allerdings viel schwächer sind als die Stadtmauern, die "Pferdemauern". Sie enden in wuchtigen, hohen Wehrtürmen, in die sich nicht nur die Wächter des Hafens zurück ziehen können, wenn überlegene Feinde nahen. Auf ihren Dächern fanden auch große Leuchtfeuerkörbe Platz, die Schiffen bei schlechtem Wetter den Weg in den Hafen wiesen. Zwischen den Mauern gibt es keine festen Häuser, aber einige hölzerne Stallgebäude und zahlreiche Pferdekoppeln. Die ärmsten Bewohner der Stadt ziehen hier in der Nacht herum um Pfedemist zu sammeln, den sie dann als Dünger an die Bauern der Umgebung verkaufen.

Der Tempel des armen Schwertes ist ein dem ATHOS geweihtes Heiligtum von recht ungewöhnlicher Architektur, denn anstatt einen neuen Tempel zu erbauen weihte man kurz nach der Errettung der Stadt vor Kalif Omar ibn Yazid schlicht den Palast eines Abajaidischen Handelsherren, den man der Kolloboration mit dem Feind verdächtigte, zum Tempel um. Durch das ehemalige Ladenlokal, in dem heute fromme Andenken und Heiligenbilder verkauft werden, geht es durch einen der schönsten Hofgärten der Stadt zum eigentlichen Heiligtum, in dem, stets von einem leichten heiligen Leuchten umhüllt (welches durch geschickt angebrachte Spiegel und Linsen noch verstärkt wird) das "Schwert des armen Pedros" auf einem Altar ruht. Freilich hinter einem eisernen Gitter, versuchten in der Vergangenheit doch allzu viele Freiheitskämpfer, Irre und Diebe, es zu ergreifen.

Der Wasserturm auf dem höchsten Hügel der Stadt schöpft beständig Wasser aus einem unterirdischen Kanal in die Höhe, um damit die zahlreichen kleinen Springbrunnen der Stadt zu speisen. Ursprünglich wurden Pferde genutzt, um die hölzerne Mechanik der Schöpfpumpe in Gang zu halten. Dies erschien den Bürger der Pferde liebenden Stadt aber bald als zu grausam. Daher schuften heute Strafgefangene, säumige Schuldner und bevorzugt (wenn man denn mal welche fängt) Piraten, um das Wasser hoch in den Speichertank zu schaffen. Von hier aus fließt es mit hinreichendem Druck durch Röhren aus Ton oder Blei, bis es in den Häusern die Springbrunnen speist. Bezahlt wird dieser Luxus je nach Zahl und Dicke der Spritzdüsen, was von Beamten der Stadt kontrolliert wird, die daher jeden Garten ohne Voranmeldung betreten dürfen. Auf Betrug bei der Abrechnung stehen hohe Geldstrafen oder, so man sie nicht zahlen kann, Dienst im Turm. Springbrunnen mit mehr als einer Düse gelten als Luxus- und Prestigeobjekte.


Umgebung

Die Umgebung von Porto Olivo ist eigentlich recht typisches westendarisches Hügelland. Zwischen den Oliven-, Mandel- und Obstbäumen weiden statt der sonst zu erwartenden Rinder und Schafe vor allem Pferde. Besonders zuträglich ist ihnen der elastische, nie zu nasse und fast steinfreie Boden, der auch unbeschlagene Hufe nicht schädigt und es den jungen Tieren erlaubt, durch wildes galoppieren und springen ihre Muskeln zu kräftigen, ohne Verletzungen zu riskieren. Dazu kommen in den tieferen Lagen fruchtbare Felder und viele kleine Dörfer. Berühmt ist auch der breite, flache und weiße Strand der Bucht von Porto Olivo, an dem es etliche Fischerdörfer gibt. Ihre bunt bemalten boote ziehen deren Bewohner nicht nur nach jedem Fang hoch zu ihren Hütten, um sie vor Dieben zu schützen, sondern vor allem auch vor den kräftigen Westwinden, die mir ihren hohen Wogen zwar den Strand immer wieder säubern und erneuern, aber auch ungeschützte Boote oder gar Schiffe zerschlagen können. Meiden sonst kluge Menschen das feindliche Meer nach Kräften, lieben es die Bürger der Stadt, an freien Sommertagen private kleine Fiestas an abgelegenen Strandabschnitten zu feiern, die sie entweder zu Pferd vom Land her oder auf angemieteten Fischerbooten erreichen. Einige von ihnen gehen dabei sogar schwimmen! Freiwillig und ohne Not!!!


Wegweiser