Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Die Hafenstadt Mandoran gehört zu den ältesten menschlichen Ansiedlungen des Kontinents. Etwas südlich vom Mittelpunkt einer Halbinsel, welche sich in das Binnenmeer vorwagt, befindet sie sich auf und zum Teil auch am Fuße eines kleinen Plateau's. Während sich auf dem Plateau eher die Wohnhäuser der Reichen Bürgen und die palastartigen Anwesen der Granden befinden, haben sich am Fuße des Plateaus die normalen Bewohner und die meisten Händler niedergelassen. Diese beiden Stadtteile werden von den Anwohnern Oberstadt und Unterstadt genannt. Mit der Zeit brachte es die Stadt zum einen durch ihre günstige Lage als Hafen, zum anderen durch den Perlenreichtum der Küstengebiete, zu großem Wohlstand und schließlich zur Unabhängigkeit. Die umliegenden Ländereien und Dörfer welche im Besitz von Mandoran sind, versorgen die Stadt zum grössten Teil mit den nötigen Nahrungsmitteln.Da die Ländereien jedoch nicht ganz vollständig ausreichend zur Versorgung aller Einwohner sind, werden etliche Waren auch aus dem benachbarten Kaiserreich bezogen. Lage von Mandoran
Wappen
Der Untergrund des Wappens wird durch die Farben Gold und Blau beherrscht. Während Blau für den Himmel und das Meer steht, symbolisiert der diagonale goldene Streifen den Sand und die Sonne. Eine Muschel in der Mitte des Wappens stellt den Rat der fünf Granden dar, die wiederum durch die fünf silbernen Perlen in der Muschel verkörpert werden.
Landschaft und Klima
Mandoran liegt auf einer Halbinsel, welche sich in der Bucht von Mandoran befindet. Aufgrund des vorherrschenden subtropischen Klima's gedeien hier die exotischsten Pflanzen und Tiere. Das Land ist zum größten Teil mit subtropischen Wäldern bewachsen, daher wurde rings um die Dörfer und die Stadt eine grosse Fläche dieser Wälder gerodet, um Platz für Pflanzungen und Weideflächen zu schaffen.
Flora und Fauna
Das wichtigste Lebewesen, welche in der Region Mandoran vorkommt, ist die Perlenmuschel. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt und ihre Perlen stellen des wertvollste Handelsgut dar.
Bevölkerung
Einwohnerzahl ca. 110.000
Menschen 94%
Zwerge 3%
Elfen 2%
Andere 1%
Gasthäuser
- Herberge Ratskeller (Gehobenes Gasthaus in der Oberstadt)
- Hinter der Fassade des direkt am Marktplatz befindlichen Fachwerkgebäudes befindet sich eines der beliebtesten und bestbesuchtesten Gasthäuser Mandorans. Seinen Namen hat dieses Haus nicht etwa, weil es sich im Keller des Ratshauses befindet, sondern weil der Rat der Fünf nach Besprechungen im Keller des Hauses, fernab neugieriger Augen, weiter tagt und man sich dort dank so manchem Becher Weines letztendlich doch in Streitpunkten einig wird. Oft hört man von Bewohnern, denen neue Beschlüsse missfallen: “Alles klar, dieser Blödsinn kann ja nur wieder dem Ratskeller entsprungen sein…”
- Der eigentliche Gastraum ist eher schlicht, aber dennoch behaglich eingerichtet. Die Theke und das dahinter befindliche Regal, Stühle, Tische und Barhocker sind aus feinstem Eichenholz. Viele kleine Details, wie zum Beispiel Bilder, Kerzenständer, bestickte Tischdecken und in Szene gesetzte Mitbringsel aus aller Welt verleihen dem Raum Gemütlichkeit. Frei nach der Devise “Futtern wie bei Muttern” zaubert die Frau des Wirtes gutbürgerliche Gerichte aus frischen, regionalen Produkten.
- Das Angebot reicht von einer einfachen Wurstplatte, deftigen Eintöpfen, über verschiedene Fisch - und Fleischgerichte, bis hin zum herrlich duftenden Apfelkuchen. Aber auch an Getränken ist ein reichhaltiges Angebot vorhanden, so dass für jeden Geschmack etwas zu finden ist.
- Die Gästezimmer des Hauses sind dank ihres Mobiliars recht gemütlich und für den einfachen Mann, oder natürlich auch Frau, durchaus bezahlbar.
- Schenke Zur Hafenwacht (einfache Spelunke in der Unterstadt)
- “Zur Hafenwacht” befindet sich, wie der Name bereits erahnen lässt, im Hafenviertel Mandorans.
- Präparierte Fische an den Wänden, Fische in der Pfanne, Fische auf dem Teller - überall Fisch, wohin man sieht. Doch selbst wenn man den Fisch in dieser verruchten Kneipe nicht sehen würde, riecht man ihn, wobei man sich aber nicht sicher sein kann, ob dieser Geruch nun vom zubereiteten Essen oder von den Seemännern stammt, die sich hier so lange vollaufen lassen, bis sie sogar Seegang auf festem Boden spüren.
- Die Einrichtung des Gastraumes ist nur dürftig. Aber das stört jene, die hier einkehren, recht wenig. Mit dem nötigen Alkohol, einem freizügigen Mädchen im Arm und Seemannsliedern zum Schunkeln merkt man nicht einmal, wenn einem das Geld aus der Tasche gezogen wird.
- Überlebt man die Einkehr, ohne sein ganzes Geld zu verlieren, oder vom Wirt rausgeschmissen zu werden, hat man hier die Möglichkeit, in einem der 5 spärlich eingerichteten Zimmer zu nächtigen.
Händler
- Waffenschmiede Abu ben Jachman
- Rüstungsmacherei Hagrasch Sohn des Rarlosch
- Buchhandel El`Yashinna
- Betritt man das Geschäft, das direkt neben der Arena in einem edlen Haus untergebracht ist, so wundert sich der unwissende Besucher über den unerwartet kleinen Verkaufsraum. In Regalen an drei Wänden aufgereiht finden sich hier einige wertvolle Bände. Hinter dem Tresen berät einen ein kleiner Mann mit dicker Hornbrille freundlich und kompetent. Seltsam ist jedoch der muskelbepackte Hühne, der hinterm Tresen, vor einem dicken Vorhang stehend, die Gäste mustert.
- Lässt dieser einen passieren, erfährt man, warum man El`Yashinna auch "Den Buchmacher" nennt, was weniger damit zu tun hat, dass er Bücher verfasst, sondern vielmehr seine Haupteinnahmequelle beschreibt.
- In diesem Raum werden Wetten auf jegliche Art von Kämpfen oder anderen Dingen angenommen. Die reichen und einflussreichen Personen Mandorans spielen hier um Beträge, die manch Bauer in seinem gesamten Leben nicht verdienen wird. Doch ist dies auch ein Ort, um an wichtige Informationen zu kommen, die "richtigen" Leute zu treffen, heiße Waren zu handeln oder sein Falschgeld unter die Leute zu bringen.
- Handelshaus Kontor Lieberfeld
- Lebensmittel Dimrijeff
- Schneiderei Jedwinna Rodersen
- Luxusartikel Juwelier Arwin Durenald
- Fahrzeugmacher Schiffswerft Mandoran
- Am Rande des Hafens, aber noch hinter dem Schutz der Kette gelegen, findet sich die Mandoranische Werft. Dabei handelt es sich um einen abgeschlossenen Komplex, der komplett vom Wasser umschlossen ist. Vom Land her, nur über eine gut bewachte und stabile Brücke zu erreichen, bietet er so einen ungewohnten Anblick. Hundert Schritt lang mit hölzernen Seitenwänden, die sich bis zu fünf Schritt hoch erheben und etwa zehn Schritt breit sollte die Werft jedem Schiff, das den Hafen einläuft, auffallen. An jeder Ecke ist eine Wehrplattform angebracht, auf der sich Soldaten und Geschütze befinden. Hinter den Wänden erkennt man nur die Masten der nahezu fertiggestellten Schiffe, ansonsten muss man warten, bis sich das große, mit dem Wappen Mandorans versehenen, Tor an der Front öffnet, um die fertigen Handels- oder Kriegsschiffe herauszulassen. Oft hört man auch noch nachts das Hämmern hinter den Wänden, und zumindest die Wehrplattformen sind immer vom Fackelschein erleuchtet. Jeden Morgen, wenn die Arbeiter mit Fähren in die Werft gebracht werden, bildet sich ein kleiner Stau im Hafen, denn diese Fähren haben im Hafenbecken klaren Vorrang. Die Werft ist für Außenstehende nicht zu betreten, als Arbeiter sind nur gebürtige Mandoraner, und auch diese nur ohne irgendwelche Vorstrafen, zugelassen. Schließlich werden in dieser Werft die Schiffe gebaut, die einen Teil der Grundlage des Reichtums der Stadt darstellen. In den Hafenkneipen aller Welt geht das Gerücht herum, dass, wenn nötig, in der Werft ein Kriegsschiff an einem Tag gebaut werden kann. Man sollte sich also hüten, den Zorn des Rates auf sich zu ziehen. Natürlich ist das aber nur Seemannsgarn - oder doch nicht? Man wird es nie sicher erfahren, denn die Mandoraner sind stolz auf ihre Schiffe und auf ihre Werft. Es ist eine Ehre, hier arbeiten zu dürfen - und es wird auch gut bezahlt, auch wenn die Arbeitsbedingungen selber hart sein sollen.
Banken
- Imperiale Handelsbank (Hl. Kaiserreich)(Unterstadt)
- Privatbank El`Yashinna (Oberstadt)
Schulen
- Fechtmeister Aramir von Fichtenstein (Oberstadt)
- Ein altgedienter und erfahrener Fechtmeister, der seinen Schülern mit einem Rapier gegenüber tritt.
Arena
- Die Arena des geschätzten Kampfes (Oberstadt)
- In dieser Arena kann jedermann antreten und seine Kräfte messen.
- Die Arena selbst, liegt versteckt auf einem von hohen Häusern umgebenen Platz.
- Es wird hier jedoch nicht nur mit den Waffen, sondern auch mit den Mitteln des Geldes gekämpft. Der Buchmacher El`Yashinna , dem ein großer Teil dieser Arena gehört, ist bekannt dafür, dass er stets recht große Beträge im Auftrag seiner Kunden, auf die Ausgänge der Kämpfe setzt.
Besondere Gebäude
- Pares-Tempel (Unterstadt)
- Am Fuße der Erhebung des Plateaus, an den Hang geschmiegt und schon vom Hafen her deutlich zu erkennen, liegt eins der berühmtesten Bauwerke der Stadt: Der Pares-Tempel. Ein Komplex von 70 Schritt Länge, 30 Schritt Breit und einem in der Mitte bis zu 13 Schritt hohem Dach, welcher sich deutlich von den anderen Gebäuden der Unterstadt abhebt.
- Inmitten des Händlerviertels gelegen, vor seinen Toren ein Marktplatz, der Pares-Platz, auf dem an nahezu jedem Tag des Jahres ein reges Treiben herrscht, bildet er eines der Zentren der Stadt. Dazu trägt die Tatsache bei, dass der Tempel mehr ist, als nur das. Er bildet, ganz im Sinne seiner Gottheit, einen Handels- und Begegnungspunkt. Während im hinteren, am Hang gelegenen, Teil der eigentliche Tempel sitzt, in dem die Priester, Geweihten und Gläubigen verkehren und ihre Wohnräume haben, besteht der vordere, zum Pares-Platz gelegene und weitaus größere Teil, aus einer riesigen Halle. Von außen kunstvoll mit Stuck verziert und bebildert mit den Zeichen der Handwerkerzünfte und Szenen eines Marktes, lassen fensterlose Rundbögen Licht in das architektonische Meisterwerk. Der hintere Teil besitzt eine zweite Etage mit den Schlafräumen der Priesterschaft, die über den Gebetsräumen, in welchen sich auch der stets gut gefüllte Opferstock befindet, liegt. An den Hang gebaut ist dies der höchste Punkt des Gebäudes. Die Front ist auf ganzer Breite geöffnet, nur die obere Hälfte ist geschlossen und zeigt das Wappen der Stadt. Nicht selten sieht man davor Reisende staunend stehen, während die meisten Mandoraner schon lange keine Augen mehr für solche Nichtigkeiten haben, sondern an diesem Ort nur ihren Geschäften nachgehen, oder besagte Reisende um ein paar Münzen erleichtern.
- Gestiftet vom Rat der Granden, welcher, neben einer gewiss auch vorhandenen Frömmigkeit, vor allem auch die Wirkung eines solchen Bauwerks auf fahrende Händler im Sinne hatte, wurde der Tempel mit zwergischer Hilfe nach jahrzehntelanger Arbeit offiziell im Jahre (????) fertiggestellt. Dennoch findet sich meistens ein Gerüst irgendwo an dem riesigen Komplex, da es immer eine Mauer oder Stuckarbeit auszubessern gibt.
- Unter dem Antlitz des Gottes findet man auch im Inneren eine Mischung aus Marktplatz und Handwerksviertel. In der engen, weil überfüllten, stickigen und heißen Halle stehen unzählige Stände von Händlern, hört man Schmiedehämmer schlagen, ja, es wiehern sogar Pferde. Die Geräuschkulisse ist atemberaubend und doch sollte man sich davon nicht abschrecken lassen. Jeder Händler der Stadt, der etwas auf sich hält, besitzt hier einen Stand, die besten Handwerksarbeiten sind zu erstehen und natürlich findet man auch Gelegenheit, während der schweißtreibenden Suche nach dem richtigen Mitbringsel Hunger und Durst zu stillen. Offiziell sind die Standplätze im Tempel nicht zu reservieren, doch die großen Handelshäuser und traditionsreichen Handwerkerfamilien, die seit Jahren an der gleichen Stelle stehen, lassen sich natürlich nicht vertreiben. So kommt es unter den kleineren Händlern und Reisenden Kauffahrern oder Handwerkern öfter mal zu Rangeleien, die dann von der Stadtgarde, die hier natürlich auch zahlreich vertreten ist, beendet werden. Die Diener des Pares selbst findet man natürlich auch in diesen ihren Hallen, doch kümmern sie sich nicht um Einzelschicksale: Solange unter dem Dach ihres Gottes die Geschäftigkeit blüht, und das tut sie auch ohne ihr Eingreifen, ist ihr Werk erfüllt und sie können sich um anderes kümmern.
Herrschaft und Politik
Staatsform
Regiert und verwaltet wird der Stadtstaat durch den Rat der Fünf Granden. Ihm allein unterliegt die Gewalt über Krieg und Frieden, über Recht und Unrecht. Traditionell gebildet aus fünf Vertretern der einflussreichsten Händler der Stadt.
Rat der fünf Granden
Der Rat der Fünf setzt sich im moment aus den folgenden Mitgliedern zusammen, wobei die Häuser Lieberfeld und El`Yashinna den größten Einfluss zu haben scheinen.
Rafid El`Yashinna, Wulf Lieberfeld, Samjan Dimrijeff, Jedwinna Rodersen, Arwin Durenald
Militär
Die Stadt wird geschützt durch die Söldlinge der Handelshäuser, die im Kriegsfall durch Ratsentscheid unter einem schlagkräftigen Banner vereint werden. Die direkt dem Rat unterstellte Stadtgarde sorgt für Ordnung in der Stadt, kontrolliert eintreffende Schiffe und treibt die Zölle in den umliegenden Dörfern ein.
Neben den Residenzen der reichen Händler und der Tagungsstätte des Rates der Fünf ist der Hafen der wohl am besten gesicherte Platz der Stadt. Die Stadtgarde sorgt hier wie an keinem Platz sonst in der Stadt penibel für Ordnung, ist der Hafen doch die Antriebskraft des Wohlstandes der Stadt. An jeder Seite des Hafenbeckens steht ein großer steinerner Turm. Mit den dortigen Geschützen kann ein jeder Punkt des Hafens erreicht werden und im Notfall das Hafenbecken durch eine eiserne Kette verschlossen werden.
Hier liegen auch die Drakkar der Nordahejmr Söldner, die im Dienste der Stadt die Küstengebiete sichern und deren Schiffe aufgrund des Kaperbriefes schon das ein oder andere Handelsschiff auf den Grund des Meeres befördert haben.
Wirtschaft
Kultur und Küche
Von einer einheitlichen Mandoranischen Kultur zu sprechen erweist sich als äußerst schwierig. Zu viel vermischte sich mit der Zeit und mit jedem Einwanderer bekommt die Stadt eine neue Facette. Ursprünglich zum Kaiserreich gehörend zog die Stadt durch das Aufblühen des Handels Migranten aus allen Teilen der bekannten Welt an. Die Masse bildeten hier die ärmeren Schichten, die in der Hoffnung auf ein neues Leben ihren Teil am wirtschaftlichen Wachstum vor allem der Perlenfischerei beisteuerten. Natürlich brachte ein jeder die Traditionen seiner Kultur wie landestypische Trachten, Speisen und Bräuche mit sich, die sich mit den ansässigen Gepflogenheiten vermischten. Mit der Unabhängigkeit der Stadt fielen die meisten Zölle und Steuern auf Handelsgüter weg und die Stadt entwickelte sich zu einem Anlaufpunkt für Fernhändler. Reichtum und Dekadenz folgten und sorgten dafür, dass die Nachfrage nach exotischen Produkten stieg und somit Schiffe mit Kostbarkeiten aus allen Teilen der Welt im Hafen anlegten und die Stadt mehr und mehr zu einer multikulturellen Metropole wurde.
Aus dieser Mischung verschiedenster Kulturen entwickelte sich auch die typisch Mandoranische Küche wie wir sie heute kennen. Viele traditionelle und auch immernoch gern konsumierte Gerichte haben ihren Ursprung im Erfindungsreichtum der Einwanderer.
Hauptbestandteil des mandoranischen Speiseplanes bieten die Früchte des Meeres in allen Variationen. Durch den Perlenfischfang bedingt finden sich hauptsächlich Muscheln auf dem Speiseplan. Unter den Köchen der Stadt finden sich wahre Meister, die mit allerlei Geschick scheinbar unendlich verschiedene Zubereitungswege der "Mandorane"(die in der Bucht vorkommende Perlmuschel) kennen.
Als Beilagen finden sich zumeist Reis sowie Gemüse von den umliegenden Feldern. Es gibt jedoch auch vereinzelte Küchen in denen neuerdings Algen auf dem Teller landen sollen.
Allen Gerüchten zum Trotze findet sich in Mandoran jedoch auch für den Fischverachter genug Auswahl an Speisen. Auf den Weiden der Umgebung grasen Rinder, Schafe und Ziegen und auf den Straßen kreuzen gackernde Hühner vor den rollenden Handelskarren. Obstbäume und Gemüsefelder begleiten den über den Landweg Reisenden auf seiner Route über die kleine Halbinsel und nicht zuletzt landen täglich Schiffe mit großen Warenladungen an essbarem.
Dem Besucher seien die vielen kleinen Gaststätten am Hafen zu empfehlen, in denen der Fisch direkt fangfrisch auf dem Teller landet. Preis sowie Qualität steht meist in einem guten Verhältnis und auch die meisten Einheimischen kehren öfter in die gemütlichen kleinen meist Familienbetriebe ein. Wer es etwas edler mag oder keinen fisch mag, der sei gut beraten sich in der Gegend um den Marktplatz umzusehen. Ob frische Backwaren und Süßspeisen direkt vom Bäcker, Ferkel vom Grill oder gute kaiserreichische Küche in einem der ansässigen Restaurants, hier wird jeder satt.
Neben der einheimischen Küche sieht die Getränkekarte eher dürftig aus. Durch jahrelange hohe Zölle auf Alkohol wird bis heute in Mandoran weder Bier, noch anständiger Wein oder Schnaps in nennenswerter Menge hergestellt. Wein und Schnaps wird hauptsächlich über den Seeweg aus wärmeren Regionen und Bier aus den nördlichen Zwergengebieten importiert. Nur in einigen billigen Hafenschenken bekommt der Gast das billige einheimische Bier und noch billigeren Fusel vorgesetzt. Der typische Mandoraner trinkt die meiste Zeit des Tages Tee in den verschiedensten Variationen.
Sagen und Legenden
12 Monde an der Zahl waren vergangen, seit die kalten Hände des Meeres Felicias Geliebten, der seinen Lebensunterhalt als Perlentaucher verdingte, entrissen und das Glück ihrer Liebe zerstörten. Nichts war ihr seither geblieben, außer die Erinnerung, der unsagbare Schmerz und seine Perlen.
Dem anfänglichen Gerede der Bewohner Mandorans, dass das Meer sich gerächt hatte, weil ihr Geliebter diesem die schönsten und größten Perlen raubte und ihn deshalb bei sich behielt, schenkte die Schöne keinen Glauben, stattdessen strafte sie die Redseligen mit giftigen Blicken oder ignorierte sie gänzlich. Zu weh taten ihr diese Worte und ließen Bitterkeit in ihr aufkommen. Doch irgendwann fragte sie sich, ob die Leute nicht recht hatten.
Von der Hoffnung getrieben, stieg sie, als sich das Unglück jährte, bereits nach Sonnenaufgang in ein kleines Boot und ruderte hinaus aufs Meer. In einem Traum aus Seide gehüllt, saß sie da und ließ ihren Tränen und dem Schmerz freien Lauf.
Die über das azurblaue Meer wehende Brise schien mit einer Locke ihres schwarzen, langen Haares zu spielen - so sehr, dass sich die weiße Lilie, die sie in Haar gesteckt hatte, löste und ins Wasser fiel. Sie sah der Lilienblüte mit verweinten Augen nach und beobachtete deren Tanz auf den Wellen.
Dann nahm sie die kleine Schatulle, in der sie seine letzten Perlen aufbewahrte und warf eine nach der anderen in die Tiefe - darauf hoffend, dass das Meer nun, da es seinen Schatz wieder bekam, ihren dafür freigeben würde, doch ihr Hoffen war vergebens.
Stattdessen wurde Mandoran im darauffolgenden Jahr von einer Perlenausbeute gesegnet, wie es die Perlenfischer noch nie erlebt hatten.
Daran glaubend, dass die Gabe der schönen Trauernden an das Meer dafür verantwortlich sei, wurde die Tradition geboren, Jahr für Jahr die größte und die kleinste Perle der Saison an den Rat der Fünf Granden zu übergeben.
Während die kleinste Perle am Anfang der neuen Perlenfischsaison durch eine Jungfrau wieder dem Meer übergeben wurde, kam die große Perle in die Schatzkammer des Rates.
Um die Freude über die stetig ertragreiche Saison mit allen Bewohnern Mandorans teilen zu können, begehen die Perlenfischer zum Ende dieser seither ein zünftiges Fest auf den bunt geschmückten Straßen und Plätzen der Stadt, bei dem 2 Tage und Nächte ausgelassen bei Wein und allerlei Köstlichkeiten gesungen und getanzt wird.