Söldner sind für ein Entgelt kämpfende kriegstaugliche Männer und Frauen, die vertraglich und nicht per gesetzlicher Pflicht an den, dem sie dienen, gebunden sind und für den Dienst geworben wurden. Söldner sind die bessere Alternative zu stehenden Heeren, da man sie zeitlich befristet mieten kann. Auch spricht für den Einsatz von Söldnern gegenüber ausgehobenen Wehrpflichtigen der Grad der Ausbildung, der bei Söldnern meist höher ist. Zudem gibt es eine bessere Disziplin und Ordnung im Kampf, sowie das Ausbleiben von verheerenden Ausdünnungen in der eigenen, für die Ökonomie wichtigen Bevölkerung. Obendrein können Söldner bedenkenlos auch fern der Heimat der Kriegspartei, der sie dienen, eingesetzt werden, ohne nach dem Sinn für die Verteidigung der Heimat zu fragen, was Verpflichtete aus eigenen Ländern nur schwer einzusehen vermögen. Der Nachteil besteht aber in höheren Kosten während des Einsatzes, da keine gesetzliche Pflicht oder moralische Vorstellung vom Schutz der eigenen Heimat ausgenutzt werden kann um die Kosten zu drücken. Außerdem ist man sich der Treue der Söldner nur gewiss, solange man den besseren Preis bietet.
Inhaltsverzeichnis
Anwerbung
Der Söldner erhält vor der Anwerbung ein Laufgeld von ca. 1 Gulden. Mit diesem soll er die Zeit bis zum Vorstellen beim Offizier und der Diensttauglichkeitsprüfung überleben. Geworben wird er von einem Werbeoffizier, der ihn mustert und in eine Soldklasse einteilt. Dann wird er in ein Fähnlein oder eine Kompanie eingeteilt.
Nach der Musterung bekommt der geworbene Söldner sofort für den ersten Monat, den sogenannten "Mustermonat", seinen Sold ausgezahlt.
Es findet anschließend eine juristische Belehrung statt, die über Rechte und Pflichten sowie disziplinarische Maßnahmen aufklärt und auch den Kriegszustand, nebst Kriegsrecht erklärt, was ab jenem Moment für den Söldner gilt. Im Anschluss findet der Eid auf die Fahne des Fähnleins statt.
Danach beginnt eine kurze Ausbildung und Unterweisung mit den Waffen
Ausrüstung und Versorgung
Für Ausrüstung und Versorgung hat das Fähnlein im Allgemeinen selber aufzukommen. Der Soldgeber stellt meist nur die finanzielle Versorgung sicher. Sowohl Waffen und Rüstung sowie Unterkunft und Verpflegung für Mensch und Tier als auch sanitäre, medizinische Versorgung mussten aus diesen Mitteln bestritten werden. Eine Invalidenpflege oder Altersvorsorge ist nur selten üblich. Für alle genannten Bedürfnisse folgt den Söldnern das sogenannte Troßvolk, welches aus Handwerkern, Marketendern, Heilern, Huren und Priestern besteht, zumeist auch aus deren Familien und denen der Söldner.
Vertrag zwischen Soldgeber und Soldnehmer
Der Vertrag regelt die durch den Soldgeber verlangte Stärke des gestellten Heeres, sowie deren Bewaffung und Besoldung, sowie die Dauer der Beschäftigung. Es werden auch Strafen für Nichteinhaltung sowie Risiko beziffert. Eine Blutquote regelt, wie viele Opfer ein Einsatz haben darf bevor er als gescheitert gilt.
Ausprägungen und Achtung
Fußvolk
Lanzenträger; gering
Pikenier, Spießer; mittel
schwere Infantrie; hoch
Schanzbauer, Schanzgräber; sehr gering
Schützen; ???
Stadtknechte, Stadtschützen, Torwächter; gering
Fähnrich; hoch
berittenes Volk
schwer gepanzerten Kürassier (meist Adlige, Patrizier); hoch
Schwartzreiter; mittel-hoch
Einspännige; mittel
nicht kämpfend und Troßvolk
Musikanten, Pfeifer und Trommler; mittel
Zimmerleute, Wagner, Maurer, Metzger, Schmiede
Unehrliche: Stockmeister und Steckenknechte; sehr gering
Profoßen: hoch
Bläser, Türmer:
Feldscherer: hoch
Geweihte, Prediger: mittel
Söldner im einzelnen (Kurzbeschreibung)
Hier werden zu den einzelnen Söldnern, die Ausrüstung, Bewaffnung, mögliche Hierarchie, Besoldung und Besonderheiten beschrieben.