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Smaragen

Version vom 11. September 2008, 09:59 Uhr von Frenni (Diskussion | Beiträge) (Glaube und Legenden)

Inhaltsverzeichnis

Die Smaragen - eine geheimnisvolle Rasse

Es handelt sich um ein recht scheues Volk, dass den anderen Rassen der Welt - besonders aber den Menschen - große Rätsel aufgibt. Ihre Siedlungen sind tief im bergigen Dschungel des Südkontinents versteckt, und in extremen Notsituationen innerhalb kürzester Zeit verlassen. Angreifer oder einfach nur Neugierige finden meist nur noch die Überreste einer hastigen Flucht vor, aber keine Spuren der Smaragen.

Erscheinungsbild

Auf den ersten Blick wirken die Smaragen humanoid, sie tragen annährend menschenähnliche Gesichtszüge und gehen aufrecht auf zwei Beinen.
Doch bereits die Haut irritiert die meisten Menschen. Smaragen haben eine grünlich schimmernde Haut und sind von Kopf bis Fuß völlig unbehaart. Zur Zierde tragen sie oft Kopfschmuck aus Vogelfedern, der auch wichtige Rollen im sozialen Leben (z.B. als Statussymbol) spielt.

Am auffallendsten - und das unterscheidet sie nun ungemein von den anderen Völkern Antamars - ist jedoch, dass die Smaragen sich nicht in zwei, sondern drei Geschlechter aufteilen. Ihre gesamte Kultur beruht auf dieser Trennung, da sich von der unterschiedlichen Physiognomie der drei Geschlechter auch ihre jeweiligen Aufgaben und Berufe innerhalb der Gesellschaft herleiten.

Sprache

Den Smaragen fehlt eine gesprochene Sprache, wie sie uns von Menschen, Elfen oder Zwergen bekannt ist. Stattdessen besitzen sie eine Art Gesang, mit dem sie sich auch über weite Entfernungen verständigen können. Dieser von Menschen als äußerst wohlklingend empfundene Gesang wurde den Smaragen in der Vergangenheit häufig zum Verhängnis. Sklavenhändler fingen unter großem Aufwand einzelne Individuen, die sich unvorsichtigerweise von der Siedlung entfernt hatten und verkauften sie teuer an Fürsten und reiche Bürger. In deren Häusern wurden sie je nach Betragen in elegante Käfige gesperrt oder schlicht angeleint und mussten dann bei Feierlichkeiten die Gäste unterhalten. Da jeder Hilfeschrei als Musik empfunden wurde, war es für die Smaragen quasi unmöglich, sich aus ihrer Gefangenschaft zu befreien.

Auf diese grausame Sitte verweist auch ein alter Name für die Smaragen. In alten Quellen werden sie oft als „Smaragdvögel“ bezeichnet, möglicherweise ist ihr heutiger Name eine Abwandlung davon.

Wenige besonders begabte Smaragen lernten nach vielen Jahren schließlich menschliche Sprache sprechen. So kam es in den letzten Jahrhunderten zu einem zaghaften kulturellen Austausch.

Geschlechter und Gesellschaft

Der genaue Ursprung der geschlechtlichen Dreiteilung ist auch den heutigen menschlichen Gelehrten noch ungewiss. Zur Paarung sind jedoch anscheinend immer drei Individuen notwendig, genaueres ist wegen des seltenen Kontakts jedoch unklar. Bekannt ist aber, dass unter den drei Geschlechtern die anfallenden Aufgaben im täglichen Leben streng aufgeteilt sind:

Die groß gewachsenen und starken Guodah übernehmen traditionell die Verteidigung des Dorfes, insbesondere gegen wilde Tiere. In jüngster Zeit, seit es zu einem intensiveren Kontakt mit den Menschen kam, haben sie auch schwerere körperliche Tätigkeiten wie z.B. das Errichten von Gebäuden übernommen. In vielen Siedlungen halten Guodah Führungsaufgaben inne.

Die eher zierlichen Eechtah verfügen über erstaunlich geschickte Finger. Ihre Aufgabe ist es seit jeher, im Dschungel Nahrung zu sammeln. Dafür haben sie schon immer kleine Fallen gebaut und Früchte von den Pflanzen gepflückt. Die Jagd auf größere Tiere ist den Smaragen unbekannt. Seitdem die Kultur der Smaragen sich unter menschlichem Einfluss zu wandeln begonnen hat, kommen unter den Eechtah ausgesprochen geschickte Handwerker und Künstler vor. Die traditionellen künstlerischen Tätigkeiten, wie z.B. die Bearbeitung von Holz und Knochen sind dabei in den Hintergrund gedrängt worden.

Das dritte Geschlecht bilden schließlich die Mallah. Sie tragen die Kinder der Smaragen aus und erziehen diese. Von eher weicherer, rundlicher Form bilden sie das soziale Element des Volkes. Auch das Wissen um eine rudimentäre Heilkunde liegt in den Händen der Mallah. Da sie aufgrund ihrer hohen sozialen Intelligenz am ehesten in der Lage sind, mit anderen Rassen zu kommunizieren, werden sie inzwischen als Boten und Diplomaten eingesetzt. Auch lernen sie die Sprachen der anderen Völker schneller als z.B. die wortkargen Guodah, da hauptsächlich sie für die Sprachentwicklung der Smaragen-Kinder verantwortlich sind.

Glaube und Legenden

Die Smaragen glauben an einen einzigen, geschlechtslosen Gott, dessen Name für menschliche Zungen völlig unaussprechlich ist. Nach alter Überlieferung sollen die Smaragen einst entstanden sein, als ihr Gott auf die von ihm geschaffene leere Welt herabsah und vor Trauer über seine Einsamkeit zu weinen begann. Die Tränen zerschellten auf der Erde in drei Teile, aus denen die ersten Smaragen entstanden. Daher nennen sie sich selbst in ihrer eigenen Sprache auch Die Trauerklage Gottes, wobei das Wort für "Trauerklage" auch mit "Klageruf" oder "Trauergesang" übersetzt werden kann.

Überraschenderweise reagieren die Smaragen auf die Anwesenheit von Elfen recht ungewöhnlich: sie erstarren vor Ehrfurcht und beginnen, Geschenke und Opfergaben zu bereiten. Im Glauben der Smaragen ist nämlich tief verwurzelt, dass die Elfen Gesandte ihres Gottes, quasi engelhafte Halbgötter, sind. Dieser Glaube hat sich bis in die heutige Zeit bewahrt, denn obwohl die Siedlungsgebiete der Dunkelelfen nicht weit von denen der Smaragen entfernt liegen, besteht praktisch keinerlei Kontakt zwischen diesen Völkern. Erst in menschlicher Gefangenschaft kam es zu gehäuft Begegnungen zwischen Smaragen und Elfen.

Die zwei Stämme

Die Smaragen teilen sich in zwei große Stämme, die sich kulturell sehr von einander unterscheiden: den Stamm der Tri und den der Yi (diese Begriffe sind nur grobe Übertragungen aus dem Gesang der Smaragen).
Gemeinsam ist ihnen die mit den Geschlechtern verbundene Aufgabenteilung, es trennt sie jedoch die völlig andere gesellschaftliche Struktur.

Im Stamm der Tri leben die Smaragen in "Familien" zusammen, d.h. jeweils ein Mallah, Guodah und Eechtah. Unverheiratete leben bei ihren Eltern, zusammen mit ihren jüngeren Geschwistern. Diese Lebensweise begründen die Tri damit, dass die Tränen Gottes nur temporär zersplittert sind und daher zusammengefügt werden müssen. Ehebruch gilt daher als eine schwere Sünde, denn wenn sich drei Smaragen zu einer sog. Triade zusammen finden und diese von der Gemeinschaft anerkannt wurde, dann gilt eine Träne als zusammen gefügt und darf nicht wieder getrennt werden.
Die Siedlungen werden von einer Triade der Ältesten angeführt, in deren Händen die spirituelle und weltliche Führung der Bewohner liegt. Auch die Rechtssprechung wird von der Triade der Ältesten durchgeführt, wobei aber andere alte Mitglieder der Siedlung ebenfalls Stimmrecht besitzen.

Der Stamm der Yi ist hingegen völlig anders organisiert. Da sie glauben, dass Gott die Tränen nicht ohne Grund zersplittert gelassen hat, leben die drei Geschlechter in voneinander getrennten Behausungen. Die Yi finden sich daher eher in lichteren Ecken des Waldes, zum Gebirge hin, da sie für diese großen Häuser entsprechend Platz benötigen.
Die Paarung außerhalb großer Feste ist den Yi untersagt, um die physische Trennung aufrecht zu erhalten. Die besagten Feierlichkeiten spielen jedoch für den Stamm eine wichtige Rolle. Zu diesen zyklisch auftretenden Anlässen treffen sich oft mehrere Siedlungen zu Speise und lautem Gesang, der gegen Ende des Tages in wohliges Zwitschern übergeht, wenn sich jweils drei Yi-Smaragen zur Paarung zusammen finden. Hierbei kommt es gelegentlich auch zu Inzest, da verwandtschaftliche Verhältnisse verständlicherweise schwer nachvollziehbar sind. Für diesen Stamm stellt dies allerdings kein Verbrechen dar. Im Gegensatz zu den Tri, wo ein solches Verhalten als höchst verwerflich betrachtet werden würde, argumentieren sie mit der gemeinsamen Herkunft aus den Tränen Gottes.
Bei den Yi wird jedes Haus von einem jeweiligen Anführer und seinen zwei Stellvertretern geführt. Nur für größere Entscheidungen, die das gesamte Dorf betreffen, finden sich alle neun Würdenträger zusammen, üblicherweise wiegt dabei das Wort des Oberhauptes des Guodah-Hauses am schwersten.

Zwischen den beiden Stämmen herrscht aufgrund der religiösen Differenzen und der daraus resultierenden Lebensweisen nur begrenzt Kontakt. Allerdings handeln sie seit langem miteinander und sind nur selten in feindliche Auseinandersetzungen verwickelt. Trotz aller Unterschiede erkennen die Smaragen stets ihre gemeinsame Herkunft an und versuchen, Streitereien zwischen den Stämmen ebenso wie zwischen den Siedlungen friedlich zu klären.

Kulturelle Entwicklung

Seit einigen Jahrhunderten findet, wie bereits erwähnt, ein massiver kultureller Umbruch bei den Smaragen statt. Die ursprünglich sehr primitiv lebende Rasse fing unter dem Einfluss der Berichte entlaufener oder freigelassener "Singvögel" an, neue Waffen und Werkzeuge herzustellen und sich festere Häuser zu bauen.
In einigen Siedlungen sind auch ausgefeilte Kunstfertigkeiten angekommen, insbesondere von Eechtah, die diese während ihrer Gefangenschaft erlernt und später in ihre Heimat gebracht haben. In einer Siedlung der Yi gibt z.B. es einige Glaskünstler, in vielen Siedlungen der Tri hat sich die Töpferkunst durchgesetzt.