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Wilde Zwerge

Version vom 4. März 2021, 16:25 Uhr von Taric (Diskussion | Beiträge) (Wichtige Clans und ihre Besonderheiten)
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Inhaltsverzeichnis

Allgemein

Die wilden Zwerge bilden keinen einheitlichen Stamm, sondern leben in locker organisierten Clans in den meisten Gebirgsregionen Antamars. Außer ihrem Aussehen haben sie nicht mehr viel mit ihren entfernten Vettern der großen Zwergenstämme gemein und sehen diese gar als ihre größten Feinde an. Überfälle auf einzeln stehende Gehöfte, Reisende und abgelegene Minen sind daher an der Tagesordnung.

Körperbau und Aussehen

Die wilden Zwerge neigen oftmals zu einem recht muskulösen Körperbau und werden im Schnitt zwischen 1,25 und 1,45 Schritt groß. Je nach Lebensumfeld reichen die Farbtöne ihrer Haut von erzgrau bis zu sonnengelb. Haare und Bärte tragen sie meist lang und wirr, wobei einige Clans dazu neigen, ihr Barthaar zu färben. Daher rühren dann auch die Namen dieser Clans: Blaubärte, Grünzöpfe oder Goldlocken. Bei einigen anderen Clans zeigen aufwändige Gesichtstätowierungen oder aber die Anzahl der Narben im Gesicht, die Stellung eines Zwerges in seinem Clans an.

Das Clanswesen

Wilde Zwerge leben zumeist gemeinsam mit ihrem Clan in Stollen, Grotten oder Höhlen. Ein solcher Clan besteht meist aus 25 bis 80 männlichen Zwergen und mehreren Dutzend Zwergenfrauen – den sogenannten „Steintöchtern“, die sie jedoch größtenteils aus den Bingen und Stollen der benachbarten Zwergenvölker entführt haben. Raub und Entführung – gemäß dem Recht des Stärkeren – gehören unabdingbar zum Wesen der wilden Zwerge, und sie sehen darin keinerlei Verwerflichkeit. Die Clans werden zumeist von ihrem stärksten Kämpfer angeführt, allerdings muss dieser seine Kampfeskraft immer wieder unter Beweis stellen, denn ansonsten wird er von seinen Rivalen abgelöst und ihm der Bart (nebst Kopf) abgeschnitten. Solcherlei „Bartskalps“ werden vom Sieger oftmals als Trophäe am Gürtel oder als Schulterschmuck getragen. Jeder Clan hat noch ein weiteres wichtiges Mitglied - den Schamanen des "Erschaffers". Ihm allein obliegt die Auswahl des Siedlungsortes und bereitwillig leisten alle Zwerge seinem Willen folge, wenn die alte Siedlung aufgegeben und eine Neue gesucht wird. Man sagt dem Schamanen auch nach, dass er durch seine besonderen Kräfte den Clan beschützen kann und im Verborgenen hält. Stirbt ein Schamane ohne einen Nachfolger, hat dies stets die Auflösung des gesamten Clans zur Folge.

Die Macht der Schamanen

„Dicht waren wir dem zwergischen Abschaum, mit seinen blauen Bärten, auf den Fersen. Nur noch wenige 100 Schritt und wir wären in der Lage Maamoraschs Wut über sie kommen zu lassen! Die Räuber flüchteten sich in eine schmale Felsspalte … Jetzt gab es kein Entkommen mehr für sie, kannten wir doch die Beschaffenheit der Spalte. Kein Weg führte mehr aus dieser heraus! Fest packten wir unsere Äxte und schritten in den Spalt … Schon nach wenigen Schritten ragte eine Felswand vor uns auf! Doch, bei Xolgorasch, vor ein paar Tagen gab es dort noch keine Wand! Von den wilden Zwergen war keine Spur mehr zu finden …“

(aus einem Bericht der vierten Wachkompanie der Dûn in den nördlichen Bergen)


"... und sie entzündeten ein Feuer - heiß und glühend! Rhythmisches Klatschen und kehliger Gesang brandete auf ... und der Schamane erschien, eingehüllt lediglich in das Fell eines mächtigen Weißbären! In der Hand hielt er glitzernde Edelsteine und filigranen Goldschmuck. Mit großer Geste schleuderte alles in die lodernden Flammen, die grünlich aufleuchteten und kleine Lichtblitze zur Gewölbedecke entsendeten! Alle Zwerge waren verstummt und versanken nun in stilles Gebet. Als sie die Augen wieder öffneten, hatte sich das Gewölbe gewandelt. Die Flammen waren versiegt und an ihrer Stelle tat sich ein neuer Stollen auf ... Der Schamane schulterte sein Runenbeil und führte sie in diesen hinab! Ich jedoch hatte genug gesehen und zog mich vorsichtig zurück, wollte ich doch selbst nicht Opfer eines weiteren Rituals werden, denn auch Zwergenopfer sind bei diesen Wilden wohl an der Tagesordnung."

(aus dem Reisebericht "Sieben Wochen unter wilden Zwergen" von Burim Grimbokssohn)

Errungenschaften und Kriegskunst

Großartige Handwerker finden sich nicht in den Clans, daher macht größtenteils geraubtes Gut ihre Bewaffnung und Ausrüstung aus. Selber fertigen die Clanschmiede und Steinhauer scharfe Steinäxte, schwere Eisenharnische und für die größten Krieger hin und wieder ein Runenbeil an. Die „Steintöchter“ stellen weiterhin feste Pelzrüstungen her und auch einfacher Schmuck aus Obsidian, oder Jade wird von ihnen hergestellt. Schriftliche Aufzeichnungen sind in keinem der Clans bekannt. Gold, Edelsteine und Schmuckstücke stehen auch bei den wilden Zwergen hoch im Kurs - allerdings fertigen sie diese nicht an oder schürfen danach, sondern erbeuten sie in ihren ausgedehnten Raubzügen.

Wichtige Clans und ihre Besonderheiten

In den südlichen Schattenkuppen treibt der Clan der „Bartspalter“ seit geraumer Zeit sein Unwesen. Ihm gehören wohl fast 150 Zwerge an, die ihre Clanzugehörigkeit durch ihren gespaltenen Bart signalisieren. Nördlich von Darbosch finden sich noch die mittelgroßen Clans der „Blaubärte“, „Grünzöpfe“ und „Goldlocken“, die sich seit Urzeiten auch gegenseitig überfallen und berauben. Im Eisenwald finden sich die Clans der „Felskrähen“, der „Erzbrüder“ sowie der „Bärenschlächter“, die sich zumeist gegenseitig aus dem Weg gehen. Narben und Tätowierungen im Gesicht lassen ihre Clanzugehörigkeit erahnen. Auf dem Südkontinent ist derzeit nur der Clan der „Steinbeißer“ bekannt, der allerdings der wohl größte Clanverbund der wilden Zwerge ist. Angeführt wird dieser, im Gegensatz zu den anderen Clans, von einem mächtigen Schamanen namens Lavaasch, Sohn des Lavaasch.

Entstehungsgeschichte und Religion

Über ihre Entstehungsgeschichte ist den wilden Zwergen kaum etwas bekannt –allerdings verstehen sie sich als die einzigen „wahren Zwerge“, die der „Erschaffer“ vor Urzeiten aus den Bergen geformt hat. Nähere Zusammenhänge über ihre Geschichte und Geheimnisse sind nur den wenigen Schamanen des „Erschaffers“ bekannt und diese hüten ihr Wissen eifersüchtig. Ob es sich bei diesem „Erschaffer“ um den Urvater der Zwerge - Xolgorasch - handelt, verliert sich ebenfalls im Nebel der Zeit. Anzunehmen ist allerdings, dass es sich bei den wilden Zwergen um irregeleitete Nachfahren der Söhne des Esgorasch handeln könnte.

Sprache

Die wilden Zwerge sprechen noch heute einen Dialekt des „alten Zwergisch“, der auch nur von wenigen Zwergen anderer Völker leidlich verstanden werden kann, ist doch ihre Aussprache und ihr Satzbau höchst eigentümlich.