Etarak
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Allgemeines
„Etarak wa rei ni hajimari rei ni owaru koto“
„Etarak beginnt und endet mit Respekt!“
(Sensei Mitsune, Etarakdo-Ryû in Myakô)
Etarak bedeutet in Oda "leere Hand" und steht für die Kunst des waffenlosen Kampfes der Inoda. Grundsätzlich besteht Etarak aus Schlag-, Stoß-, Tritt- und Blocktechniken sowie Fußfegetechniken. Diese Technikkategorie bildet den Kern des Etaraktrainings. Nach Beherrschen dieser Grundtechniken werden auch Hebel, Würfe und Haltegriffe vermittelt, während die Nervenpunkttechniken sowie die 13 tödlichen Schläge des Etarak nur den Sensei des Etarak vorbehalten bleiben.
Ebenso wichtig ist das Abhärten der Gliedmassen an hölzernen Puppen, um duch fortwährende Erschütterungen das Knochenwachstum anzuregen und die Knochen der Gliedmassen zu verdichten. Dadurch werden für den erfahrenen Etarak-ka (Etarakkämpfer) Bruchtests möglich, die jenseits des Vorstellbaren liegen. Oberschenkelstarke Holzscheite zu zerschlagen ist allerdings nur nach hartem Training und entsprechender Disziplin den erfahrenen Sensei möglich.
Geschichte
Etarak leitet sich aus den uralten Kampfkünsten der Tekkaio ab. Allerdings wurde es an die Besonderheiten der Inoda angepasst und besonders im Hinblick auf Schwertkampftechniken weiterentwickelt. So gilt heute die Regel, das die besten Schwertkämpfer zumeist auch gut in Etarak sind und umgekehrt. Ferner wurden die weichen, fliessenden Bewegungen der alten Tekkaiokampfkunst in eher harte und mehr kraftorientierte Techniken umgemünzt. Die Schule des Etarak-Ryû in Myakô besinnt sich allerdings wieder auf die alten Werte und entwickelt seinen Etarak-Stil in eine weichere Richtung, wo die gegnerische Kraft eher umgelenkt wird, als die eigene Kraft entgegenzusetzen. Das kommt insbesondere weiblichen Kämpfern eher entgegen, da diese Techniken besonders dem körperlich schwächeren Kämpfer Überlegenheit ermöglichen.
Dagegen wird an der Ostküste eher der harte, traditionelle Kampfstil des Etarak gelehrt.
Philosophie
In Etarak sind die Einflüsse des Bushi-Do und des Kyô unverkennbar. So wird den immerwährenden Wiederholungen der Bewegungsabläufe ein hoher meditativer Aspekt eingeräumt und ebenso die strenge Hirarchie des Militärs in den Dojo (Übungsraum) übernommen, sowie eine strenge Disziplin und Etikette an den Tag gelegt. So gliedert sich die Rangordnung im Dojo wie folgt:
- Sensei, der Meister
- Sempai, die erfahrenen Schüler
- Kohai, die beginnenden Schüler
Ein guter Etarak-ka verfolgt die gleichen Ziele wie ein Anhänger des Bushi-Do, vor allem Disziplin, Streben nach Vollkommenheit und Ehrhaftigkeit.
Etikette
Beim Betreten des Dojo wird der Sensei mit einer Verbeugung begrüsst, ebenso die Sempei. Dann folgt eine Verbeugung zur Stirnwand des Dojo, um die verstorbenen Sensei zu Ehren, deren Einflüsse im Etarak lebendig sind.
Zu Beginn einer jeden Übung erfolgt eine Verbeugung zum Lehrer und nach Beendigung erneut. Ebenso wird bei Übungskämpfen dem Partner mit einer Verbeugung Respekt erwiesen und nach Beendigung des Kampfes ebenso. Dem Unterlegenen wird beim Aufstehen geholfen, wie es die Ehre gebietet. Jeder Etarak-ka einer Schule ist verpflichtet sein Wissen an die Kohai weiterzugeben und nach Kräften die Sempai bei ihren Aufgaben zu unterstützen.
Oft betrachten sich die Schüler wie die Familie eines Sensei und würden ihn mir ihrem Leben verteidigen. Nicht selten leben sie sogar in der Schule und während ihrer Ausbildung ist der Sensei höchste Autorität. Auch nach Beendigung der Ausbildung ist es nicht unüblich, das der Sensei eine Art Vaterrolle beibehält.
Zitate
- Etarak ni sente nashi (In Etarak gibt es keinen ersten Angriff) Unbekannter Sensei
- Mazu jiko o shire shikoshite hoka o shire (Erkenne zuerst Dich selbst, dann den Anderen) Sensei Ukome Motawashu, Ejokoshase
- Kokoro wa hanatan koto o yōsu (Es geht einzig darum den Geist zu Befreien) Sensei Yamamoto Ishkawa, Abt des Klosters Mitunokashte
- Etarak no shūgyō wa isshō dearu (Etarak übt man ein Leben lang) Unbekannter Sensei
- Katsu kangae wa motsu na, makenu kangae wa hitsuyō (Denke nicht wie Du gewinnst, denke daran nicht zu verlieren) Bushi Konaka Tzukinawa
- Hito no teashi o ken to omoe (Stelle Dir Hand und Fuss als Schwerter vor) Sensei Mitsune, Etarakdo-Ryû in Myakô